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Ein Kampf um Ehre und Liebe
Graeme Gunn ist ein Krieger durch und durch und hat die letzten Jahre damit verbracht, sich als Söldner zu verdingen. Doch als sein älterer Bruder William stirbt, kehrt er heim, um den Titel des Clanführers anzunehmen. Womit er nicht gerechnet hat: Annella Mackay. Die junge, hübsche Witwe seines Bruders ist so ganz anders, als er sie in Erinnerung hatte. Denn nachdem ihr Mann William sie direkt nach der Hochzeit im Stich ließ, übernahm Annella die Führung des Clans. Nun will sie für ihre zweite Chance auf wahre Liebe an die Burg ihrer Eltern zurückkehren, weshalb sie die plötzliche Anziehung zu dem ungehobelten, aber leider unverschämt attraktiven Graeme gar nicht gebrauchen kann. Ganz gleich, wie sehr seine Küsse ihre Knie weich werden lassen ...
»Dieses Buch hat alle Elemente, die mich zu einem Fan von Lynsay Sands gemacht haben!« FLIPPIN' PAGES BOOK REVIEWS
Ein weiteres Abenteuer voller Sinnlichkeit und Gefahr in den Highlands
»Kann man sich irgendwo auf Gunn ungestört unterhalten?«
Graeme war gerade dabei, die Tür zum Burgfried zu öffnen, hielt aber inne und drehte sich überrascht zu Payton MacKay um. »Ungestört?«
»Aye. Ich möchte meiner Schwester die Nachricht an einem Ort überbringen, an dem ich allein mit ihr sprechen kann«, erklärte er. Dann fügte er hinzu: »Es wird Annella peinlich sein, wenn sie vor Trauer über den Verlust ohnmächtig wird oder anfängt zu heulen, während ich ihr alles erzähle. Deshalb wäre es besser, es ist niemand in der Nähe.«
»Ah.« Graeme nickte verständnisvoll, während er abwechselnd die beiden Männer hinter Payton MacKay musterte. Wenig überraschend fühlten auch Symon und Teague sich offenbar unwohl bei dem Gedanken an eine weinende Frau, genauso wie er selbst. Die beiden Krieger kannte er mittlerweile seit Jahren, denn sie heuerten immer zu dritt bei demjenigen an, der sie gerade brauchte und bezahlen konnte. Auf diese Weise waren sie durch den größten Teil Schottlands und weiter entfernte und exotischere Gegenden gereist. Was allerdings zur Folge hatte, dass keiner von ihnen an den Umgang mit jemandem vom anderen Geschlecht gewöhnt war. Zumindest nicht, wenn es sich dabei um zartbesaitete Ladys handelte. Die Krieger waren eher an Marketenderinnen und Schenkenhuren gewöhnt, die sich lieber die Augen ausgekratzt hätten als zuzulassen, dass sich Tränen darin sammelten. Starke Frauen, die ums Überleben gekämpft hatten und bis ans Ende ihrer Tage weiterkämpfen würden. Frauen, die ihre Situation mit Tränen und Wehklagen kaum verbessern konnten, weshalb sie sich mit so etwas auch nicht aufhielten. Im Gegensatz zu den Ladys, die offensichtlich dazu neigten, das zu tun.
Zumindest hatte Payton behauptet, dass Ladys so waren. Während ihrer gemeinsamen Reise in den vergangenen sechs Monaten hatte er seine Kameraden sogar recht häufig mit Bemerkungen darüber unterhalten, wie süß und empfindsam seine beiden Schwestern Kenna und Annella waren. Und es war auch offensichtlich geworden, dass er sich Sorgen machte, wie Annella reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass sie jetzt Witwe war. Payton schien zu befürchten, dass diese Nachricht ihr empfindsames Gemüt zutiefst verletzen könnte.
