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Das Finale – Band 3 der Romantasy-Trilogie von TikTok-Star Lauren Roberts endlich auf Deutsch!
Paedyn kehrt nach Ilya zurück und muss sich dort einer lebensverändernden Entscheidung stellen. Ihr Beschluss wird ihr Schicksal – und auch das des gesamten Königreichs – für immer verändern. Wer wird im Kampf um Liebe und Loyalität die Oberhand erlangen?
Noch nie war der Enemies-to-Lovers-Trope mitreißender. Mit 2 Bonuskapiteln exklusiv in der deutschsprachigen Ausgabe.
Paedyn
Ein Tropfen Blut fällt herab, das helle Rot, in grellem Kontrast zu dem glatten Stein, besudelt den makellosen Marmorboden unter meinen zitternden Beinen.
Mit verschwommenem Blick starre ich den scharlachroten Klecks an. Das Blut rauscht in meinen Ohren.
Honig. Es ist nur Honig.
Rote Rinnsale gleiten über mein Bein nach unten, schnell genug, damit ich leise schwanke. Aber vielleicht dreht sich der Thronsaal wegen meines bevorstehenden Schicksals um mich wie der Ring, der um meinen Daumen liegt. Blinzelnd starre ich auf den glänzenden Boden, starre diese leere Hülle einer jungen Frau an, die dort als Reflexion zu sehen ist. Ihr Gesicht ist mit Dreck verschmiert, ihre Augen heimgesucht von einer Zukunft, die sie bisher nicht erblickt und von der sie nie vermutet hat, sie zu erleben. Silberne Haare fallen knapp bis auf ihre Schultern, so fahl wie das verschwitzte Gesicht, an dem sie kleben. Sie schwankt, wie es der Fall ist, wenn man auf den Füßen eines geliebten Menschen steht. Die Hände sind hinter ihrem Rücken gefesselt, und Blut rinnt aus aufgerissener Haut.
Sie ist zerstört. Sie ist heimgesucht.
Sie wird eine Braut werden.
Das kann nicht wahr sein. Ich habe ihm alles genommen. Und dafür wird er mich töten. Das muss er.
Plötzlich ist meine Brust wie zugeschnürt, und mein Atem stockt aufgrund der Flut von Worten, die in meine Kehle drängt. Denn der Tod ist das Schicksal, auf das ich mich mein gesamtes Leben lang vorbereitet habe - das Schicksal, das ich verdient habe. Ich fühle es bis in die besudelten Fingerspitzen, von denen bis in alle Ewigkeit das Blut anderer tropfen wird; erkenne es an dem G, das über meinem rasenden Herzen eingeritzt ist, um mich als eine Gewöhnliche zu kennzeichnen.
Der Tod ist die einzige Konstante in meinem Leben, fast ein alter Freund, der jedes meiner dunklen Geheimnisse in eine Waffe verwandelt. Er nennt mich schwach . und ich höre Gewöhnliche. Er nennt mich todgeweiht, und ich höre ein aufrichtiges Versprechen. Er ist die Hand, nach der meine blutigen Finger greifen, weil in seiner Bedrohlichkeit Trost liegt.
Doch jetzt höre ich nichts als das Rauschen in meinen Ohren und die bedrückende Stille der Ungewissheit.
»Paedyn.«
Ich zucke im selben Moment zusammen wie die hoch aufragenden Gestalten um mich herum. Er hätte mich genauso gut Verräterin nennen können. Mörderin. Eine Gewöhnliche, die das Elite-Königreich schwächt. Denn das sind die einzigen Namen, unter denen dieser Königshof mich kennt. Die einzigen Namen, die ganz Ilya mir entgegengespuckt hat, als ich in einer Parade durch die Stadt zu ihrem König geführt wurde. Letztendlich fassen sie die gesamte Bedeutungslosigkeit meiner kurzen Existenz zusammen.
Mühsam reiße ich die Augen von dem Muster los, das mein Blut auf den Marmorboden gezeichnet hat.
