Schweitzer Fachinformationen
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Sie kennen den Täter, die Methode, sein Motiv - doch nicht sein nächstes Opfer ... Thanksgiving steht vor der Tür, und Eve Dallas vom New-York-Police-Department hat alle Hände voll zu tun - denn die große, irische Familie ihres geliebten Ehemanns Roarke hat sich angekündigt. Doch dann wird sie zu einem Tatort gerufen: Die Reinholds wurden in ihrer Wohnung gefunden - auf brutale Weise ermordet. Alle, die sie kannten, sind fassungslos, denn der Täter, das wird schnell klar, war deren eigener Sohn, der aus Rache handelte. Eve und ihr Team wissen also, wer es war, wie es passierte und was die Gründe für den Mord waren. Was sie nun herausfinden müssen, ist, wo der Mörder als Nächstes zuschlagen wird .
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Er konnte ihr Genörgel auf den Tod nicht ausstehen.
Jammern, nörgeln, jammern, nörgeln.. etwas anderes kam, wenn sie ihren verdammten Mund aufmachte, einfach nicht heraus.
Am liebsten hätte er ihr ein für alle Mal das blöde Maul gestopft.
Jerald Reinhold saß am Küchentisch, während die Alte ihre nicht endende Litanei aus Forderungen und Beschwerden auf ihn niederprasseln ließ.
Es war jeden verdammten Tag dasselbe, dachte er erbost. Als ob es seine Schuld wäre, dass er den blöden, langweiligen Job verloren hatte und dass seine Freundin - ebenfalls ein blödes Weib, das sein verdammtes Maul einfach nicht zubekam - ihn rausgeworfen hatte, nur weil er ein bisschen Geld in Vegas auf den Kopf gehauen hatte und ihm die Kreditkarte gekündigt worden war. Weshalb er jetzt gezwungenermaßen bei seiner quengeligen Mutter und bei seinem großmäuligen Alten eingezogen war.
Himmel! Warum konnte ihn die alte Hexe nicht einfach in Ruhe lassen? Warum hackte sie die ganze Zeit auf ihm herum?
Hatte er ihr nicht schon tausend Mal gesagt, dass er die Arbeit nicht verloren hätte, hätte ihn das Arschloch, das sein Chef gewesen war, nicht einfach grundlos an die Luft gesetzt? Okay, er hatte ein paar Tage blaugemacht, na und? Und war gelegentlich zu spät gekommen, aber das waren andere schließlich auch.
Nur dumpfe Arbeitsbienen wie sein schwachsinniger Vater tauchten immer pünktlich bei der Arbeit auf.
Was sollte also das Geschiss? Er hatte diesen Job von Anfang an gehasst und nur gemacht, damit die blöde Lori ihm nicht länger in den Ohren lag, trotzdem gaben seine Eltern allein ihm die Schuld daran, dass er jetzt auf der Straße saß.
Um Himmels willen, er war sechsundzwanzig Jahre alt und hatte etwas deutlich Besseres verdient, als für ein paar Kröten Essen auszufahren.
Lori setzte ihn einfach vor die Tür, nur, weil er - vorübergehend - keine Arbeit hatte, und rastete völlig aus, nur, weil er während eines Trips mit seinen Freunden ein paar Mäuse auf den Kopf gehauen hatte.
Er könnte und er würde eine deutlich Bessere finden als den Breitarsch Lori Nuccio. Die blöde Fotze hatte ihm am Schluss sogar wegen ein paar lächerlicher Ohrfeigen mit einer Anzeige gedroht. Dabei hätte sie viel mehr als ein paar leichte Klapse hinters Ohr verdient, Gott, er wünschte sich, er hätte ihr am Ende noch richtig eine reingehauen.
Denn sie war schuld, dass er jetzt wieder in der Wohnung seiner Eltern saß und dem Gejammer seiner Mutter ausgeliefert war.
Schließlich stemmte Barbara Reinhold auch noch ihre Hände in die Hüften und bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. »Hörst du mir überhaupt zu, Jerry?«
Im Grunde hatte er versucht, sich bei einem Spiel auf seinem Handcomputer zu entspannen, aber jetzt hob er den Kopf und starrte seine besserwisserische, dürre, flachbrüstige Mutter böse an.
