Schweitzer Fachinformationen
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Vollständig überarbeitete und erweiterte Ausgabe - mit einem Vorwort von Paulo Coelho
Nur wer hart arbeitet, hat Erfolg? Das Leben muss schwer sein? Von wegen! Rudolf Schenker ist der lebende Beweis dafür, dass das Gegenteil funktioniert. Konsequent ist er einen anderen Weg gegangen. Oberste Priorität hatte für ihn immer der Spaß im Leben.
Doch dieses Buch ist viel mehr als die Geschichte eines Rockstars: Life Coach Lars Amend und Rudolf Schenker bringen darin die Grundprinzipien für ein zufriedenes und erfülltes Leben auf den Punkt. Angereichert mit spannenden Anekdoten aus der Bandgeschichte der Scorpions.
Du hast Träume und alle denken, du bist verrückt? Du willst deinem Herzen folgen, weißt aber nicht genau wie? Du möchtest dich wieder lebendig fühlen und mehr Energie in dein Leben ziehen?
Die Autoren appellieren euphorisch dafür, zu seinen Träumen zu stehen und sie niemals aufzugeben, denn am Ende wird man immer belohnt: mit Erfüllung.
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Mit den Augen eines Kindes
Betrachtet man mit den Augen eines unschuldigen Kindes unsere Welt, scheint man schnell hinter das Geheimnis eines glu¨cklichen und erfu¨llten Lebens zu kommen. Halte dich an gewisse Spielregeln, bring gute Noten mit nach Hause, und arbeite jeden Tag so hart, wie es dir nur möglich ist, dann wird deine Mu¨he auch großzu¨gig honoriert werden - mit noch mehr Regeln, noch mehr Schule und noch härterer Arbeit. Und hast du deine Schulzeit einige Jahre später erfolgreich hinter dich gebracht, erwartet dich das Genialste, was das Leben zu bieten hat: ein Arbeitsplatz, Geld und eine Zukunft, die aus einer nie enden wollenden Hetzjagd nach noch mehr besteht - bis man eines Tages alt und grau ist und tot umfällt. Das bezeichnet man gemeinhin dann als glu¨ckliches Leben.
»Also ehrlich, was fu¨r wu¨ste Behauptungen! Wo hat dieser Rudolf nur diesen Zynismus her?«, denken sich jetzt sicher die einen. »Ja, und wo liegt das Problem? Das Leben ist doch genau so!«, die anderen. Zu welcher Gruppe gehörst du? Vielleicht weißt du es selbst nicht genau, weil du dir noch nie Gedanken daru¨ber gemacht hast. Das macht nichts, philosophiere ruhig ein bisschen vor dich hin. Ich erzähle dir in der Zwischenzeit von einer Szene, die ich vor einigen Jahren in meinem Heimatdorf Schwarmstedt erlebt habe.
Es war ein wunderbarer Tag, die Sonne schien, und die Bio-Bäuerin baute gerade, wie jede Woche, ihren Obst-und-Gemu¨se-Stand am Dorfplatz auf. Ich trank wie immer bei Gino meinen Guten-Morgen-Espresso, als zwei Männer das Restaurant betraten und sich an einen der Tische neben mir setzten. Nach ihrem Auftreten und Kleidungsstil zu urteilen, zwei typische Vertreter, um die 40 und auf Durchreise. Sie bestellten Cappuccino und begannen, sich lautstark u¨ber die Auswirkungen der Finanzkrise auszulassen. Unaufhörlich schimpften sie auf einen unfähigen Staat, auf du¨mmliche und machtbesessene Politiker und auf einen Kapitalismus, der komplett aus den Fugen geraten sei. Am schlimmsten bekamen es die geldgierigen Investmentbanker ab, die sie ganz klar und ohne Zweifel als die einzig wahren Schuldigen des Dilemmas ausmachten. Sie mussten fu¨r alles herhalten: fu¨r ihren u¨bellaunigen Chef, fu¨r ihre eigenen Zukunftsängste, fu¨r die schlechten Noten ihrer Kinder, sogar fu¨r ihre privaten Probleme. Ich hörte gespannt zu. Gab der eine Typ eben wirklich einer ganzen Branche die Schuld an seiner Ehekrise? Exakt! Und er meinte es tatsächlich ernst damit. Vor der Finanzkrise habe er nämlich nie Schwierigkeiten gehabt, nicht mit seiner Frau, nicht mit seinen Kindern, nicht mit seinem Job - sein Leben war perfekt gewesen! Jetzt jedoch fu¨hrte ein Problem zum nächsten, und daran konnte natu¨rlich nur einer schuld sein - der böse Banker. Diskussion beendet. Rechnung, bitte! Als sie kurze Zeit später wieder ihres Weges gingen, schaute ich ihnen noch einen Augenblick nach. Sie machten keinen glu¨cklichen Eindruck auf mich.
