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Will Rising stammt aus armen Verhältnissen. Doch er schafft es, sich in Gloucester einen kleinen Bekleidungsbetrieb aufzubauen. Auf dem steinigen Weg dorthin lernt er die zarte Florence kennen, in die er sich leidenschaftlich verliebt. Sie bekommen drei Töchter: March, April und May. Sie sollen den Traum der Risings von Glück und Wohlstand erfüllen ...
Der fesselnde Auftakt einer bewegenden Familiensaga voller Träume, Mut und Hoffnung, aber auch voller Schicksalsschläge - die Geschichte der Familie Rising:
Band 1: Die Kinder des Morgentaus Band 2: Von der Sonne geküsst Band 3: Der Duft der Herbstzeitlosen Band 4: Knospen im Schnee
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Mit einiger Verspätung brachen Will und Albert nach Kempley auf. Nach einer unruhigen Nacht völlig erschöpft, hatten die Mädchen ungewöhnlich lange geschlafen - alle vier. April wollte einfach nicht glauben, dass es keine Milch gab. Das letzte Mal war sie um halb neun erwacht und hatte ihr Recht gefordert. March konnte sich nicht mehr um sie kümmern. Zuerst musste sie May zur Schule schicken, und dann war da die ganze Wäsche ...
Aus Alberts Zimmer drang kein Laut. Auf dem Weg zur Treppe hämmerte March gegen die Tür. Dann eilte sie weiter, den Rock über den nackten Füßen hochgerafft, weil sie sich vor den Mäusen fürchtete. May folgte ihr verschlafen in die Küche und ließ sich viel Zeit, als sie fünf Schüsseln auf den Tisch neben die Beerdigungshosen stellte. Das Kätzchen im Arm, sank sie auf einen Stuhl und machte keine Anstalten, sich anzukleiden, die Zeitung oder Brennholz zu holen. March wusch sich in der Spülküche mit kaltem Wasser und zog sich hastig an. Von der Überschwemmung in der Waschküche am vergangenen Abend waren ihre Kleider immer noch feucht. Einen Krug in der Hand, lief sie die Straße hinab zu Mrs. Goodrichs Milchgeschäft.
Snotty Lottie trat aus ihrer Tür. »Alles in Ordnung mit dem Baby?«
Ebenso wie ihrer Mutter widerstrebte es March, die Hebamme zu ermutigen und ein längeres Gespräch zu erdulden. Statt einer Antwort hob sie nur den Milchkrug. In der schmalen Chichester Street schwoll die leichte Brise zu einem Sturm an und riss ihr die Kanne beinahe aus der Hand. Lottie gab es auf, mit ihrer Nase zu kämpfen, und hielt ihren Schal fest.
»Das ist nicht gut«, murrte sie. »Das Baby ist zu klein dafür. Ich werde rübergehen und ...«
»Danke, wir kommen schon zurecht, Mrs. Jenner«, versicherte March höflich, voller Angst, Daddy müsste noch einmal zwei Shilling opfern. »Außerdem ist mein Vater noch gar nicht aufgestanden, und so ...«
Lottie brach in schrilles Gelächter aus. »Wäre nicht das erste Mal, dass ich einen Mann im Nachthemd sehe - oder ohne ... Und hoffentlich nicht das letzte Mal!«
Ein Bündel alter Kleider, die im Wind flatterten, eilte sie die Straße hinab, und March schaute ihr hilflos nach.
Die junge Mrs. Goodrich trug eine frisch gewaschene Schürze. Eifrig eilte sie im Laden umher, legte Butter und Käse für den Verkauf dieses Tages zurecht. »Ich hab's schon gehört!«, rief sie und strahlte March an. »Also werde ich mein Kindermädchen verlieren.«
March erwiderte das Lächeln. In Mrs. Goodrichs Gesellschaft fühlte sie sich stets erwachsen und gleichzeitig wie ein geliebtes Kind. »Trotzdem würde ich die kleine Charlotte gern besuchen«, beteuerte sie schüchtern, während die junge Frau einen Schöpflöffel ins Milchfass tauchte und Mutters Krug füllte.
Immer wieder ergoss sich der Inhalt des Löffels in das Porzellangefäß. »Du bist uns stets willkommen, March. Das weißt du.« Mrs. Goodrich tauchte den Viertelliter-Schöpflöffel ein fünftes Mal ins Fass. »Und wenn Granny und ich dir helfen können, so, wie du uns geholfen hast, tun wir's gern.«
Hin und wieder hatte March die kleine Charlotte betreut, um für Aprils Ankunft zu üben. Aber es war auch ein Privileg gewesen. Den Wäscheberg daheim erwähnte sie nicht. Stattdessen bat sie dankbar und heiser: »Nur ein Liter, Mrs. Goodrich. Mehr geht nicht in den Krug.«
»Doch«, widersprach Mrs. Goodrich lächelnd, »ein paar Tropfen passen noch rein. Jedenfalls genug für ein Neugeborenes.« Vorsichtig legte sie den durchbrochenen, mit Glasperlen beschwerten Porzellandeckel auf den Krug. »Und die Kleine wird wohl April heißen?«
March nahm den randvollen Krug mit beiden Händen entgegen und nickte.
