Schweitzer Fachinformationen
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Die Deutschen und die Börse - eine Bestandsaufnahme 10
Gesamtwirtschaftliche Aspekte der Wertpapieranlage 14
Persönliche Renditevorteile von Wertpapieren im Niedrigzinsumfeld 16
KAPITEL 2 Die Geschichte der Börse 25
Die frühen Wurzeln 26
Von Italien über Belgien bis Schweden: Die Geburtsstunde von Banken, Börsen und Aktien 27
Historische Spekulationsblasen: Von Tulpen, der Südsee und der Rolle der Banken 31
Die Entwicklung des modernen Börsenwesens 37
Die wichtigsten Börsenplätze der Gegenwart 41
New York Stock Exchange (besser bekannt als Wall Street) 41
Nasdaq 41
Chicago Mercantile Exchange 42
Frankfurter Börse/Xetra-Handelssystem 43
London Stock Exchange 43
Euronext 44
Tokio Stock Exchange 44
KAPITEL 3 Volkswirtschaft kompakt: Was der Börsianer über die Wirtschaft wissen sollte 47
Wirtschaft - was ist das überhaupt? 48
Konjunkturdaten und ihre Bedeutung für die Börse 53
Die Rolle der Notenbanken 60
Warum sich Wirtschaftsentwicklung und Börse zeitweise entkoppeln 62
KAPITEL 4 Anlegen in Aktien 67
Das Wesen der Aktie 68
Alternative Formen der Aktienanlage 71
Investmentfonds 72
Exchange Traded Funds (ETFs) 74
Zertifikate 74
Einflussfaktoren auf die Wertentwicklung von Aktien 76
Die Bilanz 77
Gewinn- und Verlustrechnung 79
Die Kapitalflussrechnung/Cash Flow Statement 79
Interpretationshilfen für Bilanz & Co 80
Die Rolle der Großinvestoren 82
Risiken der Aktienanlage 84
KAPITEL 5 Bewertungsansätze für Aktien 87
Bewertungsansätze auf Basis von Kennzahlen 89
Wichtige Bilanzkennzahlen 89
Kursbasierte Kennzahlen 94
Enterprise-Value-basierte Kennzahlen 101
Die Frage des richtigen Vergleichsmaßstabs 104
Die praktische Anwendung der Kennzahlenanalyse 107
Diskontierungsmodelle 111
Dividend Discount Models 113
Discounted Cash Flow Models 113
Sensitivitätsanalyse mithilfe von Diskontierungsmodellen 114
Technische Analyse 114
Die Marktbewegungen diskontieren alles 114
Kurse bewegen sich in Trends 115
Geschichte wiederholt sich 115
KAPITEL 6 Anlegen in Anleihen 117
Das Wesen der Anleihe 119
Art des Emittenten 119
Die Laufzeit 121
Die Tilgungsmodalitäten 123
Der Rangplatz im Insolvenzfall 123
Verzinsung 124
Währung 126
Einflussfaktoren für die Wertentwicklung von Anleihen 126
Die Grundsatzentscheidung: Bis dass die Laufzeit uns scheidet oder flexibel? 127
Die Zinsentwicklung 128
Veränderungen der Zinsstrukturkurve 129
Systematische Einflüsse auf die Bonitätseinschätzung 131
Mehrdimensionalität macht flexibles Handeln schwierig 132
Ansätze zur Bewertung von Anleihen 133
Die Beurteilung der Ausfallrisiken 133
Duration als Maßstab der Kapitalbindung 137
Modifizierte Duration als Maßstab für die Zinssensitivität 138
Top-down- versus Bottom-up-Ansatz 138
Die grössten Risiken oder häufigsten Fehler bei Anleiheinvestments 139
KAPITEL 7 Anlegen in anderen Assetklassen 141
Geldanlage in Immobilien 142
Die unterschiedlichen Formen der Immobilienanlage 143
Die unterschiedlichen Segmente des Immobilienmarktes 146
Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung von Immobilienanlagen 147
Das Gerede über eine Immobilienpreisblase 148
Geldanlage in Rohstoffe 152
Die wichtigsten Rohstoffsegmente 153
Die verschiedenen Formen der Rohstoffanlage 159
Physisch besichert: ja oder nein? 162
Geldanlage mit Alternativen Investments 162
Private Equity 163
Infrastruktur 165
Land- und Forstwirtschaft 166
Hedgestrategien 166
Exotische Anlagealternativen 170
KAPITEL 8 Investieren statt spekulieren:
Strukturiert anlegen und diszipliniert handeln 173
Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile 174
Grundlagen der Asset Allokation 176
Asset Allokation - ein pragmatischer Ansatz 181
Andere Instrumente zur Risikoreduktion 182
KAPITEL 9 Irren ist menschlich - typische Anlagefehler 187
Verlustaversion oder warum Kursgewinne wenig wert sind 188
Warum Verluste einen nicht loslassen 190
Nicht nur die Performance zählt 191
Ankereffekte: Wie bestimmte Informationen unser Denken beeinflussen 192
Home Bias und Selbstüberschätzung: Der Blick über den Tellerrand lohnt sich 193
Politische Einflussfaktoren 194
