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Unsterblicher Ruhm ... und ein mörderischer Plan!
Eine Villa in Berlin: Der US-Schauspieler Brian Williams treibt tot in seinem Swimmingpool. Kommissarin Eva Lenz ermittelt - doch die Einzelgängerin muss mit einem amerikanischen Kollegen zusammenarbeiten: Detective Nic Cassidy wird ihr aufgrund der Prominenz des Opfers zur Seite gestellt.
Die beiden Ermittler haben kaum losgelegt, da kommt auch schon der Schock: Ein Videoclip der Tat erscheint im Netz! Offenbar wurde die Mordszene eines berühmten Films nachgestellt. Lenz und Cassidy ermitteln unter Druck - denn der filmbegeisterte Mörder droht in Serie zu gehen ...
Der erste Fall für Lenz & Cassidy: Ein Killer, der die Hauptstadt in Atem hält. Und zwei Fahnder, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
LESER-STIMMEN
"Ein absolut genialer Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe. Er hat mir eine tolle Lesezeit beschert, ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen." (Karin1966, Lesejury)
"Man rätselt bis zum Schluss. Ich habe das eBook in einem Rutsch durchgelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte." (Rebell, Lesejury)
"Der Stil hat mich angesprochen und die Idee mit den Filmvorlagen fand ich spannend, ich habe immer mitgeraten und war gespannt auf die nächste Szene." (Bembelchen, Lesejury)
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Cassidy holte die Mandelmilch aus dem Kühlschrank und goss sie über die Cornflakes. Während die Kaffeemaschine arbeitete, schaute er sich verschlafen in seiner Küche um.
Die drei Zimmer seiner Wohnung waren eindeutig zu groß für ihn. Gelegentlich dachte er darüber nach, ein kleineres Apartment in einer besseren Gegend von Los Angeles zu mieten, doch er hatte es bisher nicht übers Herz gebracht. Obwohl ihn hier jedes Detail an Lisa erinnerte. Es wäre nicht nur ökonomisch, sondern auch emotional vernünftig, sich endlich ein neues Zuhause zu suchen. Stattdessen schob er die Entscheidung seit drei Jahren vor sich her.
Mit dem Kaffee und seinem Frühstück setzte er sich vor den Fernseher. Er hatte todmüde spät in der Nacht mitten in einer Folge aufgehört, die erste Staffel von Cold War anzusehen, und er wollte auf jeden Fall weiterschauen, bevor er zur Arbeit ging. Das TV-Programm ersetzte das Kino, in das er seit Lisas Tod nicht mehr gegangen war. Zwischen all den Paaren, die sich vergnügten und hinterher gemeinsam nach Hause fuhren, wollte er nicht allein sein. Kollegen hatten ihm geraten, endlich eine neue Frau kennenzulernen. Auch Lockhard hatte ihn ermuntert, zumindest ein Date zu verabreden. Er sei charmant, sehe gut aus, und es würde doch nicht allzu schwer sein, eine neue Partnerin zu finden. Aber er konnte sich nicht vorstellen, sein derzeitiges Leben mit einer Frau zu teilen.
Er hatte sowohl ein Netflix-Abo abgeschlossen als auch eines bei Amazon Prime und Serien für sich entdeckt. Es war mehr als einmal vorgekommen, dass er um zwei Uhr morgens ins Bett gefallen war, weil er nicht aufhören konnte. So hatte er den harten Überlebenskampf eines Crystal Meth kochenden Chemielehrers immer erst nach sechs Folgen unterbrochen.
Zur Begrüßung erschien auf dem Fernseher ein Startbildschirm, der ihn darauf hinwies, dass die zweite Hälfte der Episode von Cold War auf ihn wartete. Er war begeistert von der Story aus den Sechzigerjahren. Das war die Zeit, in der seine Mutter aus Deutschland in die USA gekommen war - auf der Suche nach Flower-Power und der vollkommenen Freiheit in Kalifornien. Zuerst war sie in San Francisco gelandet und hatte in der Free Medical Clinic gearbeitet; dort erhielten die Menschen kostenlose gesundheitliche Betreuung. Schon bald wusste sie, dass sie nie wieder ins spießige Deutschland zurückkehren würde. Es traf sich, dass sie auf einem Konzert von Janis Joplin im Golden Gate Park einen jungen Amerikaner kennenlernte. Sein zukünftiger Vater arbeitete als Busfahrer in Los Angeles, und auch er war angesteckt von der Bewegung. Er verbrachte den Summer of Love 1967 wie seine Mutter in Haight-Ashbury.
