Ist Fasten für mich das Richtige?

Ist das Konzept des "Fastens" - und vielleicht sogar das Wort selbst - zu konfrontativ, um überhaupt darüber nachzudenken, geschweige denn zu erwägen, etwas zu tun? Beschwört der Gedanke, nicht zu essen, automatisch negative Gefühle wie Hunger und Unwohlsein herauf? Wenn ja, sind Sie wahrscheinlich nicht allein und es ist nicht Ihre Schuld. Wir haben uns so daran gewöhnt, bei jeder Gelegenheit, mit jeder Emotion, aus Spaß, zur Regeneration, aus Langeweile und wenn die Uhr es uns sagt, zu essen. Aber bedenken Sie: Es war nicht immer so. Lassen Sie uns in der Zeit zurückgehen. Früher gab es keine Uhren, die eine vorgeschriebene Essenszeit anzeigten. Es gab keine Frühstücks-, Mittags-, Snack-, Abendbrot- oder Abendessen-Lebensmittel. Es gab nur Essen - und es wurde geges-sen, wenn es verfügbar war, und nicht gegessen, wenn es nicht verfügbar war. So einfach ist das.

In der modernen Welt sind Lebensmittel heute so gut wie immer verfügbar. Für viele Menschen erfordert der Verzicht auf Nahrung heute tatsächlich bewusste Anstrengungen. Aber hier ist die gute Nachricht: Es gibt nichts, wovor man sich beim Fasten fürchten müsste. Wenn man es richtig macht, dann ist es so schwer, wie man denkt. Die Wissenschaft sagt uns, dass Zeiten, in denen wir nicht essen, gut für uns sind. Das ist eigentlich nichts Neues. Das Fasten wurde erstmals 1500 v. Chr. in der Bibel erwähnt - es wird ganze 78 Mal erwähnt, meist zu spirituellen Zwecken. Heute wissen wir, dass das Fasten bei der Gewichtsabnahme, bei der Vor-beugung und Besserung chronischer Krankheiten, bei der Selbstheilung der Körperzellen und sogar bei der Förderung eines längeren Lebens helfen kann.

Bevor Sie sich jedoch festlegen, ist es wichtig herauszufinden, ob das Fasten angesichts Ihrer spezifischen Umstände und Ihrer Ziele für Sie geeignet ist - und vor allem, ob das Fasten für Sie nicht geeignet ist. Deshalb fordern wir Sie dringend auf, unsere beiden Fasten-Screening-Tests zu machen: "Power-Fasten" und "Weniger Power". Es ist wirklich wichtig, beide Tests zu machen.

Fasten ist nicht für jeden etwas, und trotz seines potenziellen gesundheitlichen Nutzens kann es manchen Menschen mehr schaden als nützen, manchmal, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Sie müssen also wissen, ob es für Sie das Richtige ist, bevor Sie loslegen.

TEST NUMMER 1

Der Power-Fasten-Test

Beantworten Sie alle 12 Fragen mit Ja oder Nein.
Berechnen Sie jedes Ja mit 1 Punkt, jedes Nein mit 0 Punkten

Power-Fasten-Fragen

Punktezahl
1 für Ja, 0 für Nein

1.

Haben Sie unerwünschtes Körperfett zu verlieren?

2.

Haben Sie unerwünschtes Körperfett, das Sie anscheinend einfach nicht verlagern können?

3.

Essen Sie manchmal, wenn Sie nicht hungrig sind? (d. h. aus Langeweile, Fröhlichkeit, Traurigkeit, Feiern und/oder Mitleid)

4.

Wollen Sie Ihre Lebenserwartung verbessern? (d. h. lange und gesund leben)

5.

Wollen Sie besser gerüstet sein, um Ihr Krebsrisiko zu minimieren?

6.

Wollen Sie Ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle bringen?

7.

Wollen Sie mithelfen, Ihre Hormone zu regulieren, die Hunger und Sättigung kontrollieren?

8.

Wollen Sie Ihr Essverhalten und Ihre Essgewohnheiten insgesamt verbessern?

9.

Wollen Sie Ihren Geist schärfen und Ihre Gehirnfunktion verbessern?

10.

Wollen Sie Ihr Immunsystem stärken?

11.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie eine Entgiftung brauchen?

12.

Essen Sie mehr als 28-mal in der Woche? (4-mal pro Tag)

Gesamtergebnis

/ 12

Im Gegensatz zu den meisten Tests, bei denen 6 von 12 oder 50% ein Bestehen ist, ist bei diesem Test eine 1 von 12 ein Bestehen. Denn wenn Sie nur eine dieser Fragen mit JA beantworten, bedeutet dies, dass Sie in gewisser Weise vom Fasten profitieren können. Das ist ein guter Anfang.

NUN ZUM TEST NUMMER 2

Weniger-Power-Test

Es gibt nur 6 Fragen. Auch hier beantworten Sie jede mit JA oder NEIN. Für jedes JA erhalten Sie 1 Punkt. Für jedes NEIN erhalten Sie 0 Punkte.

erst mal Weniger-Power-Fragen

Punktezahl
1 für Ja, 0 für Nein

1.

