Schweitzer Fachinformationen
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Künstlicher Zuckerersatz. Finger weg! Bewirkte im Tierversuch Schäden an der DNA. Weitere Untersuchungen wurden vom Hersteller bezahlt, liegen aber unter Verschluss. So sieht das aus!
Man möchte denken, dass Kalle nicht alle Latten am Zaun gehabt haben muss. Wer sonst mischt bei dem Chemiegiganten Hoechst AG, ehemals »IG-Farben« und damit Nazi-Unternehmen, einen chemischen Cocktail, steckt seinen Finger hinein und lutscht ihn anschließend ab? Karl Claus tat dies. 1967. Doch statt sich auf der Stelle in Gas aufzulösen oder mindestens zusammenzuklappen, schmeckte er eine unglaubliche Süße, wie sich später herausstellte, eine im Vergleich zu herkömmlichem Zucker 200-mal stärkere. Kaum war dies von ihm erkannt, trat das weiße Pülverchen, das auf den Namen »Acesulfam-K« getauft wurde und die E-Nummer 950 verpasst bekam, seinen Siegeszug durch die Gefilde der Lebensmittelzusatzindustrie an.
Heute haut man das weiße Kristall zum Süßen in allerlei Back- und Kochkram, wenn man keinen gewöhnlichen Zucker verwenden will. Insbesondere freut das die Verkäufer, die auf ihre Verpackungen »Ohne Zucker« schreiben können (was so gesehen ja auch stimmt), wodurch der Absatz deutlich angekurbelt werden kann. Außerdem mengt man Acesulfam-K in energiereduzierte Lebensmittel, süß-saure Konservendosen – und in Zahnpasta. Letztere schmeckt dadurch fein süß, löst aber keine Karies aus.
Was bis hier wenig dramatisch oder ganz anständig klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen jedoch als unappetitliche Mogelei. Erstens schmeckt es im Vergleich zu normalem Zucker bitter, wenn man seinen Kaffeebecher damit randvoll füllt, und nicht mehr süß. Und zweitens weisen Tierversuche darauf hin, dass Acesulfam-K Schäden an der DNA bewirkt – das mag Ihnen im Moment vielleicht schnuppe sein, Ihren noch ungeborenen siamesischen Zwillingen mit sieben Händen und einem IQ von 5 aber vermutlich nicht. Weitere Untersuchungen wurden nicht von unabhängigen Leuten, sondern von Firmenangestellten durchgeführt. Dabei ist es verdächtig, dass die Ergebnisse bis dato nicht veröffentlicht wurden. Fragt man sich, wieso nicht?
Während sich die Kollegen von ÖKO-Test nun bei der Bewertung von Acesulfam-K aus der Affäre ziehen, indem sie schlichtweg keine vornehmen (mangels objektiver Untersuchungen)1, sage ich: Die Sache stinkt, und zwar gewaltig. Wer Ergebnisse unter Verschluss hält, verbirgt etwas, und zwar mit Sicherheit nichts Gutes. Ist es möglich, dass das DNA-Gemurkse nur die Spitze des Zuckerbergs war? Alles andere ergäbe wohl keinen Sinn. Im Klartext: Bloß nicht kaufen, mit Acesulfam-K stimmt etwas nicht …
Glibberzeug aus Algen, das man zum Verdicken oder Gelieren benutzt – je nachdem, welches »Mundgefühl« ein Lebensmittel erzeugen soll. Können Sie sorgenfrei verdrücken.
Kennen Sie noch diese ekeligen dunkelgrün-bräunlichen Glibberfasern, die in Strandnähe auf dem Wasser wogen und sich beim Hineingehen und Schwimmen um Knöchel, Waden und Hals wickeln? Das sind Algen. Myriaden Tonnen davon schlängeln sich durch unsere Weltmeere. Algin (auch »Alginsäure«) ist aus diesen Algen gefertigt – und in Ihrem Essen völlig harmlos; sogar für BIO-Produkte ist E400 zugelassen.
Geerntet wird das Kraut, indem Großschiffe mit Großharken den Großboden der Großmeere abkratzen und dabei Großschäden hinterlassen. Schäden? Nun, schwingen Sie doch einfach mal eine Harke über den Lack Ihres nagelneuen Lexus. Lieber nicht? Wieso denn?
Natürlich gibt es auch die romantisch anmutenden Ureinwohner, die nach einem Sturm am Strand entlangwatscheln, die grüne Pampe aufsammeln und dafür ein paar Talerchen in die rissige Hand bekommen. Diese Typen machen zwar nicht so viel kaputt wie die Riesenschiffe, können allein aber den Weltmarkt nicht zufriedenstellend versorgen. Außerdem sterben die allmählich aus… Die Großschäden am Wasserboden sind aber auch die einzigen Nachteile, die Algin birgt. Wer Mitleid mit dem nassen Sandkasten unterm Meer hat, sollte auf Algin verzichten. Ansonsten kann das Zeug ohne schlechtes Gewissen gefuttert werden. Es gibt keinerlei böse Nebenwirkungen.