Cassidy drückte auf die Fernbedienung, und die Folge von Cold War begann da, wo er sie gestern unterbrochen hatte.
Die Staffel spielte im Jahr 1961, zur Zeit der Invasion in der Schweinebucht auf Kuba. Die Hauptfigur der Serie, der US-Geheimdienstoffizier Johnson, war in Guatemala eingesetzt und bereitete den Angriff kubanischer Exilanten auf ihr kommunistisches Heimatland vor. Natürlich diente der Einmarsch nur als Vorwand, um US-Truppen um Hilfe zu rufen. Johnson war für die gesamte Aktion verantwortlich und erledigte seine Aufgabe zwar heldenhaft, hatte aber ein fortwährendes Problem mit Autoritäten. Darum war der Coup in der Serie wie in der Realität gescheitert. Trotzdem oder gerade deshalb war Cold War spannend und nicht nur in den USA ein großer Erfolg.
Johnson war selbstbewusst und intelligent. Cassidy fand ihn undurchschaubar und faszinierend zugleich. Der CIA-Agent besaß Charisma, und seine Eiseskälte wirkte fesselnd. Cassidy war froh, dass ihm im wirklichen Leben kein Mann wie Johnson begegnet war.
Er holte sich gerade einen zweiten Kaffee aus der Küche, da klingelte sein iPhone, und Lockhard begrüßte ihn.
»Nic, wo auch immer du dich rumtreibst, komm sofort in mein Büro!« Sein Chef hatte die Angewohnheit, seinen Mitarbeitern Aufträge in der Befehlsform zu erteilen. Cassidy nahm ihm das nicht übel. Inzwischen kannten sie sich mehr als zehn Jahre, so lange bearbeitete er bereits Mordfälle in der Homicide Division.
»Scheint ja dringend zu sein.«
»Ein Toter im Pool.«
Wahrscheinlich war ein drittklassiger Schauspieler, zugedröhnt mit Kokain, in sein Planschbecken gefallen. Cassidy hasste solche Fälle, denn die Beteiligten waren meist Idioten.
»Das kann Hank übernehmen. Ich habe genug mit dem Fall Kinney zu tun.«
»Das geht nicht. Komm einfach vorbei, dann erklär ich dir alles.« Lockhard legte auf.
Und ein Gefühl sagte Cassidy, dass es hier um mehr ging als die üblichen Routinefälle. So weit kannte er seinen Chef; es lag etwas Besonderes in der Luft. Vielleicht war es ja kein drittklassiger Schauspieler, sondern ein berühmter Star, der irgendwo in Beverly Hills ermordet worden war.
Im Büro wartete Lockhard bereits auf ihn und kam gleich zur Sache. »Brian Williams ist tot in einem Swimmingpool gefunden worden.«
Hatte Cassidy also recht gehabt! Brian Williams war ein Star, darum hatte Lockhards Stimme weihevoll am Telefon geklungen.
»Drogen?«, fragte Cassidy.
»Er ist erschossen worden. Drei Schüsse, zwei in den Rücken und einen in die Brust.«
Vielleicht war der Fall doch interessant, dachte Cassidy. Es fiel ihm immer schwer, den Schauspieler von der Rolle zu trennen. Johnson, Williams' Figur in Cold War, verfügte über viele Feinde, und es gab genügend Motive ihn umzubringen. Gleichzeitig war Williams vermutlich der netteste Mensch auf Erden, und niemand hatte einen Grund, ihn mit drei Schüssen in einem Schwimmbecken zu versenken.
Das Bild eines Toten, der in einem Swimmingpool trieb, kroch Cassidy plötzlich in den Kopf. Er erinnerte sich allerdings nicht mehr, woher diese verschwommene Vision kam. Überraschenderweise war sie in Schwarz-Weiß.
»Dann werde ich gleich zum Tatort fahren«, sagte Cassidy, aber Lockhard hielt ihn zurück.
