Schweitzer Fachinformationen
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Der gewaltige Krieg um die Welt Roschar nimmt immer größere Dimensionen an. Die einst verschollen geglaubten Strahlenden Ritter stellen sich mit ihren magischen Kräften den Bringern der Leere entgegen. Der ehemalige Attentäter Szeth begibt sich zurück in sein Heimatland Schinovar, aus dem er einst verbannt wurde, um dort den Einfluss der dunklen Götter zurückzudrängen. Doch die Zeit drängt, denn auch unter den Göttern selbst schwelt ein uralter Konflikt.
Der neue Originalband "Winds and Truth" erscheint im Deutschen in zwei Teilen, "Winde und Wahrheit" und "Der Kampf der Meister".
Dyel empfing die ungewöhnlichsten Besucher.
In Iri war das allerdings nicht mehr erstaunlich, da nun die Eigner zurückgekehrt waren. Mit Körpern, deren Muster aussahen, als seien sie aufgemalt, zogen sie durch die Straßen. Rot, Weiß und Schwarz.
Diese Besucher gehörten jedoch nicht zu den Eignern. Diese Besucher waren anders.
Die drei saßen an einem Tisch in ihrem Schankraum. Hinter ihnen gab es kleine Einbuchtungen in der Wand, in die ihr Großvater - vor seiner Ermordung - die Schuhe gestellt hatte. Als sie eingetreten waren, hatten sie vorgegeben, aus »dem Osten« zu kommen. Aber Dyel kannte sich mit Akzenten aus, und diese Männer kamen gewiss nicht aus dem Osten. Außerdem wirkte ihre Kleidung seltsam - insbesondere die des größten Mannes, der einen langen weißen Mantel trug, aus dessen Tasche eine Brille hervorlugte.
Sie blieb in der Tür zur Küche stehen, nachdem sie ihnen Tee gebracht hatte, und hoffte, dass ihre Mutter es nicht bemerkte.
»Bist du wirklich sicher, dass es die richtige Zeit ist?«, fragte der große Mann in dem Mantel. Er hatte eine Haut wie jemand aus Azir. Seine Haare waren schwarz, und er schien so muskulös wie ein Soldat. Sie hätte tatsächlich glauben können, dass er aus dem fernen Osten stammte, wo solche schrecklichen Männer angeblich die wildesten Krieger waren. Aber er kippte sich Zucker in den Tee. Welcher wilde Krieger trank denn seinen Tee mit Zucker?
»Natürlich bin ich mir nicht sicher«, sagte der Rundliche, der andauernd die Stirn krauszog. »Du weißt doch, dass das Gerät unzuverlässig ist.« Auch er hatte dunkle Haut, war aber kahlköpfig. Und älter. Und außerdem kleiner. Auch er trug seltsame Kleidung. Die meisten Menschen in Iri liefen ohne Hemd herum; die Frauen trugen nichts als eine Brustbinde. Er hingegen steckte in einem Mantel und einer farbenfrohen Robe. Bei diesem Wetter?
Der große Mann grunzte und nippte an seinem gezuckerten Tee. Der dritte saß still daneben. Er war ein Schin von mittlerer Größe, dessen Kopf allmählich kahl wurde. Aber seine Haut war heller, und seine Kleidung schien gewöhnlicher - zumindest für einen Ausländer. Hemd und Hose. Er redete nicht viel. Aber er sah zu. Sie kannte solche Leute wie ihn.
Damit sie nicht glaubten, Dyel würde sie beobachten, machte sie sich daran, die Tische zu säubern, dann stellte sie sich an die Tür und lächelte jeden an, der draußen auf der Straße an ihr vorbeikam. Das gefiel ihr. Sie beobachtete gern die vielen verschiedenen Leute, die allesamt Teil des Einen waren.
