KRÄUTERÖLE
FÜR SELBST HERGESTELLTE NATURHEILSALBEN
Kräuteröle für Ihre Naturheilsalbe können Sie ganz leicht selbst herstellen. Dafür verwenden Sie am besten getrocknete Kräuter und bestimmte Blüten. Sind harte Kräuterteile enthalten, sollten Sie einen Heißauszug durchführen. Das gilt auch, wenn Sie aus frischen Kräutern einen Ölauszug herstellen möchten. Frische Kräuter lassen sich alternativ auch erst trocknen und dann in Öl ansetzen. Sie benötigen für die Herstellung von Kräuterölen folgende Gerätschaften und Zutaten:
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einen möglichst warmen Ort, zum Beispiel in der Sonne
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ein weiteres Marmeladenglas
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einen Kaffeefilter oder ein Baumwolltuch
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eine dunkle Flasche
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Beschriftungsetiketten
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zerkleinerte Kräuter und Heilpflanzenteile, am besten getrocknet
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Pflanzenöl wie Olivenöl
Herstellung von Kräuterölen
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Füllen Sie das Glas mit Kräutern und Heilpflanzenteilen.
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Gießen Sie Öl darüber, bis alles bedeckt ist.
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Bewahren Sie das Schraubglas für etwa 3 Wochen an einem Ort auf, wo es warm und sonnig ist.
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Schütteln Sie es gelegentlich.
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Danach filtern Sie den Auszug mithilfe einer Filtertüte in das zweite Marmeladenglas.
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Danach wird der Ölauszug in eine dunkle Flasche gefüllt, mit Etikett versehen und ist nun bereit für den Gebrauch.
Selbst gemachte Tinkturen für Naturheilsalben
Selbst gemachte Tinkturen lassen sich wahlweise mit Doppelkorn mit 40% Vol. herstellen oder Sie verwenden 70- oder 90-prozentigen Alkohol aus der Apotheke. Selbstgemachte Tinkturen sind mindestens ein Jahr haltbar, und bei kühler Lagerung auch deutlich länger.
Herstellung von Tinkturen
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Befüllen Sie ein Glas mit Heilkräutern bis oben hin
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Bedecken Sie die Heilkräuter komplett mit hochprozentigem klarem Schnaps
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Stellen Sie das Schraubglas nach dem Aufschrauben des Deckels auf eine warme, sonnenbeschienene Fensterbank.
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Lassen Sie die Mischung 10 Tage bis 6 Wochen ruhen (je länger, desto stärker ist die Tinktur)
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Entfernen Sie mit einem feinen Sieb die Heilkräuter aus der Tinktur und gießen Sie die Flüssigkeit in eine braune Glasflasche.
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Etikett mit Datum und Inhalt nicht vergessen.
Ätherische Öle für Naturheilsalben
Ein wichtiger Bestandteil in vielen Kräutern sind ätherische Öle. Diese unterscheiden sich teilweise von der normalen Nutzung und haben sogar ganz eigene Einsatzgebiete. Hauptsächlich werden ätherische Öle in Duftlampen oder zur äußeren Anwendung am Körper eingesetzt, weshalb sie sich sehr gut für die Herstellung von Naturheilsalben eignen. Zu den wichtigsten ätherischen Ölen bei der Naturheilsalbenherstellung zählen:
Pfefferminzeöl: wirkt antiseptisch, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, kühlend, krampflösend, stärkt die Abwehrkräfte, hilft bei Blähungen und gegen Übelkeit. Der Duft wirkt erfrischend und anregend.
Römische Kamille-Öl: wirkt schmerzlindernd, krampflösend, unterstützt bei der Wundheilung, entzündungshemmend und antiseptisch, hat eine beruhigende und entspannende Wirkung auf die Psyche.
Rosenöl: wirkt beruhigend, entkrampfend, antiseptisch, entzündungshemmend und unterstützt die Wundheilung. Außerdem wirkt der Duft des ätherischen Öls ausgleichend und harmonierend auf den Geist.
Rosmarinöl: wirkt stärkend, anregend, fördert die Durchblutung, menstruationsfördernd und sorgt auf seelischer Ebene für Ausgeglichenheit und Stärkung des Bewusstseins.
Sandelholzöl: wirkt erwärmend, krampflösend, pflegt die Haut, ist antiseptisch und wirkt sich durch seinen Duft schlaffördernd, harmonisierend und beruhigend aus die Psyche aus.
Angelikaöl: steigert die körperliche Abwehr, wirkt blutreinigend, antiseptisch, durchblutungsfördernd, fördert die Verdauung und verhindert Blähungen. Auf den Geist wirkt der Duft des ätherischen Öls beruhigend, stabilisierend und aufbauend.
Atlas-Zeder-Öl: wirkt schleimlösend, entspannend, antiseptisch, stärkend, tröstend, ermutigend, stärkt die Abwehrkräfte und fördert den Schlaf.
