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Bevor wir den ersten Ball schlagen, lassen Sie uns einige wichtige Fragen zum Thema Golfen betrachten:
Weshalb macht Golfen so süchtig?
Wieso tun wir uns das eigentlich immer wieder aufs Neue an?
Warum lässt uns diese Sportart nicht mehr los?
Was treibt uns an, diesen kleinen weißen Ball durch die Gegend zu befördern?
Wo sind die Grenzen zwischen Freud und Leid?
Was motiviert uns jeden Tag aufs Neue?
Wie geht es uns auf dem Platz?
Mit welchem Gefühl verlassen wir die 18. Bahn?
Viele Fragen und viele mögliche Antworten. Wir werden auf den folgenden Bahnen versuchen, einige gezielte Antworten darauf zu finden.
Hätte ich vor 20 Jahren gedacht, dass mich dieser Sport nicht nur auf dem Platz beschäftigt, sondern auch neben dem Platz immer wieder inspiriert, meine Gedanken niederzuschreiben? Nein, auf gar keinen Fall.
Zu der Zeit war es für mich undenkbar, regelmäßig den Golfschläger zu schwingen. Da waren andere Dinge wesentlich wichtiger. Mal ganz zu schweigen davon, dass für mich damals Golfen "Altherrensport" war. Für mich waren diese ganzen Klischees viel greifbarer, als das Positive was der Golfsport mit sich bringt. Und so geht es wahrscheinlich vielen anderen Menschen auch, die keinen Bezug zum Thema Golf haben.
Zu dieser Zeit hatte ich ganz bestimmte Bilder vor Augen. Ältere Herren, die in bunt karierten Hosen über den Platz laufen. Affektiert wirkende Damen, die ihre neueste Golfmode zur Schau tragen. Elitär auftretende Menschen, die zu den oberen Zehntausend gehören. Und vieles mehr. Wie gesagt, Klischees. Nur, wie das nun einmal so ist mit diesen Klischees, es ist auch immer so ein kleines Fünkchen Wahrheit dran. Oder zumindest war es mal so.
Wie ich dann allerdings nach und nach am eigenen Leib erfahren durfte, war und ist zur heutigen Zeit an diesen Klischees größtenteils nichts mehr dran.
Sicher gibt es den ein oder anderen Golfclub, wo man auch heute noch auf einen Teil dieser Vorurteile trifft. Aber größtenteils hat sich der Charakter des Golfsports in den letzten 10-15 Jahren enorm verändert. Der Zugang zu den Clubs wurde in vielerlei Hinsicht erleichtert. Gab es früher noch lange Wartelisten oder nur mit einem Leumund die Möglichkeit, dem Club beizutreten, ist dies heutzutage in fast allen Clubs, zumindest hier in Deutschland, doch wesentlich entspannter. Gleiches gilt auch für die Atmosphäre, das Umfeld und die Mitglieder.
Musste man früher noch mehrere tausend Euro für eine Golfausstattung ausgeben, ist man heute schon mit einigen hundert Euro für ein Einsteigerset dabei. Ähnliches gilt auch für die Mitgliedsbeiträge. Mittlerweile gibt es immer mehr Angebote oder bestimmte Regelungen, die man nutzen kann, um nicht gleich arm zu werden, wenn man sich einem Club als Mitglied anschließen möchte.
Genau wie sich diese Gegebenheiten geändert haben, hat sich mit den Jahren auch meine Einstellung zum Golfen geändert. Denn genauso wie man seine Sichtweise auf viele Dinge des Lebens im Laufe der Zeit verändert, habe ich auch meine Gedanken zum Thema Golfen geändert. Und damit sind wir auch schon bei einem der Kernpunkte dieser hervorragenden Sportart:
-Die richtige innere Einstellung!-
Nicht umsonst hat mir mein erster Golftrainer bereits in der ersten Trainerstunde gesagt: "Golfen findet zu 80% zwischen den Ohren statt!"
Mal ganz ehrlich. Ich wusste damals überhaupt nicht was er damit gemeint hat.
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich diesen Satz einzuordnen wusste. Und auch heute, nach dieser langen Zeit, passiert es mir immer wieder, dass ich die falsche Einstellung habe und mich wundere, dass ich nicht erfolgreich Golf spiele. Aber dazu im Detail später mehr.
Kommen wir erst mal zu der wichtigen Frage:
Weshalb macht Golfen süchtig?
Wenn man darüber mit anderen Golfern spricht, gibt es viele Gründe, die genannt werden. Als da wären: Die Bewegung an der frischen Luft. Das Treffen mit Freunden. Das Abschalten vom Alltag. Die zwingend notwendige Konzentration. Das Erreichen von Zielen. Oder einfach nur das Bierchen am 19. Loch.
Jeder hat da so seine eigenen Präferenzen. Doch ist damit diese erste Frage schon ausreichend beantwortet? Macht Golfen deshalb süchtig? Kann sein. Allerdings sollten wir die Frage aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Die älteren Herrschaften, die ihren Ruhestand oder ihr Dasein als Privatier genießen, haben vielleicht für sich eine Art Routine entwickelt. Anders gesprochen, ein Ritual. Da steht dreimal die Woche eine Runde Golf auf dem Programm. Andere Hobbies aus früheren Zeiten, wie zum Beispiel, Tennis oder Rudern, lassen sich im fortgeschrittenen Alter womöglich nicht mehr so effektiv ausüben, wie das beim Golfen der Fall ist. Und bevor man gar nichts macht, nur zu Hause rumsitzt und vor sich hinvegetiert, dann geht man doch lieber Golfen. Und das ist auch gut so.