Draußen ging ein Eigner vorbei - eine massige Gestalt mit Panzer und rot glühenden Augen. In Iri gab es einiges Gerede über diese Leute: Waren es Sänger, diese Eigner, Teil des Einen, oder waren sie noch etwas anderes? Dyel glaubte, dass sie der Eine waren. Es wäre nur dann nicht so, wenn dieser Eine - Gott - nicht alles umfassen würde. Jede Person war ein Stück von ihm, im ganzen Kosmeer, und jede lebte ein anderes Leben und fügte ihr Wissen dem Ganzen hinzu.
Ihre Mutter war nicht gläubig, Dyel hingegen schon. Und weil sie glaubte, war Großvater Ym andauernd bei ihr, und sie war bei ihm.
»Kellnerin?«, rief einer der Männer. »Kann ich noch einen Tee bekommen?«
Sie eilte zu dem Tisch mit den Fremden; ihre Haare flatterten. Sie schnitt sie nur, wenn Mutter sie dazu zwang. Sie war eine Iriali, und ihre goldenen Haare galten als ihr Erbe. Rasch füllte sie die Becher der Männer, während der Nachdenkliche - der Stille - eine Kugel auf den Tisch legte.
Sie hielt den Atem an. Ein ganzer Brom? Sie sah den Mann an, der ein rundes, freundliches Gesicht hatte. Er nickte.
Sie ergriff die Kugel. Ihr blaues Licht brachte Dyels Haut zum Leuchten. Mutter würde darauf bestehen, dass sie fragte. Also sagte sie zögernd: »Wünscht Ihr Wechselgeld?«
»Nein«, sagte er und lächelte. »Aber ich hätte nichts einzuwenden . gegen Antworten auf eine oder zwei Fragen.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Gern.«
Also fragte der Mann: »Hast du je eine seltsame Ansammlung von Lichtern gesehen, die sich über die Wand oder den Boden bewegen, obwohl du keine Quelle finden kannst, die sie widerspiegelt?«
Sofort spürte Dyel einen Stich des Entsetzens. Fast hätte sie die Teekanne fallen gelassen. Zwar hatte sie schon vermutet, dass diese Männer nicht waren, was sie vorgaben zu sein, aber - das? Das?
»Es tut mir leid aber ich habe vergessen dass meine Mutter mir gesagt hat ich soll nach den Keksen schauen bleibt so lange Ihr wollt danke für das Trinkgeld wir schließen jetzt auf Wiedersehen.« Sie huschte in den hinteren Raum, der früher die Werkstatt ihres Großvaters gewesen war und nun als Küche und Wohnzimmer diente. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Ihr Herz raste.
Er war zurückgekehrt. Der Mörder. Was nun?
Mutter finden.
Mutter war fort. Dyel fand nur eine Notiz. Bin in einer Viertelstunde zurück. Pass auf den Laden auf.
O nein. Neinneinneinneinnein.
Sie drückte sich an einigen klumpigen purpurfarbenen Angstsprengseln vorbei und fand ein Buttermesser. Dann verbarg sie sich in einer Ecke, hielt das Messer fest gepackt und versuchte nicht zu laut zu sein, während sie weinte und zitterte. Im nächsten Augenblick verdunkelten sie den Türdurchgang. Drei Männer - zwei kleinere und ein großer. Unwillkürlich jaulte Dyel auf und hielt das Messer vor sich hin.
Der Große sah den Nachdenklichen an. »Sieh nur, was du angerichtet hast, Demoux«, sagte er. »Ich hatte dir doch gesagt, du sollst nicht mehr darüber reden.«
»Ich brauche ein intelligentes Sprengsel für meine Studien!«, erwiderte er. »Und es wird mir andauernd abgelehnt.«
»Vielleicht weil du andauernd sagst, du willst sie >untersuchen<. Ist das nicht so?«, fragte der Mürrische. »Wir haben weniger Leute erschreckt, als dein Übersetzer nicht gearbeitet hat.«
Der große Mann kniete sich vor Dyel hin, die mit der Wand hinter sich zu verschmelzen versuchte. Ihr Rock knitterte, und das raue Holz drückte sich in die Haut ihres Rückens, ausgenommen dort, wo die Brustbinde verlief.
