Schweitzer Fachinformationen
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NEUE ÜBUNGEN FÜR WENIG PLATZ
Fürs Cavalettitraining benötigst du nicht unbedingt eine große Fläche. Mit den folgenden Übungen kannst du mit deinem Hund auch bei beengten Platzverhältnissen sinnvoll trainieren. Perfekt fürs Indoortraining an Regentagen oder auch fürs Training in kleinen Gärten.
Beincavaletti
Diese Übung eignet sich prima zum Aufwärmen und auch dazu, den Hund an das Überlaufen von anderen Hindernissen als Stangen zu gewöhnen. Du sitzt hierfür mit gegrätschten Beinen am Boden und führst den Hund mithilfe des Handtargets von der einen Körperseite über beide Beine auf die andere Körperseite. Belohne ihn immer in dem Moment, wenn er eines deiner Beine übersteigt. Baue dazu in unterschiedlichen Phasen Stopps ein, etwa dann, wenn der Hund ein Vorderbein hebt, wenn er ein Hinterbein hebt oder wenn sich dein Bein genau unter seinem Bauch befindet. Verändere später den Abstand deiner Beine und probiere auch, den Hund in ganzen Kreisen flüssig um dich herum und über deine Beine laufen zu lassen. Trainiere immer beide Richtungen. Mit einem größeren Hund kannst du auch das Seitwärtsübersteigen der Beine üben, wie hier im Abschnitt "Komplette Querverschiebung über mehrere Stangen" beschrieben.
Vokabeltraining
Wenn dein Hund die Aufgabe "Überlaufen von Hürden" grundsätzlich verstanden hat, ist es für das weitere Training hilfreich, dass du ihm unterschiedliche Signale für Springen (zum Beispiel "Hopp"), Überlaufen (zum Beispiel "Letti") und "Unterlaufen" (zum Beispiel "Durch") beibringst.
Das gelingt am besten mit drei verschiedenen Trainingssequenzen, in denen du anfangs jeweils nur eins der Signale abfragst. Als Hürde eignet sich eine Stange mit relativ hohen Pylonen rechts und links als Auflagen. Für "Durch" liegt die Stange dabei auf der höchsten, für "Hopp" auf einer mittleren und für "Letti" auf einer niedrigen Position. So ist es für den Hund am einfachsten. Sobald die Signale einzeln und unabhängig voneinander sicher abrufbar sind, kannst du damit beginnen, sie in einer Trainingssequenz zu mischen. Dazu baust du, wie eben beschrieben, drei Hürden auf, die relativ weit voneinander entfernt stehen und sich, wie bei der vorherigen Übung, deutlich in der Höhe unterscheiden. Nun beginnst du zunächst mit den beiden Signalen, die deinem Hund am leichtesten fallen. Wenn er diese beiden Vokabeln gut unterscheiden kann, nimmst du die dritte mit dazu. Sobald dein Hund alle drei Signale bei diesem Aufbau sicher ausführt, ist er bereit für den nächsten Schritt. Du kannst nun die Höhe der Stangen weitestgehend angleichen, wobei die Stange für "Durch" in aller Regel immer höher liegen muss als die für "Letti". Lass deinen Hund nun abwechselnd laufen, springen und kriechen. So lernt er, genau auf deine Signale zu hören. Du kannst zur Abwechslung auch nur eine Hürde aufbauen und die verschiedenen Signale abfragen. Es versteht sich von selbst, dass die Stangenhöhe immer so sein muss, dass dein Hund das jeweilige Signal tatsächlich ausführen kann.
Vokabeltraining für Fortgeschrittene: Die Hürden stehen nah beieinander, unterscheiden sich in der Höhe aber so, dass alle Übungen für den Hund machbar sind. (Foto: Archiv Rumpf)
Es ist sinnvoll, diese Übung später auch in Strecken mit mehreren Stangen oder in einen Parcours einzubauen, um sicherzustellen, dass dein Hund sich auf dich und deine Anweisungen konzentriert und nicht nur aufgrund eines bestimmten "Bildes" ein bestimmtes Verhalten zeigt, also bei einer bestimmten Stangenhöhe immer springt/läuft/kriecht.
Komplette Querverschiebung über mehrere Stangen
Das Kreuzen der Vorderbeine oder der Hinterbeine wurde bereits im Grundlagenbuch beschrieben (Übungen für Fortgeschrittene/Pfoten seitlich kreuzen). Zunächst haben wir eine einzelne Stange zwischen den Vorder- und den Hinterbeinen des Hundes platziert und der Hund hat gelernt, parallel zur Stange seitlich zu treten. In einem weiteren Schritt wurde geübt, dass der Hund seitlich über mehrere parallel zu seinem Körper liegende Stangen tritt. Ziel war, dass dabei entweder nur die Vorderbeine oder nur die Hinterbeine kreuzen. Am einfachsten gelingt dies, wenn der Hund bei all dem frontal zum Hundeführer ausgerichtet ist.
