Schweitzer Fachinformationen
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Herzerwärmend und voller großer Gefühle - eine YA-Romance für die schönste Zeit im Jahr!
Nachdem die 16-jährige Letitia jahrelang unter dem Leistungsdruck ihrer Eltern gelitten hat, schmeißt sie alles hin und wagt einen Neuanfang: Ein Nebenjob muss her, und so hilft sie in der örtlichen Kinderklinik aus. Hier soll sie für weihnachtliche Stimmung sorgen und an einem Wunschbaum für die Kinder arbeiten. Da wäre nur ein Problem: Letti hasst Weihnachten! Zur Seite gestellt wird ihr dabei der ein Jahr ältere Matteo. Mit seiner Begeisterung für Christbäume und Weihnachtsmusik kann Letti zunächst überhaupt nichts anfangen. Doch durch seine humorvolle Art schafft er es Stück für Stück, ihr den Zauber der Adventszeit näherzubringen und sich dabei in ihr Herz zu schleichen. Doch dann erfährt sie den wahren Grund für Matteos Hilfsbereitschaft, und auf einmal droht alles zu zerbrechen ...
34 Tage bis Weihnachten
»Übermorgen um sechzehn Uhr bei mir - und bring Grillanzünder mit. Oder Benzin. Irgendwas, das gut brennt.«
Ich konnte das Schweigen am anderen Ende der Leitung nicht deuten. Entweder war Nina gerade vor Schreck beim Radfahren das Handy aus der Hand gefallen, oder sie überlegte, mich einweisen zu lassen.
Ihr anschließendes Fluchen und das atemlose Keuchen ließen mich eher auf die erste Variante schließen. Ganz sicher aber fragte sie sich gerade, warum sie es jemals für eine gute Idee gehalten hatte, meine beste Freundin zu werden.
»Mein Gott, Letti. Bitte sag mir, du hast nur Lust auf Wintergrillen und nicht vor, das ganze Haus abzufackeln.«
Ein Lächeln huschte über meine Lippen. »Traust du mir wirklich zu, mein Zuhause anzuzünden?«
Als ich auf der hölzernen Brücke die Pegnitz überquerte, verlangsamten sich meine Schritte.
»Hm. Eigentlich nicht. Das Verbotenste, das du jemals gemacht hast, war, dich zwanzig Minuten vor dem Öffnen in die Schulbibliothek zu schleichen. Nach den letzten Wochen bin ich mir da allerdings nicht mehr so sicher.«
Ich rollte mit den Augen. Wenn sie das so sagte, klang es, als wäre ich der langweiligste Mensch der Welt. Aber das würde sich nun ändern. Endlich konnte ich tun und lassen, was ich wollte. Und das würde ich auch.
Auf der Mitte der Brücke blieb ich stehen und lehnte mich ans Geländer. Der Winter hatte kein Blatt mehr an den Bäumen gelassen. Trotzdem beruhigte mich der Ausblick auf den Fluss, der unermüdlich an den romantischen Fachwerkhäusern vorbeiströmte.
»Also, kommst du oder nicht?«, fragte ich Nina. Bevor sie einen Rückzieher machen konnte, fügte ich noch schnell hinzu: »Und nein, das Haus wird nicht abgefackelt. Versprochen.«
Sie seufzte. »Na gut. Aber ich werde ganz sicher nichts Brennbares mitbringen.«
Dann würde ich eben selbst etwas auftreiben - das konnte ja nicht so schwer sein. »Hauptsache, du kommst. Bis später.«
Ihre Verabschiedung drang nur noch als gedämpftes Murmeln an mein Ohr, bevor ich auflegte.
