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Grausame Morde, eine gewagte Rettungsaktion und ein altes Geheimnis, das schon viele Abenteurer in den Tod gelockt hat ...
Ein alter, weiser Künstler im Hindukusch: grausam ermordet. Eine schöne Archäologin: niedergestochen in Alexandria. Ein Berliner Nachtwächter: durchgeschnittene Kehle. Die Spuren dieser Morde führen alle zu einem sagenumwobenen Grab in der Sahara, seit Jahrhunderten bewacht von tödlichen Skorpionen. Es birgt ein kostbares Geheimnis, für das schon viele Menschen ihr Leben lassen mussten. Auch John Finch ist ihm auf der Spur. Und schon bald mittendrin in einer mörderischen Jagd nach dem größten Geheimnis der Antike ...
Die John-Finch-Reihe - eine explosive Mischung aus Abenteuerroman und Verschwörungsthriller:
Band 1: Falsch Band 2: Heiß Band 3: Der Nostradamus-Coup Band 4: Der Zerberus-Schlüssel
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Sand und Geröll rutschten nach, mit der Unerbittlichkeit einer Dampfwalze und dem Geräusch einer zornigen Kobra. Die ganze Welt schien erfüllt von einem Zischen und Rumpeln, das immer lauter wurde. Es hörte sich an, als wäre der halbe Berg in Bewegung.
Mit dem Gewicht der Steine kam der Tod, die tonnenschweren Blöcke verschoben sich wie die Bauklötze eines Kinderspiels. Die Falle war genial und tödlich zugleich. Selbst nach Hunderten von Jahren war sie noch immer so gefährlich wie am ersten Tag.
Nur diesmal schnappte sie zu.
Ali Ben Assaid, der sich gerade durch den schmalen Zugang in die große Höhle retten wollte, riss instinktiv den Kopf zurück, als er ein knirschendes Geräusch hörte.
Keine Sekunde zu früh.
Über ihm löste sich ein Steinquader, schien einen Augenblick zu zögern und fiel schließlich, dem Gesetz der Schwerkraft und dem brillanten Plan der Erbauer folgend, mit einem ohrenbetäubenden Knall an seinen vorbestimmten Platz. Damit war der erste der Eingänge verschlossen und die große Fackel unter dem riesigen Block zerquetscht und ausgelöscht. Mit einem Schlag war es stockdunkel bis auf das fahle Licht seiner Stirnlampe.
Assaid fluchte laut und lief tiefer in den unterirdischen Komplex hinein. Doch er hatte sich die Position der anderen Zugänge nicht gemerkt und wusste, dass es eine sinnlose Reaktion war. Einfach nur das simple Bestreben, irgendetwas zu tun und nicht tatenlos dazustehen und zu warten, bis er lebendig begraben wurde.
Was hatte er bloß übersehen?
Und wo waren die Aufzeichnungen, die Kisten, die Reichtümer eines Königs, von denen das Dokument berichtet hatte?
Von allen Seiten drangen die gleichen Geräusche in die runde, unterirdische Kammer. Es war, als würden nacheinander Dutzende Türen zugeworfen. Als verschränkten sich zwei überdimensionale Muschelhälften nahtlos ineinander, knirschend, endgültig. Gänge wurden blockiert, Räume des weitläufigen unterirdischen Komplexes verschlossen.
Wo war der Auslöser gewesen, den er unbewusst betätigt hatte?
Was um Allah willen hatte die Falle zum Zuschnappen gebracht?
Und wie hatten es alle anderen vermieden, hier lebendig begraben zu werden?
In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Während er rannte und versuchte, nicht über herabstürzende Steinbrocken zu stolpern oder von ihnen erschlagen zu werden, überlegte Assaid fieberhaft, was er falsch gemacht hatte. Mit einem Mal jedoch stutzte er, blieb stehen und legte den Kopf schief, um besser zu hören.
