2.1Die intelligente Automatik der a7 IV
Für den Einstieg oder in Situationen, in denen es zum Beispiel schnell gehen muss und keine Zeit für umfangreiche Kameraeinstellungen ist, bekommt der Automatikmodus seinen großen Auftritt. Damit werden alle Einstellungen vollautomatisch an die jeweiligen Fotosituationen angepasst.
Einschalten des Automatikmodus.
Stellen Sie den Hebel für den Aufnahmemodus auf die Fotoposition und drehen Sie das Moduswahlrad auf AUTO. Dann kann es gleich losgehen.
173 mm | f/4 | 1/200 Sek. | ISO 320
Motiv am Wegesrand gesehen, per Touchscreen auf den Schafkopf fokussiert und ausgelöst. Mit dem Automatikmodus der a7 IV gelingen Schnappschüsse in wenigen Sekunden.
Szenenerkennung
Im Automatikmodus analysiert die a7 IV das Motiv selbstständig und passt die Belichtung, Farbe und Schärfe entsprechend der erkannten Situation an. So werden beispielsweise Landschaften in kräftigen Farben mit natürlichen Blau- und Grüntönen abgebildet und Porträts etwas schwächer kontrastiert mit einer auf Hauttöne optimierten Farbdarstellung.
Erkannt werden können die folgenden Szenetypen, deren Symbole am Bildschirm angezeigt werden: Landschaft , Makro , Gegenlicht , Nachtszene , Spotlicht , Schwaches Licht und Nachtszene mit Stativ . Die Szenen Porträt , Gegenlichtporträt , Kleinkind und Nachtaufnahme kommen hinzu, sobald die a7 IV ein Gesicht im Bildausschnitt erkennen kann. Wird kein Szenentyp erkannt, erscheint das Standardsymbol . Erwarten Sie allerdings nicht zu viel von der Automatik. Der gestalterische Spielraum für die kreative Fotografie ist etwas enger, da Sie beispielsweise die Bildhelligkeit, die ISO-Empfindlichkeit (ISO-Wert) und die Farbgebung (Weißabgleich) nicht ändern können. Der Automatikmodus eignet sich vor allem für Schnappschüsse und Szenarien mit relativ guten Lichtverhältnissen, aber diesen Job erledigt das Programm sehr zuverlässig.
33 mm | f/4 | 1/160 Sek. | ISO 4000
Hier hat die Automatik die Motivkontraste ansprechend umgesetzt. Die Belichtungszeit hätte allerdings gerne etwas länger sein können und dafür der ISO-Wert geringer. Dann wäre die Bildqualität noch einen Tick besser geworden.
Freiraum für Anpassungen
Einige Aufnahmewerte können dankenswerterweise auch im Automatikmodus angepasst werden. Dazu gehören zum Beispiel das Dateiformat und der Bildfolgemodus (Einzelbild, Serienaufnahme etc.). Bewegte Objekte lassen sich mit dem Nachführ-AF (AF-C) verfolgen und mit dem Touch-Fokus kann die Fokusposition schnell über den Bildschirm gewählt werden. Die Funktionen finden Sie im Fn-Menü oder auf den Seiten des Kameramenüs in weißer Schrift. Die a7 IV merkt sich die Änderungen. Stellen Sie sie daher wieder zurück, um später nicht mit ungeeigneten Voreinstellungen zu starten.
2.2Bildgröße und Qualität für Fotoaufnahmen
Neben der Bildgestaltung und Auswahl eines passenden Aufnahmeprogramms spielt beim Fotografieren natürlich auch das Aufnahmeformat eine wichtige Rolle. Daher können Sie bei der a7 IV verschiedene Dateiformate nutzen und diese mit unterschiedlichen Qualitäten und Bildgrößen kombinieren.
Welches Dateiformat zu welchem Zweck
Sehr weit verbreitet und mit den meisten Softwareanwendungen kompatibel ist das Dateiformat JPEG. Es erzeugt Bilder mit moderatem Speichervolumen, bei denen viele Aufnahmeeinstellungen, wie zum Beispiel die kreativen Looks und der Weißabgleich, fest eingespeichert sind. Dadurch und aufgrund der Datenkomprimierung wird die Flexibilität in der Nachbearbeitung deutlich eingeschränkt. Insbesondere stärkere Kontrastanpassungen verträgt JPEG nicht so gut und das Retten überstrahlter Stellen gelingt auch nur in Maßen. Fotografieren Sie mit diesem Dateityp, wenn Sie die Bilder direkt verwenden oder zumindest nicht umfangreich nachbearbeiten möchten.
