Schweitzer Fachinformationen
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ER IST IHR SCHLIMMSTER ALBTRAUM. DOCH SIE KANN IHM NICHT WIDERSTEHEN ...
Ariadnes einzige Chance zu überleben, ist eine Zweckehe. Denn nachdem sie ihren Vater Minos verraten hat, ist sie auf die Gnade der Olympier angewiesen und bereit, das leidenschaftslose, aber sichere Bündnis mit Dionysos einzugehen. Doch es dauert nicht lange, bis ihre Vergangenheit sie einholt und der Mann, den Ariadne gleichermaßen fürchtet wie begehrt, wieder auftaucht: der Minotaurus. Bereits einmal zuvor hat sie sich an dem zwischen ihnen lodernden Feuer verbrannt. Und dennoch bringt jeder seiner Blicke, jede einzelne seiner Berührungen sie in Versuchung - auch wenn ihre Liebe den Untergang von Olympus bedeuten könnte ...
»Eine leidenschaftliche Geschichte über Verrat, Rache, Vergebung und Liebe.« THE READING CAFE
Band 7 in der DARK-OLYMPUS-Reihe der NEW-YORK-TIMES-Bestseller-Autorin Katee Robert
Zehn Wochen zuvor
Mein Vater erteilte mir die strikte Anweisung, an diesem Nachmittag voller Blut und Tod im Haus zu bleiben. Das ist die kluge Vorgehensweise. Egal was sonst noch auf mich zutreffen mag, ich will leben. Ich habe sämtliche Informationen, die ich preisgeben konnte, auf die einzige mir bekannte Weise geteilt, und nun ist es an Apollon und Kassandra, den Rest herauszufinden. Seltsamerweise sorgt diese Gewissheit nicht dafür, dass ich mich besser fühle.
Allerdings bin ich schon immer ein Feigling gewesen.
Anspannung scheint in die heiße und stickige Nachmittagsluft hineinzusickern die sich gegen meine Haut presst, als ich zur Hintertür hinausschlüpfe und die Außenanlagen betrete. Wäre ich mutiger, würde ich versuchen, die Partygäste meines Vaters vor dem, was ihnen bevorsteht, zu warnen. Ich würde mich zwischen sie und die Gefahr stellen.
Stattdessen gehe ich auf das Labyrinth zu. Es ist ein monströses Gebilde, das schon hier stand, bevor mein Vater das Haus kaufte. Die frühere Besitzerin war unglaublich exzentrisch - oder ist es vermutlich immer noch, denn Hermes befindet sich jetzt gerade auf dieser Party. Dieses Haus und das gesamte Anwesen fühlen sich wie etwas aus einem Roman an, aus einer Fantasywelt, in der das Beschreiten des falschen Weges dazu führen kann, dass man durch ein Portal in eine andere Welt gelangt. Ich bin viel zu alt, um an derartigen Unsinn zu glauben, aber das hält mich nicht davon ab, das Labyrinth zu betreten und mir einen Weg durch die hohen grünen Heckenwände zu bahnen.
Seit uns mein Vater aufs Land und damit in die Außenbezirke von Olympus gebracht hat, suche ich das Labyrinth immer öfter auf. Heute muss ich die Abzweigungen nicht einmal zählen. Meine Füße kennen den Weg auswendig. Innerhalb von Minuten erreiche ich die Mitte.
Niemand in meiner Familie macht sich die Mühe, herzukommen. Meinem Vater ist nicht mal aufgefallen, dass ich mich mit mehreren Gartenstühlen davongemacht habe und sogar so weit gegangen bin, Blumen zu pflanzen. Ich bezweifle, dass ich nächstes Jahr noch hier sein werde, um sie blühen zu sehen, aber das Gärtnern beruhigt mich dennoch. Diesen Bereich für mich zu beanspruchen ist eine winzige Rebellion gewesen - nichts im Vergleich zu dem, was ich auf der Party selbst machte, doch ich kann nicht umhin, eine gewisse Aufregung zu verspüren, als ich mich auf meinen Stuhl sinken lasse. Dieser Ort stellt für jemanden wie mich das Maximum an Privatsphäre dar. Nun ja, abgesehen von .
