Schweitzer Fachinformationen
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Hunderassen unterscheiden sich vor allem in den Eigenschaften und Bedürfnissen. Der Labrador Retriever ist beispielsweise ein wahrer Apportierkünstler.
Heute existieren etwa 400 anerkannte Hunderassen, die zum Großteil erst in den letzten paar Hundert Jahren entstanden sind. Die Hochburg der modernen Hundezucht war Großbritannien. Dort fand 1859 auch die erste Hundeausstellung der Welt statt. Wurden Hunde bis Anfang des 19. Jahrhunderts überwiegend als Nutztiere für bestimmte Zwecke gehalten, sind die meisten Hunde heute in erster Linie Freizeitpartner und Begleiter des Menschen. Nun rückte mehr und mehr das Aussehen in den Vordergrund, häufig blieben dabei die Arbeitseigenschaften auf der Strecke. Standards wurden festgelegt, die die einzelnen Rassen in ihrem Erscheinungsbild nach und nach vereinheitlichten. Durch die Reinzucht auf bestimmte äußere und Wesensmerkmale weiß man beim Kauf ziemlich genau, welche Eigenschaften der Hund mitbringen wird.
Jedoch haben teilweise fragwürdige Zuchtmethoden und -ziele auch viele Probleme in der Hundezucht gebracht. Es gibt diverse Erbkrankheiten und andere Wehwehchen, allerdings ebenso bei Mischlingen. Das hat aber auch damit zu tun, dass es heute wesentlich bessere Diagnosemöglichkeiten gibt, um Krankheiten zu erkennen, außerdem weiß man mehr über die Vererbung als früher. So lassen sich in der Hundezucht heute mit Zuchtprogrammen, teilweise auch mit Gentests, Krankheitsrisiken verringern oder ganz vermeiden.
Nicht nur Erbkrankheiten, auch ein unnatürlicher Körperbau, Riesen- und Zwergwuchs oder unnatürliche Kopfformen verursachen organische Probleme. Aber mittlerweile hat - ausgehend von Großbritannien - ganz allmählich ein Umdenken hin zu gemäßigteren Rassemerkmalen eingesetzt.
Der Dachverband der international anerkannten Zuchtverbände für Rassehunde, die FCI (Fédération Cynologique Internationale) hat die Hunderassen in zehn Gruppen eingeteilt.
Border Collie - anspruchsvoller Arbeitshund; Labrador - aktiver Spezialist für das Apportieren von Wild; Ciobanesc Carpatin - sehr eigenständiger Herdenschutzhund, nur für einsame Wohnlagen geeignet (von links nach rechts)
In dieser Gruppe sind viele Rassen mit ausgeprägtem Wach- und Schutzinstinkt. Sie bringen in der Regel eine gute Unterordnungsbereitschaft mit, brauchen aber wegen ihres ausgeprägten Schutz- und Wachinstinkts und ihrer zum Teil niedrigen Reizschwelle eine sorgfältige Erziehung und einen verantwortungsvollen Halter. »Echte« Hütehunde, wie z. B. der Border Collie, sind gelehrig und sensibel. Ihr Arbeitseifer ist sehr ausgeprägt, weshalb diese Hunde unbedingt eine sinnvolle Beschäftigung brauchen.
Diese Hunderassen zeigen fast alle Mut, »Kampftrieb« und Härte. Sie sind gute Wachhunde und haben meist wenig Jagdinstinkt. Die Hirten- oder Herdenschutzhunde, wie Kuvasz, Pyrenäen-Berghund oder Kaukasischer Ovtcharka, gehören hierher. Der Hirtenhund arbeitet selbstständig. Seine Aufgabe ist es, Wölfe und andere Feinde von der Herde fernzuhalten und diese, wenn nötig, zu verteidigen. Herdenschutzhunde sind deshalb weniger kooperativ, misstrauisch und teils problematisch im Umgang mit Fremden. Für die Haltung in dicht besiedelten Gebieten eignen sie sich eher nicht. Auch die Doggenartigen, wie etwa der Mastino Napoletano oder der Bullmastiff, gehören in diese Gruppe. Sie sind große, äußerst kraftvolle und ruhige Hunde. Ihre Reizschwelle ist hoch, im Ernstfall kämpfen sie aber kompromisslos. Diese Rassen gehören nur in verantwortungsvolle Hände mit viel Hundeverstand und dürfen keinesfalls »scharf gemacht« werden.
Die meisten Terrier sind ausdauernde, quirlige Energiebündel, teilweise werden sie zur Jagd eingesetzt. Ihr Selbstbewusstsein ist recht gut ausgeprägt, sie sind wachsam und oft etwas stur. Auseinandersetzungen mit Artgenossen gehen sie oft nicht aus dem Weg. Mit Konsequenz und Sachverstand sind aber auch sie zu erziehen.
Ihre Aufgabe ist die Baujagd, aber auch die Nachsuche auf angeschossenes Wild und die Stöberarbeit. Der Dackel ist ein angenehmer, anhänglicher Hausgenosse, der trotz seiner Eigenwilligkeit und seines Jagdinstinkts mit entsprechender Konsequenz gut zu erziehen ist.
Dazu gehören unter anderem die nordischen Rassen, außerdem solche wie der Basenji. Sie sind sehr ursprüngliche Hunde, an denen züchterisch noch nicht so viel verändert wurde. Arbeitseigenschaften spielen noch eine große Rolle, und fast alle haben einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb. Als problemlose, beschäftigungslose Familienhunde eignen sich die meisten dieser Rassen nicht.
