Schweitzer Fachinformationen
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Du fühlst dich oft müde und erschöpft, hast das Gefühl, dir ist alles zu viel? Du verträgst bestimmte Nahrungsmittel nicht oder hast eine Schilddrüsenstörung? Angstzustände, Panikattacken oder depressive Episoden begleiten dich immer wieder? Vielleicht hast du auch bereits eine längere Ärzteodyssee hinter dir? Doch eine wirkliche Ursache für deine Beschwerden wurde nie gefunden? Vielleicht hast du auch gehört, das sei alles »psychisch bedingt«? Möglicherweise steckt die Stoffwechselstörung HPU dahinter. HPU ist ein häufiger, aber bisher noch weitgehend unbekannter Grund für ständige Müdigkeit und Erschöpfung - und für viele weitere Symptome, für die in klassischen Arztpraxen oft keine Ursache gefunden wird.
Die Abkürzung HPU steh für Hämopyrrollaktamurie und bezeichnet eine Stoffwechsel- und Entgiftungsstörung. Oft sind mehrere Familienmitglieder von HPU betroffen, daher geht man von einer genetisch bedingten Störung aus. Schätzungen zufolge leiden zehn Prozent aller Frauen und ein Prozent der Männer von HPU.
Was hat die HPU nun mit Müdigkeit und Erschöpfung zu tun? Die schnelle, kompakte Antwort auf die Frage »Warum bin ich so müde?« lautet:
In diesem Buch werden wir dir ausführlich erklären, was HPU ist und was du gegen deine Müdigkeit und zahlreiche weitere Begleiterscheinungen der HPU tun kannst. Das Problem liegt hauptsächlich in fehlerhaft ablaufenden Stoffwechselprozessen, doch mit den vorgestellten Methoden kann man selbst aktiv das Problem an der Wurzel packen und somit die beschwerlichen Symptome beseitigen.
Bei HPU wird das Häm-Molekül im Körper nicht richtig hergestellt, und es gehen Mikronährstoffe verloren - mit weitreichenden Konsequenzen.
Vielleicht denkst du nun: »Häm? Was war das noch mal? Und muss ich mich nun wirklich mit Biochemie herumquälen?« Nein, du musst kein Profi in Biochemie werden, um HPU zu verstehen. Wenn du jedoch eine grobe Vorstellung davon hast, was im HPU-Stoffwechsel anders läuft, kannst du leichter nachvollziehen, welche Folgen das für dich haben kann. Und natürlich, wie du das »Problem« beheben kannst.
Bevor wir also einen kurzen Blick auf die Biochemie unseres Körpers werfen, müssen wir noch einen Begriff klären, der uns immer wieder begegnen wird.
DIE ROLLE DER ENZYME
Enzyme sind wichtige »Bauarbeiter« in unserem Körper r, die aus Eiweiß bestehen. Ihre Aufgabe ist es, aus einem Stoff einen anderen herzustellen. Damit sie richtig arbeiten können, müssen sie mit ausreichend Vitaminen, Proteinen und Mineralstoffen versorgt werden.
Häm ist ein Bestandteil wichtiger Enzyme wie Cytochrome, Peroxidasen, Katalasen und Tryptophan-Pyrrolasen. Enzyme sind wichtige »Bauarbeiter« in unserem Körper. Ihre Aufgabe ist es, aus einem Stoff einen anderen herzustellen. Die Herstellung von Häm ist ein komplizierter Prozess, an dem acht verschiedene Enzyme beteiligt sind. Bei HPU ist der Aufbau des Häm-Moleküls teilweise gestört, das heißt, drei bis vier dieser Enzyme arbeiten nicht richtig. Wäre der Prozess vollständig gestört, wären wir tot. Denn ohne Häm kann der menschliche Körper nicht überleben. Bei HPU wird während des Aufbaus des Moleküls hin und wieder ein Ring fälschlicherweise spiegelverkehrt geschlossen, wodurch das Molekül für den Organismus unbrauchbar, ja sogar toxisch wird.
Für Experten
Häm besteht aus vier Pyrrolen. Bei der enzymatischen Ringschließung sollte eigentlich Coproporphyrinogen III entstehen. Fehlen bestimmte Kofaktoren, kann dieser Ringschluss nicht richtig stattfinden, und es entsteht Coproporphyrinogen I durch einen spontanen, nicht enzymatisch katalysierten Ringschluss.
Bei HPU findet dieser spontane Ringschluss spiegelverkehrt statt. Das so entstandene Pyrrol erzeugt viel Stress im Organismus, denn daraus kann der Körper kein Häm bauen. Das Pyrrol wird vom Körper wie ein freies Radikal behandelt und über die Niere ausgeschieden. Da das Molekül sehr sauer ist, muss es gepuffert werden. Dazu nutzt der Körper hauptsächlich Zink und Vitamin B6 (P5P), aber auch andere Mineralstoffe wie Mangan und Magnesium. In der Folge gehen dem Stoffwechsel viele Mineralstoffe und Vitamin B6 verloren, die an anderer Stelle gebraucht werden.
Die HPU ist eine Stoffwechselbesonderheit, die den Porphyrieerkrankungen zugeordnet wird. Während es sich bei den Porphyrien um anerkannte Erkrankungen (Klassifizierung nach ICD-10: E80, Störungen des Porphyrinund Bilirubinstoffwechsels) handelt, ist die HPU keine offiziell anerkannte Stoffwechselstörung. Da sie langsam und chronisch verläuft, fällt sie Medizinern oft nicht auf. Für die Betroffenen bedeutet das:
Um die HPU und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Stoffwechsel zu verstehen, muss man sich zunächst vor Augen führen, an wie vielen unterschiedlichen Prozessen Häm beteiligt ist:
Versteht man, wo überall im Körper Häm gebraucht wird, wird schnell klar: Steht dem Körper nicht genügend Häm zur Verfügung, kann das zahlreiche negative Folgen haben. Auf diese Folgen werden wir später genauer eingehen.
Warum wird ein Apfel braun?
Veranschaulichen lässt sich die Auswirkung von oxidativem Stress am Beispiel eines Apfels: Einmal abgebissen oder angeschnitten, verfärbt sich das Innere schnell an der Luft. Der Grund dafür ist der Sauerstoff, der das im Apfelinneren vorkommende Polyphenol in das gelbliche Chinon und dann in das bräunliche Melatonin umwandelt beziehungsweise oxidiert. Zitronensaft kann diese Reaktion verhindern. Verantwortlich dafür ist das im Zitronensaft vorkommende Vitamin C (Ascorbinsäure). Ascorbinsäure ist ein starkes Antioxidans. Sie verhindert die beschriebene Oxidationsreaktion. Ähnlich verhält es sich also mit oxidativem Stress, bei dem ebenfalls eine Umwandlung - also Oxidation - stattfindet, wenn bestimmte Stoffe nicht vorhanden sind, um diese Reaktion zu verhindern.
Durch die Aufbaustörung von Häm kommt es neben einem Mangel an Häm auch zu einer Anhäufung toxischer Zwischenprodukte, also fehlgebautem Häm,...
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