Ich höre ihn, lange bevor er mich findet. Er gibt sich nicht die geringste Mühe, das Gewicht seiner Schritte zu verbergen. Obwohl ein geheimer Teil von mir in seiner Gegenwart erwacht, kann ich nichts gegen den Schauer des Grauens ausrichten, der mich überkommt. Alles hat sich verändert. Dass das irgendwann passieren würde, war mir stets klar, aber das bringt mir keinen Frieden. Mein Vater hatte über ein Jahrzehnt lang Zeit, die Grundlagen für seinen Plan aufzubauen und zwei unaufhaltsame Mörder zu trainieren, damit sie die Drecksarbeit für ihn erledigen.
Einer von ihnen jagt mich gerade. Er verfolgt meine Route durch das Labyrinth, als hätte ich einen roten Faden hinterlassen, der ihn zu mir führt. Die Wahrheit ist deutlich weniger magisch. Asterion taucht beinahe ebenso oft beim Labyrinth auf wie ich. Nicht einmal an diesem Zufluchtsort kann ich ihm entkommen.
Nicht dass ich mir besonders große Mühe geben würde.
Doch ausgerechnet heute will ich ihn nicht sehen. Nicht wenn er endlich den Plan umgesetzt hat, den mein Vater für ihn ausgetüftelt hat. Er soll einem Mitglied der Dreizehn das Leben nehmen, damit er dessen Platz einnehmen und den Titel für sich beanspruchen kann. Irgendwo auf dem Anwesen macht Theseus das Gleiche. Alles im Dienste der Destabilisierung von Olympus. Wenn sich zwei Mitglieder des Haushalts meines Vaters unter den mächtigsten Positionen der Stadt befinden, kann die Schreckensherrschaft wahrhaftig beginnen.
Ich kann mich nicht dazu durchringen, aufzuschauen, als sein Schatten auf mich fällt und die Sonne verdeckt. Der Minotauros. Eine so schreckliche Präsenz, dass ihn mein Vater nicht bei seinem Namen nennt. Das macht niemand. Laut den meisten, die mit ihm zu tun haben, ist er mehr Monster als Mann.
Für mich ist er immer Asterion gewesen. Zumindest bis heute.
Ich mag ein Feigling sein, aber ich kann hier nicht sitzen und die Wahrheit auf unbestimmte Zeit ignorieren. Ich atme tief ein. Die Luft fühlt sich auf meiner Zunge zu heiß und zu klebrig an. Dann schaue ich ihn an. Ich verstehe, warum ihn jeder fürchtet. Mit seinem gewaltigen Körper, seinen Narben und dem leeren Ausdruck in seinen dunklen Augen ist er furchteinflößend. Allerdings ist er auf seine ganz eigene Weise auch schön. Er hat langes rotes Haar und mittelbraune Haut, starke Hände, mit denen er ebenso gut Dinge bauen wie eine Waffe halten kann, und sein Mund ist . sinnlich und dekadent.
Jetzt gerade sind seine Augen nicht ausdruckslos. Sie sind so heiß, dass ich überrascht bin, dass ich nicht auf der Stelle verbrenne. Ich mag seine Gestalt betrachtet haben, wie ich es immer tue, wenn wir beide miteinander allein sind, aber er macht genau das Gleiche. Er mustert mich und saugt meinen Anblick in sich auf, als würde er keine weitere Gelegenheit dazu erhalten. In der Chemie, die zwischen uns herrscht, liegt eine gewisse Verzweiflung. Es darf niemals sein.
Er ist die perfekte Waffe meines Vaters, und ich bin die perfekte Tochter, die dazu bestimmt ist, eine Ehe einzugehen, die der Familie einen politischen Vorteil verschafft. Mein Vater würde mich auf keinen Fall einer mordlüsternen Waise überlassen, ob sie nun Teil seines Haushalts ist oder nicht.
