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Das Konzept 'Mängelwesen' hat seine vielleicht bekannteste Formulierung auf dem Feld der Geisteswissenschaften durch die philosophische Reflexion von Arnold Gehlen gefunden. In seinem Buch "Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt" (1940) entwirft er die nicht unumstrittene These, dass der Mensch ein solches 'Mängelwesen' sei, da er weder somatisch noch auf dem Feld der Instinkte eine adäquate Anpassung an die Welt aufweisen könne. Im Vergleich zu anderen Lebensformen und Spezies sei er zudem arm an Mitteln zur Befriedigung sinnlicher Bedürfnisse. Dies führt nach Gehlen dazu, dass der Mensch situativ stetig interagieren muss und somit seine Zwecksetzungen gestalterisch einholt, um die eigene perzeptive und instinktive Mangelhaftigkeit zu kompensieren und Erfahrungsmöglichkeiten zu modellieren bzw. ggf. erhöhen. Der grundlegend anthropologische Diskurs zur Mangelhaftigkeit scheint deshalb konstitutiv mit Formen - im Sinne von Konzepten, Praktiken und nicht zuletzt Kulturtechniken - des Gestaltens zusammenzuhängen, die sich historisch konkretisieren. Der Band "Figurationen des Mangels in Ästhetik, Design- und Kunstpraktiken" geht dieser Erkundung von singulären Entwürfen und theoretisch-historischen Konstellationen nach, den Erscheinungen der Mangelhaftigkeit und des gestalterischen Umgangs mit ihren medialen und sinnlich-somatischen Ausformungen. Dabei werden nicht allein traditionelle Konzepte und Denkfiguren der Philosophie wie etwa jene des Supplements, der Prothese oder der Entlastung neu analysiert, sondern auch zeitgenössische medienästhetische und designtheoretische Ansätze.
Oliver Ruf ist Forschungsprofessor für Medienästhetik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Luca Viglialoro ist Professor für Ästhetik, Kunst- und Kulturtheorie an der Hochschule der Bildenden Künste Essen.
Vorwort der Herausgeber:innen.- Beiträger:innen.- Das 'Mängelwesen' zwischen Kunst, Kultur und Gestaltung. Einleitung.- Philosophien des Mangels.- Der unfertige Mensch und seine Technik.- Die Borg und Der Mensch von Arnold Gehlen.- Keine Ausnahme, kein Mangel. Mit Simondon und Serres auf die Tradition der Mängelwesenerzählung blicken (Platon, Gehlen, Stiegler und andere).- Das Subjekt zwischen Mängel- und Luxuswesen. Eine kulturwissenschaftliche Perspektive.- Projektion und Projekt. Ernst Kapp und die Anthropologie des Mangels.- Einbildungskraft - Einbildungsschwäche? Meta-anthropologische Perspektiven.- Zwischen Ästhetik, Anthropologie - und Ethik. Adorno, Gehlen und die Dialektik des Ornaments.- Dispositive des Mangels.- Das Medium des Ästhetischen und die Kommunikation der Wissenschaft. Zur Konfiguration eines diskursiven Mangels.- Anthropologie der technischen Vernunft. Zum Verhältnis von Mängelkonstitution, Kultur und Gestaltung.- Mumien und modrige Pilze im Mund? Sprache und Schrift zwischen einer Metaphysik des Mangels und einer Technizität des Sinns im Vollzug.- "Der detektorische Blick". Von (künstlerischen) Einblicken und Aussichten.- Aufs Ganze! Reaktionen früher Designbewegungen auf die Mechanisierung des Menschen.- Das ist es! - Das ist es nicht! Eine Überlegung zum Künstler:innen-Begehren nach Jacques Lacan und Roland Barthes.
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