Mein Blick schweifte zum anderen Ende der Brücke. Zwischen den kahlen Bäumen blitzte bereits die Fassade der Nürnberger Kinderklinik hervor. Während die Kinder von innen einen wunderbaren Ausblick auf Wiese und Fluss hatten, war der Anblick von außen eher trostlos. Da halfen auch die gelben und blauen Farbakzente nicht, die neben den Fenstern angebracht waren.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich mal wieder viel zu früh dran war. Trotzdem stieß ich mich vom Geländer ab und folgte dem leicht ansteigenden Weg zur Klinik hinauf. Frau Möller hatte nie etwas dagegen, wenn ich früher anfing. Im Gegenteil. Da ich nur als Freiwillige arbeitete und sie mir keine Überstunden bezahlen musste, freute sie sich immer, wenn ich länger blieb, um die Kinder zu unterhalten.
Der Geruch von Desinfektionsmittel und aufgewärmtem Braten stieg mir in die Nase, während ich mich auf den Weg zum Stationszimmer von Frau Möller machte. Die meisten Menschen verbanden diesen speziellen Krankenhausgeruch mit Angst, Schmerzen und schrecklichen Erinnerungen. Doch für mich war es der Duft von Freiheit. Die Freiheit, endlich das tun zu können, was ich liebte. Für mich bedeutete das, den Kindern genug schöne Erinnerungen aus dem Krankenhaus mitzugeben, damit sie später nicht ebenfalls vor dem Geruch davonliefen, sondern mit einem Lächeln auf diese harte Zeit zurückblicken konnten.
Schon von Weitem sah ich Frau Möller durch die offene Tür hinter ihrem Bildschirm sitzen. Mit einer Hand hielt sie das Telefon, die andere hatte sie angespannt auf ihre Schläfe gepresst. Zögernd blieb ich vor dem Stationszimmer stehen. Normalerweise meldete ich mich zunächst an und besprach die Aufgaben für den Tag mit ihr, bevor ich zu den Kindern ging. Die tiefen Sorgenfalten auf ihrer Stirn verrieten mir aber, dass ich sie besser nicht stören sollte.
Zum Glück sah sie in diesem Moment kurz auf und winkte mir zu. Ein kleines Lächeln zuckte über ihre Lippen, das jedoch sofort wieder verschwand. Die grauen Locken hüpften auf und ab, als sie energisch den Kopf schüttelte. »Nein, Frau Lindner, damit tun Sie Ihrem Sohn keinen Gefallen. Sie dürfen ihm keine Schokolade mehr mitbringen. Er ...« Sie machte eine Pause und stöhnte auf. »Ja, natürlich. Uns tut es auch leid, wenn er immer wieder danach fragt und dann weint. Aber da müssen wir alle konsequent sein, es ist doch nur zu seinem Besten. Wenn Sie ihm weiterhin Süßes geben, ohne uns zu informieren, können wir seine Diabetes-Medikation nicht richtig einstellen.«
In Bens Zimmer nach versteckter Schokolade suchen, notierte ich in Gedanken einen Punkt auf der heutigen To-do-Liste. Ich schenkte Frau Möller ein aufmunterndes Lächeln und deutete den Flur hinunter. Sie gab mir mit einem Daumen nach oben ihr Okay und widmete sich wieder voll und ganz Bens Mutter am Telefon.
Bevor ich mich um die geheimen Süßigkeitenvorräte kümmerte, zog es mich allerdings zu einem anderen Zimmer.
Während man sich mit den gelb und blau bemalten Wänden auf der Station Mühe gegeben hatte, um den Flur weniger steril und trist aussehen zu lassen, sahen die Türen alle gleich aus.
An dieser Tür prangte jedoch die kunterbunte Zeichnung eines Einhorn-Drachens. Mila hatte darauf bestanden. Sie war davon überzeugt, er würde von dort aus auf sie aufpassen und Monster in die Flucht schlagen. Zum Glück hatte Frau Möller immer ein offenes Ohr für die Wünsche der Kinder. Sie hatte nichts dagegen gehabt, dass wir ihn gemeinsam dort festklebten.
»Herein«, antwortete eine zarte Stimme auf mein Klopfen.