Na? Konntest du dich in den Aussagen der beiden Männer ein wenig wiedererkennen? Vielleicht nicht Wort fu¨r Wort, und unter Umständen bist du auch von den Finanzkrisen verschont geblieben, aber hast du es dir nicht auch zur Gewohnheit gemacht, in schwierigen Situationen die Schuld öfter bei anderen zu suchen als bei dir selbst? Du kannst es ruhig zugeben, die meisten machen das so.
Aber lass uns noch kurz bei dem Beispiel des bösen Bankers bleiben. Die allgemeine öffentliche Meinung u¨ber Banker ist bekanntlich nicht gerade die beste, und als man vor Jahren in den Nachrichten Plastikpuppen, die wie Banker gekleidet waren, an Londoner Laternenmasten baumeln sah, hast du möglicherweise auch gedacht - und wenn auch nur fu¨r einen Moment: »Richtig so. Hängt sie auf, diese Gauner, die nur unser Geld stehlen!«
Okay, lies dir den letzten Satz noch einmal in Ruhe durch. Wu¨rdest du immer noch so denken, wenn der Banker dein kleiner Bruder wäre? Dein geliebter Ehemann, dein bester Freund oder sogar dein Vater? Wie sähe dann dein Bild von alldem aus?
Der Banker trägt nicht die alleinige Schuld an der Misere, mit der wir uns alle paar Jahre aufs Neue beschäftigen dürfen, wenn man hier u¨berhaupt von Schuld sprechen kann. Gehe in deinen Gedanken mal einen Schritt weiter. Auch wenn sich das vielleicht komisch anhören mag, aber wir sind alle zu gleichen Teilen verantwortlich fu¨r unsere jetzige Situation. Wo deine Verbindung zum bösen Banker besteht? Nun ja, auch du hast sicherlich dein Geld auf einer Bank und unterstu¨tzt damit dieses System. Du hast es fu¨r sinnvoll befunden, solange es dir persönlich gut damit ging, richtig? Niemand kann sich davon freisprechen. Wir sitzen alle in einem Boot, und wir alle unterhalten Sachen, die wir akzeptieren - fu¨r unsere Kinder und deren Kinder.
Das Bewusstsein der Welt ist letztlich durch eine fehlerhafte Programmierung von uns allen in diese Richtung gelenkt worden. Weltwirtschaftskrise, Klimakatastrophe, Glaubenskriege - das alles sind wir, weil es von uns kommt und nur von uns. Also auch von dir. Es nu¨tzt gar nichts, auf die anderen zu schauen, und erst recht nicht, auf sie zu schimpfen, denn sie machen lediglich das, was ihnen das System, in dem wir alle leben, vorgibt: Sei der Beste, der Schlaueste, der Schnellste, der Stärkste! Wohin dieses Denken fu¨hrt, sieht man ja. Oder wurde dir in der Schule beigebracht, der Glu¨cklichste zu sein? Wurdest du etwa zum Abitur zugelassen, weil du dich so liebevoll um das Wohl der Klassengemeinschaft gesorgt hast, oder vielleicht doch »nur«, weil du zu einem maßgeblichen Teil gut auswendig lernen konntest?