Die riesige Kammer, die wie eine flache Trommel geformt war, stöhnte unter dem Ansturm der Geröllmassen. Ein lautes, unheimliches Geräusch, das dem Ägypter alle Haare zu Berge stehen ließ. Selbst die sieben monumentalen Steinfiguren, die in einem weiten Kreis um das Zentrum der Kammer standen, wankten im irrlichternden Kegel seiner Lampe.
»Was zum Teufel .«, murmelte der schlanke, junge Mann mit dem dichten Schnurrbart und den stechenden Augen verzweifelt, als er den feinen Schotter durch unzählige quadratische Löcher wie unaufhaltsame Wasserstrahlen herabschießen sah. Auch das Zischen war wieder zu hören, lauter denn je. Mit erschreckender Schnelligkeit begann sich der runde Raum mit Geröll zu füllen.
Assaid quetschte sich zwischen den Figuren der Wächter durch, hörte den Stoff seines Hemdes reißen und spürte einen stechenden Schmerz an seiner Schulter. Im fahlen Lichtschein seiner Lampe sah er den Sarkophag, gläsern und unberührt. Er war bis zum Rand gefüllt mit einer gelblichen, dickflüssigen Substanz, in der ein einbalsamierter Körper wie eine Mücke in Bernstein schwebte.
An den langen Seiten des reich mit Figuren und Blumenornamenten verzierten Steinsockels, auf der das Wunderwerk stand, führten Treppen ins Dunkel. Wenigstens waren im Notfall nicht alle Wege versperrt, hatte Assaid gedacht, als er sie das erste Mal erblickt hatte. Nun schickte er ein inbrünstiges Stoßgebet zu Allah. Die beiden Gänge waren sein letzter Ausweg, und er hasste die Endgültigkeit letzter Optionen.
Und er hasste Skorpione.
Bevor er die schmale Treppe betrat, sah der Ägypter genauer hin, und die Stirnlampe folgte seinem Blick. Die Stufen schienen sich zu bewegen, eine schwarze Masse, die hin und her wogte. Tausende von schwarzen Skorpionen bewachten dicht gedrängt den Eingang in die Unterwelt. Hatte die Seele des Toten im Glassarg diesen Pfad vor ihm genommen, vor Tausenden von Jahren?
Assaids Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Das Zischen und Rumpeln erfüllte die Luft wie eine massive Wand aus Schall. Panik schüttelte seinen Körper, seine Hände zitterten unkontrolliert.
Bald wird die Kobra der Berge zustoßen, fuhr es dem schmächtigen Mann durch den Kopf, und ich werde sterben. Allein, begraben in einem Berg, inmitten einer Landschaft, die wie aus einer anderen Welt schien. Schroff, wasserlos, rotbraune Erde ohne jede Vegetation.
Ein Berg inmitten von Hunderten anderen Bergen, die alle gleich aussahen.
Unauffindbar, für immer verschollen in der Steinwüste, wie William »Bill« Lancaster und so viele andere namenlose Piloten, Karawanen oder Patrouillenreiter.
Mit den Tonnen von glühend heißem Stein kam die Hitze in die riesige runde Gruft, ein Zeichen dafür, dass loser Oberflächenschotter nachrutschte.
Assaid brach der Schweiß aus. Unwillkürlich hielt er sich am Sarkophag fest, als er in den dunklen Abgang hinunterblickte, seine Überlebenschancen abwog.
Erschrocken riss er die Hand wieder zurück.
Das Glas war kalt, eiskalt.
Verwirrt sah Assaid zuerst auf seine Handfläche und dann auf das kunstvolle Gebilde aus Glas. Erneut legte er seine Hand auf den Sarkophag und hatte das Gefühl, einen tiefgekühlten Quader zu berühren. Das ist unmöglich, sagte ihm sein Gehirn, aber es blieb ihm keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Kleine Ströme von Sand schlängelten sich zwischen den Sockeln der Figuren hindurch, wurden schnell breiter und höher, bewegten sich auf die letzte Ruhestätte des geheimnisvollen Unbekannten zu.
Dann kamen die größeren Steine .
