Schweitzer Fachinformationen
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Grafenberg - Unterbacher See - Hildener Stadtwald - Ohligser Heide - Krüdersheide - Elbsee
So viel Wald und das direkt in und bei Düsseldorf. Wer die Bergische Heideterrasse noch nicht kennt, wird sie jetzt schätzen und vielleicht sogar lieben lernen. Die gut 300 Höhenmeter sind das Salz in der Suppe einer Tour, die sich immer gut fahren lässt, auch bei voller Sonne oder nach Tagen mit viel Regen.
Hier könnte man wandern oder joggen - wir empfehlen graveln.
STARTWir starten am Staufenplatz in Düsseldorf. Hier lässt es sich gut parken. Wer mit der Bahn unterwegs ist, kann am S-Bahnhof Gerresheim aussteigen und dann die Tour von dort aus starten und in Richtung Staufenplatz fahren. Wer sich immer schon mal gefragt hat, wo die Tischtennisprofis von Borussia Düsseldorf trainieren - sie tun es in dem weißen Kubus neben dem Parkplatz, dem Deutschen Tischtennis-Zentrum DTTZ.
Habt ihr euch damit schon warm gefahren? Falls nicht: Gleich wird uns warm werden, denn wir starten mit einem Anstieg. Rund 60 Höhenmeter geht es im Grafenberger Wald bergauf. Hier ist immer viel los, was kein Wunder ist. Das Waldgebiet ist die schnellste Möglichkeit für die Düsseldorfer, die im Zentrum leben, wenn sie in die Natur wollen.
Hier oben ist auch die Galopprennbahn Grafenberg. Der ein oder andere kennt das Terrain vielleicht vom Cross, Gravel & MTB Festival Querfeldrhein. Johannes, Tourguide und Fotograf dieses Buchs, hat die Tour, die wir heute fahren, in ähnlicher Form für dieses Festival ausgearbeitet. Sie ist sozusagen mehrfach geprüft und für gut, nein, für sehr gut befunden worden. »Na denn man Tau«, wie die Nordländer sagen.
Tipp
QUERFELDRHEIN
Seit 2020 gibt es das Cross, Gravel & MTB Festival Querfeldrhein in Düsseldorf. Austragungsort ist die Galopprennbahn Grafenberg. An zwei Tagen werden diverse Rennen für unterschiedliche Leistungsklassen ausgetragen. Hersteller und Händler zeigen ausgewählte Produkte, es gibt Workshops, offene Trainings, gemeinsame Ausfahrten und anderes mehr. Bisher immer Mitte Oktober (www.querfeldrhein.bike).
Sehen und nicht gesehen werden - ehrlich gesagt, interessiert Birdwatching hier nur nebenher.
BLÜHENDE HEIDE
Die Heideflächen zwischen Hilden, Solingen und Langenfeld sind die Reste der ehemals durchgehenden Bergischen Heideterrasse, die von Mülheim an der Ruhr im Norden bis Siegburg im Süden reichte. Auch wenn die Flächen geschrumpft sind: Die verbliebenen Naturschutzgebiete sind ein Erlebnis, erst recht in der Hauptblütezeit. Im Spätsommer leuchten Teile der Heide leuchtend lila.
GRAFENBERGER WALDAuf einer Allee mit alten knorrigen Edelkastanien erholen wir uns vom Anstieg. Immer schön langsam, denn hier oben sind viele Spaziergänger unterwegs, mit und ohne Hund. Die herrschaftliche Allee führt zu einem nicht minder herrschaftlichen Herrenhaus, dem Haus Roland. Rechts der Golfplatz Grafenberg, links der Hang unterhalb des Segelflugplatzes, wir in der Mitte auf einem grob geschotterten Weg in Richtung Knittkuhl. Es geht auf und ab, jetzt aber erst mal wieder hoch.
Blick auf die Galopprennbahn im Grafenberger Wald
Oben angekommen, auf Höhe der Bergischen Kaserne, führt ein herrlicher Weg über das Hügelplateau. Der Rotthäuser Weg ist ein schmales Asphaltband, das sich an beeindruckenden Villen und TV-tauglichen Bauernhäusern vorbeischlängelt. Dazu der Blick über das Niederbergische Land und ein leicht abschüssiges Terrain; es ist einfach schön hier.
NEANDERTALKurz vor dem Friedhof Gerresheim biegt ein schmaler Waldweg ab. Den nehmen wir. Es geht bergab. Besser nicht zu schnell fahren, denn die Abfahrt ist teilweise ausgewaschen und nicht ganz leicht zu befahren. Am Ausgang des Morper Bachtals kommen wir aus dem Wald, tauchen unter den Bahngleisen hindurch und queren das Neandertal und die Düsselauen. An der südlichen Hangseite des Neandertals erwartet uns der anstrengendste Teil der ganzen Tour. Auf dem Papier sieht das Ganze eher harmlos aus. Rund 60 Höhenmeter sind auf einer Distanz von etwa 1,5 Kilometern zu bewältigen. Dumm nur, dass einige Abschnitte sandig sind, ausgewaschen und extrem steil. Aber hilft ja nichts, und dass die Oberschenkel mal brennen, ist am Niederrhein ein eher seltenes Vergnügen.
