Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Dieses Buch hilft mit 40 "Denklandkarten" - Konzepten und Vorgehensweisen zu den Themen Kommunikation, Entscheidungen, Führung, Veränderung - dabei, Konflikte zu verstehen, zu analysieren und zu klären. Jede Denklandkarte ist gleich aufgebaut:
Das Schweitzer Vademecum ist ein renommierter Fachkatalog, der speziell die relevanten Angebote für juristisch und steuerrechtlich Interessierte sortiert, aufbereitet und seit über 100 Jahren der Orientierung dient. Das Schweitzer Vademecum beinhaltet Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Loseblattwerke aus dem deutschsprachigen In- und Ausland und ist seit 1997 wichtiger Bestandteil des Schweitzer Webshops.
Dr. Klaus Schenck ist als Coach, Supervisor, Trainer und Berater für Führungskompetenzentwicklung in Organisationen selbstständig und in vielfältigen Kooperationen branchenübergreifend aktiv. Er ist Fachautor und Hochschuldozent mit über 20 Lehraufträgen zu Management-, Führungs- und Beratungsthemen an über zehn deutschen und amerikanischen Hochschulen.
Inhalte:
2 40 Denklandkarten für Konfliktgelände2.1 Grundmodell 1: »TZI plus 3«2.1.1 Wann/Wozu einsetzen?
Die vier zentralen Aspekte der TZI, der themenzentrierten Interaktion, sind Ausgangspunkt für mehrere Modelle, die hier zu einer integrierten ersten »Denklandkarte« zusammengefasst werden. Sie bietet ein Grundverständnis jeder Kooperation, aber auch vieler Konfliktsituationen innerhalb und außerhalb von Projekten. Wie bei jeder anderen Denklandkarte auch lässt sich jedes Element in Fragen übersetzen, die beim Erkunden und besseren Verstehen der Situation helfen.
2.1.2 Wie funktioniert's?2.1.2.1 Das Grundmodell
Das TZI-Original der Psychologin Ruth Cohn (1975) hielt vier Elemente für das Gelingen jeder Zusammenarbeit für gleichermaßen wichtig: den Einzelnen, die Gruppe, das Thema und »the Globe«, den (globalen) Kontext. Diese habe ich für den Eigenbedarf geringfügig abgewandelt:
2.1.2.2 Die vier Seiten einer (jeden!) Nachricht
Die Elemente »Ich« und »Du« gemeinsam ergeben ein »Wir«. Damit ist zugleich das Grundlagenmodell der Kommunikationspsychologie, die »vier Seiten einer Nachricht« oder das »Kommunikationsquadrat«, im TZI-Modell enthalten: »Es« und »Wir« definieren die Sach- und die Beziehungsebene (oder -seite), das »Ich« die Seite der »Selbstoffenbarung« und das »Du« den »Appell«. (Das ist kein Zufall: 4S1N-»Erfinder« Friedemann Schulz von Thun war ein Schüler und Fan von Ruth Cohn.) Jede noch so kurze Botschaft enthält alle vier Seiten - und das Risiko, dass Sender und Empfänger der Nachricht unterschiedliche »Schnäbel« (= bevorzugt gemeinte Seiten des Senders) und »Ohren« (= vom Empfänger besonders gehörte Seiten) nutzen und sich deshalb Missverständnisse einschleichen können. Hier gilt das Zitat des irischen Dramatikers George Bernhard Shaw: »Das größte Risiko in der Kommunikation ist die Illusion, es hätte schon eine stattgefunden.« Missverständnisse sind kaum vermeidbar, aber auch kein Problem, wenn wir sie frühzeitig bemerken. Riskant ist, wenn wir sie nicht bemerken, also glauben, wir hätten den anderen richtig verstanden, obwohl das nicht stimmt. Dann können sich kleine Unstimmigkeiten allmählich zu »Teufelskreisen« verknüpfen, wo jeder vermeintlich auf den anderen (eskalierend) reagiert, und damit zu größeren Konflikten ansammeln. Es kann sich also lohnen, präventiv immer wieder einmal zu prüfen und aktiv nachzufragen, ob man auf der gleichen »Seite der Nachricht« unterwegs ist.