Was, wenn die beiden Abgänge nur zu einem kleinen Kultraum unter dem Sarkophag führten? Der junge Mann wagte es nicht, daran zu denken. Er verfluchte seine Besessenheit, die ihn beharrlich bis in die Mauretanische Wüste geführt hatte.
Und direkt in den Tod.
Rasch ergriff er eine der Fackeln, die er noch an seinem Gürtel hängen hatte, und entzündete sie. Ihre rußende Flamme loderte hell auf, und der Sarkophag schien in dem flackernden Licht zu leuchten. Assaid sah genauer hin, und der Atem stockte ihm. Fremdartige Zeichen erschienen im Glas, wie von Geisterhand gezeichnet. Es war, als schwebten sie rund um die einbalsamierte Leiche, eine magische Barriere aus unbekannten Buchstaben und Symbolen, dazu bestimmt, den Toten zu beschützen.
Und alle zu verfluchen, die ihm zu nahe kamen.
Der junge Ägypter riss seinen Blick von dem mysteriösen Körper los und leuchtete in den linken Abgang. Die Stufen der engen Treppe verloren sich in der Dunkelheit, die Luft roch schal und abgestanden. Farbige Malereien in Ocker und Königsblau bedeckten die Wände des Ganges.
Die Skorpione schienen das flackernde Licht der Fackel nicht zu mögen. Sie versuchten der Flamme zu entkommen, wichen zurück, kletterten aufeinander, stapelten sich schließlich an der Wand übereinander. Sie wurden aggressiver, richteten die Stacheln auf, doch die lebendige schwarze Masse wusste nicht, wohin sie ausweichen sollte.
Einzelne Tiere zogen sich zurück, krabbelten über die Stufen weiter hinunter in die Tiefe, aufgescheucht und angriffslustig, aber ihr Instinkt schien sie vor der Steinflut zu warnen.
Die ersten Sandströme erreichten die beiden Abgänge links und rechts des Sarkophags, und dünne Fäden rieselten über die obersten Treppenstufen. Das scheuchte die Skorpione noch mehr auf. Ahnten sie das drohende Unheil?
Assaid leckte sich über seine trockenen, aufgesprungenen Lippen. Es blieb ihm nicht mehr viel Zeit für Entscheidungen. Oder besser gesagt, er hatte keine Wahl: Der Tod war hinter ihm, neben ihm und vor ihm. Assaid kam das Bild einer Sanduhr in den Sinn, aber er konnte nicht einmal mehr darüber lächeln.
Die Skorpione wichen ihm aus, als er sich hinabbeugte, den Kopf einzog und - die Fackel vor sich erhoben - die erste Stufe betrat. Das unentwegte Zischen des hereinströmenden Gerölls in seinem Rücken trieb ihn zur Eile an.
Wie hatte sein Freund John Finch, der blutjunge Pilot aus Peterborough, zu ihm gesagt, als er erfahren hatte, dass Assaid in die westliche Sahara reisen wollte? »Lass es bleiben. Die Wüste ist ein Ort ohne Erwartungen.« Da hatten sie an der klimatisierten Bar des Hotels Continental-Savoy in Kairo gesessen, vor drei Wochen.
Assaid kam es vor wie eine Ewigkeit.
Jetzt verwünschte er sich dafür, dass er Finch nichts von Chinguetti verraten hatte, von dem Dokument und von allem anderen. War seine Vorsicht nicht fast krankhaft gewesen? Eine übertriebene Geheimniskrämerei angesichts der unglaublichen Entdeckung, die der Zufall ihm in die Hand gespielt hatte? Oder hatte er im Grunde seines Herzens die wirre Erzählung des alten Mannes, der ihn in die Bibliothek geschickt hatte, doch nicht recht geglaubt? Wie sollte man auch eine Fata Morgana, das Ergebnis einer überhitzten Fantasie, rational erklären?
Nach anfänglichen Zweifeln hatte bei Assaid die Neugier gesiegt, und er war der...
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