Irish Setter - ein Vorstehhund, der Wild anzeigt und entsprechenden Jagdinstinkt hat; Parson Jack Russell Terrier - ein Hund für die Baujagd, voller Energie und Tatendrang und mit eigenem Willen; Whippet - ein schneller Läufer, der wie alle Windhunde auf Sicht jagt, ruhig und anhänglich ist (von links nach rechts)
Die große Zahl der Jagdhunderassen wird nach ihren unterschiedlichen Aufgaben in drei Gruppen unterteilt: Gruppe 6 - Lauf- und Schweißhunde, Gruppe 7 - Vorstehhunde, Gruppe 8 - Apportier-, Stöber- und Wasserhunde.
Jagdhunderassen sind überwiegend freundlich und relativ leicht zu erziehen. Als zuverlässige Wach- und Schutzhunde eignen sie sich nur selten. Jagdhunde werden auch heute noch zum großen Teil für den Einsatz bei der Jagd gezüchtet und zeigen meist eine starke Jagdleidenschaft. Das erschwert die Haltung als Familienhund ohne rassegerechte Beschäftigung. Bis auf wenige Ausnahmen, wie die Retriever- und manche Spanielrassen sowie der Dalmatiner, gehören Jagdhunde nur in Jägerhand.
Hunde dieser Rassen sind mit Ausnahme des Königspudels relativ klein und hatten nie eine spezielle Aufgabe. Sie dienten dem Menschen zum Verwöhnen und Verhätscheln. Ihre Eigenschaften sind vielfältig. Manche sind sehr anschmiegsam und ruhig, andere eher zurückhaltend, wieder andere sehr bellfreudig und temperamentvoll.
Windhunde sind schlanke, hochbeinige und sehr elegante Vierbeiner, die als Hetzjäger für die Jagd auf Hasen, Gazellen und Wölfe eingesetzt wurden. Im Gegensatz zu den anderen Jagdhunden jagen sie auf Sicht. Dem Laufbedürfnis und dem Hetztrieb des Windhunds gerecht zu werden, ist unter unseren heutigen Lebensbedingungen aber kaum möglich. Möchten Sie eine der edlen Schönheiten anschaffen, sollten Sie sich in der Umgebung entsprechende Auslaufmöglichkeiten suchen oder sich einem Windhundrennverein anschließen, um Ihrem Vierbeiner wenigstens zeitweise eine rassegerechte Beschäftigung zu ermöglichen.
Mischlinge sind in der Regel das Ergebnis zufälliger Paarungen. Nur wenn möglichst viel über Vater und Mutter bekannt ist, kann man Eigenschaften, Größe und Aussehen des Sprösslings in etwa voraussagen. Vom Aussehen allein lässt sich dagegen nicht immer darauf schließen, welche Rassen »mitgemischt« haben.
Dass Mischlinge intelligenter und gesünder sind als Rassehunde, lässt sich pauschal nicht sagen. Die Wesensmerkmale von Mischlingen sind äußerst vielfältig. Je nachdem, welche Rassen beteiligt waren, können sie alle Eigenschaften zeigen, die bei Rassehunden vorkommen. Dabei können günstige Kombinationen entstehen, es kann aber auch zu problematischeren Mischungen kommen.
Die Anschaffung eines Hundes sollten Sie innerhalb der Familie ausgiebig besprechen.
Die Haltungsansprüche eines Hundes beinhalten außer der Fütterung und Pflegemaßnahmen auch die Erziehung.
Der Hund sieht die Familienmitglieder als Sozialpartner und bezieht sich voll in deren Leben und Verhalten ein. Deshalb sollten alle Familienmitglieder einem Hund zustimmen.
Das Leben mit dem Hund kann so manche Einschränkung erfordern. Ganztägige Ski- oder Badeausflüge usw. sind z. B. nur möglich, wenn sich in dieser Zeit jemand um den Hund kümmert.
Berufstätigkeit erschwert die Haltung. Selbst ein Halbtagsjob wirft zumindest in der Welpen- und Junghundezeit Probleme auf, da ein junger Hund nicht einfach mehrere Stunden allein bleiben kann.
Ein Hund beansprucht viel Zeit für Spaziergänge und Beschäftigung. Bleibt diese Zeit neben den vielen eigenen Terminen und den Aktivitäten der Kinder übrig?
Nur wenn Sie diese Dinge vor der Anschaffung genau bedenken, sollten Sie sich für einen Hund entscheiden. Andernfalls kann er sehr schnell zur Belastung werden.
Ist die Entscheidung für einen Hund gefallen, stellt sich die Frage, welcher es denn sein soll.
Rassetypische Eigenschaften des Hundes: Sie spielen eine wesentliche Rolle. So gibt es Hunderassen mit mehr und weniger ausgeprägtem Jagdinstinkt oder Schutz- und Wachinstinkt. Manche sind leichtführiger als andere, es gibt Einmannhunde und solche, denen ihr Rudel über alles geht. Reserviertheit und Misstrauen gegenüber Fremden ist bei manchen Rassen erwünscht. Vertreter anderer Rassen wiederum begrüßen jeden, als gehöre er zur Familie. Folgende Punkte sollten Sie bedenken:
Sind Sie »Hundeanfänger«, oder haben Sie umfassendes Wissen und Erfahrung?
Wie ist das Wohnumfeld?...
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