Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Möchtest du Schauspieler:in werden? Bereitest du dich schon auf Aufnahmeprüfungen an den Schauspielschulen vor? Oder denkst du darüber nach, ob der Beruf richtig für dich sein könnte? Dieses Buch gibt eine praktische sowie einfühlsame Anleitung dazu, wie der Weg vom langgehegten Traum zur realen Vorbereitung eingeschlagen werden kann. Gleichzeitig räumt es mit einigen Missverständnissen auf und gibt konkrete Hilfestellung. Zum Beispiel: Schauspielerei ist ein Handwerk, das erst im Studium erlernt wird. Die Ausbildungsstätte erwartet nicht, dass es bereits beim Vorsprechen beherrscht wird. Es gilt, sich mit Spielfreude, Neugierde und Offenheit der Aufnahmeprüfung zu nähern.
Wie funktioniert die Vorbereitung auf die Prüfung? Wie können passende Texte für das Vorsprechen recherchiert und erarbeitet werden? Wie kommt man ins Spiel? Wie kann mit Blockaden und Ängsten umgegangen werden? Was leistet eine staatliche Schauspielschule, was eine private Schule? Was unterscheidet Bühnenspiel von dem Spiel vor der Kamera? Diesen und mehr Fragen wird mit Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen auf den Grund gegangen.
Mieke Schymuras Buch zeichnet sich durch einen persönlichen und nahbaren Stil aus. Durch ihre langjährige Erfahrung als erfolgreiche Schauspielerin und Coachin hat sie einen direkten Zugang zu den Fragen und Bedürfnissen der angehenden Schauspieler:innen. Sie liefert konkrete Anleitungen und intensive Hilfestellungen auf dem herausfordernden Weg zum Ausbildungsplatz und Traumberuf.
Angespannte Situationen bei Vorsprechen und Castings sind auch nach der Ausbildung essentieller Teil des Schauspielberufs. Das Buch hilft früh, das Vorsprechen als einen produktiven Bestandteil des künstlerischen Alltags zu verstehen und diese Prüfungssituationen konstruktiv zu meistern. Der Ratgeber ist eine anregende Lektüre und absolutes Muss für junge Schauspieler:innen!
Auch als E-Book erhältlich.
Du möchtest Schauspieler oder Schauspielerin werden? Du bereitest dich schon auf Aufnahmeprüfungen an Schauspielschulen vor? Oder denkst noch darüber nach, ob das etwas für dich sein könnte?
Schön, dass du da bist!
Bevor ich dich Schritt für Schritt durch die Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen begleite, möchte ich dir von meinen Erfahrungen erzählen. Ich bin selbst Schauspielerin. Von 2000 bis 2004 habe ich an der Universität der Künste (UdK) in Berlin Schauspiel studiert und unterrichte seit fünfzehn Jahren junge Menschen, die Schauspieler:innen werden wollen. Eine ganze Reihe von Aufnahmeprüfungen lag hinter mir, bevor es an der UdK geklappt hat. Die Frage, wie Vorsprechen funktionieren, hat mich seitdem besonders interessiert. Damals habe ich mich zuerst allein vorbereitet, danach mit einer Schauspielerin an meinen Szenen gearbeitet. Anschließend habe ich wieder allein geprobt und immer mal wieder jemandem meine Szenen gezeigt: Freundinnen, die auch Prüfungen gemacht haben, und Schauspieler:innen, die ich kannte. Viele Rückmeldungen waren hilfreich, aber ein bestimmtes Problem habe ich nicht in den Griff bekommen: Die Szenen funktionierten nicht jedes Mal gleich gut. So bin ich zwar manchmal in eine sogenannte zweite Runde gekommen, konnte aber nicht noch einmal genauso gut spielen wie in der ersten. An anderen Tagen bin ich gleich in der ersten Runde rausgeflogen. Ich war unsicher mit meinen Szenen und wusste nicht, wie ich das ändern sollte.