»Mir bleibt ja keine andere Wahl, da du nicht einen Augenblick die Klappe hältst.«
»So redest du mit mir? So zeigst du deine Dankbarkeit dafür, dass du von uns ein Dach über dem Kopf und Essen auf den Tisch gestellt bekommst?« Sie zeigte auf den Teller mit einer Scheibe Brot und einer dünnen Scheibe Veggie-Putenbrust. »Ich mache dir ein Brot, nachdem du wieder mal erst gegen Mittag aus dem Bett gekommen bist, und dafür bist du noch frech zu mir? Kein Wunder, dass Lori dich rausgeworfen hat. Du wohnst inzwischen seit fast einem Monat hier und hast dich bisher nicht mal nach einer neuen Arbeit umgesehen. So kann es nicht weitergehen.«
Er dachte, halt dein Maul, wenn ich es dir nicht stopfen soll, sagte aber nichts, denn schließlich wollte er das Brot essen.
»Du hast keinerlei Verantwortungsgefühl. Da hat dein Vater recht, trotzdem habe ich gesagt, dass wir dir helfen müssen, weil wir deine Eltern sind. Wobei ich wirklich gerne wüsste, ob du dir nicht vielleicht irgendwann auch einmal selber helfen willst.«
»Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich mir eine Arbeit suchen werde. Aber erst wäge ich verschiedene Möglichkeiten ab.«
»Was für Möglichkeiten sollen das sein?« Schnaubend wandte sie sich wieder seinem Sandwich zu. »Du hast allein in diesem Jahr vier verschiedene Jobs gehabt. Welche Möglichkeiten willst du also abwägen, während du den lieben langen Tag in dem schmuddeligen T-Shirt, in dem du geschlafen hast, herumlungerst und mit dem Computer spielst? Ich habe dir gesagt, dass sie im Supermarkt jemanden zum Befüllen der Regale suchen, aber warst du schon mal dort und hast nach einer Anstellung gefragt?«
»Ich fülle ganz bestimmt keine Regale auf.« Er hatte etwas deutlich Besseres verdient. Er war etwas Besonderes oder könnte es sein, wenn ihn die Leute endlich mal in Ruhe lassen würden. »Also nerv mich nicht, okay?«
»Anscheinend haben wir dich längst noch nicht genug genervt.« Sie legte eine Scheibe leuchtend orangefarbenen Käse auf die falsche Putenbrust und fuhr mit dieser ruhigen, aber eindringlichen Stimme, die er hasste, fort.
»Dein Vater und ich haben jeden Cent gespart, damit du aufs College gehen konntest, wo man dich dann wegen schlechter Noten rausgeworfen hat. Dann hast du gesagt, du wolltest lernen, wie man die Computerspiele, die du selbst so gerne spielst, entwickelt, und wir haben dich auch dabei unterstützt. Als das nicht funktioniert hat, hat dein Dad dir einen Job in seinem Büro besorgt. Er hat sich dort für dich verbürgt, Jerry, aber auch das hast du vermasselt und am Ende haben Sie dich wegen deines frechen Mundwerks an die Luft gesetzt.«
Sie nahm ein Messer aus dem Block und schnitt das Sandwich in der Mitte durch. »Dann hast du Lori kennengelernt, ein wirklich süßes Ding. Ein fleißiges, intelligentes Mädchen, das aus einer sehr netten Familie kommt. Wir hatten große Hoffnungen in sie gesetzt, denn schließlich hat sie dir eine Stelle in dem Restaurant, in dem sie selber arbeitet, besorgt, und dich nicht aufgegeben, als du diesen Job verloren hast. Dann meintest du, mit einem anständigen Fahrrad könntest du dich als Kurier verdingen, also haben wir dir wieder Geld geliehen. Aber auch mit diesem Job war schon nach ein paar Wochen wieder Schluss, und statt unser Geld zurückzuzahlen, stehst du jetzt schon wieder ohne Arbeit da.«
»Ich bin es einfach leid, dass du mir deshalb ständig Vorhaltungen machst und tust, als wäre alles meine Schuld.«
»Diese Vorfälle wiederholen sich, Jerry, ich habe das Gefühl, dass alles immer schlimmer wird.«
Er presste die Lippen aufeinander, als sie eine Handvoll seiner heiß geliebten Zwiebelringe auf den Teller gab. »Du bist schon wieder arbeitslos und kannst dir keine eigene Wohnung leisten. Außerdem hast du die Miete und das Trinkgeld, das Lori gespart hat, einfach genommen, bist mit Dave und diesem Nichtsnutz Joe nach Vegas abgehauen und hast das Geld von deiner Freundin verprasst.«
»Das ist eine verdammte Lüge.« Er sprang wütend auf. »Es war mein Geld, und ich hab doch wohl das Recht, mit meinen Freunden übers Wochenende wegzufahren und ein bisschen Spaß zu haben, oder etwa nicht?«
In ihren Augen blitzten weder Zorn noch Tränen, sondern Trauer und Enttäuschung, am liebsten hätte er so lange auf sie eingedroschen, bis von diesem Ausdruck nichts mehr übrig war.