HEIF komprimiert die Daten zwar noch stärker, erzeugt also nochmals kleinere Fotodateien, liefert aber gleichzeitig eine sehr gute Bildqualität. Der Nachbearbeitungsspielraum ist vergleichbar mit JPEG, also auch bei Weitem nicht so umfangreich wie bei RAW-Aufnahmen. HEIF eignet sich ebenfalls für die direkte Nutzung.
70 mm | f/5,6 | 1/100 Sek. | ISO 100 | +0,7 EV
Bei Motiven mit moderatem Kontrast, wie dem hier gezeigten Riesenrad, liefern alle drei Dateiformate sehr gute Bildqualitäten. Steigt der Kontrast, ist das RAW-Format JPEG und HEIF überlegen.
Da JPEG und HEIF leider nicht parallel aufgezeichnet werden können, gilt es, sich für ein Format zu entscheiden und die a7 IV darauf umzustellen. Das erledigen Sie im Menü Aufnahme /JPEG/HEIFwechs.
Umstellen von JPEG auf HEIF.
Mit der Option HEIF (4:2:0) legt die a7 IV den Schwerpunkt auf eine möglichst starke Kompression. Der Unterschied ist aber nicht gravierend, daher können Sie ruhig HEIF (4:2:2) verwenden. Damit profitieren Ihre Bilder von der bestmöglichen HEIF-Bildqualität für Standardaufnahmen.
JPEG oder HEIF?
Während JPEG sozusagen universalkompatibel ist, hängt die Verwendbarkeit bei HEIF vom Betriebssystem und der Software ab. In einer Windows-Umgebung können HEIF-Bilder beispielsweise nicht ohne Weiteres angezeigt und bearbeitet werden. Das Format kann zwar zum Beispiel mit der Sony Software Imaging Edge Viewer betrachtet und mit Edit auch geöffnet und in JPEG oder TIFF umgespeichert werden.
Wenn Sie standardmäßige Bilder anfertigen und HEIF in Ihrer Computerumgebung umständlicher zu verarbeiten ist, bleiben Sie besser bei JPEG. Möchten Sie Hochkontrastaufnahmen am HDR-TV betrachten, wird HEIF wieder interessant. Denn wenn HEIF mit der sogenannten HLG-Aufnahme der a7 IV kombiniert wird, erhalten Sie Bilder mit einer höheren Dynamik, die sich vor allem für die Betrachtung am HDR-TV-Gerät eignen (lesen Sie den Abschnitt »Mehr Dynamik mit HLG-Standbildern« auf Seite 153).
Es hängt also vornehmlich von der geplanten Verwendung der Bilder ab, ob sich HEIF für Sie lohnen kann oder JPEG die unkompliziertere Alternative darstellt.
Die größtmögliche Bildqualität und Flexibilität bietet das Rohdatenformat RAW, das von der a7 IV mit der Dateiendung ARW (Alpha RAW) gespeichert wird. Es kann praktischerweise zusammen mit JPEG oder HEIF aufgezeichnet werden. So können Sie sich später noch entscheiden, ob das Bild umfangreicher bearbeitet werden soll (RAW) oder das Out-of-the-Cam-Bild (JPEG, HEIF) mit gegebenenfalls kleineren Schönheitskorrekturen ausreicht.
Wahl des Dateiformats.
Für die Auswahl des Dateityps öffnen Sie das Menü Aufnahme /Bildqualität-Einstlg./ Dateiformat. Wählen Sie einen einzelnen Dateityp oder die Kombination aus zweien.
Bildgröße einstellen
Übersichtlicher gestaltet sich die Einstellung der Bildgröße, denn hier gibt es schlichtweg nur drei Optionen zur Auswahl: L: 33M (large, 7008 × 4672 Pixel), M: 14M (medium, 4608 × 3072 Pixel) und S: 8.2M (small, 3504 × 2336 Pixel). Das M hinter der Zahl steht jeweils für die gerundete Megapixelanzahl. Die Auswahl können Sie im Menü Aufnahme /Bildqualität-Einstlg. bei JPEG-Bildgröße oder HEIF-Bildgröße tätigen. Wenn Sie die Bilder nicht in kleiner Größe für den direkten Versand benötigen, empfehlen wir die Verwendung der höchsten Auflösung. Verkleinern geht später immer noch, beim Vergrößern sinkt hingegen die...