Sachkunde-Unterricht mit Prüfung für Frauchen/Herrchen Stadtausbildung (Verhalten im Straßenverkehr) Grundausbildung im Gehorsam (Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz, Platz, Abrufen, etc.)
Probleme
Es muss nicht, aber es kann zu Problemen kommen, wenn Dein Hund erst kurze Zeit bei Dir ist - vor allem in den ersten Tagen und Wochen. Vielleicht ist Dein Hund nicht stubenrein oder er bleibt nicht allein und macht Verschiedenstes kaputt. Vielleicht hat er einfach nur Angst und braucht ein wenig Zeit, um sich im neuen Zuhause einzuleben und wohl zu fühlen. Es kann auch sein, dass er es sich penetrant in Deinem Bett gemütlich macht und die ganze Nacht hindurch vor der geschlossenen Schlafzimmertür jammert, nachdem Du ihn hinausbefördert hast.
Möglicherweise klebt er ab dem ersten Tag so intensiv an Dir, dass Du ohne ihn nicht einmal auf die Toilette gehen kannst. Vielleicht kommt er nach einer Woche auf die Idee, er müsste jetzt die Verantwortung für die Rudelführung tragen und verweigert Dir oder Fremden den Zugang zur Wohnung beziehungsweise ins Haus. Oder er bellt wie wild beim Autofahren, zieht furchtbar an der Leine, inhaliert alles nur irgendwie Fressbare oder liegt in Deinem Heim immer im Weg, sodass Du ständig über ihn stolperst.
So ziemlich all diese Probleme lassen sich mit Geduld, gesundem Menschenverstand und mit Deinem konsequenten Handeln lösen. Dein Hund kennt einfach die Spielregeln (noch) nicht, wenn er bei Dir einzieht. Also musst Du sie ihm erst erklären, denn von alleine kommt er bestimmt nicht drauf. Bevor Du mit Deinem Latein am Ende bist und vor "unlösbaren" Problemen stehst, hol Dir Rat bei einem Hundeexperten, denn nur so lassen sich größere Katastrophen vermeiden.
Verbreitete Irrtümer
An dieser Stelle möchte ich in Bezug auf die Interpretation von hündischem Verhalten auf ein paar Irrtümer eingehen, die nach wie vor sehr verbreitet sind. Die meisten versierten Hundebesitzer sind ziemlich geschickt darin, die Körpersprache des Hundes zu lesen und das Hundeverhalten richtig zu interpretieren. Dennoch kann es manchmal zu Verwirrung kommen, wenn es um bestimmte Signale und Verhaltensweisen geht.
Junge Hunde haben einen Welpenschutz
Heutzutage hört man noch sehr oft, dass Welpen oder Junghunde einen Schutz genießen, der verhindert, dass erwachsene Hunde sie grob behandeln oder beißen. Die Realität sieht jedoch anders aus, denn ältere Hunde sind meistens davon genervt, wenn Welpen ständig vor ihnen herumspringen, sie anspringen oder irgendwo anknabbern oder gar mit ihren spitzen Milchzähnen zwicken. Da Welpen also keinen instinktiven Schutz haben, muss man ihnen für das Zusammentreffen mit einem älteren Hund ein entsprechend respektvolles Verhalten beibringen. Das beginnt schon bei Dir als Besitzer, was bedeutet, dass Du Deinen Welpen nicht gleich auf den anderen Hund loslassen solltest. Frag lieber zuerst, ob die beiden miteinander spielen dürfen, und lass die Hunde erst dann miteinander tollen. Beim Spiel kann es durchaus passieren, dass der ältere Hund den jungen etwas zurechtweist und der Kleine dann vor Schreck quietscht. So lange aber die Aktionen des älteren Hundes der Situation angemessen sind, wird Dein Welpe die Zurechtweisung gut verdauen und daraus lernen, welche Konsequenzen sein allzu ungestümes Verhalten haben kann.
Schwanzwedeln signalisiert immer Freude
Diese Interpretation ist falsch. Wenn Hunde mit dem Schwanz wedeln, so bedeutet das in erster Linie Erregung. Darunter fällt jedoch nicht nur Freude, sondern eben auch Aggression oder Aufregung. Ein hochgehaltener und steif wedelnder Schwanz kann zum Beispiel auf Dominanz oder gar Aggressivität hinweisen. In welcher Stimmung sich der Hund wirklich befindet, sieht man, wenn man zusätzlich andere Körperteile beobachtet. Legt der Hund zum Beispiel die Ohren an, stellt er das Fell auf oder duckt er sich, während er mit dem Schwanz wedelt, dann steckt nicht unbedingt Freude dahinter. Wenn man die Signale erkennt und richtig interpretiert, kann man eine unerwünschte Rauferei oder gar eine Bisswunde im Vorhinein vermeiden.