»Wie geht's Mrs. Rising? Und dem Baby?«
»Mutter hat alles gut überstanden. Aber das Baby schreit viel.«
»Dann beeil dich und bring ihm die Milch. Sag deiner Mutter, ich besuche sie heute Abend nach Ladenschluss.« Mrs. Goodrich kam hinter der Theke hervor und hielt March die Tür auf. »Soll ich irgendwas mitbringen? Vielleicht ein Pfund Butter? Oder ein Stück Käse?«
Die Butter würden sich May und Albert teilen, den Käse würde Daddy essen. »Am besten schmeckt Mutter Ihr Honig, Mrs. Goodrich. Und der kleinen April auch.«
»Gut, dann sollen die beiden Honig bekommen.« Plötzlich legte die junge Mrs. Goodrich eine Hand auf Marchs braunen Kopf. »Was für ein braves Mädchen du bist! Hoffentlich wird meine Charlotte mal so wie du, Schätzchen. Eine richtige kleine Martha bist du.«
»Eine Martha, Mrs. Goodrich?«
»Ach, nicht so wichtig, Liebes ... Jetzt lauf schnell nach Hause. Aber pass auf die Milch auf! Hättest du bloß einen Mantel angezogen! Heute ist das Wetter ziemlich trügerisch.«
Was das Wort trügerisch bedeutete, wusste March nicht genau, nahm jedoch an, es würde zu ihr passen. Sie erinnerte sich, wie sie am letzten Abend geheult und geschrien hatte. Wenn Mrs. Goodrich das wüsste - würde sie March dann immer noch für ein braves Mädchen halten? Jedenfalls war March sicher, dass sie sich nie wieder so benehmen würde. Die Liebeserklärungen, die sie mit Albert gewechselt hatte, würden ihr über ihr wildes Temperament und den ständigen bitteren Groll hinweghelfen. Natürlich liebte sie Mutter und April und - beträchtlich weniger - May und Daddy. Aber die Liebe zu Albert war anders, ein Gefühl, das ihr ganzes Herz erfüllte.
*
Barfuß, im Nachthemd, betrat Will das Schlafzimmer. »Warum zum Teufel hat March mich nicht geweckt? Wo ist sie? Und wo steckt May? Was ist mit dem verflixten Baby los?«
Florence ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Letzte Nacht hatte sie ihren Willen durchgesetzt, und nun lag ein langer, angenehmer Tag vor ihr - selbst wenn das Baby unentwegt brüllen würde. Kühl und distanziert musterte sie ihren Mann. Dann verspürte sie eine gewisse, mit Amüsement vermischte Zuneigung. Wie komisch er aussah mit seinem hellroten Haar, das zerzaust zu Berge stand, und den runden Waden unter dem Saum des Nachthemds ... Normalerweise ein sanftmütiger, freundlich gestimmter Mann, glich er an diesem Morgen einem kleinen Bullen, der wütend mit den Hufen auf dem Wachstuchboden scharrte. »Wahrscheinlich holt March die Milch. Und May wird in der Küche frühstücken. Pass auf, dass sie ihren Schal trägt, wenn sie zur Schule geht, Will. Heute Morgen ist es furchtbar windig.«
Sobald er ihre melodische Stimme hörte, verflog sein Zorn. Sie hatte ihr langes dunkles Haar gebürstet. Wie eine Stola umgab es ihre Schultern. Sie war so schön. Und so unnahbar. »Hoffentlich hast du gut geschlafen - mein Liebling.« Das Kosewort fügte er etwas verspätet hinzu. »Oder hat dich das Baby wach gehalten?«
»Nein, March war mir eine große Hilfe. Wir haben wirklich gute Kinder, Will.« Lächelnd streckte er eine Hand aus. »Nun sind's vier«, fuhr sie leise fort. »Eine richtige Familie.«
Und April würde immer die Jüngste bleiben, hatte sie am vergangenen Abend erklärt. Daran erinnerte er sich jetzt. Er ging zu der Schublade und musterte das schreiende Baby. In lautem, jovialem Ton verkündete er: »Meine Mutter bekam sieben! Keine Ahnung, wie sie das sieben Mal ausgehalten hat!«
Ehe Florence auf diese Bemerkung oder diese Erklärung - oder was immer er damit ausdrücken wollte - antworten konnte, klopfte es an der Tür. Lottie eilte herein, ganz die pflichtbewusste Hebamme. Will floh zur anderen Seite des Betts und gab einen witzigen Kommentar ab, der Lottie aber keinen Sand in die Augen streute. Zweifellos ärgerte sich William Rising, der Schneider, weil er im Nachthemd überrascht wurde. Florence richtete sich kerzengerade auf, bekundete die gleiche Empörung, und April brüllte wie am Spieß.
Ohne die beiden Erwachsenen zu beachten, beugte sich Lottie über die Schublade. »Lassen sie dich verhungern, mein kleines Schätzchen?«
Während sie das Baby umsorgte, verwandelte sich die notorische alte Trinkerin zu Wills Verblüffung in eine bewundernswerte Expertin. Fachkundig hob sie das Köpfchen hoch und entfernte die Bandage über dem Nabel, inspizierte Marchs Penny und nickte zufrieden. Dann vertauschte sie die nasse Windel mit einer frischen. Will hüllte sich korrekt und sittsam - zumindest glaubte er das - in einen von Florence' zahlreichen Schals und huschte zur Tür. Dort blieb er stehen, obwohl Florence ihn mit drängenden Gesten aus dem Zimmer zu scheuchen suchte. Fasziniert beobachtete er Lotties geschickte Hände. Wer hätte ihr das zugetraut, angesichts der Schnapsgläser, die man meistens zwischen ihren Fingern sah? Er kannte ihren Ruf. Soviel er wusste, gaben ihr die Frauen in dieser Gegend den Vorzug vor dem Doktor, aber er hatte geglaubt, das würde mit irgendeinem dunklen, anrüchigen Geheimnis zusammenhängen. Doch...
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