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Er ist gnadenlos. Er ist blutrünstig. Und der heißeste Mann, den ich je gesehen habe
Anya Grace Krylows Leben gleicht einem goldenen Käfig. Als Tochter des mächtigsten Mafiabosses von New York ist sie behütet aufgewachsen und musste sich bisher um nichts in ihrem Leben selbst kümmern. Doch an ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag setzt Anya ihrem Vater die Pistole auf die Brust: Sie will studieren und das auf keinen Fall in New York! Zähneknirschend stimmt ihr Vater einem Studium an der University of Baltimore zu - ausgerechnet dem Hoheitsgebiet von Maxim "The King" Gromow. Der beste Freund ihres Bruders beschert Anya seit Jahren schlaflose Nächte. Jeden Tag in seiner Nähe zu sein, ist das Letzte, was sie sich für ihre Zukunft ausgemalt hat. Oder etwa doch nicht?
Band 1 der KINGS OF THE UNDERWORLD-Reihe von Bestseller-Autorin Vanessa Sangue
Mein Einzug war inzwischen ein paar Tage her. Mit der Hilfe meines Bruders hatte ich bereits die meisten der Umzugskartons ausgepackt. Es waren sowieso nicht mehr sonderlich viele gewesen, da mein Vater es sich nicht hatte nehmen lassen, ein paar seiner Jungs damit zu beauftragen, meine Habseligkeiten von New York City nach Baltimore zu transportieren. Im Prinzip hatte ich also nur Kartons packen und wieder ausräumen müssen. Außerdem hatte Nikolai mir erzählt, dass Maxim sich um das Penthouse gekümmert hatte, in dem ich jetzt lebte. Anscheinend gehörte ihm das gesamte Wohngebäude.
Ich war immer noch unschlüssig, was ich davon halten sollte. Begeistert war ich jedenfalls nicht, aber ich wusste auch, wann es Sinn hatte zu diskutieren und wann nicht. Und in diesem Fall hätte sich mein Vater niemals umstimmen lassen. Er vertraute Maxim genauso sehr wie Nikolai und mir.
Allein die Erwähnung von Maxims Namen löste bei mir immer noch eine leichte Gänsehaut aus, die meine Wirbelsäule nach oben kroch.
Es war eine geradezu lächerlich klischeehafte Geschichte. Die kleine Schwester verliebte sich in den besten Freund ihres großen Bruders. Und wie so häufig hatte es kein gutes Ende genommen.
Nach dem Tod seiner Eltern hatte meine Familie Maxim bei sich aufgenommen. Mein Bruder und er waren von Beginn an unzertrennlich gewesen. Man hatte die beiden nur zusammen angetroffen, egal wann oder wo. Und so hatte es sich ganz natürlich ergeben, dass Maxim sehr oft in meiner Nähe gewesen war. Irgendwann hatte sich meine Einstellung dann von »Jungs sind doof« zu »Maxim ist irgendwie süß« geändert. Von da an hatte das Elend seinen Lauf genommen. Denn für Maxim war ich nie etwas anderes gewesen als die kleine Schwester seines besten Freundes. Ich hatte mich ein paar Jahre mit den Vorstellungen einer auf Gegenseitigkeit beruhenden Liebe und romantischem Happy End gequält, bis Maxim schließlich New York City verlassen hatte. Mehr als einen kühlen Abschied hatte es damals nicht gegeben, und ich hatte das zum Anlass genommen, meine unerfüllten Träume zu begraben. Endgültig und ohne Möglichkeit zur Wiederbelebung.
Aber jetzt hatte ich mir meine Freiheit mit dem Preis erkauft, dass ich wieder in Maxims Nähe war. Was sollte da schon schief gehen?
Gar nichts!, erklärte ich mir bestimmt. Denn ich war nun bald eine Woche in Baltimore und hatte Maxim noch nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Das sagte ja wohl alles, oder? Es interessierte ihn nicht einmal, dass ich hier war. Davon abgesehen, war ich längst nicht mehr in ihn verliebt. Er stellte nur noch ein winzig kleinen Teil meiner Vergangenheit dar. Ich war über Maxim hinweg, und er würde mich nie wieder aus der Bahn werfen. Außerdem wollte ich ihn auch gar nicht sehen.