Nach einer Weile habe ich endlich eine Schauspiellehrerin gefunden, die mir wirklich helfen konnte. Sie hat mich auf einige unsinnige Verhaltensweisen beim Spielen aufmerksam gemacht, so dass ich sie verändern konnte. Mit ihrer Hilfe beim Erarbeiten der Szenen habe ich mich während des Vorsprechens sicherer und zufriedener gefühlt. Danach bin ich meist in die Endrunden gekommen. Ich wusste, dass meine Szenen funktionieren und ich mich auf sie verlassen kann. Und wenn ich doch nicht in eine zweite Runde kam, war das weniger schlimm als vorher, denn ich war mir sicher, dass ich alles gegeben hatte. Meinem Empfinden nach hatte ich bei diesen Prüfungen nichts anders gemacht und nicht schlechter gespielt. Ich konnte es also als Geschmacksfrage abhaken, ohne an mir zu zweifeln und alles in Frage zu stellen.
Es hat noch sechs Endrunden gebraucht, bis ich an der UdK angenommen wurde. Zum Teil war das vermutlich einem Kennenlernen der Endrundensituation geschuldet. Man hat einfach zu wenig Erfahrung am Anfang! Ein wesentlicher Teil ist aber auch, ob es mit den Dozent:innen und der Schule passt. Daran kann man wenig ändern, man muss eben die richtigen Menschen finden. Nicht jede werdende Schauspielerin passt zu jeder Schule, nicht jeder Student harmoniert mit den Dozent:innen jeder Hochschule und umgekehrt.
Meine eigene Studienzeit hat meinen Blick geschärft für das, was ich gerade hinter mir hatte: die Prüfung. An der UdK begleiten die Studierenden aus dem ersten Jahrgang die Prüflinge bei der Aufnahmeprüfung im folgenden Jahr. Es hat mich sehr interessiert, die Vorsprechen aus dieser Perspektive zu sehen. Mir fiel besonders auf, wie oft Prüflinge, die in den Aufwärmtrainings, die wir angeboten haben, wirklich toll und kreativ waren, auf der Bühne vor den Dozent:innen nicht zeigen konnten, was in ihnen steckt.
Im dritten Studienjahr saßen wir selbst mit in der Prüfungskommission. Wir durften unsere Meinung äußern und erleben, wie so ein Vorsprechen aussieht, wenn man auf der anderen Seite sitzt. Das hat mein Verständnis der Aufnahmeprüfungssituation sehr verändert und bereichert.
Auch als ausgebildete Schauspielerin gehören Vorsprechen und Castings immer wieder zu meinem Arbeitsalltag. All diese Erfahrungen bringe ich in den Unterricht mit.
In den Jahren des Unterrichtens habe ich erlebt, dass manche Fragen und Probleme bei vielen Vorsprechenden vorkommen. Es sind immer wieder ähnliche Missverständnisse, Gedanken und Ängste, die unbewusst die Kreativität blockieren.
Mit diesem Buch möchte ich diese sich wiederholenden Themen aufgreifen und meine Ideen und Lösungen anbieten. Vieles, das ich hier aufschreibe, habe ich schon oft im Unterricht erklärt und ausprobiert. Es sind also keine reinen Theorien, sondern praktische Ansätze, die vor allem funktionieren und helfen sollen, besser vorbereitet in Aufnahmeprüfungen und Vorsprechen zu gehen.