UNTERBACHER SEEStellt sich nur die Frage: Sind wir hier noch am Niederrhein? Nicht ganz. Wir bewegen uns gerade im Niederbergischen Land, also in dem Teil des Bergischen Lands, das nördlich der Wupper verläuft. Der Großteil der Tour führt aber durch die Bergische Heideterrasse, einen herrlichen Naturraum, der in der letzten Eiszeit entstanden ist und an der Westgrenze zwischen Niederrhein und Bergischem Land verläuft.
Vom Südufer aus wirkt er noch natürlich - der Unterbacher See mit Insel.
Wo es hoch geht, geht es auch wieder runter. Genauso ist es auch hier. Und das ziemlich flott nach Unterbach, erst durch ein Wohngebiet und dann direkt an den Unterbacher See. Dieser gar nicht so große See muss für die Düsseldorfer alles bieten, was man gerne am Wasser machen möchte, also baden, segeln, Tretboot fahren, grillen, campen, beim Essen aufs Wasser schauen und anderes mehr.
Der Weg entlang des Eselsbachs war zuletzt gesperrt, aus Vorsicht, weil der Weg durch Hochwasser beschädigt wurde. Wenn dieses Buch erscheint, soll laut Stadt Erkrath aber alles wieder picobello und sicher renoviert sein.
HILDENER STADTWALDEin mit Sicherheit ideales Gravelterrain ist der Hildener Stadtwald, durch den wir jetzt fahren. Die Waldwege sind relativ breit, natürlich asphaltfrei und selbst nach regenreichen Tagen gut zu befahren. Es geht an kleinen Bächen entlang, an Feuchtgebieten und wild wucherndem Unterholz. Manchmal braucht man genau das.
An der Waldkaserne entlang kommen wir nach Hilden. Die Geschichte der Kaserne im Schnelldurchlauf: von der deutschen Wehrmacht in der Nazizeit erbaut, nach dem Krieg von der Britischen Rheinarmee bis 1968 benutzt, dann von der Bundeswehr. In Hilden ist man stolz auf eine mehr als 30-jährige Patenschaft mit den stationierten Truppen - das soll laut Wikipedia einmalig in Deutschland sein.
OHLIGSER HEIDEVon Hilden bekommen wir kaum etwas mit, was daran liegt, dass wir nach einer kurzen Passage durch ein Wohngebiet in die Ohligser Heide abtauchen. Richtig, die gehört auch zur Bergischen Heideterrasse und ist zu Recht ein Naturschutzgebiet und hat tatsächlich echte Heidelandschaften mit blühender Erika zu bieten.
Wir bleiben im Wald, kurven zwischen Baggerseen auf klasse Pisten Richtung Westen, genauer gesagt in Richtung Garath. In Düsseldorf hat der südliche Stadtteil keinen guten Ruf. Zu Unrecht, wie die Polizei laut lokalen Medien betont, statistisch gesehen gibt es hier nicht mehr Kriminalität als in anderen Stadtteilen. Wenn es wild wird, dann im Garather Forst, wo frei laufende Wildschweine regelmäßig für Aufregung sorgen. Wir durchqueren ein mit Toren abgetrenntes Terrain und sehen die Tiere erst, als wir wieder das Gehege verlassen haben und am Zaun entlangfahren.
ELBSEEWir tauchen kurz in Benrath auf und nach wenigen Minuten schon wieder ein in den nächsten Wald - auch hier wieder auf eine gravelmäßig vorbildliche Piste. Der Wald ist schön, aber ich finde in der Ohligser Heide war er schöner. Vielleicht bin ich auch nur müde und kurbele etwas stumpf vor mich hin, ohne den Elbsee, den südlichen Bruder des Unterbacher Sees wirklich zu würdigen.
Nicht ganz einfach - die ausgewaschene Abfahrt beim Friedhof Gerresheim
Zu würdigen ist allerdings die Route, die unser Guide durch die Stadtteile Vennhausen, Flingern Nord und Grafenberg ausgearbeitet hat. Trotz Stadt haben wir praktisch keinen Verkehrsstress. Bevor wir wieder auf den Staufenplatz rollen, schauen wir nach links. Das ist das Eiscafé Luna und auf der Verkehrsinsel steht ein kreisrunder Kiosk mit allem, was so ein Kiosk zu bieten hat.
INFO
TOURENCHARAKTER
Mittelschwere Tour mit hohem...
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