Nachdem Graeme einen bedeutungsvollen Blick mit Symon und Teague gewechselt hatte, sah er Payton wieder an. »Hinter dem Burgfried gibt es einige Gärten. Im Gemüse- und Obstgarten nahe bei der Küche sind oft Leute, aber es gibt auch einen Blumengarten, der für dein Vorhaben geeigneter ist.«
»Schön«, sagte Payton, aber es war offensichtlich, dass er nicht besonders wild darauf war, die vor ihm liegende Aufgabe anzugehen. Graeme verstand das sehr gut. Auch er war nicht erpicht darauf, seinen Eltern die Neuigkeit zu überbringen. Sein Vater würde sie zweifellos wie ein Mann aufnehmen, aber seine Mutter .
Graeme wehrte sich dagegen, über ihre Reaktion auch nur nachzudenken. William war schon immer ihr Lieblingssohn gewesen, ihr kleiner Engel. Sie würde zweifellos in Ohnmacht fallen und mindestens drei Tage lang mit Annella weinen und wehklagen.
Er schüttelte bei dem Gedanken den Kopf. Dann öffnete er die Tür zum Burgfried und trat ins Innere, gefolgt von seinen drei Kameraden.
»Verflucht, Raynard! Ich bekomme noch Kopfschmerzen von deinem Gebrüll. Wenn du nicht sofort damit aufhörst, schlage ich dich bewusstlos, das schwöre ich dir!«
Graeme ging langsamer, während er sich umsah und nach dem Ursprung dieser Worte suchte. Es war die Stimme einer Frau, aber mit einem seltsamen Akzent, einer Mischung aus Schottisch und Englisch. Ein bisschen hörte sie sich an wie Payton, der einen schottischen Vater und eine englische Mutter hatte. Er klang immer so, als wäre er niemals das eine und niemals das andere richtig, aber -
Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als er eine Gruppe von Männern sah, die sich um den einzigen Tisch im Raum versammelt hatten. Als zwei der Männer sich bewegten, erhaschte er einen Blick auf eine Frau. Allerdings sah er nur kurz ihren Rücken, bevor die Männer ihm wieder die Sicht verstellten. Zurück blieb der Eindruck einer kleinen, wohlgestalten Frau in einem dunklen Kleid, der das lange blonde Haar offen über den Rücken fiel. Und dieses Bild passte so ganz und gar nicht zu den Worten, die er soeben vernommen hatte.
»Hör auf, mich mit dieser verdammten Nadel zu stechen, und ich höre auf zu brüllen!«, schrie ein Mann mit tiefer Stimme zurück.
»Es geschähe dir nur recht, wenn ich aufhören und dich verbluten lassen würde, du großer Trottel. Ich habe dir schon oft gesagt, dass du nicht so viel trinken sollst, wenn du nicht irgendwann durch einen deiner Stürze zu Tode kommen willst. Und jetzt sieh dich an! Du liegst schon wieder hier auf dem Tisch und musst zusammengeflickt werden, weil du bewusstlos geworden und in dein eigenes Messer gefallen bist.«
»Zur Hölle bin ich das!« Der Mann klang ausgesprochen wütend über ihre Bemerkung. »Ich habe doch gesagt, dass jemand auf mich eingestochen haben muss!«
Von der Frau kam ein scharfes, ungläubiges Schnauben. Und dann die Frage: »Und wo ist das Messer?«
Neugierig trat Graeme zu den beisammenstehenden Männern. Er nahm nur undeutlich wahr, dass Payton und die anderen ihm folgten, da seine Aufmerksamkeit ganz auf die Klinge gerichtet war, die plötzlich von einem Mann im hinteren Teil der Gruppe hochgehalten wurde. Sie wurde von den vor ihm stehenden Männer zu der Frau weitergereicht, die danach gefragt hatte. Er hatte jetzt freie Sicht auf die blonde Frau und sah, wie sie das Messer als Letzte in die Hand nahm.
Sein Blick wanderte über die Klinge, die sie jetzt hoch über ihren Kopf hielt. Blut klebte daran, aber auch die Reste eines zermatschten und ebenfalls blutverschmierten Apfels.
»Das hier ist dein eigenes verdammtes Messer, Raynard. Ein Teil deines Apfels hängt noch daran.« In ihrer Stimme schwang Empörung mit.
