1.5 Transplantation und Sport
1.5.1 Allgemeines
Sport nimmt im deutschsprachigen Schrifttum einen wichtigen Platz ein. Das zeigt diese statistische Auswertung anhand verschiedener Quellen: Buchhandel (Bh), Deutsche Nationalbiliothek (DNB), PubMed (PM), Springer Nature Link (SNL) und Bing.
Bh DNB PM SNL Bing Sport 2.190 48.660 493.234 88.344 9.220.000 Bewegung 1.317 18.218 508 313.362 275.000 Ernährung 1.627 24.061 3.245 71.254 290.000 Gesundheit 1.945 38.202 8.710 176.424 534.000 Immunabwehr - 248 34 7.084 28.100 Lebensglück 39 457 - 1.460 22.600 Resilienz 593 3.240 125 13.482 118.000 Wohlbefinden 230 3.695 141 49.009 141.000 Zufriedenheit 98 2.183 163 74.504 107.000 Krankheit 659 201.745 2.554 209.413 515.000
Tab. 1 "Sport" und andere Begriffe im Schrifttum
Anmerkung: Bei PubMed und Bing sind die Treffer deshalb so hoch, weil es den Begriff "Sport" auch in der englischen Sprache gibt.51
Eine 750-seitige Broschüre mit einer Liste über "Hochschulschriften im Sport. Dissertations- und Habilitationsschriften mit sportwissenschaftlichem Bezug" wurde vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft herausgegeben.52 Sie enthält 146 Habilitationen und 4.379 Dissertationen mit sportwissenschaftlichem Bezug, die an deutschen, österreichischen und schweizerischen Hochschulen angefertigt wurden. Diese Liste zeigt, wie stark "Sport" in der Wissenschaft vertreten ist.
Zum Vergleich dazu: Eine vom Verfasser durchgeführte Metaanalyse zum Hirntodkonzept (Gleichsetzung von Hirntod und Tod des Menschen) erbrachte aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) bis zum 31.12.2023 "nur" 1.857 HSS mit "Hirntod", "hirntot" bzw. "Hirnfunktionsausfall".53 Dies sind nur rund 42% gegenüber dem Sport.
Für diesen Artikel wurden 46 HSS54 mit"Sport" und "Wohlbefinden" und 37 Bücher zum Thema Sport zusammengetragen. Die o.g. Suchbegriffe wurden darin mit dieser Häufigkeit gefunden:
Schriften Anzahl HSS Anzahl Bücher Anzahl Sport 83 24.843 47 7.072 36 17.771 Bewegung 75 4.349 41 999 34 3.350 Ernährung 59 849 29 131 30 718 Gesundheit 70 6.794 46 3.822 24 2.971 Immunabwehr 9 28 2 2 7 26 Immunsystem 37 268 20 67 17 201 Lebensglück 6 9 3 6 3 3 Resilienz 28 312 12 89 16 223 Wohlbefinden 82 5.608 47 3.814 35 1.795 Zufriedenheit 55 1.020 33 607 22 413 Krankheit 59 613 35 224 24 389
Tab. 2 "Sport" und andere Begriffe in Hochschulschriften, Büchern und Artikeln
In den Schriften und den HSS stehen - gemessen an der Häufigkeit der Treffer - "Bewegung", "Gesundheit". "Wohlbefinden" und "Zufriedenheit" in großer Verbindung zum "Sport". Am seltensten wurden genannt: "Lebensglück", "Immunabwehr" und "Immunsystem". Wie jedoch Zitate aus den HSS zeigen, stärkt Sport das Immunsystem und damit die Immunabwehr.
Aus den 46 HSS sind einige Zitate zur Immunabwehr, zum Immunsystem, Wohlbefinden und zur Zufriedenheit aufgeführt.