Für die folgende Übung sollte der Hund bereits aufgewärmt sein. Es geht nun darum, dass er seinen gesamten Körper, und damit also Vorder- und Hinterbeine, seitlich über eine, später auch über mehrere Stangen bewegt. Hierzu muss er mit den Vorübungen (Seitwärtsgehen ohne Stangen, nur Vorderbeine kreuzen über den Stangen und nur Hinterbeine kreuzen über den Stangen) bereits gut vertraut sein. Führe deinen Hund anfangs nur über eine Stange, die zu seiner Körperlänge passt. Diese Stange sollte lediglich im Bereich der Vorderbeine leicht erhöht sein, am besten mithilfe eines Dogstepper-Elements oder einer Pylone, damit sie nicht so leicht hinunterrollt. Führe aus der Frontposition und achte darauf, dass der Hund den Kopf nicht zu hoch trägt. Er muss die Stange sehen können. Ziel ist, dass er die Vorderbeine und die Hinterbeine seitlich über die Stange setzt. Das klappt am besten, wenn er deine Bewegungen spiegelt: Du machst also vor ihm einen Schritt nach links und führst ihn dabei mit dem Handtarget oder in diesem Fall auch mit Futter so, dass er (aus seiner Sicht) einen Schritt nach rechts macht, wobei die Kopf-Rücken-Linie gerade bleibt. Anfangs kann das Bewegen der Vorder- und Hinterbeine gern kurz nacheinander erfolgen, letztendlich sollten die Beine jedoch nahezu gleichzeitig im Takt gesetzt werden, also zuerst das linke Beinpaar und dann das rechte oder umgekehrt. Nur dann ist es eine komplette Querverschiebung. Viele Hunde machen die Bewegung zunächst nur mit den Vorderbeinen. In dem Fall kannst du anfangs den Kopf etwas gegen die Bewegungsrichtung führen. Das hat meistens zur Folge, dass der Hund die Hinterbeine seitlich setzt. Diese Bewegung fängst du mit dem Markersignal ein und belohnst sie. Vergiss nicht, die Drehung im Hals wieder abzubauen.
Noch nicht ganz perfekt, aber das aktive Seitwärtstreten mit den Hinterbeinen ist schon gut zu erkennen. (Foto: Archiv Rumpf)
Ein längliches Target als Orientierung für die Vorderbeine hilft, den Hund zum aktiveren Seitwärtstreten mit den Hinterbeinen zu animieren. (Foto: Archiv Rumpf)
Klappt das Seitwärtstreten über eine Stange sicher und flüssig in beide Richtungen, kannst du den Schwierigkeitsgrad steigern, bis du bei vier oder sogar bei bis zu acht Stangen angekommen bist. Sehr wahrscheinlich wirst du beim Training feststellen, dass dein Hund eine klare Lieblingsrichtung hat. Übe aber unbedingt auch das Seitwärtstreten in die Richtung, die ihm nicht so leichtfällt. Die seitliche Querverschiebung fördert die Links-rechts-Koordination und öffnet die Schultern und die Hüften. Zudem wird die Oberschenkelmuskulatur trainiert. Die Übung eignet sich für Hunde mit schmalem Brustkorb und/oder eng stehenden Vorderbeinen als Dehnungsübung.
Hier noch einige Trainingstipps:
Wenn es in der Frontposition nicht klappt, kannst du zunächst neben deinem Hund seitwärts über die Stangen treten.
Bei einem kleineren Hund ist es oft günstig, wenn du vor ihm kniest oder sitzt. Ein Targetstick zum Führen kann sinnvoll sein.
Als Orientierung für den Hund kann zudem ein längliches Target wie ein Balancebalken dienen. Wenn er darauf mit den Vorderbeinen steht, wird er schneller auch ein aktives Seitwärtstreten mit den Hinterbeinen anbieten. Das Target darf nicht zu schmal sein, damit der Hund sicheren Halt findet. Denke daran, dass du den Hund nicht dauerhaft mit Futter in der Hand "fixieren" solltest, weil er so die Stangen nicht mehr gut wahrnehmen würde.
Eine weitere Form des Seitwärtstretens ist es, wenn dein Hund mit der Vorhand voran seitlich über die Stangen tritt und die Hinterhand (ebenfalls seitlich) kurz darauf folgt. Es handelt sich dann allerdings nicht um eine komplette Querverschiebung. In diesem Fall solltest du darauf achten, dass dein Hund die Bewegung flüssig ausführt. Sein Kopf sollte unbedingt in Bewegungsrichtung zeigen und nicht gegen die Bewegungsrichtung.
Querverschiebung mit zusätzlichen Hindernissen
In die Querverschiebung kannst du nun zusätzlich Balancepads, Targets oder andere Hindernisse einbauen. Beispielsweise lässt du den Hund auf einem Balancepad starten, von dort aus tritt er seitlich auf den Boden oder einen anderen Untergrund, dann über ein Cavaletto und weiter, bis er auf einem zweiten Balancepad angelangt ist. Das Balancepad kannst du auch durch niedrige Spielekartons (Höhe an die Größe des Hundes anpassen) oder feste...
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