Schweitzer Fachinformationen
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Colby Morgan, der älteste der Morgan-Brüder, ist mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Als er ein Baby aus einem brennenden Haus rettet, wird er schwer verletzt. Auf der Intensivstation lernt er die gut aussehende Physiotherapeutin Lydia Decker kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Auch Lydia ist vom ersten Augenblick an Feuer und Flamme für den attraktiven Colby. Doch sie hat schon einmal einen geliebten Menschen verloren und will sich seitdem nicht mehr auf eine Beziehung einlassen. Es ist an der Zeit, dass Colby das Feuer der Leidenschaft in ihr neu entfacht.
Diese Hitze.
O verdammt.
Sie ist unerträglich.
Um mich ist dichter, wabernder Rauch. Man kann so gut wie nichts sehen. Ich durchleuchte den Raum mit meiner Spezialkamera, aber das Baby ist nirgends zu erkennen. Verdammt! Wo ist sie? Ich gebe mir Mühe, ruhiger zu atmen, damit der Sauerstoff in meinem Tank so lange wie möglich reicht. Allerdings ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, langsam und ruhig zu atmen, wenn man fast fünfzig Kilo Ausrüstung auf dem Rücken hat und Adrenalin durch jede Faser des Körpers strömt.
Als ich vor ein paar Minuten mit drei Kollegen am Haus angekommen bin, haben wir sofort die Schläuche ausgerollt und unsere Ausrüstung zurechtgelegt, wie es das Protokoll verlangt. Da kam ein Auto zum Tatort gerast, und die Fahrerin, eine Frau Ende zwanzig, ist aus dem Fahrzeug gesprungen und wie eine Verrückte auf das brennende Gebäude zugerannt. Sie hat geschrien, dass ihre kleine Tochter mit der Babysitterin darin eingeschlossen sei.
Mit klopfendem Herzen habe ich die Frau davon abgehalten, in das Haus zu rennen. Ein paar Sekunden später hat ein Passant diesen Job zum Glück übernommen. Aber sie hat sich sofort aus seinem Griff befreit, meinen Arm gepackt und mich hysterisch angefleht, dass ich bitte, bitte, bitte ihr geliebtes Baby retten soll.
O Mann. Während meiner fünf Jahre in diesem Job habe ich schon viele verzweifelte Menschen gesehen. Bei jeder Schicht treffe ich auf Menschen, die den schlimmsten Tag ihres Lebens durchmachen. Aber die Verzweiflung dieser Frau war das Schlimmste, Herzzerreißendste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Das hat mich echt erschüttert.
Ich werde sie retten.
Das habe ich zu der schreienden Frau gesagt, als der Passant sie von mir weggezogen hat - und in der Sekunde, in der die Worte meinen Mund verlassen hatten, wusste ich, dass sie falsch waren. Ich hätte sagen sollen: Ich tue mein Bestes. Aber jetzt waren die Worte ausgesprochen, und ich konnte sie nicht mehr zurücknehmen. Also habe ich mich wieder darangemacht, meine Ausrüstung anzulegen, und war wild entschlossen, mein Versprechen zu halten und dieser Frau ihr Baby zurückzubringen.
In Rekordzeit habe ich meine Sauerstoffmaske angepasst, meinen Helm gesichert, meinen Luftdruckmesser, die Seile, die Axt, das Funkgerät und die Handschuhe doppelt überprüft und bin dann mit einem Schlauch hinter meinem Kollegen Jake in das brennende Haus gegangen. Unser Boss und ein weiterer Kollege sind draußen geblieben, um die lodernden Flammen von dort aus zu bekämpfen und auf Verstärkung zu warten.
Ziemlich schnell haben wir eine ältere Frau über einem Küchentisch hängen sehen, ihr Kinn und ihre Augenlider wiesen bereits Anzeichen der Leichenstarre auf. Wir haben den Kollegen draußen über Funk von unserem grausigen Fund berichtet, schnell das Erdgeschoss durchsucht - ohne Erfolg - und sind in den ersten Stock gestürmt.