»Nein, ich -«
»Drei Leute haben gesehen, wie du hingefallen bist«, sprach die Frau ungeduldig weiter. »Allerdings waren sie hinter dir und wussten daher nicht, dass du auf dein Messer gefallen bist, deshalb haben sie dich einfach deinen Rausch ausschlafen lassen. Erst bei Sonnenaufgang hat jemand die Blutlache um dich herum bemerkt und dich zu mir gebracht, damit ich deine Wunde vernähe. Also hör jetzt endlich auf herumzubrüllen und lass mich meine Arbeit machen, bevor du doch noch verblutest.«
Raynard schien mit Anweisungen nicht gut klarzukommen. Kaum beugte sich die Lady über ihn, um sich weiter seiner Verletzung zu widmen, wehrte er sich wieder, schrie und veranstaltete einen Höllenlärm.
»Soll ich ihm eine verpassen, damit er nicht mehr bei Bewusstsein ist, Lady Annella?«, fragte einer der Männer, die dabei halfen, den aufgebrachten Raynard festzuhalten. Er musste ebenfalls schreien, um angesichts des Lärms gehört zu werden.
Lady Annella schüttelte den Kopf, und als Raynard kurz aufhörte zu brüllen, sagte sie in die eintretende Stille: »Die Köchin bringt mir etwas, das ihn schlafen lassen wird.«
»Ich will aber nicht schlafen!« brüllte Raynard sofort.
»Das interessiert mich nicht!«, brüllte Lady Annella zurück. Graeme musste sich auf die Lippe beißen, um nicht laut zu lachen. Doch dann verging ihm das Lachen, als er bemerkte, wie schwer es den sechs Männern fiel, Raynard niederzudrücken.
Graeme begann sich ernsthaft Sorgen zu machen, dass sich der Mann tatsächlich freikämpfen und Lady Annella einen Schlag versetzen könnte. In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Küche, und eine kleine, rundliche, grauhaarige Frau kam mit einem Topf in der Hand zu ihnen.
»Die Köchin«, murmelte Graeme leise voller Zuneigung.
»Was?«, fragte Payton MacKay, aber offensichtlich war er nicht ganz bei der Sache.
Graemes Miene veränderte sich, als er eine Augenbraue hochzog und ihn fragend ansah. »Habe ich richtig gehört? Hat einer der Männer diese Frau gerade Lady Annella genannt?«
»Aye«, bestätigte Payton mit einem leichten Stirnrunzeln.
Jetzt war es an Symon, sich einzumischen und mit amüsierter Stimme zu fragen: »Aber doch nicht etwa Lady Annella Gunn, deine Schwester und Graemes Schwägerin?«
»Aye«, knurrte Payton, der jetzt leicht verärgert wirkte.
»Ebendiese Schwester, von der du in den vergangenen sechs Monaten immer wieder behauptet hast, sie sei lieblich, gütig und zartbesaitet?«
Payton öffnete schon den Mund, um zu antworten, aber dann besann er sich und stand einfach nur da, während er mit zusammengezogenen Brauen seine Schwester betrachtete.
Neugierig geworden drehte Graeme sich um und sah, wie die Köchin sich zwischen den Männern beim Tisch hindurchschob und zu der blonden Frau trat, der sie dann den Topf reichte.
Graeme hatte vermutet, dass sich darin eine Art Medizin befinden würde, die den Mann einschlafen ließ, aber die Köchin hielt den Topf so schräg, dass er leer sein musste. Anscheinend war der Topf selbst es, der dabei helfen sollte, den Mann schlafen zu legen, denn in diesem Moment drehte Annella sich zu dem immer noch klagenden Raynard um und schlug ihm den Topf mit aller Kraft gegen den Kopf. Der eben noch streitsüchtige Mann verlor sofort das Bewusstsein, und Annella gab der Köchin den Topf mit einem gemurmelten »Danke, Millie« zurück. Dann machte sie sich daran, die Wunde ihres Patienten zu nähen.
Graeme machte abrupt auf dem Absatz kehrt und lief hastig an Symon und Teague vorbei den Weg zurück, den sie gekommen waren. Obwohl er sich...
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