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Er jagt durch die Kälte - sie entfacht ein ewiges Feuer in ihm
Die alljährliche Schnitzeljagd, die die teuflischen Zwillinge zu Weihnachten in Kyriakos' Wäldern veranstalten, endet diesmal tödlich. Die junge Vampirin Jasmin findet eine Leiche. Doch bevor sie Hilfe holen kann, wird sie von einem blutverschmierten Vampir überwältigt und in eine Höhle außerhalb des Territoriums verschleppt. Sie hat mit ihrem untoten Leben bereits abgeschlossen, doch der Vampir braucht ihre Hilfe. Eine große Gefahr bewegt sich auf New Orleans zu und auch wenn Jasmin ihrem Clan treu ergeben ist, weckt er in ihr eine Vertrautheit, wie noch niemand zuvor ...
Novella zur beliebten Dark-Hope-Reihe von Bestseller-Autorin Vanessa Sangue
Sie stand vor Calisto, und seine Sonnenuntergangsaugen, die rot und orange glühten, sahen sie freundlich an.
»Jasmin, wie immer die Erste bei der Schnitzeljagd. Bist du bereit für die erste Station?«
Sie nickte eifrig und wippte auf den Fußballen auf und ab. Dabei schwang ihr der Rock um die Knie. »Mehr als bereit!«
Calisto grinste, und die Grübchen, die dabei erschienen, verursachten ihr ein aufgeregtes Kribbeln im Magen. Die teuflischen Zwillinge sahen einfach zu gut aus, als dass das noch mit rechten Dingen zugehen konnte. Sie waren nicht nur auf diese spezielle Art und Weise heiß, die dafür sorgte, dass Frauen ihre Höschen wegwarfen, sondern sie waren auch einfach schön. Der Inbegriff von männlicher Schönheit. Ihre Gesichtszüge kantig und ebenmäßig. Das dunkle Haar gerade lang genug, damit man bequem mit den Händen hindurchfahren konnte. Der gestählte Körper, auf den selbst Michelangelos David neidisch gewesen wäre. Und dazu kam dann noch diese Aura sexueller Anziehungskraft, die jede Bewegung und jedes Wort in ein sinnliches Versprechen verwandelte.
»Okay, hier ist deine erste Aufgabe.« Calisto reichte ihr einen kleinen weißen Umschlag, der mit hellblauem Wachs versiegelt war, in das eine Schneeflocke gepresst worden war.
Jasmin lächelte breit, als sie das Siegel aufbrach und das dicke, leicht raue Papier hervorzog. Mit dunkelblauer Tinte war dort ihre erste Aufgabe niedergeschrieben.
»Eine Tür wird geöffnet am Abend, ein Mädchen verlässt den Raum, etwas tragend. Obwohl sie damit die Regeln brach, die Tür wird verschlossen danach. Geöffnet die Tür wird erneut am Morgen, bleibt dieses Mal unverschlossen ohne Sorgen. Welchen Gegenstand hat das Mädchen am Abend herausgenommen?«, las Jasmin laut vor und sah danach Calisto an. »Ein Rätsel?«
Er nickte. »Und weißt du die Lösung?«
Noch einmal las sie die Zeilen, bewegte dabei unwillkürlich stumm die Lippen mit. Welche Tür konnte das Mädchen geöffnet haben? Und wieso war es verboten? Sie kaute auf der Unterlippe, während sie fieberhaft die Verbindung zu Weihnachten suchte.
Plötzlich machte sie einen Freudensprung und sah Calisto strahlend an. »Ich weiß es!«
Der Vampir des inneren Kreises von Kyriakos, der Leibgarde des Königs, lachte leise in sich hinein. »Und? Was hat sie herausgenommen?«
Jasmin blickte sich um, aber außer ihr und Calisto befand sich niemand in dem Zimmer auf der Burg. Sie spitzte die Ohren, konnte aber draußen auch niemanden hören. Trotzdem flüsterte sie, damit sie niemand belauschen und ihre Antwort stehlen konnte. »Die Schokolade aus dem Adventskalender!«
Calisto grinste. »Korrekt!«
Glücklich klatschte sie in die Hände. »Und jetzt?«
»Castigo wartet in der Stadt in Haileys Büro auf dich. Dort wirst du deine nächste Aufgabe erhalten.«
»Danke!«, rief sie und war dabei schon halb zur Tür hinaus. Auf dem Weg zum Aufzug, der sie in eine der unteren Etagen zu ihrer Wohnung bringen würde, rückte sie die Brille zurecht. Eigentlich brauchte sie dieses Hilfsmittel nicht mehr, da ihre Sehkraft seit der Verwandlung vollständig wiederhergestellt war, aber es war eine Erinnerung an ihr altes Leben, die sie noch nicht bereit war aufzugeben. Und dank Fensterglas war es jetzt nur noch ein modisches Accessoire.
In ihrer Wohnung angekommen, zog sie sich eine Jacke über und machte sich dann auf den Weg ins Erdgeschoss und von dort aus in die Stadt, dabei summte sie leise Rudolph The Red Nosed Reindeer vor sich hin.
Haileys Büro war weihnachtlich geschmückt. Ein kleiner Tannenbaum stand in einer Ecke des Wartezimmers, und die Fenster waren mit bunten Lichterketten gesäumt, deren Lichter fröhlich funkelten. Auf einem der Besucherstühle, eine Weihnachtsmannmütze tragend, saß Castigo und lächelte Jasmin verhalten an. In seiner Hand hielt er einen weiteren, dem ersten ähnlichen Umschlag.