2.1.2.3 Der Eisberg
Eine symbolische »Wasserlinie« macht aus dem TZI-Dreieck einen metaphorischen »Eisberg«, mit der Spitze, dem kleineren Teil (10 % bis 20 % bei realen Eisbergen), über und dem Eisberg-Bauch (80 % bis 90 %) unter der Wasseroberfläche. Die Spitze steht für alle offen sichtbaren Aspekte der Situation: für das rationale Verständnis der Sachthemen, für die bewussten und ausgesprochenen Anteile der Kommunikation. Den viel größeren Einfluss haben aber die nicht direkt sichtbaren Anteile (»unter der Wasserlinie«): Beziehungen, Emotionen, alte, noch offene Rechnungen zwischen den Beteiligten, eigene Bedürfnisse, Wertvorstellungen und Überzeugungen, ungeschriebene Regeln und unausgesprochene Annahmen, oft unbewusste Loyalitäten zu Dritten und Ähnliches mehr. »Die Titanic ist nicht mit der Eisberg-Spitze zusammengestoßen« - diese Aussage verdeutlicht, dass die Themen unter der Wasserlinie, der »Bauch des Eisbergs«, zu den Konflikten führen, an denen Kooperation und letztlich Projekte scheitern (»sinken«) können. Projekte scheitern viel häufiger an den begrenzten »Soft Skills« der Teilnehmer als an mangelndem Projekt-Fachwissen (»Hard Skills«). Die Metapher macht zugleich deutlich: Im Konfliktfall geht es vor allem darum, mit Fragen die emotionalen und Beziehungsaspekte der Situation zu erkunden - also gerade nicht darum, »doch mal sachlich zu bleiben«. In betont sachlichen und rationalen Umgebungen ist das zunächst ungewohnt und daher übungsbedürftig.
2.1.2.4 Das magische Dreieck des Projektmanagements
Eine solche sachbetonte Sichtweise vertritt im Projektmanagement auch das sogenannte magische Dreieck aus Budget/Kosten (?), Zeit (t) und Leistungsumfang (nach Menge (scope) und Qualität (Q)). Das ist ebenfalls nur »die Spitze des Eisbergs«; der »Bauch« dazu sind die Team-Themen: Motivationen und Beziehungen, von denen die Einhaltung oder Verletzung des magischen Dreiecks maßgeblich abhängt. Ein (Projekt-)Team besteht vordergründig aus Eisbergspitzen, die in den gemeinsamen »Teamraum« hineinragen - aber an jeder Spitze hängt auch ein »Bauch«, jedes Teammitglied bringt seine eigene Vorgeschichte, seine Vorlieben, Interessen, Überzeugungen, Wertvorstellungen und weitere nicht direkt sichtbare Anteile mit ins Team, die dort berücksichtigt werden wollen. Diese von- und miteinander kennenzulernen braucht Zeit. Die Zeit ist gut investiert: Was dort zu lange ungeklärt bleibt, führt später erwartbar zu Konflikten, deren Lösung mehr Zeit kostet als eine frühe Klärung, also die Erarbeitung von »Working Agreements« beim Kick-off oder Lift-off des Projekts. Ein Projekt, das seine Vorgaben »auf dem Zahnfleisch« erreicht, also ein zermürbtes oder zerstrittenes Team hinterlässt, ist ein Pyrrhussieg, der sich beim nächsten Projekt rächen wird. Nachhaltig wirksames Projektmanagement achtet sowohl auf die drei Ecken des magischen Dreiecks als auch auf nachhaltig verträgliche Arbeitsbedingungen und Konfliktlösungskompetenzen der beteiligten Personen.
Alle vier Modelle sind in der Abbildung 2 zu einer integrierten »TZI plus 3«-Landkarte vereint.
Abb. 2: TZI plus 3 (Eisberg, vier Seiten einer Nachricht, magisches Dreieck des Projektmanagements) und der Teamraum als Begegnung von EisbergspitzenQ = Qualität/Umfang (Scope) dessen, was das Projekt liefert; ? = Kosten/Budget; t = Zeit
Wie bei anderen Denklandkarten auch lässt sich jedes Element der Karte und lassen sich auch die Beziehungen zwischen den Elementen in Fragen übersetzen, die zu Konfliktklärungen beitragen können. Kennen wir Projektbeteiligte uns gut genug, um füreinander hilfreich werden zu können? Passen unsere Kompetenzen komplementär zueinander und alle zum Thema? Kommen die Kompetenzen im gegebenen Kontext maximal zur Wirkung? Gibt es emotionale Altlasten, die...
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