Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Exzellenz in der Allgemein- und Viszeralchirurgie!
Sie bewältigen Ihre täglichen Aufgaben routiniert und kompetent? Das genügt Ihnen nicht? Sie wollen zu den Besten Ihres Faches gehören?
Herausragende Experten bringen ihr Wissen für Sie auf den Punkt, inhaltliche Schwerpunkte bilden:
Kommen Sie direkt zum Wesentlichen dank prägnanter Texte und erstklassiger Abbildungen - von der anatomischen Darstellung über Algorithmen und Skizzen bis hin zu einzigartiger bildgebender Diagnostik.
Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
F. Aigner, R. Hörmann
Dieses Kapitel soll einen Überblick über die topografische Anatomie von Kolon, Rektum, Beckenboden und Analkanal liefern, um für die nachfolgenden Kapitel dieses Buches eine anatomische Landkarte für die koloproktologische Expertise vorzulegen.
Das Kolon umfasst einen in der Länge äußerst variablen Anteil (vor allem beim Colon elongatum) des entodermalen Darmrohrs von der Ileozoekalklappe bis zum rektosigmoidalen Übergang am Beckeneingang und besteht aus Zäkum, Colon ascendens, Colon transversum, Colon descendens und Colon sigmoideum ( ? Abb. 1.1). Histologisch ist die Darmwand analog zum übrigen Verdauungstrakt in Mukosa mit typischem Drüsenepithel, Submukosa, innerer Ring- und äußerer Längsmuskelschicht, Subserosa und Serosa aufgebaut ( ? Abb. 1.2). Die semizirkuläre Schleimhautfältelung, Tänien, Haustren und Appendices epiploicae sind die morphologischen Charakteristika des Kolons. Diese verschwinden am Übergang in das noch intraperitoneal gelegene proximale Rektumdrittel.
Abb. 1.1 Der Kolonrahmen im Doppelkontraströntgen.
(Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus LernAtlas der Anatomie. Band Innere Organe, 4. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2015)
Abb. 1.2 Feinstruktur der Darmwand.
Der aufsteigende und absteigende Kolonanteil (Cola ascendens et descendens) sowie beide Kolonflexuren (Flexurae hepatica et splenica) sind relativ fixiert aufgrund der sekundären Fusion ihrer Mesenterien mit dem parietalen Bauchfell im Rahmen der embryonalen Darmdrehung ( ? Abb. 1.3).
Abb. 1.3 Mesokolon und Peritoneum parietale. Das mobile Mesocolon sigmoideum bildet einen Recessus intersigmoideus, welcher den linken Ureter bedeckt.
(nach Platzer)
Das relativ kurze Mesenterium des rechtsseitigen Colon transversum ist retroperitoneal mit dem unteren Pol der rechten Niere, der Pars descendens duodeni und dem Pankreaskopf verwachsen. Linksseitig ist das Colon transversum mit der großen Magenkurvatur über das gastrokolische Ligament verbunden. Das große Netz (Omentum majus) entspringt von der großen Magenkurvatur und fusioniert sekundär mit dem Colon transversum über dessen Taenia omentalis ( ? Abb. 1.4) und begrenzt die Bursa omentalis durch Verwachsung mit dem Mesocolon transversum vorne und unten.
Abb. 1.4 Ansatzbereich des Omentum majus an der Taenia omentalis des Colon transversum.
Das äußerst bewegliche Mesocolon sigmoideum bildet einen Recessus intersigmoidalis, welcher den linken Ureter bedeckt und die A. sigmoidea, einen Ast der A. mesenterica inferior enthält ( ? Abb. 1.3).
Die arterielle Blutversorgung des gesamten Kolons stammt von den zwei Mesenterialarterien (Aa. mesentericae superior et inferior), die im Bereich der linken Kolonflexur über die Riolan-Arkade miteinander verbunden sind ( ? Abb. 1.5, ? Tab. 1.1).
Abb. 1.5 Arterielle Gefäßversorgung des Kolons. AMS: A. mesenterica superior AMI: A. mesenterica inferior AIC: A. ileocolica ACD: A. colica dextra ACM: A. colica media ACMr: rechter Ast der ACM RA: Riolan-Arkade ACS: A. colica sinistra AS: A. sigmoidea
Kolonabschnitt
Gefäßversorgung
ileozäkaler Übergang
Zäkum
A. ileocolica (AMS)
Colon ascendens
rechte Kolonflexur
A. colica dextra (AMS)
zusätzlich rechte Äste der A. colica media
Colon transversum
linke Kolonflexur
A. colica media (AMS)
zusätzlich A. colica sinistra (AMI)
Colon descendens
Colon sigmoideum
A. colica sinistra
A. sigmoidea (AMI)
AMS: A. mesenterica superior, AMI: A. mesenterica inferior
Der venöse Abfluss des rechten Hemikolons folgt dem Arterienverlauf. Im Bereich des linken Hemikolons jedoch trennen sich die Verläufe, bedingt durch die unterschiedliche topografische Lage der V. mesenterica inferior, die das Blut aus dem Colon descendens und dem Enddarm drainiert und nach kranial, links von der Treitz-Flexur am Unterrand des Pankreas verläuft, und der A. mesenterica inferior, die auf Höhe LWK3 aus der Aorta abdominalis entspringt.
Die Lymphbahnen des Gastrointestinaltrakts folgen den mesenterialen Gefäßverläufen. Eine genaue Verteilung der mesenterialen Lymphknoten zeigt ? Abb. 1.6.
Abb. 1.6 Lymphgefäßsystem des Kolons.
Das Kolon ist so wie der Gastrointestinaltrakt generell autonom innerviert. Der sympathische Anteil der Nervenfasern stammt aus den Grenzstrangganglien Th5-L2. Der parasympathische Anteil ist zweigeteilt und wird aufgebaut aus splanchnischen Fasern des N. vagus, die das Kolon bis zur linken Flexur versorgen, und den Nervenfasern aus dem sakralen parasympathischen Plexus (S2-4), die ebendort (Cannon-Böhm-Punkt) mit dem Versorgungsgebiet des X. Hirnnervs kollateralisieren und die Cola descendens et sigmoideum und den Enddarm innervieren. Autonome Ganglien finden sich im Bereich des Truncus coeliacus (Ganglion coeliacum), des Abgangs der A. mesenterica superior (Ganglion mesentericum superius) und des Abgangs der A. mesenterica inferior (Ganglion mesentericum inferius, Plexus hypogastricus superior; ? Abb. 1.7).
Abb. 1.7 Autonomes Nervensystem am Beckeneingang. Plexus hypogastricus superior (Ganglion mesentericum inferius) am Abgang der AMI aus der Aorta abdominalis.
Das Rektum besteht aus 3 Abschnitten (proximales, mittleres und distales Rektum; ? Abb. 1.8) und liegt abgesehen von Anteilen des proximalen Drittels extraperitoneal. Es mündet an der Linea dentata in den Analkanal. Letzteres ist von hochsensiblem, geschichtet-unverhorntem Plattenepithel ausgekleidet. In der Übergangszone findet sich Mischepithel (Drüsen- und Plattenepithel), das die Columnae und Sinus...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: PDFKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat PDF zeigt auf jeder Hardware eine Buchseite stets identisch an. Daher ist eine PDF auch für ein komplexes Layout geeignet, wie es bei Lehr- und Fachbüchern verwendet wird (Bilder, Tabellen, Spalten, Fußnoten). Bei kleinen Displays von E-Readern oder Smartphones sind PDF leider eher nervig, weil zu viel Scrollen notwendig ist. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.