Schweitzer Fachinformationen
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"Alt werden ist nichts für Weicheier!"1
Bette Davis (Schauspielerin)
Altern ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens, zu dem es keine Alternative gibt: Entweder du wirst älter oder du stirbst.2 Obwohl ich das Privileg, alt werden zu dürfen, sehr schätze, finde ich es manchmal auch herausfordernd. Jeden Morgen kann ich Veränderungen an meinem Körper feststellen: Mein Bauch wird immer dicker, meine Sehkraft lässt nach, die Knochen tun weh, die Haut wird dünner und die Muskeln schwächer.
Dennoch, trotz aller Zipperlein, Schmerzen und Sorgen, das Älterwerden hat auch etwas Beglückendes. Was mich jung hält, sind die Tibeter, eine Abfolge von Übungen, die ich seit 50 Jahren praktiziere. Sie werden auch als "Jungbrunnen" oder "Verjüngungsriten" bezeichnet.3
Ich bin davon überzeugt, dass diese Übungen der Grund dafür sind, dass ich jünger aussehe, als ich bin, und mich manchmal auch jünger fühle.
Diese Verjüngungsriten bekommen nicht annähernd die Anerkennung, die sie eigentlich verdienen. Studien haben gezeigt, dass das regelmäßige Praktizieren bestimmter Yogaübungen den Alterungsprozess verlangsamen und das körperliche wie geistige Wohlbefinden im Alter erhalten oder sogar verbessern können.4 Forschungen legen außerdem nahe, dass die Beweglichkeit der Wirbelsäule die Flexibilität der Arterien begünstigen kann. Somit kann eine Yogapraxis wie die Tibeter, die auf die Geschmeidigkeit der Wirbelsäule ausgerichtet ist, auch deine Arterien jung halten.5 Alles, was du dafür investieren musst, sind 15 Minuten deiner täglichen Zeit.
Jede einzelne Haltung sollte bis zu 21-mal wiederholt werden, aber starte mit drei Wiederholungen in der ersten Woche. Dann erhöhe jede Woche um drei Wiederholungen, bis du jede Übung 21-mal pro Tag praktizierst. Wenn dir 21 Wiederholungen zu viel sind, kannst du es natürlich auch bei weniger belassen. Versuch, zwischen den einzelnen Übungen die Pausen so kurz wie möglich zu halten.
Warum gerade 21 Wiederholungen? Zum einen, weil in der tibetischen Kultur ungerade Zahlen generell als glücksbringend angesehen werden, und zum anderen, weil die Zahl 21 von besonderer spiritueller Bedeutung zu sein scheint. Unsere Seele soll laut Forschung 21 Gramm wiegen, wie Messungen des Gewichts der Körper von Menschen unmittelbar vor und nach dem Tod ergaben.6
Alle Übungen in diesem Kapitel sind scheinbar einfach, doch kraftvoll. Bau sie daher langsam auf, hör auf deinen Körper und pass sie gegebenenfalls an. Ich habe die Originalübungen alle etwas abgewandelt, um empfindliche Körperregionen, wie den Nacken und den unteren Rücken, besser zu schützen.
Achtung: Sei vorsichtig mit einigen Darbietungen der Tibeter, die du online finden kannst. Wenn du sie nachmachst, kann es passieren, dass du deinen Nacken überstreckst oder deinen unteren Rücken verletzt.
Am Ende dieses Kapitels findest du auch noch eine Meditationsübung, die dir helfen kann, Blockaden in deinen Energiezentren zu lösen und den Energiefluss zu verbessern (siehe S. 26), der sich im Alter verlangsamen kann.
Einen Gesamtüberblick der einzelnen Tibeter findest du auf S. 28.
HILFSMITTEL (OPTIONAL)
Stuhl, kleine Yogablöcke oder Bücher, großer Yogablock, kleines Kissen für deine Knie, Schultertuch
Stehen. Dann drehen.
Erinnerst du dich noch, wie du als Kind manchmal aus purer Freude herumgewirbelt bist und dich nur zum Spaß im Kreis gedreht hast? Das ist genau, worum es in dieser Übung geht. Es kann sich erst mal ein bisschen unheimlich anfühlen, aber ich versichere dir, dass du schnell den positiven Einfluss dieser Übung auf dein Gehirn, deinen Gleichgewichtssinn und deine Bewegungsfähigkeit schätzen lernen wirst.7
Achtung: Praktiziere diese Übung nicht, wenn du unter Schwindel, Bluthochdruck oder neurologischen Erkrankungen leidest.
Ich drehe mich nur im Uhrzeigersinn, denn gegen den Uhrzeigersinn fühlt sich für mich unnatürlich an. Die Idee hinter dem Drehen im Uhrzeigersinn ist, dass es den Energiefluss in deinen Chakras beschleunigen kann, der mit zunehmendem Alter potenziell langsamer wird.8 Halte die Augen während des Drehens immer geöffnet und lass deinen Blick verschwimmen, bis du stehen bleibst. Dann schau sofort auf etwas, das sich genau vor dir befindet, zum Beispiel deine Hände. Wenn du die Übung zum ersten Mal machst, ist es durchaus möglich, dass dir schwindelig oder sogar etwas schlecht wird - eine normale Reaktion, mit der sich dein Gehirn vor zu viel Einflüssen schützt.