»Genau das ist das Problem. Das Ganze ist in Berlin passiert.«
»Berlin? Welches Berlin?« Cassidy war irritiert. Was hatten sie mit einem Fall zu tun, der sich in irgendeinem kleinen Kaff irgendwo in Amerika ereignet hatte?
»Berlin in Deutschland.«
Die Verwirrung stand Cassidy ins Gesicht geschrieben, sodass Lockhard sich genötigt sah, eine ausführliche Erklärung abzugeben.
»Williams war dort, um zu drehen. Und gestern wurde er tot im Pool der Villa gefunden, in der er vorübergehend lebte.«
»Und wir schicken jetzt jemanden rüber, um die Polizei dort zu unterstützen?« Cassidy ahnte, worauf das hinauslief.
»Ein Opfer aus L.A., noch dazu ein prominentes, und vielleicht ein amerikanischer Täter.« Lockhard machte eine Pause, als ob damit alles gesagt wäre. Doch dann schob er nach: »Du sprichst Deutsch, Nic.«
Da hatte er recht. Cassidys Mutter hatte zu Hause in ihrer Sprache mit ihm gesprochen, mit dem Ziel, dass er sie ebenfalls erlernte. Er verständigte sich mühelos, und wenn er einen Deutschen traf, erklärte der ihm normalerweise, dass er fast akzentfrei sprach. Natürlich war er aus der Übung, denn er konnte - seit seine Mutter vor fünf Jahren verstorben war - sein Deutsch nicht mehr ausprobieren. »Du fliegst heute Nachmittag. Wir haben alles für dich organisiert.«
»Da habe ich ja noch Zeit«, murmelte Cassidy.
Lockhard reagierte nicht auf den ironischen Unterton. »Berlin soll eine aufregende Stadt sein. Mein Sohn war ganz euphorisch.«
Cassidy kannte den Junior. Der war Anfang zwanzig, und seine hauptsächliche Beschäftigung bestand darin, in Clubs rumzuhängen. Wenn der begeistert war, konnte Cassidy sich vorstellen, wie Berlin aussah. Genau das, was er nicht brauchte.
»Auf deinem Tisch liegt die Akte.«
Cassidy stand auf und verließ das Büro. Dann drehte er sich noch einmal um. »Ich schreib eine Postkarte, wenn ich angekommen bin.«
Sein Chef verzog keine Miene. Humor war nicht seine Stärke.
Im Büro griff Cassidy sich die Akte, die auf dem Schreibtisch lag. Er überlegte, ob er überhaupt seine Smith & Wesson mitnehmen durfte. Da nicht anzunehmen war, dass er damit ins Flugzeug kam, bestand nur die Möglichkeit, die Waffe in seinem Gepäck zu verstauen. Er rief noch einmal bei Lockhard an und erkundigte sich. Sein Chef war eindeutig. »Du wirst sie drüben gar nicht tragen können. Lass dein schönes Stück mal hier, Nic. Vorsichtshalber. Damit es keinen Ärger gibt.«
Dann war das also auch entschieden, dachte Cassidy.
Zu Hause packte er den Koffer, den er seit fünf Jahren nicht mehr benutzt hatte. Was sollte er mitnehmen? Er wusste nicht einmal, wie das Wetter in Berlin war. Im Internet sah er, dass die Temperatur bei 22 Grad lag. Vor allen Dingen hatte er keine Ahnung, wie lange er in Deutschland bleiben würde. Das Büro hatte ihm einen offenen Rückflug gebucht. Sein Gefühl sagte ihm, dass er Kleidung für eine Woche brauchen würde. Vorsichtshalber legte er ein paar Hemden mehr in den Koffer.
Die Stewardess räumte das Essen ab, und Cassidy überlegte, ob er einen Film anschauen oder sich mit der Akte beschäftigen sollte. Die Abteilung hatte für den Einsatz nur ein Economy-Ticket bezahlt, also gab es wenig Platz, und gleich neben ihm saß eine junge Frau, die ebenfalls allein reiste. Die schaute in diesem Moment durch das Angebot der Filme vor sich auf dem Bildschirm. Er warf einen Blick auf die Auswahl. Es war nichts dabei, was ihn interessierte oder...
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