Kommunale Kooperation

Das oeffentliche Recht, vormals lediglich von Kategorien der UEber- bzw. Unterordnung gekennzeichnet, entwickelt sich im Zuge der Europaeisierung zu einem umfassenden Recht der Hoheitstraeger weiter und umschliesst zunehmend auch Gleichordnungsverhaeltnisse. Dieses veraenderte Leitbild betrifft nicht nur das Verhaeltnis der Buerger zum Staat, sondern auch die Beziehung verschiedener Hoheitstraeger untereinander. Deren wechselseitiges Verhaeltnis kann nicht mehr adaequat mit den Kategorien des traditionellen, hierarchisch konzipierten Verwaltungsorganisationsrechts erfasst werden. Es bedarf der OEffnung hin zu einem modernen oeffentlich-rechtlichen Gesellschaftsrecht. Am Beispiel des Rechts der kommunalen Zusammenarbeit nimmt Thorsten Ingo Schmidt eine handbuchartige dogmatische Grundlegung des oeffentlich-rechtlichen Gesellschaftsrechts einschliesslich seiner europa- und voelkerrechtlichen Bezuege vor. Er zeigt, dass oeffentlich-rechtliche Kooperationstypen wie der Zweckverband nicht nur erhebliche praktische Vorzuege aufweisen, sondern auch verfassungsrechtlichen Vorgaben besser genuegen als privatrechtliche Formen der Zusammenarbeit. Dies widerspricht der These von der Formenwahlfreiheit der Verwaltung.