Schön, dass Du da bist. Auch wenn wir uns nicht kennen, so gestatte mir, Dir eine Frage zu stellen. Eigentlich sind es mehrere Fragen. Aber nur eine wird wichtig sein. Wie viele Selbsthilfebücher hast Du schon gelesen? An wie vielen Seminaren hast Du teilgenommen? Hattest Du schon eine schamanische Traumreise, Familienaufstellung oder unzählige Therapiesitzungen bei Deinem Psychotherapeuten? Was sagt der Astrologe?
Es liegt mir fern, diese Sachen schlecht zu machen. Die Frage ist nur: Hat es Dich weitergebracht? Geht es Dir dadurch besser?
Ich stelle Dir nun diese einzige alles entscheidende Frage:
Liebst Du dich? So wie Du bist?
Bedingungslos?
Gib der Frage noch mehr Raum und lasse sie tief in Dich hineinfallen:
Liebst Du Dich?
Wenn Du magst, legst Du das Buch zur Seite und denkst darüber nach.
Wunderbar. Du bist noch bei mir. Natürlich kenne ich Deine Antwort nicht. Aber Du hast Dir darüber Gedanken gemacht. Ich werde Dir keine Wunder versprechen. Aber ich kann Dir helfen, dass Du im Laufe der Zeit die Frage hoffentlich mit Ja beantworten wirst. Wenn Du magst, dann starten wir eine Reise zu Dir. In Dein Herz. Zur kompromisslosen Eigenliebe. Ich lade Dich herzlich ein, mit mir zusammen diesen neuen Weg zu gehen.
Was ist Deine Aufgabe?
Hier fängt nun Deine Geschichte an. Nachdem Du Dich neun Monate im Dunkeln entwickelt hast, empfängt Dich die Welt mit grellem Licht, Kälte und schrillen Tönen. Herzlich willkommen! Deine ersten Emotionen auf dieser Welt sind Unsicherheit, Angst und Verlustgefühle. Dir wird schnell klar: Du bist jetzt auf Dich angewiesen. Somit lauten Deine ersten Glaubenssätze: »Ich bin allein.« »Ich bin schwach.« »Ich kann mich nicht allein versorgen.« Diese Programme bestimmen am Anfang Dein Leben. Im Laufe der Zeit erkennst Du und verstehst, was »das Außen« von Dir möchte, damit Du geliebt und umsorgt wirst. Diese Urangst, verlassen zu werden, begleitet Dich nun.
Dein Gewahrsein lag somit eher auf Deiner Umwelt, den Personen in Deinem Umfeld und Deinen Versorgern. Daraus bildete sich Deine grundlegende Persönlichkeitsstruktur. Dein Selbst. Im Laufe der Entwicklung entstanden zusätzliche unterschiedliche Programme, woraus sich die Persönlichkeit weiter herauskristallisierte. Der Fokus lag aber weiter im Außen. Die Erinnerungen aus der Vergangenheit bestimmten Dein Handeln. Damit wurde es wichtig, die Umwelt zu kontrollieren, Deinen Körper zu überwachen und die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren. Hast Du aber während dieser Zeit Kontakt mit Deiner göttlichen Essenz bekommen? Bist Du mit Deinem Herzen verbunden gewesen? Liebtest Du Dich bedingungslos?
Ich persönlich glaube, dass Deine einzige Aufgabe darin besteht, Dich selbst zu lieben, zu achten und diese Selbstliebe und Wertschätzung zu leben. Deine einzige Aufgabe ist es, tätige Liebe zu sein. Damit dienst Du Dir und den Menschen in Deiner Umgebung.
Finde die Wahrheit im Herzen
Wenn Du an einem Punkt in Deinem Leben bist und nicht mehr weiterweißt, dann stelle Dir die Fragen: »Wo liebe ich mich nicht? Wie kann ich mich selbst noch mehr schätzen und achten?« Das ist der Schlüssel. Hiermit öffnest Du Dein Herz. In Deinem wunderschönen Herzen befindet sich jegliche Antwort. Dort ist die Heilung. Suche nicht nach Antworten im Außen. Dort wirst Du sie nicht finden. Niemals. Verliere Deine Bestimmung nicht aus den Augen. Verfange Dich nicht in den alten Geschichten und Programmierungen Deiner Vergangenheit. Verlasse die alten Glaubenssätze, die Du von Deiner Erziehung, Deinen Erfahrungen oder der Gesellschaft übernommen hast. Dadurch erhält Dein Leben wieder einen Sinn und eine Richtung. Bleibe Dir und Deinen Herzenswünschen treu. Dadurch wirst Du wieder gekräftigt und spürst eine tiefe Verbindung mit dem Universum.
Hunderte von Büchern und Seminaren werden angeboten, um Dein Glück zu erhöhen. Es werden Versprechungen gemacht, wie Du reich und schön wirst. »In sieben Minuten zum Helden.« Doch das sind alles Antworten, die von außen kommen. Ist es aber auch Deine Wahrheit?
Wir haben verlernt, nach innen, in unser Herz zu schauen. So behindern uns wahrscheinlich die gut gemeinten Ratschläge von außen eher, als dass sie uns nutzen. Wir dümpeln auf der Oberfläche dahin, aber verändern unsere selbstzerstörerischen Muster nicht.