Wirtschaftliche Risiken 194
Besonderheiten der heimischen Indizes 195
Stimmungen sind (k)ein schlechter Ratgeber 196
KAPITEL 10 Die zehn Gebote der Geldanlage 199
Gebot 1: Über die eigenen Anlageziele klar werden! 200
Gebot 2: Zeitbudget definieren! 201
Gebot 3: Breit streuen! 202
Gebot 4: Langsam beginnen! 203
Gebot 5: Nur kaufen, was man versteht! 205
Gebot 6: Risiken bewusst machen und kontrollieren! 206
Gebot 7: Nicht die Geduld verlieren! 208
Gebot 8: Gegen Stimmungen stellen! 209
Gebot 9: Auf die Kosten achten! 210
Gebot 10: Erfolge feiern und Gewinne mitnehmen! 211
Glossar 213
Stichwortverzeichnis 223
KAPITEL 2
Die Geschichte der Börse
ÜBERSICHT
Die frühen Wurzeln
Von Italien über Belgien bis Schweden: Die Geburtsstunde von Banken, Börsen und Aktien
Historische Spekulationsblasen: Von Tulpen, der Südsee und der Rolle der Banken
Die Entwicklung des modernen Börsenwesens
Die wichtigsten Börsenplätze der Gegenwart
New York Stock Exchange (besser bekannt als Wall Street)
Nasdaq
Chicago Mercantile Exchange
Frankfurter Börse/Xetra-Handelssystem
London Stock Exchange
Euronext
Tokio Stock Exchange
Die Weltgeschichte sammelt auf unsere Kosten große Schätze.
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter und Schriftsteller
Geldgeschäfte haben eine lange Historie. Viele Errungenschaften der Geldanlage sind gar nicht so neu und modern, wie wir immer glauben. Ein Blick in die Geschichte hilft, die Entwicklung des modernen Börsenwesens zu verstehen und einzuordnen. Dabei beginnt die Zeitreise im Römischen Reich, wo es bereits erste wertpapierähnliche Frühformen der Geldanlage gegeben hat. Daran anschließend folgt der Blick auf die Entwicklungen im Mittelalter, in dem nicht nur das Bankensystem, sondern auch die ersten echten Börsen entstanden. Da die Geschichte der Geldanlage auch immer eine Geschichte menschlicher Gier und Übertreibungen ist, schließt sich ein Überblick über einige charakteristische Übertreibungsblasen an. Abschließend stehen dann die Entwicklungen im modernen Börsenwesen im Vordergrund - inklusive einer Vorstellung der wichtigsten Börsenplätze der Gegenwart.
DIE FRÜHEN WURZELN
Die Börse und damit die Wertpapieranlage sind weitestgehend eine Erfindung der Neuzeit. Doch ihre Wurzeln reichen weit zurück. Bereits im Römischen Reich gab es Handelsformen, die stark an die heutigen Aktien und Anleihen erinnern. Damals versuchten beispielsweise Landwirte, ihre Nutzungsflächen deutlich auszuweiten. Das dafür benötigte Kapital wurde durch die Verpachtung von Ernterechten beschafft. Ausgewählte römische Bürger stellten Gelder für den Erwerb des neuen Ackerlandes zur Verfügung und erhielten im Gegenzug die Ernten der ersten drei bis fünf Jahre. Auch in der Seefahrt machten derartige Finanzierungen Schule. So wurden beispielsweise neue Handelsschiffe über entsprechende Kapitalbeteiligungen finanziert und durch eine zeitlich beschränkte Partizipation an den Erträgen getilgt. Auch im Bergbau setzte sich diese Art der Beteiligungsfinanzierung durch. Wie auch bei heutigen Börseninvestments trug der Käufer dabei das unternehmerische Risiko. Warfen die Ackerböden beispielsweise aufgrund einer Hitzedürre keinen Weizen ab oder ging das finanzierte Schiff während eines Unwetters unter, waren Kapitalverluste für die Kapitalgeber vorgezeichnet. Andererseits bestand aber natürlich auch die Chance, über den Investitionszeitraum hinweg, deutlich mehr zu verdienen, als man eingezahlt hatte. Das Grundprinzip »Ohne Risiko keine Chance« hatte also auch schon zur damaligen Zeit Gültigkeit.
Im Vergleich zum heutigen Börsenhandel waren die Investitionen aber stets zeitlich begrenzt. Üblicherweise wurden sie nach drei bis fünf Jahren beendet. Während dieser Laufzeit gab es keine Möglichkeit, die Investition zurückzuverlangen. Die vom heutigen Börsenhandel bekannte tägliche Verfügbarkeit des Kapitals war also nicht gegeben. Zudem konnten sich nur wenige Bevölkerungsgruppen an den entsprechenden Investitionen beteiligen. Finanzgeschäfte waren in diesen frühen Zeiten also nichts für die breite Masse, sondern nur einige wenige »Auserwählte«.