»Sie hat dieses Geld gespart und wollte damit unter anderem eure Miete zahlen. Das hat sie mir erzählt.«
»Dann glaubst du Lori also mehr als mir?«
Seufzend faltete sie eine billige Papierserviette so zu einem Dreieck wie sie es bereits gemacht hatte, als er ein Kind gewesen war. Dem Geräusch war deutlich anzuhören, dass ihr seine permanenten Misserfolge irgendwann das Herz gebrochen hatten, aber alles, was er hörte, war der vorwurfsvolle Ton, in dem sie sprach.
»Du lügst und nutzt die Leute aus, Jerry, ich befürchte, dass wir dir das viel zu lange haben durchgehen lassen, statt dir deutlich zu verstehen zu geben, dass es so nicht weitergehen kann. Wir geben dir immer wieder eine Chance, ohne dass du auch nur das Geringste daraus machst. Vielleicht ist das auch unsere Schuld, vielleicht denkst du deswegen, dass du in einem solchen Ton mit deiner Mutter sprechen kannst.«
Sie stellte ihm den Teller hin und schenkte etwas von dem Eiskaffee, den er so gerne trank, in ein bereitstehendes Glas. »Dein Vater und ich hatten gehofft, du würdest heute eine Arbeit finden oder wenigstens mal morgens aufstehen und losgehen, um dich nach einer neuen Stelle umzusehen. Wir haben uns gestern Abend lange unterhalten, nachdem du, ohne mich zu fragen, einen Teil von meinem Haushaltsgeld genommen hast und mit deinen Freunden ausgegangen bist.«
»Wie bitte?« Er hoffte, dass es ihm gelang, entgeistert und betroffen auszusehen. »Ich war ganz sicher nicht an deinem Haushaltsgeld. Behauptest du jetzt etwa auch noch, dass ich stehle? Ma!«
»Es wäre nicht das erste Mal.« Ihre Stimme schwankte, und sie presste kurz die Lippen aufeinander, bevor sie mit allem Nachdruck weitersprach.
»Wir haben darüber gesprochen und beschlossen, dass wir etwas unternehmen müssen, wenn noch etwas aus dir werden soll. Wir hätten es dir eigentlich erst sagen wollen, wenn dein Vater von der Arbeit kommt, aber ich sage es dir jetzt, damit du schon heute handeln kannst. Wir geben dir für deine Jobsuche noch bis zum Ersten nächsten Monats Zeit. Wenn du bis dahin keine Arbeit hast, fliegst du hier raus.«
»Ich brauche mehr Zeit.«
»Du hattest jetzt schon einen Monat, Jerry, aber in der ganzen Zeit hast du nichts anderes getan, als den halben Tag zu schlafen und bis in die frühen Morgenstunden auszugehen. Du hast dich bisher nicht mal annähernd um einen neuen Job bemüht. Du bist erwachsen, Jerry, aber du benimmst...
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