Polierte Schuhe, deren Glanz in ebenso dunkle Hosenbeine übergeht, erscheinen in meinem Blickfeld. Mein Blick gleitet an dem engen Stoff nach oben, über die Nähte, die den starken Körper darunter verbergen. Ich zwinge meine Augen höher, bis sie seine Gürtelschnalle erreichen, dann zu dem kleinen Kästchen, das so unschuldig auf seiner ausgestreckten Handfläche ruht. Ich weiß, was sich in diesem Samtetui befindet, kann es im Augenwinkel glänzen sehen. Und doch schenke ich dem Gegenstand kaum einen Blick, als könnte ich diese glitzernde Fessel so davon abhalten, auf meinen Finger geschoben zu werden.
Weiter oben schließt sich ein verknittertes Hemd an. Ich betrachte jeden Knopf, bis mein Blick seine Kehle und den Kragen darum findet. Ich habe ihm noch nicht ins Gesicht gesehen, seitdem mein Urteil aus seinem Mund gedrungen ist.
»Du wirst meine Braut.«
Es ist, als wäre ich zurückkatapultiert worden in die Spiele und die ebenso herausfordernde, allumfassende Täuschung, die damit einhergegangen ist. Damals konnte ich es auch nicht ertragen, ihn anzusehen - es sei denn, ich wollte riskieren, den König aus seinen Augen starren zu sehen. Aber ich habe den Mann getötet, den ich einst in diesen grünen Tiefen erkannt habe. Edric Azer sucht mich nur noch in den Fragmenten meines Geists heim . und durch das Zeichen, das er über mein gebrochenes Herz geschnitten hat. Dafür habe ich gesorgt.
Und doch kann ich mich nicht dazu bringen, diesen Kitt anzusehen.
Meine Kehle brennt.
Könnte sein, dass ich etwas geschaffen habe, das viel schlimmer ist als sein Vater.
»Paedyn.« Seine Stimme klingt beängstigend sanft und erinnert mich an eine Zeit, als mich das nicht schockiert hätte. »Schau mich an.«
Das ist nicht das erste Mal, dass er diese Worte zu mir spricht, weil ich mich weigere, seinen Blick einzufangen. Aber jetzt hält mich so viel mehr davon ab, ihm in die Augen zu sehen, als die Ähnlichkeit mit dem König, der meinen Vater getötet hat. Da ist Verrat. Da ist Schmerz. Eine Geschichte, die von den Königen, die sie schreiben, nicht leicht zu vergessen ist.
Aber dieser vertraute Unterton in seiner Stimme sorgt dafür, dass ich das Kinn hebe und den Blick von seinem verknitterten Kragen losreiße, um ihm in die Augen zu sehen.
Grün. So wie sie immer waren und immer sein werden. Er sieht mich an, und ich sehe ihn an. Eine Kriminelle ohne Vater, und ein Sohn, der immer versucht hat, dem seinen zu gefallen. Genau wie es immer war und immer sein wird.
Und zum ersten Mal seit der Schlacht in der Schüssel sehen wir uns wirklich.
Seine Lippen verziehen sich zu etwas, das zu ernst wirkt für ein Lächeln, zu sanft für eine mürrische Miene. Als wäre er der Inbegriff des Formidablen. »Die zukünftige Königin von Ilya beugt ihr Haupt vor niemandem.«
Mein Mund wird trocken angesichts dieser Worte, als sich der gesamte Hof vorlehnt, um sie zu verstehen. Ihr Unglaube ist mit Händen greifbar, verbindet sich mit dem Nebel der Verwirrung, der uns umwabert. Die Blicke aus Dutzenden Augenpaaren kribbeln auf meiner Haut, starren die Narbe auf meinem Hals an und das Blut auf meiner Haut. Sie nehmen diese neue Version der Silbernen Retterin in sich auf; diejenige, die genau das abgeschnitten hat, wofür ihr dieser Titel verliehen wurde. Mein kurzes Haar kann nicht verbergen, wie offensichtlich gebrochen mein Körper ist.
