Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
*Leserin, die/der/das: Frauen, aber nicht nur Frauen. Väter, Ehemänner und Lebenspartner ebenso. Frauen, die in der Ausbildung sind. Frauen, die bereits im Erwerbsleben stehen. Frauen, die sich aktuell um ihre Kinder kümmern und weniger oder nicht arbeiten. Frauen, die seit Jahren das Thema Finanzen vor sich herschieben. Frauen im Alter von 20, 30, 40 und auch 50 Jahren. Denn auch mit Anfang 50 ist es noch nicht zu spät, endlich die Verantwortung zu übernehmen, die notwendig ist für ein sorgenfreies und finanziell selbstbestimmtes Leben.
Liebe Leserin also,
jetzt erst recht. Die Zinsen steigen, die Inflation grassiert, der Wirtschaft droht eine Rezession. Und niemand weiß, welche ökonomischen Auswirkungen auf unseren Lebensstandard die kommenden Jahre mit sich bringen werden: Sie nicht, ich nicht und wer doch meint, er wisse Bescheid, der hat eine bessere Glaskugel zur Hand als unsereins. Ob Zins und Inflation bei 3, 5, 7, 9 oder wieder bei 0 Prozent liegen werden, steht in den Sternen. Ob unsere Arbeitsplätze weiterhin so sicher sein werden wie heute - wer weiß? Und ebenso wenig ist sicher, ob sich der deutsche Exportüberschuss auch in Zukunft auf dem Niveau des vergangenen Jahrzehnts halten wird. Nur eines scheint sicher: Unsere Einnahmen werden in den kommenden Jahren auf jeden Fall weniger wert sein, denn wir werden uns mit dem, was wir monatlich verdienen, weniger leisten können.
Wenn unser Einkommen in Zukunft weniger wert sein wird, dann müssen wir uns jetzt erst recht um unsere Finanzen kümmern. Gerade jetzt wäre ein passives Einkommen gut. Es würde zu mehr Sicherheit beitragen und uns mehr Freiheiten bieten. Denn: Es würde für uns sorgen. Und umgekehrt: Sie müssten sich weniger Sorgen um finanzielle Engpässe machen, zumal in Zeiten, die alles andere als sorgenfrei sind.
Das ist ein unbequemer Einstieg, ich weiß. Sie haben wahrscheinlich etwas Erfreulicheres und Erbaulicheres erwartet. Aber man muss unbequemen Wahrheiten ins Gesicht sehen, um ihnen etwas entgegensetzen zu können. Und deswegen lege ich noch eine Schippe drauf: Alle müssen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen. Wir dürfen uns weder auf den Staat noch auf den Partner blind verlassen. Und das gilt erst recht für Frauen!
Noch immer investieren nämlich vor allem Frauen zu wenig Zeit und Geld in ihr eigenes Vermögen. Egal ob an der Börse, am Immobilienmarkt oder bei sonstigen Kapitalanlagen: Auf einen weiblichen Investor kommen in Deutschland im Durchschnitt zwei männliche Investoren. Dabei machen Finanzen Spaß, und zwar aus zwei simplen Gründen: Erstens schafft man sich damit finanzielle Freiheit - Freiheit von Alterssorgen, Freiheit von Geldsorgen, Freiheit von Abhängigkeiten (auch vom eigenen Partner). Und zweitens verschaffen Finanzen Befriedigung. Wie beim Sport gibt die tägliche kurze Routine Zufriedenheit, weil man etwas für sich und die eigene Zukunft und Unabhängigkeit getan hat.
Daher gilt ab sofort: Wir wollen erfahren, wie wir uns am besten um unsere Einnahmen und Ausgaben, um unseren Vermögensaufbau und damit die Grundlagen unserer finanziellen Unabhängigkeit kümmern. Sie werden sehen: Es macht Spaß, mehr über Geld zu erfahren. Wir wollen die wichtigsten Themen rund um Ihr Geld besprechen: Ihr Konto, Ihre Schulden, Ihre Investitionen und Ihr Vermögen. Und wir sollten uns ansehen, wie Sie Ihr Konto in Ordnung bringen, Ihre Schulden tilgen, Ihre Investitionen ankurbeln und Ihr Vermögen aufbauen.
Warum also sollten Sie dieses Buch lesen? Ich habe darauf eine Antwort: Weil die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass auch Sie zu der Mehrheit der Frauen gehören, die sich bisher nicht um Geld gekümmert hat. Sie sind finanziell unterversorgt. Sollten Ihre aktuellen Einkommensströme wegfallen, würden Sie wahrscheinlich schlecht dastehen - jedenfalls schlechter als die meisten Männer. Selbst gutverdienende Frauen, und davon gibt es immer mehr in unserem Land, haben keine ausreichende Altersvorsorge, verfügen über kein passives Einkommen und sind damit nicht finanziell unabhängig. Um Ihnen die Gefahren dieser Situation und Auswege daraus aufzuzeigen, ist dieses Buch da.
Dazu schauen wir uns an, wie und wo man am besten investieren kann. Mit kleineren genauso wie mit größeren Beträgen. Denn für jeden Geldbeutel gibt es Wege, mehr aus dem eigenen Geld zu machen. Die Regeln bleiben dieselben. Ob Sie 100 Euro oder 1000 Euro im Monat beiseitelegen können, spielt keine Rolle. Oder zumindest keine entscheidende Rolle.
Als Immobilienökonomin vertrete ich dabei eine klare Meinung: Eine Frau, eine Wohnung. Ich bin überzeugt, dass der Kauf einer Immobilie zur Kapitalanlage, also einer vermieteten Wohnung, der wichtigste Schritt ist auf dem Weg zu mehr finanzieller Unabhängigkeit und wirtschaftlicher Absicherung. Langfristig schaffen Sie sich mit einer eigenen Wohnung finanzielle Freiheit.