Sind Sie schwanger oder stillen Sie?

2.

Haben Sie eine Vorgeschichte mit Essstörungen?

3.

Verursacht Ihnen Ihr Verhältnis zur Ernährung großen Kummer?

4.

Sind Sie eine Persönlichkeit des Typs A? (d. h. hohe Ängstlichkeit, schnell gestresst?)

5.

Sind Sie ein Kind oder ein(e) Heranwachsende(r)?

6.

Haben Sie Typ-1-Diabetes oder eine chronische Krankheit, die viele Medikamente erfordert, oder eine seltene Stoffwechsel- oder genetische Krankheit?

Gesamtergebnis

/ 6

Die Interpretation des Ergebnisses bei diesem Test ist etwas komplexer als beim ersten Test. Wenn Ihr Ergebnis bei 1 oder darüber liegt, sollten Sie anfangen, auf einige Warnsignale in Bezug auf das Fasten zu hören. Lassen Sie es uns erklären:

Frage 1

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, ist Fasten im Moment nichts für Sie. Es ist wahrscheinlich nicht schädlich (denn - seien wir ehrlich - die morgendliche Übelkeit, die Sie in der Schwangerschaft oft bekommen, führt dazu, dass Sie am Ende der Schwangerschaft teilweise fasten), aber das Ziel in dieser Lebensphase ist es, Kalorien und Nährstoffe für Ihr Baby zu optimieren. Fasten kann sehr wohl zu einem späteren Zeitpunkt für Sie geeignet sein, also legen Sie es erst mal auf Eis und kommen Sie später darauf zurück.

Fragen 2 und 3

Wenn Sie eine Vorgeschichte mit Essstörungen oder eine extrem schwankende Beziehung zum Essen haben (indem Sie darüber nachdenken, dass es Ihnen ein ernsthaftes Maß an Ängsten verursacht, das über das hinausgeht, was als normal angesehen wird), sollten Sie sich vor dem Fasten hüten. Es könnte für Sie oder gegen Sie wirken, deshalb müssen Sie sicherstellen, dass Sie es aus den richtigen Gründen tun. Wenn Sie es doch versuchen, sollten Sie genau darauf achten, ob und wie Ihre Emotionen/Ihr Gemüts-zustand betroffen sind.

Wenn Sie sich zutrauen, das Fasten auszu-probieren, ist der beste Weg, die Dinge unter Kontrolle zu halten, "niedrig anzufangen und langsam vorzugehen". Damit meine ich, dass Sie behutsam ins Fasten einsteigen, indem Sie ein einfaches Programm für den Anfang wählen (d. h. nur eine Mahlzeit auslassen, wie z. B. das Frühstück) und von da aus weitermachen. Wenn Sie feststellen, dass dies keine negativen Aus-wirkungen hat, können Sie fortfahren. Fasten könnte tatsächlich dazu beitragen, Ihr Verhältnis zum Essen zu verbessern. Aber wenn Sie feststellen, dass es den gegenteiligen Effekt hat, dann ist es einfach nichts für Sie. Das setzt natürlich voraus, dass Sie sich selbst und anderen gegenüber aufmerksam und ehrlich sind. Mögli-cherweise müssen Sie professionelle Hilfe suchen, um dies herauszufinden. Das Letzte, was wir wollen, ist, Ihnen und Ihren Lieben Schaden zuzufügen. Das Ziel dieses Buches ist es, Ihnen zu optimaler Gesundheit und Wohlbefinden zu verhelfen.

Frage 4

Wenn Sie wissen, dass Sie im Allgemeinen schnell gestresst sind, sollten Sie besonders vorsichtig sein, wenn Sie sich für das Fasten entscheiden. Der Grund dafür ist, dass beim Fasten Ihr Stresshormon Cortisol ansteigt. Für Menschen, die nicht unter Angstzuständen leiden, ist das zwar kein Problem, aber wenn Sie fasten, kann das Fasten die Situation verschlim-mern. Es könnte also sein, dass Fasten nichts für Sie ist oder dass Sie kleinere Schritte unter-nehmen müssen als das, was wir in unserer Montag/Dienstag-Power-Fasten-Methode vor-schlagen. Wie dem auch sei, im Endeffekt sollten Sie darauf achten, wie Sie sich fühlen. Denn Sie werden bald herausfinden, ob Fasten für Sie und Ihre Gesundheit, körperlich und geistig, von Vorteil ist oder nicht.

Frage 5

Wenn Sie ein Kind im Wachstum oder Heran-wachsende oder Heranwachsender sind (unter 18 Jahren), konzentrieren Sie sich einfach darauf, zu wachsen und sich vollwertig zu ernähren, regelmäßig aktiv zu sein und das Leben zu genießen. Wenn Sie unbeabsichtigt eine Mahlzeit auslassen, wie es bei Kindern oder Jugendlichen oft der Fall ist, dann ist das in Ordnung - warten Sie mit dem gezielten Fasten einfach noch einige Zeit.

Frage 6

Nicht zu essen ist eine gute Möglichkeit, Ihren...