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Spannende Romantic Fantasy!
Als die Erd-Elementa Selene in ihrem New Yorker Blumenladen von ihrem Exfreund bedrängt wird, kommt ihr der Leoparden-Gestaltwandler Lucano zur Hilfe. Vom ersten Moment an spürt Selene eine ganz besondere Verbindung zwischen ihnen, dabei ist sie sich sicher, dem geheimnisvollen Gestaltwandler noch nie begegnet zu sein. Lucano hingegen weiß genau, dass Selene seine Gefährtin ist, die das Rudel jedoch als Kind nach einem traumatischen Angriff verlassen musste. Luc hofft darauf, dass seine zweite Chance mit Selene endlich gekommen ist, doch als die Leoparden plötzlich von einem anderen Rudel angegriffen werden, wird ihm bewusst, dass er Selene niemals die Sicherheit bieten kann, die sie so dringend braucht. Ist ihre Liebe für immer verloren oder wird das Schicksal sie doch noch zusammenführen?
(ca. 350 Seiten)
Er war nervös. Woran das lag, konnte er dabei nicht einmal genau sagen. Mit einem Kopfschütteln vertrieb er das merkwürdige Gefühl und schob die Hände in die Taschen seiner Jeans.
»Lucano?«
Er richtete den Blick auf seinen Vater, der neben ihm durch den dichten Wald schritt. Mason Malone war eine beeindruckende Erscheinung. Lucano und er waren beinahe gleich groß, und das war eins der wenigen Dinge, die Vater und Sohn äußerlich gemein hatten. Mason hatte kurze braune Haare und klare dunkelbraune Augen. Sie blickten stets wachsam, ihnen entging nichts. Das musste auch so sein. Schließlich war Mason Malone der Alpha des Leopardenrudels von New York City. Er besaß die größte übernatürliche Macht in dieser Stadt, und sein Ruf eilte ihm weit über die Grenzen ihres Territoriums voraus. Er war muskulös, seine großen Händen von Schwielen gezeichnet. An diesem Tag im Hochsommer trug er ein graues Baumwoll-T-Shirt und abgetragene Jeans.
»Was?«, fragte Lucano, der die Ungeduld kaum aus seiner Stimme verbannen konnte.
»Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders.«
Da hatte sein Vater recht. Mit einem leisen Seufzen richtete er den Blick auf Masons Gesicht. Er erblickte die gleichen maskulinen Gesichtszüge, die er selbst im Spiegel sah, auch wenn sein Gesicht noch jünger und nicht ganz so kantig wirkte wie das seines Vaters. Die Schläfen seines Vaters zierten bereits erste graue Haare, und kleine Falten hatten sich in die gebräunte Haut gegraben.
»Es tut mir leid.«
Sein Vater winkte ab. Sie liefen durch einen Stadtteil von New York, den man vor der Wende Staten Island genannt hatte. Nun war dieses Gebiet nur noch als das Territorium bekannt. Und niemand durfte es ohne die Zustimmung des Rudels betreten. Zwar beherrschte ihr Rudel ganz New York, aber das Territorium war ihr Zuhause. Dieser Stadtteil von New York hatte sich im Lauf der Zeit stark verändert, und das schon lange vor der Wende. Im Jahr 2024 hatte sich die Gemeinschaft magischer Wesen dazu entschlossen, den Menschen ihre Existenz zu offenbaren. Nachdem größere Gruppierungen wie Vampire und Gestaltwandler sich erhoben hatten, folgten bald Hexen, Nymphen und schließlich sämtliche andere übernatürliche Wesen auf der ganzen Welt. Es war eine Zeit des Chaos' und des Umschwungs gewesen, und es hatte gedauert, bis neue Formen des Umgangs entstanden waren, die auch heute, zehn Jahre nach der Wende, noch für ein respektvolles Miteinander sorgten.