Sport und Immunabwehr
"Diese Ausdauerleistungsfähigkeit nimmt einen hohen Stellenwert in fast allen Sportbereichen ein. Weineck (2000) erwähnt hier unter anderem die Erhöhung der physischen Leistungsfähigkeit, Optimierung der Erholungsfähigkeit, Minimierung von Verletzungen, Steigerung der psychischen Belastbarkeit, konstant hohe Reaktions- und Handlungsschnelligkeit, Verringerung technischer Fehlleistungen und stabilere Gesundheit durch eine verbesserte Immunabwehr und ein vermindertes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (s.u.)." (Moser, 16)
"Moderate sportliche Betätigung stärkt die Immunabwehr und vermindert die Infektanfälligkeit." (Jerard, 26)
Sport und Immunsystem
"Sportliche Aktivität kann, wie in vielen gesundheits- und sportwissenschaftlichen Arbeiten in den letzten Jahren nachgewiesen wurde,
- das kardiovaskuläre Risiko senken und positive Auswirkungen auf den Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben
- die Prävention und Therapie von Stoffwechselkrankheiten unterstützen, z. B. bei Insulinresistenz und Typ-II-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas und metabolischem Syndrom
- eine Förderung des Muskel-Skelett-Systems bewirken und das Osteoporoserisiko vermindern
- die Prävention und Therapie von Gehirnerkrankungen sowie psychatrischen Erkrankungen wie Alzheimer, Morbus Parkinson, depressiver Erkrankungen, Psychosen, Suchterkrankungen unterstützen
- die Begleiterscheinungen des Alters mindern und die Mortalität und Morbidität senken
- akute und chronische Stress-Symptome abbauen
- das Risiko, an Kolon- und Brustkrebs zu erkranken, verringern
- die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem stärken
- sich günstig auf die Erhaltung der Sexualfunktion des Mannes auswirken." (Pögel, 1f)
"Moderate körperliche Aktivität, d.h. auch ein dosiertes Krafttraining kann das Immunsystem verbessern und das Infektionsrisiko vermindern . Die positiven Effekte eines Krafttrainings auf das Immunsystem belegten bereits Studien aus dem Jahre 1935 von Garrey & Bryan".(Dreisbach, 34)
"Als drittes sportspezifisches physiologisches Modell wird die Immunsystemmodulationshypothese genannt. Aufgrund sportlicher Aktivität treten hormonelle Adaptationen auf, die zu einer Stabilisierung und Modulation des Immunsystems führen können. Es wird davon ausgegangen, dass eine moderat ausgeübte sportliche Aktivität zu einer Stärkung des Immunsystems führt". (Steinbacher, 11)
"Moderate sportliche Betätigung stärkt die Immunabwehr und vermindert die Infektanfälligkeit." (Jerad, 26)
"In einem kürzlich erschienen Übersichtsartikel postulieren Chennaoui, Arnal, Sauvet und Léger (2015) ein reziprokes Verhältnis zwischen Schlaf und Training. Demnach beeinflussen sich Schlafkomponenten und regelmäßige körperliche Aktivität gegenseitig auf verschiedenen Ebenen, wie dem Hormonsystem, dem Immunsystem und der zirkadianen Rhythmik. Einerseits hängt die sportliche Leistung von der Schlafqualität und Schlafquantität ab, andererseits führt vermehrte körperliche Aktivität zu einem erhöhten Schlafbedürfnis". (Kölling, 4)
"So können beispielsweise durch moderates Ausdauertraining mehr Zellen, die für den Schutz des Immunsystems verantwortlich sind, aufgebaut werden. Demgegenüber geben Leistungssportler an, während intensiven Phasen des Trainings geringere Widerstandsfähigkeit, beispielsweise bezüglich Erkältungsviren, zu besitzen, wodurch die Annahme besteht, dass intensives Training das Immunsystem zumindest kurzfristig schwächt." (Grascher, 41)
"Immunsystem: Bei moderater körperlicher Bewegung wie dem Wandern werden sogenannte Killerzellen gebildet, die das Immunsystem aktivieren. Außerdem wird das Stresshormon Cortisol abgebaut, das das Immunsystem hemmt". (Eisenberger,...