Deswegen wollen wir genau prüfen, welche Investitionen die wenigsten Risiken mit sich bringen. Denn was Männer können, schaffen wir erst recht. Zu lange haben wir Frauen uns darauf verlassen, dass andere unsere Rechnungen übernehmen. Damit muss Schluss sein. Sie und ich wollen selbstsicherer mit unserem Geld umgehen und dieses Wissen nutzen, um unseren Vermögensaufbau und unsere finanzielle Unabhängigkeit mit Spaß und Erfolg zu managen.
Kurzum: Ich möchte Sie wachrütteln. Ich möchte, dass Sie nach meinem Buch weitere Bücher lesen, neugierig werden, sich beraten lassen. Und ich möchte, dass Sie spätestens nach diesem Buch anfangen, sich mit Ihrer persönlichen finanziellen Unabhängigkeit zu beschäftigen. Ich will nicht, dass Sie sagen: »Ja, stimmt, ich sollte mich um meine Finanzen kümmern. Noch schlimmer: Ich hätte mich um meine Finanzen kümmern sollen - denn dann ist es längst zu spät.« Ich will, dass Sie es tatsächlich tun und investieren. Und zwar jetzt!
Ihre Laura Victoria Schick
Wir müssen über Verantwortung sprechen. Viele Menschen verwechseln Verantwortung und Verzicht. Wer Verantwortung übernimmt, muss mitunter verzichten. Aber nicht jeder Verzicht ist ein Ausweis von Verantwortung.
Meine erste eigenverantwortliche Handlung auf dem Weg zu meiner finanziellen Unabhängigkeit hatte rein gar nichts mit Verzicht zu tun: Ich habe investiert, ich habe eingekauft, ich habe einen Kredit aufgenommen. Darüber werden wir gleich zu Beginn sprechen.
Außerdem möchte ich einige wichtige Regeln aufstellen und Gründe benennen. Wir werden uns die Sieben goldenen Gründe für unsere finanzielle Unabhängigkeit anschauen und wir werden die Sieben Imperative für unsere finanzielle Unabhängigkeit kennenlernen. Diese »2 x 7«, also die Gründe und die Imperative, sind die Basis für unser Handeln auf dem Weg zu mehr finanzieller Eigenverantwortung. Wir werden in den weiteren Kapiteln des Buches immer wieder auf sie zurückkommen.
Und schließlich wollen wir darüber reden, dass aller Anfang schwer ist. Wir schieben Entscheidungen vor uns her, wir negieren die Notwendigkeit zu handeln. Um den Anfang zu erleichtern, steigen wir auch ganz behutsam mit einer Trockenübung ein. Wir wollen uns den Marshmallow-Test anschauen. Bei diesem Test geht es darum, ob Kinder die Geduld aufbringen, auf ein Marshmallow zu verzichten, wenn sie dafür nach einer bestimmten Zeit ein zweites Marshmallow erhalten. Und dann wandeln wir diesen Test um in einen Schuh-Test. Na, können Sie auf ein neues Paar Schuhe verzichten?
Ich bin 23 Jahre alt und stehe vor meiner ersten wirklich großen finanziellen Lebensentscheidung: kaufen oder nicht kaufen? Es geht um eine Wohnung - eine Kapitalanlage, also eine Wohnung, die ich nicht selbst bewohnen möchte, sondern vermieten werde -, um ein kleines Appartement in einem nicht besonders attraktiven Haus, in einem hässlichen Entlein sozusagen. Die Wohnung kostet 53 000 Euro. Hinzukommen 4000 Euro Nebenkosten. Ich habe alles in allem 24 000 Euro Eigenkapital. Ich werde mich also verschulden. Ich werde einen Kredit in Höhe von 33 000 Euro aufnehmen. Traue ich mich?
Auf meine erste Immobilieninvestition habe ich nicht jahrelang hingearbeitet, ich bin eher darauf gestoßen worden, weil niemand die Wohnung haben wollte. Die Wohnung war vermietet. Das Haus befand sich in guter Lage. Die Wohnung war sanierungsbedürftig und der Preis verhältnismäßig. Das Problem war nur: Die Mieterin ließ niemanden in die Wohnung. Ich habe angerufen, Briefe geschrieben, war vor Ort und habe geklingelt. Einmal habe ich sogar durchs Schlüsselloch geschaut, um sicherzugehen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Aber es war nichts zu machen. Funkstille. Entsprechend gering war das Interesse potenzieller Käufer. Niemand war willens, eine Immobilie zu kaufen, ohne sie vorher gesehen zu haben. Mit Recht! Darüber werden wir noch sprechen. Denn: Blindkäufe sind ein Hochrisikospiel. Was also tun?
Da kam mir eine wahnwitzige Idee: Was, wenn du selbst die Wohnung kaufst und den Schritt ins Eigentum wagst? Der Preis war in der Tat interessant. Auch die übrigen Parameter passten: Die Wohnung war im ersten Stock - 33 Quadratmeter. Das Haus war, wie es sich für einen 70er-Jahre-Bau gehört, in unscheinbarem Grau verputzt und in einer ruhigen Seitenstraße im Berliner Stadtteil Tiergarten gelegen.
An dieser Stelle betrat ich also das Feld des Risikospiels. Denn ganz ohne Risiken gelingt keine Investition. Man muss dabei aber alle Faktoren, die sich berechnen lassen, unbedingt einbeziehen. Dadurch minimiert man selbstverschuldete Risiken. Ich habe kalkuliert...
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