Einst hatten die Menschen die Tatsache, dass das Territorium nach seiner Gründung rasch von vielfältigen Pflanzen überwuchert wurde, für einen Versuch der Regierung gehalten, die Erde zu begrünen. In Wahrheit hatten schon immer viele Leoparden auf Staten Island gelebt. Mit Hilfe von etwas Magie und einem Verständnis für Natur, das nur Gestaltwandlern eigen war, hatte das Leopardenrudel ihr Zuhause in einen Wald verwandelt. Staten Island war zu einer grünen Oase geworden. Bäume, die aussahen, als ständen sie dort schon seit mehreren hundert Jahren, reckten sich der Sonne entgegen, und ihre Kronen bildeten beinahe einen zweiten Himmel. Lianen hingen von den dicken Ästen herab, und der Boden war bedeckt von grünem Gras, auf dem am Morgen der Tau schimmerte, sowie von weichem Moos und lebensspendender Erde, in die Lucano gerne seine Pfoten vergrub. Sämtliche Technik wurde mittels umweltfreundlicher Generatoren oder Solarenergie betrieben. Es gab nur wenige Straßen, und über diese fuhr selten ein Wagen. Wer als Gestaltwandler die Wahl hatte, mit dem Auto zu fahren oder als Raubtier durch die Wildnis zu streifen, entschied sich meist für Letzteres. Die Verrazano-Narrows Bridge, die Staten Island und Brooklyn früher verbunden hatte, hieß inzwischen Territory Bridge. Sie stand vollständig unter der Kontrolle des Rudels. Das Territorium hatte die Verbindungsstrecke vereinnahmt, und die alten Stahlträger waren inzwischen bis etwa zur Hälfte der Brücke mit Moos, Grünpflanzen und vereinzelten Blumen überwachsen. Die Staten Island Ferry war abgeschafft, und niemand konnte die Territory Bridge ohne die Erlaubnis der Leoparden überqueren. Dem Rudel war es wichtig, dass seine Mitglieder genau kontrollieren konnten, wer ihr Revier betrat.
»Wie geht's Diego?«, fragte Lucano.
Diego war sein kleiner Bruder, gerade achtzehn geworden und damit nach den Gesetzen der alten, menschlichen Welt ein Erwachsener. Noch hatte er im Rudel zwar den Status eines Jugendlichen, aber das würde sich wohl bald ändern.
»Zum Glück hat er in letzter Zeit mal keinen Mist gebaut. Und dafür bin ich dankbar.« Die Stimme seines Vaters klang leidgeprüft.
Lucano musste schmunzeln. Er selbst war in Diegos Alter schon schwierig gewesen, aber sein Bruder setzte ganz neue Maßstäbe. Er besuchte viele Partys, stellte allen möglichen Unfug an und zog seine Freunde auch noch mit hinein.
Sein Vater blieb stehen, und Lucano hielt ebenfalls an. Sie waren auf einer kleinen Lichtung angekommen, und er genoss die Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Das Raubtier in seinem Kopf streckte sich ausgiebig und rollte sich dann zufrieden zusammen. Hier in der Natur, in ihrem Zuhause, waren Mann und Panther in ihrem Element. In der alten Welt hatten viele Menschen Panther für eine eigene Raubtierart gehalten. In ihrer stand die Bezeichnung Panther nur für die durch einen Melanismus hervorgerufene schwarze Fellfärbung. Lucano war ein schwarzer Leopard, aber es gab Panther auch bei Jaguaren und anderen Katzenarten. In seiner Menschengestalt äußerte sich das in seinen schwarzen Haaren, die dem Fell seines Panthers ähnelten. »Ich werde bald mit ihm auf die Jagd gehen.« Sein Vater streckte den Rücken durch, die Muskeln in seinen Schultern dehnten sich.
Die Jagd war ein Ritual, bei dem ein Jugendlicher des Rudels zum Erwachsenen wurde. Sobald der Alpha witterte, dass sich ein Jugendlicher entsprechend zu verändern begann, forderte er ihn kurz danach zur gemeinsamen Jagd auf. Der Alpha und der auserwählte Jugendliche hetzten in ihrer Tiergestalt durch den Wald, und der junge Leopard kräftigte so die Verbindung zum Rudel. Es war ein Versprechen, das er damit abgab, aber auch Beweis seiner Zugehörigkeit. Wenn die beiden nach der Jagd, bei der in der Regel niemals wirklich etwas gejagt wurde, zurückkehrten, erwartete das Rudel den neuen Erwachsenen, und es wurde ein großes Fest veranstaltet.