»Tut mir leid«, sagte der Mann, »wenn wir .«
Die hintere Tür wurde aufgestoßen, und da stand ihre Mutter - wütend, in blauer Hose und passender Brustbinde, während ihre goldene Haarmähne im Licht der untergehenden Sonne strahlte. Sie sah die drei Fremden an.
Eine Sekunde später erschien ihre Splitterklinge.
Sie war hell und silbern und das gut gehütete Geheimnis ihrer Familie, seit sich die Klinge vor ein paar Monaten zum ersten Mal manifestiert hatte. Aber Geheimnisse wurden unwichtig, wenn die eigene zwölfjährige Tochter drei Angreifern gegenüberstand.
»Hui«, sagte der Große und sprang davon. Er war der Mörder. »Hui.« Er zog etwas aus seinem Gürtel, das er wie eine Waffe schwenkte, auch wenn Dyel noch nie eine Waffe gesehen hatte, die nur aus einem Metallrohr mit einem Griff bestand.
Der Mürrische warf eine Kugel auf den Boden, die dabei zersprang. Sturmlicht umfloss ihn, und seltsame Symbole formten sich in der Luft.
Mutter sprang vor Dyel hin. Sie schwitzte stark und packte ihre Waffe mit beiden Händen. »Wir haben gewusst, dass ihr zurückkommt! Wir haben es gewusst, dass ihr zu mir zurückkommt, sobald ihr es gehört habt!«
Dyel kroch vor und schlang entsetzt die Arme um Mutters Beine.
Alle standen still in dem Zimmer, bis der nachdenkliche Schin etwas sagte. »Was zur Hölle geht hier vor?«
»Wir kennen euch doch«, sagte Mutter und wich rückwärts zur Hintertür aus. »Ich habe monatelang nach dem großen Makabaki-Mann gesucht, der meinen Vater getötet hat. Ich habe mit den Familien von anderen gesprochen, die du auch schon umgebracht hast. Wir wissen nämlich, was du bist. Ein Mörder.«
Dyel krümmte sich zusammen. Mutter versuchte, die Männer zur Tür zu locken. Seltsamerweise entspannte sich nun der große Mann und senkte seine Waffe.
Der Kahlköpfige ließ die Hände herabfallen, und das seltsam schimmernde Licht, das ihn umgeben hatte, verflüchtigte sich. »Ich hab dir doch gesagt, dass du aussiehst wie er.«
»Das ist nicht wahr«, sagte der Große.
»Doch, irgendwie schon«, antwortete der Nachdenkliche.
»Nur weil wir beide dunkelhäutig sind?«, fragte der Große.
»Ich bin ebenfalls dunkelhäutig«, sagte der Kahlköpfige. »Und niemand sagt von mir, ich sähe so aus wie er.«
»Du bist ja auch die meiste Zeit hindurch silbern, Galladon«, bemerkte der Große und steckte seine Waffe unter den Mantel. Zu Mutter sagte er: »Ich bin nicht der Mörder, den du fürchtest. Das ist der Herold Nale.«
Beide beobachteten ihn stumm und erschrocken - doch dann hielt Mutter seltsamerweise den Kopf schräg. Sie ließ ihre Klinge herabsinken, was Dyel zum Erzittern brachte. Mutter glaubte doch wohl nicht einem Mörder?
Eine Sekunde später erschien Uma und kroch als Ansammlung von Lichtern über die Wand. Sie wirkten wie die reflektierten Farben eines Prismas. »Ist schon in Ordnung, Dyel«, sagte sie. Ihre Stimme erklang so leise und machte dabei einen Laut wie ein schwingender Glasbecher. »Ich kenne den Herold Nale - der deinen Großvater getötet hat -, und das hier ist er nicht.«
Oh. Vorsichtig erhob sich Dyel hinter ihrer Mutter. Ihr Herz raste - vermutlich war das auch bei den anderen so. Einen...
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