Schweitzer Fachinformationen
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Der Studienteil A wurde in drei Phasen bearbeitet
In der qualitativen Vorstudie sollten zunächst die geeigneten Erhebungsinstrumente entwickelt und die organisatorischen Bedingungen für die Durchführung der standardisierten Erhebungsphase in den beteiligten Kliniken geprüft werden, um damit:
In Phase I wurden leitfadengestützte, qualitative Interviews mit den hochaltrigen Patienten durchgeführt. Der Gesprächsleitfaden diente als strukturierende Grundlage der Interviews und konnte von den Interviewern im Gesprächsverlauf flexibel gehandhabt werden. Der Leitfaden beinhaltete folgende Diskussionsschwerpunkte:
Die Interviewer führten die Gespräche in einem Besprechungsraum in der geriatrischen Rehabilitationsklinik, in der sich die Befragten zum Zeitpunkt des Interviews aufhielten. Aufgabe der Interviewer war es, die Gesprächsteilnehmer bei der Artikulation ihrer Aussagen und Meinungen zu unterstützen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Befragten bereit waren, an dem Gespräch teilzunehmen und dies bis zum Ende durchzuführen.
Im Rahmen der Interviews wurde auch überprüft, ob und wie die Studienteilnehmer mit standardisierten Fragen und Antwortvorgaben umgehen können und welche visuellen Hilfen bei der Beantwortung dieser Fragen sinnvoll sind. Dazu wurde eine Skala mit Smileys bei der Frage nach dem Gesundheitszustand eingesetzt, zudem eine Antwortskala, die mit einem Schieberegler zu beantworten war ( Abb. 1).
Abb. 1: Visuelle Analogskala; auf der Rückseite war eine Skalierung von eins bis zehn abgebildet.
Die Interviews wurden mit einem Mini-Disk-Gerät aufgezeichnet und anschließend transkribiert.
Da die Literaturangaben zur Durchführung von Interviews mit Patienten im Alter von 80 Jahren und älter nicht sehr umfangreich sind, sollten in der Vorstudie nicht nur die Ergebnisse der Interviews analysiert werden, vielmehr sollte auch der Interviewprozess selbst Gegenstand der Forschung sein.
Zur Identifizierung möglicher Interviewer -Effekte bei Befragungen mit hochbetagten Menschen und zur optimalen Vorbereitung der quantitativen Befragungsphase wurde deshalb in der qualitativen Phase I eine Prozessbeobachtung durchgeführt. Bei jedem Interview war eine zweite, qualifizierte Person anwesend und protokollierte den Interviewverlauf, das Verhalten der Befragten und das Verhalten der Interviewer. Im Beobachtungsprozess wurden folgende Kategorien dokumentiert:
Als Ergänzung zum qualitativen Interview wurde ein standardisierter Dokumentationsbogen eingesetzt. Hier dokumentierte eine Studienassistentin Daten aus den Patientenakten, um Hinweise auf den objektiven Gesundheitszustand und die soziale Lage der Befragten zu ermitteln. Die Patientendaten im Dokumentationsbogen bezogen sich auf:
Als Erhebungsorte wurden drei geriatrische Rehabilitationskliniken im Raum Hannover und Hildesheim ausgewählt (Klinik für Medizinische Rehabilitation und Geriatrie der Henriettenstiftung Hannover, Klinikum Hannover - Geriatrisches Zentrum Hagenhof, Geriatrische Abteilung der Salze Kliniken, Bad Salzdetfurth).
Bei der Auswahl der Befragten wurde ein »theoretical sampling« genutzt (Lamnek 1998), um ein breites Spektrum von Aussagen zu den interessierenden Themen zu gewinnen. Dabei war zu berücksichtigen, dass die Befragten 80 Jahre und älter sind, sich in der stationären geriatrischen Rehabilitation befinden und über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen sollten. Zudem sollten sowohl Frauen wie Männer befragt werden, Menschen mit guter Integration in soziale und familiäre Zusammenhänge sollten ebenso zu Wort kommen wie einsam lebende Menschen, Patienten, die vor dem Krankenhausaufenthalt in ihrer eigenen Wohnung lebten, ebenso wie Menschen, die in Alten- oder Pflegeheimen leben.
Ausschlusskriterium war eine diagnostizierte manifeste Demenz bei den Befragten, da diese kognitiv dazu in der Lage sein mussten, ein Interview durchzuführen.
Unter Berücksichtigung des Datenschutzes war es notwendig, die potentiellen Studienteilnehmer mithilfe des Klinikpersonals zu rekrutieren. Entsprechend wurden die Patienten, die die Einschlusskriterien erfüllten, von den Chef-, Ober- oder Stationsärzten sowie von Mitarbeitern der Kliniken angesprochen. Die Mitarbeiter der Kliniken händigten den Patienten ein Informationsblatt aus, das über Inhalt und Ziel des Interviews aufklärte und Informationen über Ziele und Mitwirkende an der Studie enthielt. Sie gaben die entsprechenden Daten dann an die Studienkoordination weiter.
Die Analyse des Datenmaterials erfolgte in mehreren Schritten (Strauss und Corbin 1990). Nach der Transkription wurden die Texte zunächst im Sinne inhaltsanalytischer Verfahren bearbeitet. Dazu wurden die erfassten Aussagen unter Nutzung des Auswertungsprogramms »ATLAS TI« engmaschig am Material verschlagwortet (Kategorien). Auf diese Weise konnten 770 Aussagen identifiziert und kodiert werden, diese wurden in einem nächsten Schritt zu 43 übergreifenden Kategorien zusammengefasst und in einem weiteren Schritt zu 18 Subkategorien verdichtet.
Die Patientendaten aus dem Krankenblatt der jeweiligen Klinik wurden von einer Mitarbeiterin des Studienteams dokumentiert, in eine Accessdatenbank eingegeben und mit dem Auswertungsprogramm SPSS analysiert.
Durchgeführt wurden in der Zeit vom 15. Juli bis zum 27. Juli 2006 zehn qualitative Interviews, je vier Interviews in zwei Kliniken und zwei Interviews in einer Klinik.
Die Interviews fanden in Besprechungsräumen der Kliniken statt, weil hier eine ungestörte Interviewführung möglich war. Zwei Befragte saßen während des Interviews in einem Rollstuhl, alle...
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