Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Verhaltensprobleme beim Hund sind vielfältig - ein strukturiertes und einfühlsames Vorgehen ist hierbei unerlässlich. Dieses Buch bietet Ihnen die zielführenden Anleitungen:
Neu in der 2. Auflage:
Sabine Schroll, Joël Dehasse
Die Konsultation ist der Rahmen, in dem der verhaltensmedizinisch tätige Tierarzt arbeitet. Gleichzeitig ist sie auch eines der wichtigsten Instrumente dieses Fachgebiets. Während der Konsultation erhält der Tierarzt seine für die Diagnose(n) und die therapeutischen Maßnahmen erforderlichen Informationen und vermittelt dem Klienten andererseits das notwendige Wissen für eine Lösung des Problems.
Die verhaltensmedizinische Konsultation kann den praktischen Tierarzt anfänglich vor einige Probleme stellen:
Es gibt kaum praktische und manuelle Tätigkeiten, die der Tierbesitzer aus der allgemeinmedizinischen Praxis kennt und als tierärztliche Handlung ansieht.
Verhaltenskonsultationen sind zeitaufwendig.
Die Abgrenzung einer verhaltensmedizinischen Beratung während oder am Ende einer Routinevisite ist nicht immer ganz einfach: Und könnten Sie mir vielleicht noch schnell einen Tipp geben wie ich meinem Hund das Alleinbleiben beibringe?
Tierärzte lernen während ihrer Ausbildung nichts über Kommunikation und die Techniken, mit denen eine Konsultation (und das gilt für alle Konsultationen in der Praxis) zur professionellen tiermedizinischen Leistung wird. Dieser Mangel in der Ausbildung führt häufig zu Schwierigkeiten in der Bewertung und Verrechnung der eigenen Leistung, wenn diese überwiegend aus Kommunikation besteht.
Wie wird nun aus einem scheinbar einfachen Gespräch - wir haben ja eigentlich nur geredet - eine strukturierte und gut honorierte medizinische Leistung?
Es ist im Allgemeinen günstiger, verhaltensmedizinische Konsultationen außerhalb der üblichen allgemeinmedizinischen Sprechstunden abzuhalten. Die Terminvereinbarung für spezielle Untersuchungen und Behandlungen ist dem Tierbesitzer schon vertraut und die Verhaltenskonsultation kann daher ähnlich wie ein OP-Termin speziell vereinbart werden.
Eine verhaltensmedizinische Konsultation läuft nach bestimmten Regeln ab. Mit definierten Rahmenbedingungen und einem strukturierten verhaltensmedizinischen Untersuchungsgang sind die oben erwähnten Schwierigkeiten leichter zu überwinden.
Zeit und Energie des Tierarztes wie auch die Auffassungsgabe des Tierbesitzers sind begrenzte Ressourcen. In einer Erstkonsultation müssen auch nicht alle das Tier und seine Umwelt betreffenden, sondern nur die für eine Behandlung wesentlichen Informationen erfasst werden. Es ist daher viel sinnvoller und effektiver, Konsultationen kurz und konzentriert zu gestalten.
Praxis
Einige Rahmenbedingungen der Konsultation:
Ort
Zeit
Dauer
Honorar
Abstände und Frequenz von Folgekonsultationen
Ende der Behandlung
Ort, Zeitpunkt und vor allem Dauer sowie der finanzielle Rahmen sollten dem Besitzer bereits bei der Terminvereinbarung und vor dem Beginn der eigentlichen Konsultation bekannt sein.
Weitere Rahmenbedingungen sind die voraussichtliche Dauer der Behandlung, Möglichkeiten und Zeiten für die Kontaktaufnahme mit dem Tierarzt, die Anzahl beziehungsweise Frequenz von Folgekonsultationen und ein Übereinkommen, wann und wie die Behandlung endet.
Diese Rahmenbedingungen gibt der Tierarzt nach seinen persönlichen Erfahrungen, Vorlieben und Möglichkeiten vor.
In unseren jeweiligen Praxen haben sich verhaltensmedizinische Erstkonsultationen von maximal einer Stunde gut bewährt. Folgekonsultationen im Abstand von 4-6 Wochen dauern eine halbe bis eine Stunde. Das Honorar wird nach Zeitaufwand berechnet und beträgt derzeit 150 Euro pro Stunde.
Merke
Zeit- und energieraubende, frustrierende und desorganisierte Konsultationen werden mit klaren Rahmenbedingungen verhindert.
Die Konsultation kann in der eigenen Praxis oder bei überwiesenen Fällen auch in der Praxis des Kollegen; beim Tierbesitzer zu Hause, zum Teil auf der Straße oder im Hundesportclub stattfinden.
Visiten beim Hundebesitzer zu Hause werden oft als unerlässlich für die verhaltensmedizinische Arbeit angesehen.
Was spricht für und gegen einen Hausbesuch:
Beim Hausbesuch erlebt man das Lebensumfeld des Hundes und seiner Besitzer aus eigener Anschauung, wirkt aber gleichzeitig als Eindringling und Störfaktor in dieser Umgebung.
Mit einem ein- oder selbst mehrstündigen Hausbesuch ergibt sich immer noch kein wirklicher Überblick über die Symptome und problematischen Verhaltensweisen, sondern nur ein sehr kleiner Ausschnitt. Es ist nicht gewährleistet, dass der Hund das betreffende Symptom oder Verhalten tatsächlich während des Hausbesuchs zeigt.
Man befindet sich außerhalb seiner wohlvertrauten Arbeitsumgebung, wodurch das eigene Auftreten, die Selbstsicherheit und das Wohlbefinden bei der Arbeit beeinträchtigt sein können.
Eine strategische Pause in einer schwierigen Konsultation oder das kurzfristige Verlassen des Raumes, um in einem Fachbuch nachzuschlagen sind nicht möglich.
Das Verletzungsrisiko durch einen Angriff beim Eindringen in das Territorium sollte vor allem bei aggressiven Hunden nicht unterschätzt werden!
Beim Hausbesuch passiert es viel leichter, dass der Tierbesitzer die Gesprächsführung übernimmt und die Konsultation zu einem gemütlichen Plausch beim Kaffee umgestaltet.
Der Konsultationsraum ( ? Abb. 1.1) ist für den Tierarzt eine standardisierte Umgebung, in der er die Reaktionen unterschiedlicher Hunde auf die gleiche Situation beobachten kann.
Die grundlegenden Interaktionen und die Kommunikation zwischen Hund und Familie bleiben gleich, ob zu Hause oder auswärts.
Der zeitliche Aufwand für den Tierarzt und damit der finanzielle Aufwand für den Besitzer sind beim Hausbesuch deutlich größer als wenn dieser mit dem Hund in die Praxis kommt.
Abb. 1.1 Einfacher Konsultationsraum.
Somit stellt sich letztendlich die Frage, ob der erwartete Informationsgewinn beim Hausbesuch die Unannehmlichkeiten und diesen erhöhten Aufwand wert ist.
Wir empfehlen jedem, seine eigenen Erfahrungen zu machen und dann zu beurteilen, ob der Hausbesuch gegenüber der Konsultation in der eigenen Praxis zu effizienterer Arbeit und besseren Therapieergebnissen - um die es ja schließlich geht - führt.
Das Wohlbefinden des Tierarztes/Therapeuten hat für eine gute Konsultation und therapeutische Arbeit oberste Priorität.
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