»Calisto hat mich bereits informiert. Du hast das erste Rätsel schon gelöst. Wirklich beeindruckend, Jasmin.«
Sie strahlte, saugte das Kompliment förmlich auf. »Danke.« Sie spürte, wie ihre Wangen warm wurden und sie vermutlich gerade rot anlief. »Was ist die nächste Station?«
Castigo stand auf, entfaltete seinen muskulösen Körper zu seiner beeindruckenden Größe. »Hier, bitte.«
Aufgeregt öffnete sie den zweiten Umschlag und zog das Papier heraus. »Der Weihnachtsmann liebt Fotos. Dieses Jahr möchtest du ihm eine besondere Freude machen. Daher musst du nun drei Bilder mit folgenden Motiven machen und den Zwillingen schicken. Diese leiten, ganz die fleißigen Helfer, die Fotos dann an den Weihnachtsmann weiter. 1. Ein Foto in einer verschneiten Landschaft. 2. Ein Foto von dir als Geschenk verpackt. 3. Ein Foto beim Weihnachtskekse backen.« Jasmin blickte von dem Brief auf und sah Castigo fragend an. »Nummer 2 und 3 sind ja machbar. Aber ein Foto in einer verschneiten Landschaft? Wir sind hier in New Orleans. Hier schneit es nicht!« Sie schob die Unterlippe vor.
Castigo zuckte mit der Schulter. »Wenn es einfach wäre, würde es keinen Spaß machen. Du musst dir schon etwas einfallen lassen.«
Sie ging erneut die Liste durch und seufzte leise. »Ich fang dann mal besser an.«
»Das sehe ich auch so«, erwiderte er mit einem Zwinkern.
»Bis später.« Sie winkte ihm zu und verließ das Büro wieder. »Okay, das Einfachste zuerst. Weihnachtskekse backen«, murmelte sie vor sich hin und ging im Kopf die Zutaten durch, die sie brauchen würde. Sie hatte alles bei sich zu Hause in der Burg. Auch in diesem Punkt war sie anders als die üblichen Vampire. Sie aß immer noch gern. Sie mochte den Geschmack und genoss es einfach, zu essen, auch wenn sie es gar nicht mehr musste. Stattdessen musste sie jetzt Blut trinken, was sie unglaublich ekelhaft fand.
Draußen blieb sie stehen. Es war bereits früher Abend, und dicke Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben, was ihr erlaubte, sich für begrenzte Zeit im Freien aufzuhalten, ohne Verbrennungen zu erleiden.
Sie warf einen Blick die Straße hinunter und beobachtete einen Moment die Passanten, von denen die meisten mit vollen Einkaufstüten den Gehweg entlanghetzten. In sechs Tagen war Weihnachten, und alle waren im Stress.
Daran hatte sich auch seit der Wende nichts geändert. Im Jahr 2024 hatten sich alle magischen Wesen, darunter auch die Vampire, den Menschen zu erkennen gegeben. Das war jetzt etwas mehr als ein Jahrzehnt her, und seitdem hatte sich viel verändert. Der alljährliche Weihnachtsstress allerdings nicht.
Auf der anderen Straßenseite war ein kleiner Stand aufgebaut, hinter dem eine kleine rundliche Frau stand, die von funkelnden Lichtern umflogen wurde. Jasmin sah genauer hin und konnte die kleinen Feen entdecken, die sie umschwirrten. Und wenn Jasmin die Ohren spitzte, konnte sie das leise Klimpern der Feenflügel sogar hören. Sie betrachtete die Szene noch einen Moment und erfreute sich am Lebkuchenduft, der von dem Stand herüberwehte, bevor sie in ihr kleines hellblaues Auto stieg und zurück zur Burg fuhr.
Jasmin hielt das Handy über den Kopf, stellte sicher, dass das Mehlchaos im Hintergrund zu sehen war. Ihre Arbeitsplatte war mit weißem Staub bedeckt, genauso wie Teile des Fußbodens. Das Backblech, die Teigschüssel und der Mixer standen noch herum, und die Keksformen waren überall verteilt. Dann hielt sie den Teller mit den frisch gebackenen Keksen hoch und lächelte. Sie hatte kleine Tannenbäume, Weihnachtsmannmützen, Schneemänner und Geschenke gebacken und alles mit Zuckerguss verziert. Das war auch an den bunten Flecken auf ihren Wangen zu erkennen. Sie strahlte in die Kamera und machte das erste Foto.
»Okay, erledigt«, sagte sie zu sich selbst und speicherte das Foto in ihrem diesjährigen Weihnachtsordner. »Fehlen nur noch zwei. Aber wie verpacke ich mich jetzt als Geschenk?«
Sie nahm sich einen Schneemannkeks und knabberte daran herum, während sie sich in ihrer kleinen Wohnung innerhalb der Burg umsah. Sie bestand nur aus drei Räumen. Einer kleinen Küche mit angrenzendem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer und einem kleinen Bad. Das war nicht besonders viel, aber sie fühlte sich hier wohl und wollte gar kein anderes Zuhause. Hier hatte sie alles, was sie brauchte.
Inklusive einem roten Seidentuch!
Lächelnd schlüpfte Jasmin aus der Schürze, die sie getragen hatte, und ging hinüber zu der Couch, auf der ihr Schal lag. Sie nahm sich das Stück Stoff und stellte sich vor den länglichen Spiegel, der neben der Tür zum Schlafzimmer hing. Grinsend klopfte sie sich die restlichen Mehlspuren von der Kleidung und strich den dunkelgrünen Rock, den sie über schwarzen Strumpfhosen trug, wieder glatt. Danach klopfte sie noch den dünnen, silbernen Pullover ab und arrangierte das Seidentuch als große Schleife um ihren Hals. Sie betrachtete sich im Spiegel und befand, dass das als Geschenkverpackung gelten konnte.
Dieses Mal platzierte sie das Handy auf dem...
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