Ich schnaubte und setzte mich anders hin, den Laptop noch immer auf meinen Oberschenkeln balancierend. Es sah mir ähnlich, dass ich mir schon wieder den Kopf über Maxim zerbrach. Dabei hatte ich doch genau das nicht mehr gewollt.
»Konzentrier dich auf deine eigentliche Aufgabe«, schimpfte ich leise mit mir selbst. Morgen war mein erster Tag an der Uni, und ich hatte mir vorgenommen, mich heute Abend ausgiebig mit dem Stundenplan zu beschäftigen und mir online schon einmal eine Übersicht über das Unigelände zu verschaffen. Das hatte auch ganz gut geklappt, bis meine Gedanken abgeschweift waren. Leider. Aber damit war jetzt Schluss! Jetzt würde ich mich wieder konzentrieren.
Ich hatte mir gerade den Plan von dem Gebäude aufgerufen, in dem morgen meine erste Vorlesung stattfinden würde, als das Geräusch des Aufzugs einen Besucher ankündigte. Wenn das so weiterging, musste ich wirklich mit Nikolai sprechen. Er war der Einzige außer mir, der einen Schlüssel für den Aufzug besaß, mit dem er direkt in meine Wohnung fahren konnte. Doch dass er einfach kam und ging, wann er wollte, musste aufhören. Das hier war jetzt meine Wohnung. Ich spazierte ja auch nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit in seine Bude.
Ich hob den Blick nicht vom Bildschirm, als ich hörte, wie sich die Aufzugtüren öffneten.
»Hey Anya!«
»Hast du schon mal was von vorher anrufen gehört?«, murrte ich.
»Warum? Ich habe doch einen Schlüssel.« Die Stimme meines Bruders hallte durch den Eingangsbereich.
»Aber offensichtlich keinen Sinn für Höflichkeit!«
Nikolai lachte nur, während er näherkam.
»Was machst du da?«, fragte er schließlich hinter mir.
»Mich auf morgen vorbereiten«, antwortete ich, ohne ihn anzusehen.
»Fleißig«, kommentierte er mit leicht sarkastischem Unterton. Nikolai war vieles schon immer einfach zugeflogen. Sein Studium hatte er in Rekordzeit absolviert und mit Bestnoten abgeschlossen. Und dabei hatte er meines Wissens nicht eine Vorlesung besucht, sondern war nur zu den Prüfungen erschienen. Aber ich wollte das Studium auch nutzen, um endlich so etwas wie ein Privatleben zu entwickeln. Andere Leute in meinem Alter kennenlernen und vielleicht sogar den ein oder anderen Freund finden. Auf Dates und Partys gehen - flirten, lachen, Spaß haben.
»Hallo Anya.«
Ich erstarrte zur Salzsäule. Mein Blick verlor sofort seinen Fokus, und der Gebäudeplan verschwamm vor meinen Augen. Ganz langsam hob ich den Kopf und blickte zu den großen Fenstern gegenüber von mir. Dahinter lag Baltimore im Dunkeln. Nur die Lichter der Stadt beleuchteten die Skyline. Allerdings konnte ich mich an diesem Anblick im Moment nicht erfreuen. Denn in der Spiegelung der Scheiben erkannte ich Maxim »The King« Gromow. Er trug ein schwarzes Hemd und Sakko. Die Hände in den Taschen der Anzughose vergraben. Und nach all der Zeit, in der wir uns nicht gesehen hatte, raubte allein sein Spiegelbild mir den Atem. Die dunkelblonden, kurzen Haare. Sieben-Tage-Bart. Stechende, hellgrüne Augen. Und eine Ausstrahlung, mit der er sofort einen gesamten Raum einnehmen konnte. Schließlich trug er seinen Beinamen nicht ohne Grund. Er war der König dieser Stadt. Der König der Unterwelt. Und einst war er der König meiner Gedanken.