Im Laufe der Zeit spezialisierten sich Kaufleute im Römischen Reich auf die Vermittlung passender Finanzierungen. Sie brachten kapitalstarke Bürger auf der einen Seite und expansionswillige Landwirte, Seeleute oder Bergwerksbetreiber zusammen. Im Gegenzug kassierten sie für diese Dienstleistung eine Provision. Dies erinnert bereits rudimentär an den Beruf des Börsenhändlers. Auch er bringt Käufer und Verkäufer zusammen und kassiert dafür eine entsprechende Courtage.
VON ITALIEN ÜBER BELGIEN BIS SCHWEDEN: DIE GEBURTSSTUNDE VON BANKEN, BÖRSEN UND AKTIEN
Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reichs fanden die Finanzierungsgeschäfte ein vorläufiges Ende. Und trotzdem blieb Italien auch in den kommenden Jahrhunderten das wichtigste Pflaster für Bank- und Finanztransaktionen. So belegen schriftliche Aufzeichnungen, dass es bereits im frühen zwölften Jahrhundert bankähnliche Unternehmen gab. Diese waren zunächst nur auf den Geldwechsel spezialisiert und ermöglichten Händlern, ausländische Währungen in einheimisches Geld zu tauschen. Doch bereits Ende des zwölften Jahrhunderts erweiterte sich das Spektrum der Banken spürbar. So boten sie ihren Kunden Spareinlagen an, auf die sie entsprechend Zinsen zahlten - eine frühe Form des heutigen Sparbuchs oder Tagesgeldkontos. Gleichzeitig verliehen sie Gelder und ermöglichten es so insbesondere Gewerbetreibenden, größere Investitionen zu tätigen. Zu dieser Zeit entwickelten einige Banken auch bereits wertpapierähnliche Instrumente, die als Mischform Aktien- und Anleihemerkmale aufwiesen. So stellten Händler den Banken für eine bestimmte Laufzeit Kapital zur Verfügung (analog zu heutigen Anleihen) und bekamen während der Laufzeit eine Beteiligung am Gewinn der Bank (analog zu heutigen Aktien).
Anders als heute gab es aber keinen Handel für diese frühen Wertpapiere. Es handelte sich ausschließlich um Privatplatzierungen, die nicht an Dritte weitergereicht werden konnten. Trotzdem lassen sich im frühen italienischen Bankensystem erstaunlich viele Parallelen zur heutigen Zeit erkennen:
Kein Wunder, dass viele nationale Regierungen daher bereits damals begannen, Bankgeschäfte gesetzlich zu regulieren. So gab es beispielsweise Anfang des 14. Jahrhunderts ein bis heute überliefertes Bankengesetz in Katalonien, in dem unter anderem Zahlungsausfälle von Banken mit drakonischen Strafen versehen wurden.
Beim Rennen um die erste Börse und die erste Aktiengesellschaft der Welt musste sich Italien den europäischen Nachbarn geschlagen geben. So entstand die erste Börse der Welt im belgischen Brügge. Sie wird urkundlich bereits im Jahr 1409 erwähnt und diente damals als Treffpunkt für Händler. Gegen eine geringe Gebühr konnten diese ihre Waren in den Räumen der Börse anbieten und gegen andere Waren eintauschen.
Dadurch wurde der Jahrtausende alte Warenhandel erstmals institutionalisiert und an einem Ort zusammengefasst. Bereits kurz nach ihrer Entstehung entwickelten sich auch Termingeschäfte. So vereinbarten die Händler an der Börse beispielsweise bestimmte Warenlieferungen in der Zukunft - mit Lieferfristen von bis zu sechs Monaten. Damit wurden diese Geschäfte das Vorbild heutiger Warenterminbörsen, an denen aktuell vor allem Rohstoffe und Nahrungsmittel gehandelt werden. Sukzessive setzte sich die Idee einer »Börse« auch in anderen Ländern durch. In Deutschland wurde beispielsweise 1540 die Warenbörse Augsburg gegründet. Zu den bedeutendsten Handelsplätzen mauserten sich allerdings die Börsen in den Niederlanden, insbesondere der Umschlagplatz Amsterdam.
Der Name der Börse
Noch immer streiten sich die Historiker darüber, warum die Börse eigentlich Börse heißt. Die eine Expertenrichtung vermutet, dass der Name auf den lateinischen Namen »Bursa« zurückzuführen ist, der...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Adobe-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Adobe-DRM wird hier ein „harter” Kopierschutz verwendet. Wenn die notwendigen Voraussetzungen nicht vorliegen, können Sie das E-Book leider nicht öffnen. Daher müssen Sie bereits vor dem Download Ihre Lese-Hardware vorbereiten.Bitte beachten Sie: Wir empfehlen Ihnen unbedingt nach Installation der Lese-Software diese mit Ihrer persönlichen Adobe-ID zu autorisieren!
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