Reingemischt wird Algin in Lebensmittel, die dickflüssig werden oder einen feinen, glänzenden Überzug erhalten sollen. Zum Beispiel Diätprodukte, Gebackenes, Tiefgekühltes, Süßigkeiten, Eis, Pudding, Schmierkäse, Marmelade, Mayonnaise oder Konserviertes. In Letzteres kommt deshalb Algin, damit die Ravioli nach dem Öffnen der Dose noch halbwegs so aussehen wie vor dem Verschließen. Es kann aber auch, heißt es2, Wasser »schnittfest« machen, praktisch dem Wasser das Wasserartige nehmen.
Je nachdem: Ist der Blumensamen (»Inkakorn«) gemeint, kann man Amaranth sorgenfrei essen. Ist der Farbstoff E123 gemeint, gilt »Alarmstufe rot!«. Wahrscheinlicher ist das Zweite.
Amaranth gibt es zweimal: als Blumensamen (auch »Inkakorn« genannt), den man essen, und als Farbstoff E123, der krank machen kann. Beide Produkte haben Nullkommanichts miteinander zu tun; der Farbstofferfinder hatte möglicherweise nur entweder keine Ahnung, dass der Name bereits vergeben war, oder keine Fantasie, um sich selbst einen auszudenken. Vielleicht aber auch beides auf einmal, wer weiß das schon?
Zunächst zu den Blumen: Amaranth ist ein schickes Pflänzchen mit lila Löckchen, lang wie die von Rapunzel, und wächst in Amerika. Es stammt aus der Familie der so genannten Fuchsschwanzgewächse; warum die Truppe so heißt, weiß ich nicht, ich weiß aber, dass an ihnen nicht die braunen Felllappen wachsen, die wir uns an die Autoantenne knoten.
Als Blumensalat ist Amaranth schon seit rundweg 5 Millionen Jahren bekannt. Selbst die Halbneandertaler aus dem Azteken-, Inka- und Maya-Reich ließen ihn sich schmecken. Weil diese Raubeine Amaranth aber gerne mit Menschenblut mixten, um weiß der Henker was damit zu machen, wurde Amaranth von unseren europäischen Eroberungsländern kurzerhand verboten und versank über Jahrhunderte in Vergessenheit.
Im Gegensatz zu den Menschenfressern tauchte Amaranth jedoch wieder auf, und zwar vor allem als eine Art Getreideersatz. Fein ausgestattet mit einer Riesenportion an Vitaminen, Eiweiß und Mineralien, sehen die Amaranthsamen aus wie die von Getreide, schmecken wie Getreide, werden verwendet wie Getreide – sind aber kein Getreide, sondern strenggenommen Gras! Und das wiederum ist äußerst gesund. Verwendet wird es sogar in Babynahrung, ferner in Brot, Müsli oder Nudeln. Gerne wird Amaranth in gepoppter Form verwendet, also wie der explodierte Mais, besser bekannt als »Popcorn«. Alles lecker, alles gut!
Kommen wir nun zur Farbe »Amaranth«, katalogisiert als »E123«. Die ist erstens rot, zweitens wehrhaft selbst gegen Säuren (etwa in Fruchtsäften) und drittens – giftig! Der Farbstoff wird rein synthetisch hergestellt, hat also nichts Natürliches, und darf ausnahmslos in Kaviar und alkoholischen Getränken verwendet werden. Unschön ist, dass diese Chemiekeule
• häufig Allergien auslöst,
• selbst in geringen Dosen das Erbgut schädigt,
• die Anfälligkeit gegenüber Infektionen erhöht (in Tierversuchen nachgewiesen).3
Alles in allem also ein legales Gift, dieses »E123«, auf das Sie tunlichst verzichten sollten.
Was einen wundert, ist die Tatsache, dass bis dato noch kein Schlaufuchs aus der Alkohol- und Kaviar-Industrie auf die Idee gekommen ist, mit dem Begriff »Amaranth« zu werben, also die Doppelbedeutung des Begriffs auszunutzen. Gift ins Glas (meinethalben auch ein Inkakörnchen; schmeckt man eh nicht), Blumenbild und das Wort »Bio« aufs Glas – und zack: Umsatz verdoppelt. Die türken doch auch sonst auf Teufel komm raus …4
Ungefährliches Backtriebmittel, das u.a. Lebkuchen und »Amerikaner« aufbläst. Auch für BIO-Sachen zugelassen.
Wer hätte das gedacht: »Bei [der] Methode (NH4)2S04 + CaC03 -> CaS04 + (NH4)2C03 sublimiert u.a. Ammoni- umhydrogencarbonat ab, so dass nur noch Calciumsulfat zurück bleibt.«5 Alles klar?
Mir selbst sagt diese Formel, mit der »Wikipedia« zur Erklärung des Wortes »Ammoniumcarbonat« anhebt, ehrlich gesagt nichts. Streng genommen sagt die mir sogar überhaupt gar nichts! Zero. Null. Tatsächlich hätte man auch x-beliebige Wörter, Zahlen und Zeichen hinferkeln können – ich wäre nach dem »Lesen« genau so schlau gewesen wie...
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