Gegen meinen Willen lecke ich mir über die Lippen. »Ist es erledigt?«
»Ariadne.« Seine Stimme ist ebenso vernarbt wie sein Körper, rau und schartig. Er macht einen langsamen, lauernden Schritt auf mich zu und dann einen weiteren. Er überwindet den Abstand zwischen uns mit langen Schritten, bis er sich nach unten lehnen und seine Hände links und rechts von mir auf die Armlehnen des Sessels stützen kann. Ich bin keine kleine Frau. Was meinem Körper an Höhe fehlt, macht er durch jede Menge üppige Kurven wett. Ich werde niemals das zierliche kleine Püppchen sein, das sich mein Vater wünscht, aber wenn ich in Asterions Augen starre, fühle ich mich immer begehrt.
Er ist mir so nah. Ich kann den Schweiß sehen, der seine Haut bedeckt und dafür sorgt, dass sein dunkles Hemd fest an seinem wie gemeißelten Oberkörper klebt. Die Götter mögen mir beistehen, aber ich atme tief ein und nehme diesen Duft in mich auf, der einzig und allein zu ihm gehört. »Beantworte meine Frage«, flüstere ich.
»Ich habe sie entkommen lassen.« Er löst eine Hand vom Stuhl, um sie locker um meine Kehle zu legen. »Deinetwegen. Ich werde mich dem Zorn deines Vaters stellen. Deinetwegen.«
Ich bekomme keine Luft, und das hat nichts damit zu tun, dass er mir den Hals zuschnürt. Das tut er nicht. Aber in all den Jahren, die wir einander nun schon kennen, hat er stets unglaublich sorgfältig darauf geachtet, mich niemals zu berühren. Nicht so. Nicht mit dieser Absicht und diesem . Besitzanspruch. »So darfst du nicht reden.«
»Ach nein?« Er lehnt sich sogar noch näher an mich heran, bis er mir die Sicht auf den Himmel komplett versperrt. Bis seine Wange meine streift, als er mir direkt ins Ohr flüstert. »Nun haben wir ihn beide verraten.«
Er weiß es.
Aber das ist unmöglich. Er kann auf gar keinen Fall wissen, dass ich Informationen hinterlassen habe, damit Apollon sie findet. Dies wäre der Zeitpunkt, ihn wegzustoßen und zu verlangen, dass er nicht vergessen sollte, wo er steht. Mich zurückzuziehen und einen sicheren Abstand einzunehmen, um ihn daran zu erinnern, dass ich ihm niemals gehören werde.
Ich rühre mich nicht vom Fleck. Ich sage kein Wort. Ich scheine kaum atmen zu können. Denn er hat recht. Ich habe meinen Vater auf dieser Party verraten. Und im bevorstehenden Konflikt werde ich es wahrscheinlich wieder tun, sofern ich der Ansicht bin, dass ich den Verlust von Leben dadurch verringern kann. Aber ihn jetzt zu verraten? Auf diese Weise? Das ist einfach nur egoistisch.
Ich weiß nicht, ob mich das kümmert.
»Sag Nein, Ariadne.«
»Was?«
»Sag. Nein.« Dass er auch die andere Hand vom Stuhl gelöst hat, merke ich erst, als er den vorderen Teil meines Kleids packt. Seine rauen Knöchel pressen sich gegen die empfindliche Haut meiner Brüste und senden einen Schwall aus reinem Verlangen durch meinen Körper.
So langsam dämmert mir, was er vorhat, und sofort wallen widersprüchliche Gefühle in mir auf: Angst und Begierde. »Wir sollten das nicht tun.« Ich protestiere lediglich um des Protestierens willen, aber es ist die Wahrheit.
Mein Vater mag in Bezug darauf, wie mich Asterion anschaut, und auch hinsichtlich der seltsamen Beinahefreundschaft, die sich zwischen uns entwickelt hat, und der Tatsache, dass wir offenbar immer wieder zueinander hingezogen werden, ein Auge zudrücken. Aber das hier wird er uns nicht vergeben. Wenn wir diese Grenze überschreiten, wird er Asterion die Kehle aufschlitzen. Und ich wage es gar nicht, über die Strafe nachzudenken, die er für mich bereithalten könnte. »Wir dürfen das nicht«, zwinge ich mich zu sagen.
»Doch, wir dürfen. Was ist schon ein Verrat mehr?«
»Asterion .«
»Sag Nein.« Das Grollen seiner...
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