Schweitzer Fachinformationen
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Auf dem Weg zwischen unseren beiden Praxen steht mitten in Wien ein Bunker, der aus dem Weltkrieg übrig geblieben ist. Seine Sprengung würde an den umliegenden Gebäuden zu viel Schaden anrichten und so wird er nun lieber genutzt, und zwar mehrfach, unter anderem als Kletterwand. Oft beobachten wir dort drahtige, dynamische Gestalten bei dem ehrgeizigen Versuch, die ca. 30 Meter hohe 90-Grad-Wand zu erklimmen. Würde man ihren Stoffwechsel testen, wäre die Ausbeute an Sympathikustypen überdurchschnittlich hoch. Sympathikustypen sind von Natur aus eher schlank bis hager, bewegen sich ausgesprochen gern und gut. Sie besitzen ein sehr gutes Körpergefühl, haben gute Reflexe, sind "trittsicher" und können sich auf ihren Körper verlassen. Angst in Bezug auf körperliche Funktionen ist ihnen fremd. Sympathikustypen findet man oft unter Sportlern, wie zum Beispiel Werner Waghals. Vor rund 20 Jahren hatte er die Sportteile der Tageszeitungen gefüllt, als es für ihn fast Routine war, zahlreiche Berge ohne Seil und Pickel zu erklimmen. Er war Extremkletterer. Als dann jedoch seine Tochter Winnie auf die Welt kam, gab er diese Sportart im Interesse seiner Familie auf. Sein Leben aber wurde dadurch um nichts ruhiger. Werner Waghals hat seine Finger, wie man zu sagen pflegt, beinahe überall drin. Ihm gehört eine Kette von Wettbüros für Sportwetten, er ist Funktionär in zahlreichen Sportvereinen und Entdecker und Förderer so manchen Nachwuchstalents im Klettersport, um nur einige seiner Beschäftigungen aufzuführen.
Werner Waghals liebt schnelle Autos und pflegt einen rasanten Fahrstil. Insider-Kreise nennen ihn den "Schnellen Werner". Er ist nicht nur selbst schnell, er erwartet auch von seinen Mitmenschen ganz selbstverständlich, dass sie mit seinem Tempo mithalten und kann sehr ungeduldig werden, wenn dem nicht so ist. Auch beim Essen hat er wenig Verständnis für Menschen, die langsam sind und das Essen so richtig genießen wollen. Seiner Überzeugung nach ist Ernährung nur notwendig um zu überleben, mehr nicht. Das ganze "Getue ums Essen", wie er alle Aktivitäten nennt, die sich länger als 10 Minuten um diese schmackhafte Angelegenheit drehen, kann ihn geradezu verärgern. Werner ist zwar kein Vegetarier, aber es macht ihn nervös, wenn er aus irgendwelchen Gründen öfter als dreimal mal pro Woche Fleischspeisen zu sich nehmen muss. Hat er mal zu viel gegessen, tut ihm "Dinner Cancelling" sehr gut, und er isst ab 17 Uhr nichts mehr. Das macht ihn wieder richtig fit. Wenn es seinen Freunden körperlich schlecht geht, ist Werner mit gut gemeinten Ratschlägen für Abhilfe stets zur Stelle. Leider halten seine Freunde Dinner Cancelling nicht so gut durch wie Werner. Der meint, das läge daran, dass seine Freunde einfach zu verweichlicht seien.
Als seine Tochter Winnie und sein Schwiegersohn Bully Bedenklich unlängst auf Hochzeitsreise in Wien waren, erfuhren sie während einer Führung durch die Hofburg - der Winterresidenz der österreichischen Herrscher - Näheres über den Essstil von Kaiser Franz Josef I. Bei festlichen Banketten war es Sitte, dass alle das Besteck in dem Augenblick weglegen mussten, sobald der Kaiser seine Mahlzeit beendet hatte. Franz Josef war kein Freund langatmiger Essgelage und so schnell, dass seine Minister und hohen Beamten dabei nie satt wurden. Es gehörte bereits zur Tradition, dass diese sich anschließend im Hotel Sacher trafen, um sich ausgiebig satt zu essen. Bully Bedenklich, in vieler Hinsicht das genaue Gegenteil seines Schwiegervaters, musste bei dieser Geschichte sehr an die Familientreffen mit Werner Waghals denken. Er beschloss im Stillen, es beim nächsten Mal auch so zu halten wie des Kaisers Minister im gemütlichen Wien, und anschließend woanders in aller Ruhe weiterzufeiern.
Wen wundert es, dass Werner Waghals bei so viel Tatendrang dazu neigt sich zu verausgaben. Aus chinesischer Sicht kann das zu Säftemangel führen. Die sogenannte Körpersäfte stabilisieren uns, sie geben uns Bodenhaftung, beruhigen den Geist, machen den Körper gelassen und entspannt. Werner verfügt also typbedingt über wenig Säfte und ist daher sehr geräuschempfindlich und leidet oft an Schlafstörungen. Schon als Kind hatte er einen leichten Schlaf und ein sensibles Nervenkostüm. Er neigt auch dazu, sich stets über alles Mögliche große Sorgen zu machen: Bevor er das Haus verlässt, kann es durchaus sein, dass er zwei- bis dreimal zurückläuft um zu kontrollieren, ob das Licht abgedreht oder die Tür zugesperrt ist. Winnie bekam das als junges Mädchen zu spüren, wenn sie abends allein unterwegs war. Ihr besorgter Vater rief sie mehrmals am Abend an, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Und ohne triftigen Grund fragt sich Werner des öfteren, ob er wohl alle Rechnungen bezahlen kann. Die Beispiele ließen sich fortsetzen.