Beim Heimkommen bellt und springt der Hund nur deshalb, weil er sich freut
Hier ist genau das Gegenteil der Fall. Natürlich ist das Bellen eine Form der Kommunikation. Tut Dein Vierbeiner es jedoch, wenn Du nach Hause kommst, dann heißt das oft eins: Er fordert Deine gesamte Aufmerksamkeit ein. Springt Dein Hund Dich an, so sollte das als Zeichen von Respektlosigkeit angesehen werden. Genauso verhält es sich übrigens mit dem Anspringen und Umrennen beim Toben: Das geschieht in vielen Fällen nicht etwa aus Unachtsamkeit oder Erregung, sondern Dein Hund testet dabei ganz bewusst seine Grenzen aus. Du solltest deshalb von Beginn der Erziehung an das Anspringen Deines Hundes stoppen. Dreh Dich dazu am besten einfach um und geh weg. Du kannst vor dem Anspringen auch das Knie hochziehen und so das Anspringen unterbinden. Was das Bellen anbetrifft: Kurzzeitiges Bellen kannst Du akzeptieren, bei andauerndem Bellen oder sonstigen unerwünschten Handlungen schick Deinen Hund sofort auf seinen ihm zugeteilten Ruheplatz.
Wenn ängstliche Hunde übermäßig umsorgt werden, verstärkt das ihre Angst
Diese Aussage ist abhängig vom Verhalten des Menschen und von seiner Stimme. Wenn Deine Stimmlage anders als normal ist, dann interpretiert der Hund das so, als hättest Du ebenso Angst. Dadurch fühlt sich Dein Hund in seinem Verhalten bestätigt, was in der Folge zu einem permanenten Angstverhalten führen kann. Wenn Dein Hund Angst hat, dann kannst Du ihn streicheln oder mit ihm kuscheln - doch versuche in Deiner Stimmlage und in Deinem Verhalten so wie immer zu sein. Das zeigt Deinem Hund, dass alles in Ordnung ist und er keine Angst mehr haben muss.
Was der Hund einmal gelernt hat, vergisst er nicht mehr
Diese Aussage trifft weder pauschal zu, noch kann man sie für jeden Hund verneinen. Manche Hunde sind sehr folgsam und möchten Frauchen sowie Herrchen gefallen. Darum sind sie sehr bemüht, das Gelernte stets korrekt umzusetzen. Es gibt aber auch sehr eigenwillige Hunde, die ihre Grenzen immer wieder von Neuem austesten. In solchen Fällen hilft nur eines: Du musst das Gelernte kontinuierlich wiederholen und Deinen Hund laufend an die aufgestellten Regeln und Richtlinien erinnern. Oftmals hat das "Vergessen" von Regeln mit der Lebensphase des Hundes zu tun und so sind vor allem pubertierende Hunde manchmal sehr "schwerhörig" und schwierig.
Tipps zur Beruhigung bei einem Gewitter und zu Silvester
Nachdem es in jedem Jahr mehrmals gewittert und am Ende jeden Jahres ausgelassene Silvester-Feiern mit knallenden Böllern und Raketen gibt, möchte ich Dir an dieser Stelle ein paar Varianten aufzeigen, wie Dein Hund diese Situationen bestmöglich übersteht.
Ruf Deinen Hund zu Dir
Wenn Du im Freien unterwegs bist, sich ein Gewitter nähert und Dein Hund frei läuft, solltest Du Deinen Hund zu Dir holen und an die Leine nehmen. Ein greller Blitz und ein lauter Donner können dazu führen, dass er davon erschrickt und panisch davonläuft. In so einer Situation hört der Hund Deine Rufe oftmals nicht mehr. Dasselbe gilt an den Tagen kurz vor Silvester und am Neujahrstag, an denen angezündete Raketen und Böller Deinen Hund erschrecken und ihn ängstigen können. Du kannst nie wissen, wann und wo ein Böller oder eine Rakete gezündet wird und wie panisch Dein Hund darauf reagiert. Falls wir den Jahreswechsel einmal auswärts feiern wollten, dann haben wir unseren Merlin zu meinen Schwiegereltern gebracht. So hatte er stets Kontakt zu ihm vertrauten Menschen. Vor dem Beginn der großen Böllerei wurde er spätestens um 22:00 Uhr das letzte Mal nach draußen in den gut eingezäunten Garten gelassen. Ich erwähne den Zaun deshalb, weil schon so mancher Hund vor Schreck über den Gartenzaun sprang und vor dem Lärm flüchtete. Das bedeutet, wenn Dein Hund in den Garten darf, dann sollte der Zaun dicht und hoch genug sein, damit er ihn nicht überwinden kann. Willst Du auf Nummer Sicher gehen, so solltest Du in der Silvesternacht Deinen Hund vorsichtshalber auch im Garten anleinen.
Nimm Deinem Hund die Angst
Wie schon zuvor bei den 5 Irrtümern erwähnt, wird die Angst eines Hundes nicht verstärkt, wenn man richtig darauf eingeht. Sprich mit ruhiger Stimme und mach beruhigende Gesten, so strahlst Du Ruhe sowie Normalität aus und das ist das Wichtigste: Sei so normal wie möglich!
Gib dem Hund Sicherheit und Geborgenheit
Bei einem Gewitter suchen sich Hunde instinktiv einen sicheren Platz - meist einen Ort, wo sie sich verkriechen und verstecken können. Das kann unter einem Bett, Stuhl, Tisch oder Sofa sein. Manche Hunde kauern sich in eine Ecke oder suchen Schutz unter hängenden...