1 - Geleitwort, Inhaltsverzeichnis, Vorwort [Seite 7]
2 - Einleitung [Seite 17]
3 - Zusammenfassung [Seite 21]
3.1 - Methoden [Seite 22]
3.2 - Einzelne Kapitel [Seite 23]
3.3 - Verhältnisse [Seite 23]
3.4 - Gesundheitszustand [Seite 24]
3.5 - Gesundheitsverhalten und digitale Medien [Seite 25]
3.6 - Gesundheitssystem [Seite 26]
3.7 - Diskussion - Handlungsempfehlungen [Seite 27]
4 - 01 Demografie [Seite 31]
4.1 - 1.1 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der Schweiz: Zahlen und Fakten zur Demografie [Seite 33]
4.2 - 1.2 Literaturverzeichnis [Seite 36]
5 - 02 Lebenswelten, Umweltfaktorenund gesellschaftliche Rahmenbedingungen [Seite 37]
5.1 - 2.1 Einleitung [Seite 39]
5.2 - 2.2 Lebensfelder - Ressourcen und Belastungen [Seite 40]
5.3 - 2.3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen [Seite 57]
5.4 - 2.4 Fazit [Seite 62]
5.5 - 2.5 Literaturverzeichnis [Seite 64]
6 - 03 Young Carers [Seite 67]
6.1 - 3.1 Einleitung [Seite 69]
6.2 - 3.2 Bedeutung [Seite 69]
6.3 - 3.3 Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe von Young Carers [Seite 71]
6.4 - 3.4 Massnahmen und Strategien [Seite 72]
6.5 - 3.5 Fazit [Seite 74]
6.6 - 3.6 Literaturverzeichnis [Seite 75]
7 - 04 Körperliche Gesundheit und Entwicklung [Seite 79]
7.1 - 4.1 Einleitung [Seite 81]
7.2 - 4.2 Allgemeiner Gesundheitszustand [Seite 82]
7.3 - 4.3 Entwicklung [Seite 83]
7.4 - 4.4 Übertragbare Krankheiten [Seite 92]
7.5 - 4.5 Sexuell u?bertragbare Infektionen [Seite 98]
7.6 - 4.6 Schmerzen [Seite 99]
7.7 - 4.7 Zahngesundheit [Seite 101]
7.8 - 4.8 Unfälle und Verletzungen [Seite 102]
7.9 - 4.9 Fazit und Ausblick [Seite 104]
7.10 - 4.10 Literaturverzeichnis [Seite 107]
8 - 05 Psychische Gesundheit [Seite 111]
8.1 - 5.1 Einleitung [Seite 113]
8.2 - 5.2 Prävalenz psychischer Gesundheit und Krankheit [Seite 116]
8.3 - 5.3 Suizidversuche und Suizide [Seite 130]
8.4 - 5.4 Fazit [Seite 133]
8.5 - 5.5 Literaturverzeichnis [Seite 136]
9 - 06 Chronische Krankheiten und Behinderungen [Seite 139]
9.1 - 6.1 Einfu?hrung [Seite 141]
9.2 - 6.2 Stoffwechselerkrankungen [Seite 143]
9.3 - 6.3 Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) [Seite 146]
9.4 - 6.4 Herzkreislauferkrankungen [Seite 147]
9.5 - 6.5 Asthma, atopische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen [Seite 149]
9.6 - 6.6 Neurologische Erkrankungen [Seite 155]
9.7 - 6.7 Angeborene Erkrankungen und Behinderungen [Seite 157]
9.8 - 6.8 Krebserkrankungen [Seite 162]
9.9 - 6.9 Schwangerschaftskomplikationen und Fru?hgeburt nd die gesundheitlichen Folgen fu?r Kinder [Seite 163]
9.10 - 6.10 Gesundheitsversorgung von Kindern mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen [Seite 167]
9.11 - 6.11 Fazit [Seite 168]
9.12 - 6.12 Literaturverzeichnis [Seite 171]
10 - 07 Gesundheitsverhalten [Seite 179]
10.1 - 7.1 Bedeutung des Gesundheitsverhaltens [Seite 181]
10.2 - 7.2 Ziele und Methodik [Seite 181]
10.3 - 7.3 Ernährung [Seite 182]
10.4 - 7.4 Körperliche (In-)Aktivität [Seite 188]