Was erwartet dich in diesem Buch? Im 1. Kapitel beschäftigen wir uns mit allem, was du wissen musst, wenn du dich für diesen Weg entscheiden willst. Woran erkennst du, ob es der richtige Beruf für dich ist und was erwartet dich in den Aufnahmeprüfungen? Im 2. Kapitel erkläre ich dir, wie du dich auf die Vorsprechen vorbereiten kannst und welche verbreiteten Missverständnisse deine Arbeit erschweren können. Im 3. Kapitel gebe ich dir Tipps, wie du gute Texte für deine Vorsprechszenen findest. Danach steigen wir im 4. und 5. Kapitel in die konkrete Arbeit ein: die Analyse der Szenen »am Tisch« mit den verschiedensten Fragen zu deiner Figur und die Probenarbeit auf der Bühne mit Tipps für den Umgang mit dem Raum, die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Figuren und das Finden von starken Handlungen für die Szene. Außerdem spreche ich über Unsicherheiten und die Angst, Fehler zu machen, über Realismus und die Frage nach den Gefühlen in der schauspielerischen Arbeit. Ich komme hier auch auf die Arbeit an Gedichten, Liedern, selbstentwickelten Szenen und Improvisationen sowie über den Umgang mit Online-Vorsprechen. Im 6. Kapitel erkläre ich dir ein paar grundlegende Dinge, die für deine schauspielerische Arbeit hilfreich sein können. Und im 7. Kapitel gehe ich auf verschiedene Probleme ein, die dir beim Spielen im Weg stehen können und biete dir Möglichkeiten an, um sie zu lösen. Im 8. Kapitel geht es um den Weg vor die Kamera und warum es sinnvoll sein kann, schon während der Prüfungszeit mit der Zusammenstellung von Material wie Fotos oder »Showreels« und der Kontaktpflege in der Branche anzufangen. Im Epilog spreche ich darüber, wie du damit umgehen kannst, wenn es letztendlich mit dem Studium doch nicht klappen sollte und welche anderen Wege sich für dich anbieten könnten. Im Anhang findest du eine Improvisationsübung, die ich mit meinen Schüler:innen gern mache, eine Auswahl an möglichen Vorsprechszenen, damit du dir einen Eindruck von geeigneten Szenen machen kannst, und viele hilfreiche Bücher und Internetadressen.
Du kannst dieses Buch von vorn bis hinten durchlesen oder es als Nachschlagewerk benutzen. Dann liest du zuerst die Themen, die dich gerade am meisten beschäftigen und kannst danach schauen, was dich noch interessiert. Während deiner »Vorsprechreise« werden immer wieder andere Themen in den Vordergrund rücken, denn du entwickelst dich weiter. Wenn du dich allein vorbereitest, möchte ich dir auf diesem Weg alles mitgeben, was ich über Aufnahmeprüfungen weiß. Wenn du erst darüber nachdenkst, dich für ein Schauspielstudium zu bewerben, kann ich dir vielleicht helfen herauszufinden, ob der Beruf zu dir passt und dich darauf vorbereiten, was dich bei den Aufnahmeprüfungen erwartet. Und wenn du schon mit jemandem probst, der dich gut unterstützt, kann ich dir vielleicht das eine oder andere erklären, wofür im Unterricht keine Zeit bleibt oder wozu ihr noch nicht gekommen seid. Wenn du schon im Schauspielstudium bist oder im Beruf stehst, wirst du vielleicht einige Stellen überspringen, weil sie dir bereits selbstverständlich sind. Manches kann aber auch dir weiterhelfen, wenn du dich mit Vorsprechszenen beschäftigst.
Bei allem, was ich hier schreibe, gilt: Nimm nur das, was du brauchst! Probiere aus, was dich interessiert! Und schmeiß weg, was dir nicht hilft! Denn nicht jede arbeitet gleich, nicht jeder hat dieselben Probleme, kein Weg ist genau wie der Weg eines anderen Menschen.
Vermutlich gibt es zu all meinen Aussagen auch gegenteilige Überzeugungen. Und das ist völlig in Ordnung. Die Ideen, Gedanken, Tipps und die Antworten, die ich hier gebe, sind meine Schlussfolgerungen, meine Erfahrungen. Es sind die Dinge, die für mich funktionieren und ich habe beim Unterrichten erlebt, dass sie auch anderen helfen können. Deshalb teile ich sie hier. Ohne Anspruch auf »den einen richtigen Weg«. Meiner Meinung nach kann es den einen Weg, der für alle »richtig« ist, in der Kunst sowieso nicht geben.
Mich hat immer interessiert, die Grundlagen der Schauspielerei zu erkunden. Zu untersuchen, was absolut wesentlich für die schauspielerische Arbeit ist. Das heißt, viele meiner Gedanken sind unabhängig von Techniken, Methoden und Stilfragen. Du kannst sie anwenden, ganz egal, mit welchen Vorerfahrungen du beginnst.
Es gibt hier keinen Fahrplan mit Stationen, die du abarbeiten musst. Das Buch ist eher wie eine Landkarte, die dir in einem unübersichtlichen Gebiet Orientierung geben kann. Ich will dir helfen, deinen Weg zu finden.
Wie Yoshi Oida in seinem Buch...
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