? Finde einen Stand mit parallel zueinander ausgerichteten, hüftbreit geöffneten Füßen und streck deine Arme seitlich auf Schulterhöhe aus. Beug deine Beine leicht, halte die Wirbelsäule aufrecht und die Schultern entspannt. Nun dreh dich im Uhrzeigersinn von links nach rechts und erhöhe allmählich die Anzahl der Drehungen. Fang mit nur drei oder maximal fünf Drehungen an und arbeite dich dann über die nächsten Wochen an 21 Wiederholungen heran. Vielleicht wird dir schwindelig, aber das hört auf, wenn du dich regelmäßig jeden Tag drehst.
? Zum Abschluss falte deine Hände vor deinem Gesicht und fokussiere sie mit deinen Augen, bis eventuelle Schwindelgefühle verschwunden sind. Anschließend leg dich auf deinen Rücken und warte, bis sich dein Herzschlag wieder normalisiert hat.
VARIANTE (EINFACHER)
Komm in die Berghaltung (siehe S. 275). Deine Arme sind entspannt, deine Füße hüftbreit geöffnet. Heb die linke Ferse und dreh deinen Oberkörper nach rechts, atme ein, komm zurück zur Mitte, atme aus. Wiederhole die Drehung zunächst dreimal zur rechten, danach zur linken Seite. Als Nächstes dreh dich dreimal von einer Seite zur anderen: Atme durch die Nase ein und dreh dich nach rechts, dann atme durch den Mund aus und dreh dich nach links. Steigere dich mit der Zeit auf 21 Wiederholungen. Halte die Augen während der gesamten Übung geöffnet und konzentriere deinen Blick erst am Ende auf deine Hände, die du direkt vor deinem Gesicht faltest.
Liegen. Beine abwechselnd senken und heben.
Die Kerze kann Probleme bereiten, wenn du versuchst, eine schwache Bauchmuskulatur durch Überlastung deines unteren Rückens auszugleichen. Deshalb empfehle ich dir, einen großen Yogablock unterhalb deines Steißbeins am unteren Rücken zu platzieren und abwechselnd immer nur ein Bein anzuheben. Wenn deine Bauchmuskeln stärker geworden sind, kannst du beide Beine zusammen anheben und senken.
? Leg dich auf den Rücken, winkel die Beine an und heb die Füße vom Boden ab.
? Streck beide Beine in Verlängerung deiner Hüfte aus. Drück den unteren Rücken in den Boden oder Block. Schau nach oben, atme ein und drück deine Schultern nach unten, in die Matte. Deinen Kopf kannst du dabei leicht heben, ich mache das aber nie, weil ich mit meinem Nacken besonders vorsichtig bin.
? Beim Ausatmen senke langsam ein Bein und drück deinen unteren Rücken weiter in den Boden. Dann atme ein, heb das Bein wieder an und senke mit der Ausatmung das andere Bein. Starte mit drei bis fünf Wiederholungen und arbeite dich allmählich auf bis zu 21 vor.
? Zum Schluss zieh beide Beine zur Brust, umarme sie und roll sanft von einer Seite zur anderen.
Knien. Behutsam nach hinten beugen.
Rückbeugen können anregend wirken und werden häufig mit einer lebensbejahenden Einstellung verbunden. Außerdem können sanfte Rückbeugen helfen, Rückenproblemen vorzubeugen, weil sie die Wirbelsäule beweglich halten. Wenn du empfindliche Knie hast, leg dir ein Kissen unter die Knie.
Achtung: Die Übung ist nicht für dich geeignet, wenn du starke Rückenschmerzen, Knieprobleme oder einen Leistenbruch hast. Sei vorsichtig, wenn du an einer Schilddrüsenüberfunktion leidest oder wenn du Nackenbeschwerden hast.
? Komm in den Kniestand und stell die Zehen auf. Kipp dein Becken leicht nach vorn und spann deinen Po an.
? Atme ein, zieh deine Schultern nach oben, nach hinten und nach unten; komm dabei in eine sanfte Rückbeuge. Lass das Gesäß angespannt, während du deinen Brustkorb anhebst und in ein leichtes Hohlkreuz kommst.
? Atme aus, nimm wieder die neutrale Position ein und zieh dein Kinn nach unten in Richtung Brustkorb. Entspann deinen Po.
? Dann kneif die Pobacken wieder zusammen, streck deine Wirbelsäule, roll die Schultern zurück, atme durch die Nase ein und komm erneut in eine Rückbeuge. Atme langsam durch den Mund aus und nimm wieder die neutrale Position ein.
? Praktiziere die Übung noch einige Male und steigere dich auf maximal...
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