Jetzt sind wir hier oben, und uns rennt die Zeit davon. Seit wir das Haus vor ein paar Minuten betreten haben, hat sich der Rauch unheimlich schnell verdichtet, und wir können fast gar nichts mehr sehen. Die Flammen gewinnen immer mehr Boden. Jake hat jetzt schon zum zweiten Mal Wasser an die Decke gespritzt, und das Wasser ist sofort verdampft. Das ist gar nicht gut. Das sagt uns, dass es in dem Raum, in den wir hineinwollen, zu heiß ist, als dass wir dort überleben könnten - egal, wie gut unsere Ausrüstung auch sein mag. Also müssen wir mit Wasser spritzen und warten. Spritzen und warten. Alles geht unheimlich langsam voran. Scheiße. Die Jungs da draußen haben anscheinend nicht viel Glück mit dem Löschen.
Ich werfe einen Blick auf meinen Druckluftmesser. Fuck. Ich atme viel zu schnell. Das gelbe Licht blinkt jetzt schon seit einer Weile und warnt mich, dass mein Sauerstofftank nur noch halb voll ist. Bei den Übungen dauert es immer viel länger, bis das gelbe Lämpchen leuchtet. Aber bei den Übungen gibt es auch kein echtes Baby, dessen Leben auf dem Spiel steht. Und keine außer Kontrolle geratenen Flammen, die mich einschließen.
Trotzdem versuche ich meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen, was mir natürlich nicht gelingt. Ich bin hier wirklich in ernsthafter Gefahr - in der schlimmsten meines Lebens -, und das weiß ich.
Während Jake den Schlauch weiter auf die Flammen richtet, ertaste ich mir mit meiner rechten Hand den Weg aus dem Raum - so, wie ich gelernt habe, durch ein mit Rauch gefülltes Zimmer zu gehen. Ich bin mir sicher, dass das rote Lämpchen an meinem Druckluftmesser jeden Moment aufleuchten wird, weil mein Sauerstofftank nur noch zu einem Viertel voll ist. Aber ich werde mein Versprechen dieser Mutter gegenüber halten und ihr Baby finden. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes.
Okay, ich bin jetzt in einem Flur, glaube ich. O mein Gott, der Rauch ist so dicht. Ich kann die Hand nicht mehr vor Augen sehen. Ich taste mich an der Wand entlang und gelange zu einer Tür, die wir mit ziemlicher Sicherheit noch nicht gecheckt haben. Flammen züngeln durch den oberen Türspalt und ergreifen die Decke. Jede Faser meines Körpers sagt mir, dass ich von dieser Tür wegbleiben soll. Um mich selbst zu retten. Aber ich weiß genau, wenn ich jetzt gehe und später herausfinde, dass das kleine Mädchen hinter dieser Tür war, dann kann ich nie mehr ruhig schlafen. Ich schiebe mit dem Fuß brennenden Schutt zur Seite und bewege mich weiter auf die Tür zu.
Mein rotes Lämpchen beginnt zu leuchten. Der Alarm in meiner Sauerstoffmaske geht los und sagt mir, dass ich mich aus dem Staub machen soll.
Aber ich bleibe. Ich atme schwer und taste mich in den Raum.
Flammen zischen an den Wänden hoch. Der Rauch ist pechschwarz. Das ist überhaupt nicht gut. Schwarzer Rauch ist entflammbar. Dieser Ort könnte jeden Moment in die Luft gehen. Ich funke Jake an: »Feuerwehrmann Morgan. Löschzug 262. Schwarzer Rauch. Mission abbrechen. Raus hier, Jake. Mach, dass du rauskommst!«
Aber ich selbst befolge meinen Rat nicht.
Weil ich es der Mutter versprochen habe.
Wenn das Baby nicht in diesem Zimmer ist, okay, dann gehe ich auch. Dann habe ich alles getan, was in meiner Macht stand.
