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Wenn du an die TCM denkst, kommt dir vielleicht das Yin/Yang-Symbol in den Sinn. Und vielleicht kennst du die Erklärungen: Das Gute und das Böse, das Gute im Bösen und das Böse im Guten. Verstehst du, was damit gemeint ist? Ich finde es bis heute spannend, mir in sämtlichen Situationen und Kontexten diese ineinander übergehenden Gegensätze und verschiedensten Graustufen zwischen Schwarz und Weiß bewusst zu machen. Denn sie sind in jedem von uns und in unserem gesamten Umfeld zu finden. Natürlich nicht schwarz, weiß oder grau, sondern viel konkreter. Yin und Yang sind das Symbol für Zustände, die einander bedingen. Die chinesischen Zeichen für Yin und Yang bedeuten »Sonnen- und Schattenseite eines Berges«. ?, vereinfacht ? = Yin. ?, vereinfacht ? = Yang.
Ohne Licht kein Schatten, ohne Dunkelheit kein Licht. Um zu erkennen, was Licht ist, musst du wissen, was Dunkelheit ist, und umgekehrt. Klingt einfach und logisch, oder?
Aus TCM-Sicht kannst du alles, was dir im Alltag begegnet, dem Yin und Yang zuordnen. Deinen Körper, die Nahrung, Bewegungsarten, deine Mitmenschen, Naturphänomene und Krankheiten. Für viele Kategorien kannst du tabellarische Übersichten anfertigen. Damit du ein Gefühl für das Yin und Yang in deinem täglichen Leben bekommst, habe ich hier ein paar stark vereinfachte Beispiele zusammengefasst.
YIN
YANG
Schatten
Sonne
Licht, gefiltert durch Wolken
Direktes Licht
Nacht
Tag
Abend
Morgen
Norden
Süden
Westen
Osten
Wasser, Flüssigkeit
Feuer, Dampf
Kälte
Wärme
unten, absteigend
oben, aufsteigend
Innen
außen
Erde
Himmel
Körper, Materie, Struktur
Lebensenergie, Luft
Blut
Qi
leise
laut
Frieren
Schwitzen
langsam
schnell
Gefühle
Emotionen
Ruhe
Bewegung
passiv
aktiv
Introversion
Extroversion
Zerstreuung
Fokussierung
Diese tabellarische Aufstellung ist stark vereinfacht, weil Yin und Yang keine reinen Gegensätze sind.
Yin und Yang stehen vielmehr für verschiedene Formen des Qi, der Lebensenergie. Diese Formen verändern sich ständig, und es wird immer irgendein Grad der Bewegung stattfinden. Es wird immer eine kühlere oder wärmere Temperatur messbar sein und zum Beispiel verschiedenste Stadien von Helligkeit. Yin und Yang stehen für die Relativität dieser Wahrnehmungen. Yin und Yang sind niemals absolut.
Um zu verstehen, wie der Mensch in der Natur und im Yin und Yang betrachtet wird, kann dir diese Skizze helfen:
Jeder Mensch, auch du, ist aufgespannt zwischen Himmel und Erde. Du stehst mit den Füßen auf dem Boden, auf Mutter Erde.
Dein Körper ist Materie, Yin, und ist aus verschiedenen Stoffen aufgebaut. Auch die Erde, die Natur, die Pflanzen, Tiere und anderen Wesen sind unter anderem aus diesen Stoffen aufgebaut. Und diese Stoffe haben unterschiedliche Energie, Qi, eine Form des Yang. Energie ist das, was die Materie lebendig macht, sie formt und einzigartig werden lässt. Energie kommt von oben, vom Himmel, von der Sonne. Sie wärmt dich und lässt die Natur blühen und reifen, Bäume und Sträucher Früchte tragen. Die Energie, das Qi, das du durch die Atmung und Nahrung aufnimmst, hält dich aufrecht und gibt dir Kraft. Sonst wärst du leblose Masse.
Um das Prinzip von Yin und Yang besser zu verstehen, stell dir einmal vor, dass du ein Glas Traubensaft betrachtest. Darin sind Yin und Yang enthalten. Das Yin ist die Materie, die Flüssigkeit ist ihre Konsistenz. Während das Yang des Saftes durch die Summe der folgenden Vorgänge ausgemacht wird: das Wachstum und die Reifung der Früchte auf der Erde und in der Sonne, die Färbung und den entstandenen Geschmack, ihre Verarbeitung beim Keltern und Abfüllen.
Oder du betrachtest einen Holztisch. Das Holz ist das Yin, die Materie. Und die Art des Holzes (die Baumart, natürlich gewachsen, gezüchtet, Vollholz oder Spanplatte) macht das Yang des Tisches aus. Auch der Entstehungsweg beeinflusst das Yang. Wurde der Tisch von einem Schreiner gebaut oder in einer Fabrik gefertigt?
Ein etwas komplexeres Bild könnte sein: Du betrachtest eine Stadt. Sie hat Plätze und Gebäude, Straßen und Gehwege, bietet eine materielle Struktur und Substanz, vergleichbar mit dem Yin. Was bringt Leben in die Stadt, macht ihr Pulsieren aus? Die Menschen, die Geräusche, Tiere und Pflanzen wären in diesem größeren Kontext das Yang.
Jeder Mensch, auch du, hat ein natürliches Gespür dafür, ob viel oder wenig Yang in einem Gegenstand ist. Beziehungsweise du nimmst unterschiedliche Qualitäten des Yang wahr. Es kann für dich einen Unterschied ausmachen, ob du einen selbst geernteten und gepressten Traubensaft trinkst, einen Saft von einem Biobauern oder ein Supermarkt-Produkt. Und es kann sein, dass du mal mehr den lackierten Tisch mit glatter Oberfläche magst und ein anderes Mal den Holztisch mit Wurmlöchern, Flecken und ganz eigener Patina. Gleiches gilt für den Aufenthalt in einer Stadt oder auf dem Land.
Normalerweise hast du ein Gespür dafür, was du gerade magst und brauchst. Manchmal brauchst du aber Hilfe, um wieder zu spüren, was dir wirklich guttut. Durch die vielen unnatürlichen Einflüsse in deinem Leben kann es durchaus sein, dass du den Wald vor lauter Bäumen gerade nicht siehst. Beziehungsweise das Wesentliche nicht spürst. Zu den unnatürlichen Einflüssen gehören zum Beispiel technische Geräte, das Leben und Arbeiten in Großstädten, langes Sitzen, anstatt dich zu bewegen, oder Bewegung an extra dafür vorgesehenen Geräten im Fitnessstudio statt in der Natur. Nicht zuletzt ist deine Nahrung aus dem Supermarkt schätzungsweise zu 80 Prozent denaturiert. Denaturiert bedeutet, dass du Nahrungsmittel zu dir nimmst, die in irgendeiner Form bearbeitet worden sind. Zum Beispiel wird vielen Lebensmitteln Zucker hinzugefügt, meistens zu viel. Es geht weiter mit Obst und Gemüse, das teilweise mit Lampen vierundzwanzig Stunden am Tag anstatt mit natürlichem Sonnenlicht gezüchtet und mit Zucker oder Geschmacksverstärkern bearbeitet wurde. Außerdem gibt es viele tierische Produkte, die durch Erhitzung (Milch), Mast und unnatürlichen Lebensraum für die Tiere sowie Verarbeitung in Fertigprodukten einfach nicht gesund sind. Düngemittel, Pestizide und Co. haben auch ihre Energie, und ebenso sind Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe meistens nicht natürlicher Art. Das ist in einem gewissen Maße sicher nicht dramatisch. Doch wenn du...
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