Die Hofschranzen nehmen alles in sich auf, was sie aus meiner Erscheinung ablesen können. Ich bin eine Seherin, die nicht wahrsagen kann. Eine Gewöhnliche, der es irgendwie gelungen ist, die Säuberungsspiele zu überleben, die Verrat begangen und ihren König getötet hat und trotzdem vor ihnen steht, entgegen jeder Wahrscheinlichkeit am Leben.
Ich höre den Tod in den dunkelsten Tiefen meines Geists flüstern. In dem Teil meines Hirns, der meinen Niedergang akzeptiert hat, sobald ich verstanden hatte, was es bedeutet, in diesem Königreich machtlos zu sein. Jetzt nennt er mich Königin, und alles, was ich höre, ist Lachen.
Denn mein Schicksal könnte sich als schlimmer herausstellen als der Tod.
»Löse ihre Fesseln«, befiehlt der König lässig.
Als ich schwielige Hände an meiner Haut spüre, stockt mir der Atem.
Kai.
Ich reiße den Kopf herum, weil ich mich einfach nicht davon abhalten kann. Unfähig bin, mich dem brennenden Drang zu widersetzen, ihn anzusehen.
Aber es sind nicht seine grauen Augen, in die ich blicke. Nein, diese hier sind braun, verschleiert von reinem Hass. Das sind nicht die Augen, nach denen ich in jeder Menschenmenge Ausschau halte. Nicht die Augen, die jede Sommersprosse auf meiner Nase gezählt haben, jeden Schauder meines Körpers bemerkt haben.
Ich keuche unter dem Blick des Imperialen, der im Mohnfeld so achtlos die Kette von meinem Fuß gesprengt hat. Er ist für jeden Tropfen meines verpesteten Bluts verantwortlich, das diesen Marmorboden besudelt. Auch jetzt, da er an der Kette um meine Handgelenke zerrt, ist er grob genug, um die Haut darunter noch weiter aufzureißen.
Tränen brennen in meinen Augen, aber ich halte sie mit einem Blinzeln zurück. Ich schüttele angesichts meiner Schwäche leicht den Kopf und beiße mir auf die zitternde Lippe, die ebendiese Schwäche verrät. Mein Blick huscht durch den Raum, und mein Körper bebt vor Schmerzen, während ich nach ihm suche. Verzweifelt sehe ich von einem unbekannten Gesicht zum nächsten.
Verdammt soll die Täuschung sein. Die Heimlichkeit. Verdammt soll alles sein außer ihm und uns und diesem Moment, in dem ich ihn brauche.
Aber ich kann ihn nirgendwo entdecken. Und zum ersten Mal, seit ich ihm in der Beutegasse dieses Geld gestohlen habe, fühle ich mich vollkommen allein.
Das Schloss klickt. Die Handschellen öffnen sich.
Sie fallen klirrend zu Boden und hinterlassen dort eine Spur aus Blut. Das Geräusch hallt durch den prunkvollen Raum. Es klingt endgültig. Spricht von einer Freiheit, die ein Preisschild trägt.
»Viel besser.«
Ich reiße den Blick von der starrenden Menge los und sehe den König an, der freundlich lächelt. Ich reibe mir die wunden Handgelenke, als ich beobachte, wie Kitt die Hand ausstreckt, die momentan nicht dieses schwarze Etui hält, das ich bewusst ignoriere. Ich blinzele auf seine Handfläche hinunter, auf diese Geste des Wohlwollens. Diese Berührung, die eine Verräterin von der zukünftigen Königin trennt.
Als ich dem König ins Gesicht sehe, nickt er mir beruhigend zu. Aber in seinem Blick liegt auch eine Ermahnung - ich habe bei alledem kein Mitspracherecht.
Als meine dreckige Hand also seine Finger voller...
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