Schweitzer Fachinformationen
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Den Stoffwechsel stabilisieren
Fühlen Sie sich ständig erschöpft und müde? Dann leiden Sie eventuell unter Hämopyrrollaktamurie, kurz HPU. Häufige Infekte, Probleme mit der Schilddrüse, Ängste sowie Erschöpfung und Depression sind weitere Symptome, die Betroffene unter Stress entwickeln. Heilpraktikerin Dr. Tina Maria Ritter ist selbst HPU-Betroffene und zeigt Ihnen, wie Sie die Stoffwechselstörung in den Griff bekommen.
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Es gibt ganz verschiedene Arten von Stress und manche sind auch selbst gemacht. Stresserleben kann krank machen, muss es aber nicht.
Rund 70 Prozent der Krankheitskosten in den Industriestaaten entfallen auf die Behandlung von chronischen Leiden wie z. B. Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Depression, Asthma und weitere. Die Studie (KoDim-Studie) über die Kosten, die Diabetes mellitus im Gesundheitssystem verursacht, aus dem Jahr 2010 macht deutlich, dass die Kosten alleine für Diabetes-Patienten für die Krankenversorgung rund 19,6 Mrd. Euro betragen, und kommt zu dem Schluss, dass der Anteil der Diabetiker an der Bevölkerung durch präventive Maßnahmen reduziert werden muss, um diese hohen Kosten zu senken (Quelle: Hauner et al., Deutsches Ärzteblatt 2007).
Viele Zivilisationserkrankungen entstehen durch eine Kombination aus Bewegungsarmut und kalorienreicher Ernährung (vor allem mit Kohlenhydraten). Doch auch langanhaltender negativer Stress soll, so wird vermutet, mit ursächlich sein. Hektik im Büro oder im Alltag sorgen dafür, dass wir auch zunehmend zu Hause weniger abschalten können. Viele Arbeitgeber erwarten heute sogar von ihren Mitarbeitern, auch nach der regulären Arbeitszeit erreichbar oder verfügbar zu sein. Das erzeugt auf Dauer enorm viel Druck und macht krank. Schlimmstes Beispiel ist der Tod eines 21-jährigen Praktikanten in London 2013, der nach 3 durchgearbeiteten Nächten ohne Schlaf an einem epileptischen Anfall starb. Wie kann so etwas passieren?
Insgesamt sind die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen durch Zeitdruck und Stress seit 1999 um fast 80 Prozent gestiegen (Quelle: Herzner, Apotheken-Umschau 2014). Stress schadet also auch den Unternehmen. Die Arbeitsunfähigkeitstage stiegen von knapp 5 auf fast 50 je 1000 Männer und Frauen, also auf ungefähr das 10-Fache. Und dabei liegen zwischen den Vergleichsjahren gerade einmal 20 Jahre. Das sind mehr als bedenkliche Zahlen!
Und: Mediziner gehen davon aus, dass psychosomatische Erkrankungen, insbesondere infolge von Stress, inzwischen Ursache von rund einem Drittel aller Frühverrentungen sind (Quelle: Däfler 2012, FAZ).
Doch es geht noch weiter. Einer Studie zufolge bedrohen die Kostenexplosionen das gesamte Gesundheitssystem. Mittlerweile steigt die Zahl der Krankheitsjahre eines Menschen schneller als die allgemeine Lebenserwartung (Quelle: Deutsche Gesundheits Nachrichten).
Und doch heißt es, dass wir immer älter und auch gesünder älter würden, weil wir ein so gutes Gesundheitssystem hätten. Dr. Dietrich Klinghardt, deutschstämmiger Arzt aus Seattle und Begründer des Instituts für Neurobiologie in Glottertal, ist der Ansicht, unsere Gesellschaft habe den Zenit was die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Intelligenz angeht, schon lange überschritten. Viele aktuelle Probleme wie die Zunahme von Lernschwierigkeiten, Aggression und Gewalt oder auch von chronischen Krankheiten bringt er damit in Zusammenhang.
Grund genug also, sich einmal mit der Frage zu beschäftigen, was Stress wirklich ist. Wie entsteht er? Und: Warum ist der eine leichter gestresst als der andere und wann und wen macht Stress wirklich krank?
Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass Mütter öfter gestresst sind als Angestellte. Das ist zunächst doch eher erstaunlich. Haben Mütter so viel Termindruck? Finanzielle Krisen? Probleme mit dem Chef? Werden Sie von Ihren Kindern gemobbt?
Vielleicht gibt es doch noch andere Ursachen für Stress - und zwar solche, die in der Persönlichkeit jedes Einzelnen begründet liegen. Dazu später mehr.
In allen Medien wird das Thema Stress munter breitgetreten. Stress muss als Erklärung für fast alles herhalten, jedenfalls für alles, was man sich im ersten Moment nicht anders erklären kann. Stress ist die Ursache Nummer eins für Krankheit und Tod, für Probleme am Arbeitsplatz, für Probleme in der Beziehung, in der Familie usw. und manchmal hat man den Eindruck, es ist heutzutage schon richtig chic, gestresst zu sein. Es ist das Thema unserer schnelllebigen Zeit.