Eukalyptusöl: hat eine fiebersenkende, schleimlösende, desinfizierende, antiseptische Wirkung und fördert auf seelischer Ebene die Konzentration.
Geranienöl: wirkt wundheilend, entzündungshemmend, hautpflegend und sorgt zudem für Ausgeglichenheit und Stimmungsaufhellung.
Jasminöl: hat eine entkrampfende Wirkung und fördert die Milchbildung. Zugleich sorgt der Duft für Entspannung, Harmonie und wirkt aphrodisierend.
Lavendelöl: wirkt krampflösend, schmerzlindernd, antiseptisch, fördert die Durchblutung und hat eine schlaffördernde, beruhigende, ausgleichende und erfrischende Wirkung.
Majoranöl: hat eine beruhigende und entkrampfende Wirkung, fördert die Menstruation, wirkt stärkend, beruhigend und tröstend auf seelischer Ebene.
Melissenöl: wirkt antibakteriell, antiviral, löst Verkrampfungen, senkt den Blutdruck, entbläht und sorgt auf seelischer Ebene für Stärke und Ausgeglichenheit.
Salbeiöl: fördert und reguliert die Menstruation, wirkt entkrampfend, entspannend und gleichzeitig anregend.
Myrteöl: hat eine schleimlösende und antiseptische Wirkung, wobei der Duft reinigend und klärend auf die Psyche wirkt.
Bergamotteöl: wirkt fiebersenkend, krampflösend, antiseptisch und antiviral. Zugleich hat der Duft eine entspannende, angstlösende und antidepressive Wirkung auf seelischer Ebene.
Thymianöl: hat eine antiseptische, schleimlösende, durchblutungsfördernde, antimykotische Wirkung und wirkt auf seelischer Ebene konzentrationsfördernd und gedächtnisstärkend.
Zitronenöl: hat eine herzstärkende, fiebersenkende, entzündungshemmende Wirkung und steigert aus seelischer Ebene die Konzentration. Zugleich lässt sich damit die Stimmung aufhellen und die Psyche anregen.
Kajeputöl: wirkt muskelentspannend, antiseptisch, schleimlösend, schmerzlindernd und stärkt auf seelischer Ebene das Nervenkostüm.
Neroliöl: hat eine herzstärkende, verdauungsfördernde, entkrampfende Wirkung und sorgt auf seelischer Ebene für Beruhigung.
Teebaumöl, auch als Tea Tree Oil bezeichnet, hat bei der Herstellung von Naturheilsalben eine besondere Bedeutung. Darum gehe ich nachfolgend darauf etwas näher ein.
Teebaumöl
Ein wahrer Tausendsassa ist das ätherische Öl des Teebaums. Es ist nicht nur wirksam gegen Keime, sondern zugleich einfach in der Anwendung. Ursprünglich stammt das Teebaumöl aus Australien und hat mittlerweile in vielen Hausapotheken einen festen Platz eingenommen.
Haben Sie gewusst, dass Captain Cook im 18. Jahrhundert die Blätter des Teebaums bei seiner Australienerforschung für seinen Tee verwendet hat? Aus den Teebaumblättern wurde auch Bier gebraut. In der Hauptsache wird Teebaumöl als Desinfektionsmittel eingesetzt. Die Heilwirkung ist aber auch sehr breit aufgestellt. Teebaumöl wirkt:
Das ätherische Öl ist in zahlreichen Anwendungsbereichen einsetzbar. Damit lassen sich Abszesse, Akne, Furunkel, Fußpilz, Mitesser, Mundschleimhutgeschwüre, leichte Verbrennungen, Lippenbläschen und Herpes behandeln. Auch bei Halsschmerzen, Hautentzündungen, Schnittverletzungen, Nebenhöhlenentzündung, Muskelkater und Insektenstichen ist Teebaumöl verwendbar. Teebaumöl lässt sich in purer Form oder als Zutat verwenden, wenn Sie Naturheilsalben selber machen.
Heilpflanzen und Heilkräuter für Naturheilsalben
Sie können in der Regel alle Heilpflanzen und Heilkräuter verwenden, wenn Sie Naturheilsalbe selber machen möchten. Jede Heilpflanze und jedes Heilkraut bringt besondere Eigenschaften und Fähigkeiten mit, die sich in einer Salbe komplett entfalten können. Zu den beliebtesten gehören:
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Schafgarbe
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Baldrian
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Beinwell
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Augentrost
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Arnika
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Efeu
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Eukalyptus
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Kamille
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Gänseblümchen
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Kampfer
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Lavendel
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Nachtkerze
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Calendula/Ringelblume
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Rosmarin
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Rosskastanie
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Rose
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Rotklee
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Salbei
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Spitzwegerich
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Teufelskralle
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Weide, Weidenrinde
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Zaubernuss
Diese Liste ist in keinster Weise vollständig. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl an Heilkräutern und Heilpflanzen, die ganz unscheinbar in Ihrem Garten wachsen und nur darauf warten, bei der Herstellung Ihrer eigenen...