Wir entwickeln alle im Laufe unseres Lebens ein Selbstbild. Wir übernehmen am Anfang die Werte und Vorstellungen unserer Eltern. Im Verlauf wird das Bild durch die kulturellen Prägungen, die Schule und unser soziales Umfeld geformt. Ist dieses Selbstbild aber identisch mit der Person, die wir wirklich sind? Ich glaube nicht. Unsere Glaubenssätze, Vorstellungen, Einstellungen und Erwartungen formen dabei unsere Persönlichkeit. Was sind aber die Werte, die uns vermittelt werden? Sei strebsam. Sei ordentlich. Sei pünktlich. Und so weiter. So laufen wir mit unserer Persönlichkeit auf einem vorgegebenen Programm und schauen, dass das Außen zufrieden ist, in der Hoffnung, akzeptiert und anerkannt zu werden. Kommt Dir das bekannt vor?
Wunderschön hat diese Zusammenhänge Anita Morrjani, die ihre Nahtoderfahrung beschreibt, in ihrem Buch Finde Deinen Himmel auf Erden82 zusammengefasst:
Als ich auf diese Welt kam,
war alles, was ich tat, zu lieben, zu lachen
und mein Licht hell leuchten zu lassen.
Aber als ich heranwuchs, sagte man mir,
ich solle nicht lachen.
»Du musst die Dinge ernst nehmen«, sagten sie,
»wenn Du im Leben vorankommen willst.«
Also hörte ich auf zu lachen.
Sie sagten: »Pass gut auf, wen Du liebst,
sonst bricht Dir jemand das Herz.«
Also hörte ich auf zu lieben.
Sie sagten: »Lass dein Licht nicht so hell strahlen,
Du ziehst viel zu viel Aufmerksamkeit auf dich.«
Also hörte ich auf zu strahlen.
Und wurde klein.
Und verkümmerte.
Und starb.
Nur um im Tod zu lernen,
dass alles, was im Leben zählt,
das Lieben, das Lachen und das Strahlen sind.
Ich erzähle Dir eine sehr persönliche Geschichte. Jahrelang lag mein Fokus im Außen. Ich war umgänglich, nett und dachte eigentlich nicht viel darüber nach, was ich wollte. Durch die Leugnung meiner Herzenswünsche wurde ich krank. Gezwungenermaßen machte ich mich auf den Weg. Auf diesem Weg lernte ich viele dunkle und abgelehnte Anteile von mir kennen. Auf einem Seminar in München hatte ich, während einer tiefen Meditation, ein einschneidendes Erlebnis. Aus dem Nichts kam ein »großes Auge« auf mich zu, stand vor mir und schaute mich liebevoll an. Es hatte eine Botschaft für mich: »Du bist die Quelle.« Daraufhin verschwand das Auge wieder im Nichts. Tief bewegt von diesem unerwarteten Ereignis ließ ich die Botschaft die darauffolgenden Tage in mich hineinsinken. Wenn ich die Quelle bin, dann ist ja alles in mir. So banal die Aussage erscheint, so elementar wichtig war sie für mein Leben. Es ist alles in mir! Wow! Dieses kehrte mein Weltbild schlagartig um. Nicht das Außen bestimmt mein Leben, sondern ich selbst. Ich muss nur in mein liebendes Herz schauen und dort ist jede Antwort auf alle meine Fragen. Dort ist die Quelle.
Ich lade Dich herzlich ein, schau auch Du in Dein Herz. Es hat auf alle Fragen, die Du hast, eine Antwort. Deine Antwort. Wie kannst Du aber sicher sein, dass es wirklich Deine Antwort ist? Wenn es sich leicht und freudvoll anfühlt.
Erkenne die alten Filme in Dir
Stelle Dir jeden Tag die Frage, ob Du Dich noch mehr lieben kannst. Kompromisslos! Ermächtige Dich, Dein Leben zu leben, so wie Du es möchtest. Und nicht wie andere es für Dich vorgesehen haben. Befreie Dich. Du bist ein göttliches Wesen und hast das Beste verdient. Genau wie alle anderen auch. Lasse die Illusion der Vergangenheit zurück. Mache Dir klar, dass die Erinnerung nicht die Wirklichkeit ist. Egal welche Erinnerungen noch in Dir gespeichert sind, wie Unwert, Angst, Schmerz, Leid oder Wut. Mache Dir bewusst:
Das bin ich nicht mehr!
Es sind nur Bilder auf Deiner Lebensleinwand, die in Deinem Unterbewusstsein ablaufen und Deine Handlungen bestimmen. Willst Du weiter, dass die Vergangenheit Deine Zukunft bestimmt? Es ist von fundamentaler Wichtigkeit zu erkennen, dass es die Vergangenheit nicht mehr gibt. Es gibt nur noch den jetzigen Moment. Mache Deinem Unterbewusstsein klar, es kann jetzt nichts Schlimmes passieren. Mache ihm klar, dass Du nicht mehr das vierjährige Mädchen bist, das sich vor Drachen fürchtet, oder der zweijährige Junge, der Angst hat, verlassen zu werden. Es sind nur alte Filme, die Du auch jetzt noch für real hältst. Sei aufmerksam und lebe so in der Gegenwart, dass Du erkennst, dass der alte Film nur eine Illusion, eine Täuschung ist. Sobald Du imstande bist, die lähmenden Erinnerungen zu lösen, wirst Du frei sein.
Gehen wir noch einmal genauer auf unser Herz ein. Im 17. Jahrhundert postulierte der französische Philosoph René Descartes während der Französischen Revolution, dass Geist und Körper zwei voneinander getrennte Einheiten sind. Im Verlauf sorgte dieses mechanistische Weltbild dafür,...