Wir alle sind im Alltag oft unter Zeitdruck und hetzen von einem Termin zum nächsten. Ist das Stress? Wenn ich das Mittagessen runterschlinge und dabei ein Meeting mit Kollegen abhalte? Oder ist es Stress, vier kleine Kinder gleichzeitig für den Kindergarten und die Schule fertig zu machen, sie rechtzeitig wieder abzuholen, das Essen fertig gekocht zu haben, die Wäsche zu waschen und für alle kleinen und großen Nöte da zu sein? Oder ist es auch Stress, wenn ich ein Wochenende frei genommen habe, die Nacht auf dem Zeltplatz verbringe und ein heftiges Gewitter im Anmarsch ist? Oder vielleicht setzt Sie folgende Vorstellung unter Druck: Das Geld ist knapp und das Konto leer und die Rechnungen können nicht bezahlt werden. Wie fühlt sich diese Vorstellung für Sie an?
Was der Einzelne als Stress erlebt, ist sehr subjektiv. So kann es zum Beispiel sein, dass Sie ein neues Projekt planen und alles wie am Schnürchen läuft und es eine Freude ist zu arbeiten. Das Mittagessen mit Kollegen muss zwar schnell gehen, bringt aber einen regen Austausch wichtiger Informationen bei einem guten Essen und macht einfach Spaß. Die Gedanken fliegen geradezu hin und her! Die Zukunft sieht rosig aus, das Projekt hat gute Chancen . Ist das trotzdem Stress?
Oder: Sie sind Vollblut-Mama, Kinder sind Ihr Leben. Kaum etwas bringt Sie aus der Ruhe. Nebenbei erledigen Sie noch spielend (so sieht es für andere aus) einen Job als Selbstständige und führen das Projekt Familienunternehmen mit Bravour. Wo andere Frauen am liebsten schreiend davonlaufen würden, blühen Sie erst richtig auf. Das gibt es! Meine Freundin ist so eine Frau. Sie hat vier Kinder und muss sich die meiste Zeit alleine um sie kümmern. Daneben ist sie noch freiberuflich tätig und schafft alles problemlos. Andere Frauen sind bereits mit einem Kind und keinem Job gestresst und überfordert.
Warum ist der eine schneller gestresst als der andere? Kann es noch andere Gründe geben, als die Lebensumstände und die Frage, ob das Schicksal es gut oder schlecht mit einem gemeint hat? Ja, die gibt es. Und sie liegen in uns selber, genauer: in unserem Stoffwechsel! Es gibt eine angeborene, weit verbreitete Stoffwechselstörung, die Hämopyrollaktamurie (kurz HPU), die den Stoffwechsel oder Metabolismus in bestimmte Richtungen »triggert«. Menschen mit HPU sind sehr stresslabil und zeigen ein ausgeprägtes Stressvermeidungsverhalten. Das beruht unter anderem darauf, dass diese Patientengruppe in der Regel eher ängstlich ist. Das ist die psychische Komponente. Die physische Komponente besteht darin, dass aufgrund der Stoffwechselstörung die Menschen leicht an ihre Grenzen kommen. Das bedeutet, dass sie im Vergleich zu Nicht-HPUlern körperlich nicht viel Kraft haben. Und wenn ich weniger Kraft habe, mich weniger stark fühle, dann fühle ich mich auch leichter überfordert. Und wenn ich mich überfordert fühle und an meine Grenzen komme, erlebe ich subjektiv Stress. Hinzu kommt, dass der HPUler perfektionistisch veranlagt ist. Er will nicht nur alles zu 100 Prozent richtig machen, sondern erlaubt sich auch auf dem Weg dahin keine Fehler. Und das ist leider auf diesem Planeten völlig unmöglich. Wenn ich das meinen Patienten im Gespräch in dieser Einfachheit sage, schauen sie mich verdutzt an. Warum sie darauf noch nicht selber gekommen sind, fragen sie sich dann wahrscheinlich.
Das Erleben von Stress ist also in erster Linie subjektiv. Außerdem können wir unterscheiden zwischen Stress, den ich mir ganz und gar selber mache (Gedanken), und Stress, der von außen kommt (z. B. Termindruck, Hierarchie im Job, Katastrophen, Schicksalsschläge etc.), und natürlich können beide Stresssorten auch in Kombination vorkommen. Denn wenn ich mich z. B. nicht gut organisieren kann, weil ich ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis habe - was mich stresst, komme ich leichter unter Termindruck. Das verursacht dann wiederum Stress im Alltag.
Wissenschaftlich unterscheidet man zwischen sogenanntem Eustress und Disstress. Eustress ist der Stress, der mich nicht belastet, sondern beflügelt, vielleicht mich zu Höchstleistungen anspornt. Verliebtsein ist wohl die bekannteste Form von Eustress oder die Arbeit an einem interessanten Projekt. Disstress hingegen ist die Form von Stress, die wir als negativ und auf Dauer als erschöpfend erleben. Die Art von ? Stress, die in den Medien breitgetreten wird, langfristig zu Erschöpfung führt und die krank macht, wenn wir nichts an der Situation ändern.
Das Stressmodell basierend auf Seyle 1953
Eustress und Disstress im Vergleich
Auf biochemischer Ebene kommt es zum Anstieg verschiedener Neurotransmitter und Hormone. Es entsteht das sogenannten »Kampf-oder-Flucht-Syndrom«, eine uralte Antwort des Körpers auf Gefahr, die es uns ermöglicht, in...
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