10.5 - 7.5 Schlaf [Seite 191]
10.6 - 7.6 Konsum von psychoaktiven Substanzen [Seite 194]
10.7 - 7.7 Sexualität [Seite 202]
10.8 - 7.8 Gesundheitskompetenz [Seite 206]
10.9 - 7.9 Schutzverhalten [Seite 207]
10.10 - 7.10 Fazit [Seite 208]
10.11 - 7.11 Literaturverzeichnis [Seite 209]
11 - 08 Digitale Medien: Chancen und Risiken fu?r die Gesundheit [Seite 213]
11.1 - 8.1 Einleitung [Seite 215]
11.2 - 8.2 Das Mediennutzungsverhalten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz [Seite 215]
11.3 - 8.3 Digitaler Medienkonsum und Krebserkrankungen [Seite 220]
11.4 - 8.4 Bewegungsmangel, Übergewicht und muskuloskelettale Probleme [Seite 222]
11.5 - 8.5 Augenprobleme und Kopfschmerzen [Seite 224]
11.6 - 8.6 Schlaf [Seite 226]
11.7 - 8.7 Stress und Erholung [Seite 228]
11.8 - 8.8 Einsamkeit und Depressionssymptome [Seite 229]
11.9 - 8.9 Exzessives Onlineverhalten («Onlinesucht») [Seite 230]
11.10 - 8.10 Sexting und Cybermobbing [Seite 231]
11.11 - 8.11 Aggressivität und Gewalt [Seite 233]
11.12 - 8.12 Kognitive, emotionale und soziale Entwicklung [Seite 233]
11.13 - 8.13 Positive Aspekte der digitalen Mediennutzung [Seite 235]
11.14 - 8.14 Fazit [Seite 237]
11.15 - 8.15 Literaturverzeichnis [Seite 240]
12 - 09 Gesundheitsförderung und Prävention [Seite 247]
12.1 - 9.1 Gesundheitsförderung und Prävention - Begriffsklärung [Seite 249]
12.2 - 9.2 Nationale Strategien, Akteure und Programmgrundsätze [Seite 252]
12.3 - 9.3 Psychische Gesundheit [Seite 254]
12.4 - 9.4 Ernährung und Bewegung [Seite 262]
12.5 - 9.5 Sucht [Seite 268]
12.6 - 9.6 Sexuelle Gesundheit [Seite 273]
12.7 - 9.7 Ausblick [Seite 277]
12.8 - 9.8 Literaturverzeichnis [Seite 280]
13 - 10 Gesundheitsversorgung [Seite 283]
13.1 - 10.1 Akteure, Strukturen und Angebote [Seite 285]
13.2 - 10.2 Leistungen und Inanspruchnahme [Seite 296]
13.3 - 10.3 Kosten [Seite 313]
13.4 - 10.4 Fazit [Seite 316]
13.5 - 10.5 Literaturverzeichnis [Seite 318]
14 - 11 Palliative Care [Seite 321]
14.1 - 11.1 Neugeborene, Kinder und Jugendliche mit lebenslimitierenden Krankheiten in der Schweiz [Seite 323]
14.2 - 11.2 Pädiatrische Palliative Care - Definition, Ziele und Grundsätze [Seite 324]
14.3 - 11.3 Wie und wo Kinder in der Schweiz sterben [Seite 325]
14.4 - 11.4 Aktuelle Umsetzung Pädiatrischer Palliative Care in der Schweiz [Seite 326]
14.5 - 11.5 Gesundheitspolitische Verankerung der Pädiatrischen Palliative Care in der Schweiz [Seite 328]
14.6 - 11.6 Fazit und Ausblick [Seite 329]
14.7 - 11.7 Literaturverzeichnis [Seite 330]
15 - 12 Diskussion und Ausblick [Seite 331]
15.1 - 12.1 Gute Gesundheit der grossen Mehrheit [Seite 332]
15.2 - 12.2 Ungleiche Gesundheitschancen als Querschnittsthema [Seite 333]
15.3 - 12.3 Datenlu?cken zu Gesundheitszustand und -versorgung [Seite 334]
15.4 - 12.4 Kindergerechte Gesundheitspolitik und -versorgung in Entwicklung [Seite 335]
15.5 - 12.5 Soziale und physische Umwelt - zuku?nftige Herausforderungen [Seite 336]
15.6 - 12.6 Handlungsempfehlungen [Seite 337]