Ich habe vor kurzem mal wieder 18 Loch mit einem 85jährigen gespielt. Und ja, man kann es noch Golfspielen nennen. Na klar, die Längen sind nicht mehr so wie bei einem Spieler jüngeren oder mittleren Alters. Aber was solls. Da ist auch nicht mehr vorrangig das Ziel das Par zu spielen oder im schlechtesten Fall das Bogey zu erreichen. Da geht es darum den Ball sauber nach vorn zu befördern, sich an der frischen Luft zu bewegen und Zeit mit anderen Gleichgesinnten zu verbringen.
Und ja, insofern macht Golfen süchtig. Denn genau wie bei den älteren Herrschaften geht es doch auch bei uns um eben diese Dinge. Mancher von uns hat auf jeder Runde ganz bestimmte Ziele. Andere wiederum wollen einfach nur den ein oder anderen schönen Golfschlag hinbekommen. Das Ganze ist natürlich wieder abhängig von der Form des Spiels.
Ist es eine entspannte private Runde, bei der es um nichts geht? Ist es ein vorgabenwirksames Turnier oder womöglich eine private Runde, auf der um Geld oder ein Getränk gezockt wird?
Um welche Einsätze und in welcher Konstellation auch immer. Eins gegen Eins, Zwei gegen Zwei, nach Stableford, Lochwettspiel, Matchplay oder was es sonst noch so alles gibt. Egal in welcher Spielform wir uns gerade befinden, eines ist doch ganz klar:
Golfen ist zu 80% Kopfsache!
Das fängt doch für viele Spieler schon am 1. Abschlag an. Da ist man vielleicht noch nicht richtig aufgewärmt, hat auf der Range möglicherweise die Bälle nicht wirklich gut getroffen oder man fühlt sich einfach unwohl oder beobachtet. Und was passiert? Schon schlägt man den ersten Socket, feuert den Ball ins Aus oder haut den Ball gerade mal 20 Meter weit. Die erste "Lady" ist gespielt, die ersten Drinks sind verplant und für viele ist damit die Runde schon gelaufen. Also für diejenigen, die die "Lady" gespielt haben. Ist dieser Begriff eigentlich diskriminierend? Darf man das heutzutage noch sagen?
Es ist auf jeden Fall passiert. Der erste Schlag hatte nicht wirklich etwas mit Golf zu tun. Und na klar kann man sich davon jetzt runterziehen lassen. Aber ganz realistisch betrachtet war das der erste Schlag von weiteren 90 bis 100 Schlägen, die noch folgen werden. Und ja, es können auch nur gut 80 oder sogar mehr als 100 Schläge werden. Wie auch immer, es ist und bleibt der erste Schlag. Nicht umsonst sagt ja auch der Profi, man soll immer von Schlag zu Schlag denken.
Nun sind wir zwar keine Profis, aber zumindest das sollten wir ja hinbekommen. In der Theorie klingt das auch ganz einfach und simpel. In der Praxis ist das wieder eine ganz andere Sache. Wie oft haben wir schon über schlechte Schläge geflucht? Innerlich, wenn wir die Etikette wahren wollten oder auch mal nach außen tragend, wenn der Frust einfach raus musste.
Genau da liegt die Kunst an der Sache. Es ist sicher nicht die feine englische Art, zu fluchen, zu schimpfen, sich selbst zu bejammern, aber hey, wir sind auch nur Menschen. Wir sind keine Maschinen. Ich bewundere auf der einen Seite die Spieler, die das können. Die nichts an sich ranlassen. Da kommt ein schlechter Schlag und der Spieler bleibt ganz ruhig und gelassen. Da kommt der nächste Hacker und keine äußerliche Regung ist zu sehen. Wie es drinnen in der Person aussieht, kann ja keiner sagen.
Vielleicht müssen wir an dieser Stelle auch auf unsere Tagesform hinweisen. Warum? Es gibt Tage, da stört uns der schlechte Schlag weniger, so dass wir damit relativ gelassen umgehen. Und es gibt Tage, da stört er uns mehr. Da lassen wir dann auch unser Umfeld mal dran teilhaben.
Nur bei den Spielern, die nie aus der Haut fahren, die niemals ein schlechtes Wort über ihr eigenes Spiel verlieren, da frage ich mich immer, ob das so gesund ist, alles in sich hineinzufressen?
Möglicherweise denke ich aber auch ganz falsch. Vielleicht ist es einfach ein Mentalitätsfrage. Wir sagen ja immer, jeder Mensch ist anders. Also ist ja auch jeder Spielertyp anders. Und das ist auch gut so. Der eine reagiert so und der andere eben anders. Wenn der Frust, beziehungsweise die Äußerung diesbezüglich sich im Rahmen halten, dann ist das wohl okay....
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