Es heißt immer, die Welt, in der wir leben, sei so schwer zu verstehen, alles sei so wahnsinnig kompliziert, undurchschaubar und komplex. Kann schon sein, aber man muss kein Supergenie sein, um zu erkennen, dass sie trotzdem nicht funktioniert. Solange immer mehr Menschen hungern, solange immer noch brutale Kriege ganze Kontinente beherrschen, solange immer noch Millionen Menschen rund um den Erdball leiden und so unglu¨cklich sind, dass sie keinen Sinn mehr in ihrem Leben erkennen, obwohl es fu¨r all diese Probleme Lösungen gibt, kann mir niemand mit vernu¨nftigen Argumenten weismachen, dass dieses System, das all diese Krisen erst erschaffen hat, das richtige ist. Es kann nicht sein. Wir wissen das alle und ändern trotzdem nichts daran. Warum beklagen sich Leute wie diese Vertreter aus Ginos Restaurant u¨ber ihr unzufriedenes Leben, anstatt genau diese Energie, die sie fu¨rs Jammern aufwenden, zu nutzen und etwas aktiv an ihrer Situation zu ändern? Weil sie keine Verantwortung fu¨r ihr eigenes Leben u¨bernehmen! Sie begeben sich in die Opferrolle, um keine Schuldgefu¨hle zu bekommen, falls sie am Ende doch scheitern sollten. Dann mu¨ssten sie sich nämlich eingestehen: »Scheiße, ich habe es verbockt. Ich ganz alleine und sonst niemand!«
Der Obama-Weg
Man kann dieses Phänomen ganz hervorragend anhand der Erfolgsgeschichte Barack Obamas sehen. Ich glaube nicht, dass er ausschließlich deswegen so bewundert wird, weil er es geschafft hat, der erste schwarze Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Es liegt vielmehr daran, dass er etwas geleistet hat, was schier unmöglich schien. Die Bu¨rde, die mit seiner Hautfarbe einherging, war so immens, dass er eine unvorstellbar starke Willenskraft aufbringen musste, um die scheinbar unbezwingbaren Hu¨rden meistern zu können. Obama hat seinen großen Traum verwirklicht und der Menschheit gezeigt, dass man wirklich alles erreichen kann, wenn man auch in den schwersten Zeiten nicht aufhört, an sich und seine Vision zu glauben. Deswegen wird er so verehrt und auch heute noch, lange nach seiner aktiven Amtszeit, wie ein Rockstar gefeiert.
Sicher: Unsere Welt braucht Visionäre wie Obama, die ausbrechen, die aus der Bahn springen und ihren eigenen Weg gehen. Leute, fu¨r die es keine Schublade gibt, die eine neue Spannungsform erzeugen und uns gemeinschaftlich nach vorne bringen. Aber auch du kannst so einer sein. Nein, du bist es schon! Du hast es nur noch nicht gemerkt. Manchmal wächst aus einem stinkenden Misthaufen die schönste Blume, doch wenn wir mit geschlossenen Augen davorstehen, werden wir diese Schönheit nie erkennen können. Jede Krise, ob Wirtschaftskrise, Coronakrise oder Klimakrise, ist so ein stinkender Misthaufen. Wir brauchen die daraus resultierende Spannung, um unsere normale Ordnung wieder einmal durcheinanderzubringen. Was wir als »normale Ordnung« bezeichnen, wird gerade mächtig ins Chaos gestu¨rzt, und doch scheint es nicht so schlimm zu sein, dass wir diese Krise zum Anlass nehmen, an unser aller Denkweise grundsätzlich etwas zu ändern. Wir werden zwar ordentlich durchgeschu¨ttelt, aber nicht wirklich wachgeru¨ttelt. Kopf in den Sand, Augen zu und durch. Entweder wir tun gar nichts oder wir versuchen, Lösungen fu¨r die Probleme zu finden, wobei wir dabei stets zu den Mitteln greifen, die uns erst in diese Lage gebracht haben. Wir fliegen zum Mond, schießen Raketen ins All, aber erkennen die scheinbar einfachsten Dinge nicht. Deswegen wird es auch in Zukunft weiter munter Krisen geben, in welcher Form auch immer, bis auch der Letzte eines Tages begreift, dass unser System verändert gehört.
Schön und gut, aber was hat das alles mit mir zu tun?, fragst du dich jetzt vielleicht. Du willst doch nur dein eigenes Leben in Schwung bringen und nicht gleich die ganze Welt retten. Das verstehe ich natu¨rlich, aber darin liegt prinzipiell gar kein Widerspruch. Die Entwicklung der großen Welt funktioniert auf die gleiche Art und Weise wie deine eigene, ganz persönliche kleine Welt, wie die einer...
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