Lucano erinnerte sich noch genau an seine erste Jagd mit Mason, und er zwinkerte seinem Vater zu. »Ich hätte dich damals beinahe abgehängt.«
Sein Vater verschränkte die muskulösen Arme vor der Brust und starrte ihn mit einem amüsierten Funkeln in den Augen an. »Ich glaube, du verzerrst die Ereignisse dieser Nacht etwas. Ich hänge dich bei einem Lauf jederzeit ab.«
Als selbstbewusstes Raubtier und zukünftiger Alpha konnte Lucano das so nicht einfach auf sich sitzen lassen.
»Meinst du?« Der Panther in ihm erwachte aus seinem kleinen Nickerchen und stellte die Ohren auf. Er konnte bereits das Fell unter seiner Haut spüren. Ein kleiner Lauf mit seinem Vater würde ihm helfen, die Anspannung, die er schon den ganzen Tag verspürte, loszuwerden.
Mason Malone hob nur eine Augenbraue. Lucano reizte es sehr, herauszufinden, ob sein Vater immer noch schneller war als er.
Aber bevor die beiden sich diesen kleinen Spaß gönnen konnten, veränderte sich der Gesichtsausdruck seines Vaters.
»Wir müssen reden«, sagte Mason ernst.
Lucano hielt ein Seufzen zurück, sein Panther legte die Ohren an. Er hatte geglaubt, dass er seine Unkonzentriertheit und Unruhe hatte verbergen können, aber natürlich waren diese dem Alpha nicht entgangen. Und natürlich hatte sein Vater ihn nicht nur zu diesem Spaziergang aufgefordert, um mit ihm über Diego zu sprechen.
»Also«, fuhr Mason fort, »wirst du mir verraten, warum du die letzten Tage neben dir stehst? Du fauchst alles und jeden an, bist unkonzentriert und erledigst deine Aufgaben nur halbherzig.«
Lucano schwieg. Was sollte er auch sagen? Dass er sich nach ihr verzehrte, dass ihn jede weitere Sekunde quälte, in der er sie nicht sehen konnte? Dann würde sein Vater Erklärungen fordern, die er noch nicht bereit war zu geben. Überdies wurde es mit jedem Jahr, das verstrich, unwahrscheinlicher, dass er je die Möglichkeit bekommen würde sich zu erklären. Innerlich schüttelte Lucano den Kopf über sich selbst. Er war wirklich völlig durch den Wind, und dabei war es nur ein paar Tage her, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte.
Statt einer Antwort gab er nur ein knurrendes Geräusch von sich und lief weiter. Sein Vater musste ihm blitzschnell gefolgt sein, denn binnen eines Wimpernschlags hatte Mason seine Schulter gepackt, ihn herumgezogen und mit dem Rücken gegen einen Baum gedrückt. Der Leopard saß in seinen Augen.
»Du bist mein Sohn, aber ich bin auch der Alpha. Und wenn mein Beta, ein Jäger des Rudels, seine Aufgaben nicht geflissentlich erledigt und nur halbherzig bei der Sache ist, dann erwarte ich dafür eine Erklärung und kein unbeteiligtes Schulterzucken.« Der Alpha knurrte und fixierte Lucano weiter mit seinem Blick. »Sonst haben wir ein Problem.« Er machte eine Pause, damit Lucano die Bedeutung seiner Worte verarbeiten konnte. »Hast du das verstanden, Lucano?«
Der Panther in seinem Kopf lief beinahe Amok bei der offenen Herausforderung, auf die er nicht reagieren durfte. Das Rudel hatte strenge Regeln. Es gab nicht umsonst ein Alphapaar, dem die Jäger, die stärksten Kämpfer des Rudels, unterstanden. Schließlich lebte hier eine große Gruppe von gefährlichen und stolzen Raubtieren zusammen. Sie brauchten die strengen Regeln und die strikte...
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