Es gibt immer wieder Zeiten in seinem Leben, da ist Werner Waghals Burn-out-gefährdet, was für ihn große Erschöpfung bis hin zu panikartigen Attacken bedeutet. Ein Zustand, den er leider schon kennengelernt hat. Er ist dann sogar zu erschöpft um schlafen zu können - ein Teufelskreis, denn auch das Abschalten braucht Kraft. Außerdem ist der Säftebzw. Yin-Mangel dafür verantwortlich. Ist das Yin reduziert, kommt der Geist nicht zur Ruhe. Dieses Ausgebranntsein geht bis in die tiefen Wurzeln des Körpers, der lange Zeit braucht, um sich zu regenerieren. Sympathikustypen neigen naturbedingt eher zum Burn-out-Syndrom als andere Stoffwechseltypen. Deshalb ist es wichtig für sie, genug zu schlafen, auch regelmäßig vor Mitternacht, und sich säftebildend zu ernähren. Suppen, Kompotte und Gedünstetes - also "suppige, saftige und soßige" Speisen sollten Teil der täglichen Nahrung sein, denn trinken allein gleicht diesen Säftemangel nicht aus.
Werner Waghals fühlt sich wohl, wenn er regelmäßig viel Getreide zu sich nimmt. Gekochtes Getreide z. B. in Form von Reis und Polenta bekommt ihm wesentlich besser als Brot. Ebenso braucht er viel Gemüse, lieber gekocht und gedünstet als roh. Wenn tierisches Eiweiß auf dem Speiseplan steht, wählt Werner am liebsten Pute, Huhn oder Fisch. Dann und wann isst Werner Waghals auch Schwein. Seit er stets auf genügend Eiweiß zu jeder Mahlzeit achtet, durchaus auch in pflanzlicher Form, also Bohnen, Linsen, Tofu und Tempeh, geht es Werner Waghals gesundheitlich deutlich besser. Er leidet nicht mehr so oft unter Blähungen, grippalen Infekten und schläft auch schon viel besser.
Bei Sympathikustypen überwiegen die Sympathikusreize des autonomen Nervensystems. Mit anderen Worten: Ihr autonomes Nervensystem aktiviert den Körper ständig so, als müssten sie vor einer Gefahr flüchten. Der Grundzustand von ausgeprägten Sympathikustypen ist, als wären sie ständig auf der Flucht: Die Blase hält den Urin zurück, der Darm den Stuhl, die Nebennieren werden permanent angeregt Adrenalin auszuschütten, was zu einem gewissen Aufgeregtsein als Grundgefühl führt. Die Schilddrüse wird ebenfalls angeregt. Die Stoffwechselrate ist deshalb erhöht, und das führt dazu, dass Sympathikustypen meistens sehr schlank sind. Der Blutdruck kann erhöht sein, weil die Herzfrequenz typbedingt ebenfalls höher ist. Bei vielen sind die Pupillen erweitert, der Gesichtsausdruck ist wach. Sympathikustypen haben manchmal sogar Probleme mit dem Schlucken vor allem großer Bissen, weil die Speiseröhre zur Erschlaffung neigt.
Alle Funktionen rund ums Verdauen sind beim Sympathikustyp gehemmt, insbesondere die Magenperistaltik, die Drüsentätigkeit und die Darmperistaltik. Deshalb muss dieser Stoffwechseltyp unbedingt auch auf bekömmliche Portionen achten, andernfalls empfindet er schnell ein Völlegefühl und neigt zu Verstopfung.
Der Sympathikustyp hat von Natur aus ein schwaches Verdauungssystem. Wie soll er auf der Flucht auch noch ein Steak verdauen? Seine Leber baut vermehrt Glykogen ab, weshalb er Kohlenhydrate besser umwandelt.
Besonders abends wird Essen nur noch schlecht umgewandelt und verstärkt die Schlafprobleme, zu denen der Sympathikustyp ohnehin neigt. Das erklärt, wieso Werner Waghals in der Regel fleischloser Kost den Vorzug gibt und Dinner Cancelling liebt.
Generell wird die Arbeit seiner Bauchspeicheldrüse gehemmt, was zu einer geringeren Insulinproduktion führt. Dadurch ist der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit länger erhöht. Zugleich werden die Zellen schlechter mit Zucker versorgt, weil eben nicht genug Insulin da ist, um den Blutzucker zu den Zellen zu transportieren. Das führt einerseits zu einem lang anhaltenden Sättigungsgefühl, andererseits zu Verlangen nach Süßem und Obst. Der Blutzucker signalisiert Sättigung, die hungrige Zelle aber möchte vor allem mit Zucker versorgt werden, den Süßes und Obst versprechen. Ein Problem...
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