15.7 - 12.7 Fazit [Seite 341]
15.8 - 12.8 Literaturverzeichnis [Seite 342]
16 - Abku?rzungsverzeichnis [Seite 343]
02 Lebenswelten, Umweltfaktorenund gesellschaftliche Rahmenbedingungen
2.1 Einleitung
In diesem Kapitel werden die in der Schweiz vorliegenden wissenschaftlich gestützten Informationen zu den Ressourcen und Belastungen der Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorgestellt. Dabei werden soziale, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigt und im Hinblick auf Fragen der Chancengleichheit diskutiert. Die Zusammenstellung von zentralen Daten und Studienergebnissen aus der Schweiz wird ergänzt durch eine Befragung von Expertinnen und Experten aus der Kinderund Jugendpolitik. Weiterführende Informationen finden sich in aktuellen gesamtschweizerischen Übersichtspublikationen, insbesondere dem Familienbericht (BFS, 2017a), dem Bildungsbericht (SKBF, 2018) und dem Sozialbericht (BFS, 2019a).
Die soziale und ökologische Umwelt sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind seit der Verabschiedung der Ottawa-Charta im Jahr 1986 anerkannte Elemente der Gesundheitsförderung. Diesem Ansatz entsprechend sind Interventionen darauf ausgerichtet, ebendiese Bedingungsfaktoren zu verändern und über diesen Weg die Gesundheit der Bevölkerung positiv zu beeinflussen. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang das von der Schweiz Anfang 1997 ratifizierte UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Darin wird festgehalten, dass jedes Kind das Recht auf freie Meinungsäusserung, ein Recht auf das erreichbare Höchstmass an Gesundheit, ein Recht auf Bildung sowie ein Recht auf Ruhe, Freizeit und Spiel hat. Weiter sollen Kinder vor allen Formen von Gewalt geschützt werden.
Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ist einem stetigen Wandel unterworfen. Im Mutterleib und unmittelbar nach der Geburt stehen die starken und engen Bindungen innerhalb der Kernfamilie - zwischen dem Kind, der Mutter und den nächsten Bezugspersonen - im Vordergrund. In der Kleinkindphase kommen Schritt für Schritt erste Bezugspersonen ausserhalb der Kernfamilie zum sozialen Netz hinzu. Mit dem Eintritt in den Kindergarten und die Schule wird die soziale Interaktion mit Gleichaltrigen und Lehrpersonen zunehmend wichtig. Das soziale Spektrum erweitert sich auf diese Weise immer mehr; von der Kernfamilie zur Kindertagesstätte über Schule, Beruf und Freizeitaktivitäten erhöht sich die Anzahl der Lebensfelder stetig. Damit verknüpft ist das soziale Netz, das sich mit der Zeit ausweitet - und je nach Umfeld auch wieder an Bedeutung verlieren kann. Als Konstante über die Lebenszeit kann aber beobachtet werden, dass gute soziale Beziehungen zu nahestehenden Personen, zu Freunden und Nachbarn zu den zentralen Bedingungen für eine gute Gesundheit zählen (Bachmann 2014). In der Grafik sind die für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wichtigen Lebensfelder und Rahmenbedingungen dargestellt.