Vorsichtig steckte ich den Kopf durch den Türspalt, um sicherzugehen, dass ich nicht bei einer Visite störte. Doch das Einzige, was mir entgegendröhnte, war der Klang des Fernsehers. Mila saß alleine auf ihrem Bett, hatte das eingegipste Bein auf ein Kissen gelegt und winkte mich aufgeregt zu sich.
»Letti! Da bist du ja endlich!«
Von ihrem Strahlen angesteckt, zog ich schnell die Tür hinter mir zu und setzte mich zu ihr auf die Bettkante. Zu meiner Überraschung schaltete sie sofort den Fernseher aus und rutschte näher zu mir.
Automatisch scannte ich ihr Aussehen. Ihr blondes Haar war heute akkurat zu zwei Zöpfen geflochten, und ihre Wangen hatten einen rosigen Ton. Keine Spur von der Blässe, die mich vor ihrer OP jedes Mal hatte erschauern lassen, wenn ich ihr Zimmer betrat.
»Du bist ja schon wieder topfit. Und deine Zöpfe sind auch sehr hübsch. War deine Mama heute Morgen da und hat sie dir geflochten?«
Mila schien gar nicht zu bemerken, dass ich mit ihr redete. Skeptisch kniff sie die Augen zusammen. »Du siehst irgendwie komisch aus.«
Ich lachte auf. Natürlich wusste ich sofort, was sie meinte. Was für ein wunderbares Kompliment. So direkt konnte es nur ein Kind ausdrücken.
»Gut beobachtet. Fällt dir auch auf, was anders ist?«
Sie sah mich aufmerksam mit ihren großen, braunen Augen an, als könnte sie die Antwort aus meinen Gedanken lesen, wenn sie mich nur lange genug anstarrte. Dann klappte ihr Mund auf.
»O nein! Deine Haare! Die sind weg!« Ihr entsetzter Gesichtsausdruck ließ mich schmunzeln.
Ich schaute an mir hinunter. Der Anblick war immer noch seltsam. Ich konnte meine hellbraunen Haarspitzen nur noch mit Mühe auf Schulterhöhe erahnen. Mein Oberkörper sah ohne die langen Strähnen, die ihn umspielten, ungewohnt leer aus.
»Gut erkannt. Aber weg sind sie ja zum Glück nicht. Nur kürzer.« Ich zögerte, entschloss mich aber doch, sie zu fragen. Von Mila würde ich im Gegensatz zu meinen Freundinnen wenigstens eine ehrliche Antwort bekommen. »Wie gefällt dir meine neue Frisur?«
Sie beugte sich nach vorne und streckte die Hände nach meinen Haaren aus. Mein Blick schnellte sofort zum Tropf mit dem Schmerzmittel und dem Zugang in ihrer Hand. Sie durfte auf keinen Fall damit zwischen verknoteten Strähnen hängen bleiben. Doch das bunte Klebepflaster saß noch gut, und ich wollte ihr den Spaß nicht verderben.
Mila vergrub prüfend die Finger in meinen Haaren. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
»Die sind schön kuschelig.« Sie rutschte wieder von mir weg und schien zu überlegen. »Aber du schaust jetzt nicht mehr aus wie eine Prinzessin.«
Ihre Reaktion beruhigte mich. »Genau. Ich wollte auch nicht mehr aussehen wie eine Prinzessin. Sondern einfach nur wie Letti.«
Die Antwort schien ihr zu gefallen. Sie nickte bestimmt. »Ja, wie Letti. Also total cool!«
»Danke«, gab ich lachend zurück und deutete auf den Bücherstapel neben ihrem Nachttisch. »Und, bereit für das nächste Abenteuer vom kleinen Fuchs? Ich hab heute viel Zeit mitgebracht und bin schon ganz gespannt, wie es weitergeht.«
Das war nicht einmal geflunkert. Unsere gemeinsamen Lesestunden waren immer das Highlight meiner Schicht. Die Bücher, die ihre Mama aussuchte, waren...
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