Maxim hatte in mir schon immer den Eindruck erweckt, als hätte man versucht, ein Gewitter in einen Körper zu packen. So viel geballte, ungezähmte Energie. Genauso angsteinflößend wie faszinierend. Und dann gab es noch hin und wieder diese Momente, in denen ich den Eindruck hatte, dass Blitze in seinen Augen tanzten.
Ich versuchte, so unauffällig wie möglich tief durchzuatmen, bevor ich antwortete. In der Hoffnung, dass weder mein Bruder noch Maxim meinen rasenden Herzschlag bemerkten.
»Hallo Maxim.«
Aber noch während ich mich bemüht hatte, mich wieder zu sammeln, hatte er den Blick bereits abgewandt. Die nervöse Aufregung in mir zerplatzte wie ein Ballon, in den man ein Messer stieß. Es hatte sich absolut nichts geändert.
»Ich wollte nur kurz bei dir vorbeischauen«, schaltete sich mein Bruder ein, ohne etwas von meinem inneren Aufruhr zu bemerken.
»Unnötig . aber nett.« Letzteres fügte ich schnell hinzu, als ich sah, wie Nikolai die Stirn runzelte. Ich liebte meinen Bruder heiß und innig und konnte ihm selten böse sein. Doch es wäre trotzdem schön, wenn sein Beschützerinstinkt mir gegenüber etwas weniger ausgeprägt wäre. Ich war mir sicher, dass das nicht nur mein Leben deutlich einfacher machen würde, sondern auch seins.
Ich stellte den Laptop neben mir auf das dunkelgraue Sofa und drehte mich zu meinen beiden Besuchern um.
»Danke für die Wohnung, Maxim.« Ich fühlte mich verpflichtet das zu sagen. Schließlich gehörte er irgendwie zur Familie. Außerdem wollte vielleicht ein kleiner Teil von mir sehen, wie er reagierte, wenn ich ihn direkt ansprach.
Er wandte mir wieder den Blick zu. Ein minimales Schulterzucken begleitete seine Antwort:
»Kein Problem.« Danach sah er meinen Bruder an. »Sollen wir los?«
Wow. Ich hatte jetzt wirklich nicht erwartet, dass Maxim mir freudestrahlend um den Hals fallen und mir seine unsterbliche Liebe gestehen würde. Aber dieses völlige Desinteresse traf mich dann doch ein wenig. Ja, ich hatte mich von der Vorstellung einer gemeinsamen Beziehung verabschiedet. Trotzdem waren wir quasi zusammen aufgewachsen, und ich hatte mir eingebildet, dass wir immer gut miteinander zurechtgekommen waren. Die Betonung lag wohl auf eingebildet.
»Was habt ihr denn vor?«
»Maxim will mir ein bisschen die Stadt zeigen.«
»Dann lasst euch nicht aufhalten.«
»Und was hast du noch vor?«
Ich deutete auf den Laptop. »Ich beschäftige mich noch ein bisschen mit der Uni und gehe dann ins Bett.«
»Abendessen?«
Grinsend rollte ich mit den Augen. »Ja, großer Bruder. Ich werde auch noch eine Kleinigkeit essen. Es sind noch ein paar Reste von unserem Mittagessen übrig.«
Nikolai lächelte zufrieden und wuschelte mir einmal kurz durch die Haare.
»Dann sehen wir uns morgen früh.«
Irritiert blickte ich ihn an.
»Was denn? Ich fahre dich natürlich zu deinem ersten Tag an der Uni.«
»Weil?«
»Weil ich dein großer Bruder bin und mir das nicht nehmen lassen werde.«
»Aber du bist heute Abend doch unterwegs?«
Nikolai verschränkte die Arme vor der Brust. »Na und?«
Ich winkte ab. Ich kannte diesen störrischen Blick. Diskussionen waren völlig zwecklos. »Vergiss es. Wir sehen uns morgen früh. Um acht Uhr muss ich da sein.«
»Alles klar, dann bis morgen früh.«
Ich sah ihn noch kurz scharf an. »Aber das wird nicht zur...
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