Aber ich werde nicht gehen, bevor ich nicht sicher weiß, ob das Baby hier drin ist oder nicht.
Im Türrahmen bleibe ich stehen und überprüfe das Zimmer mit meiner Wärmebildkamera . und da ist sie! Die Kamera zeigt mir die Körperwärme einer kleinen Person auf dem Boden, nur ein paar Schritte vor mir. Ich bahne mir einen Weg durch den schwarzen Rauch und stoße gegen etwas. Scheiße. War das eine Kommode? Ich taste mich weiter in Richtung der roten und gelben Lichter, die mir meine Kamera zeigt.
Endlich komme ich bei dem Baby an und knie mich auf den Boden unter den Rauch, wo die Sicht nicht ganz so schlimm ist. Das kleine Mädchen liegt auf dem Boden, ist noch bei Bewusstsein und schreit sich die Seele aus dem Leib. Als sie mich sieht, streckt sie ihre kleinen Arme nach mir aus und fleht mich mit ihren Blicken an, sie hochzunehmen. Ihr Leben zu retten. In ihren Augen erkenne ich pure Angst . und Erleichterung. Erleichterung darüber, dass jemand gekommen ist, um sie aus diesem Albtraum zu befreien.
Mit rasendem Herzen nehme ich sie hoch. Ich versuche sie mit meiner Ausrüstung vor der unerträglichen Hitze zu beschützen, so gut es geht. »Colby hat dich, Süße«, sage ich, obwohl ich weiß, dass sie mich durch meine Maske unmöglich hören kann - ganz zu schweigen von den tobenden Flammen um uns herum. Aber ich glaube, sie sieht, wie sich mein Mund bewegt. Sie sieht in meinem Blick, dass ich sie beruhigen will.
Ich nehme mein Funkgerät. »Feuerwehrmann Morgan. Löschzug 262. Ich habe das Baby. Ich habe sie. Ich bin hinten im ersten Stock. Habe nicht mehr viel Sauerstoff. Das rote Licht blinkt. Ich bin nicht mehr am Seil, aber ich ertaste mir den Weg zurück in den Flur und versuche es wiederzufinden. Macht euch für uns bereit. Wir kommen am Seil hinaus.«
Im rechten Arm habe ich das Baby, mit der linken Hand versuche ich den Weg zu finden. Aber im dichten Rauch habe ich überhaupt keine Orientierung mehr. Die Luft um mich herum ist durch die Hitze so dünn, als wäre ich unter Wasser. Ich sehe alles nur noch wie durch mattes Glas.
Das Feuer schließt mich ein.
O Gott, ich bin im Arsch.
Ich entscheide mich dafür, einfach Richtung Flur zu rennen - oder in die Richtung, von der ich denke, dass sie dorthin führt. Aber nach zwei Schritten fällt ein Balken direkt vor mir auf den Boden. Scheiße! Eine Mauer aus Flammen baut sich vor mir auf und versperrt mir den Weg. Ich sitze in der Falle.
Ich aktiviere meinen persönlichen Alarm, um den Jungs da draußen zu signalisieren, dass ich immer noch am Leben bin, aber in großen Schwierigkeiten stecke.
»Mayday, Mayday, Mayday!«, schreie ich ins Funkgerät. »Feuerwehrmann Morgan! Löschzug 262. Ich bin in einem Zimmer im ersten Stock auf der hinteren Seite gefangen und komme nicht mehr zur Treppe. Ich habe mein Seil verloren. Erster Stock. Hinten. Eher links. Nicht mehr viel Sauerstoff. Fast leer. Wenn es ein Fenster auf dieser Seite gibt, dann brauche ich da eine Leiter. Ich suche jetzt ein Fenster. Bringt mir eine Leiter, verdammt!«
Eine Feuerwand baut sich vor mir auf, und ich taumle blindlings von ihr weg durch dichten, schwarzen Rauch. Ich habe keine Ahnung, ob ich in die richtige Richtung gehe oder mich in mein Verderben stürze. Während ich mit der einen Hand versuche,...
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