Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Mein Lieblingscafé öffnet um 9:00h. Da aber Hussein, der Besitzer und ich seit Jahren befreundet sind, nutze ich seinen Laden wann immer ich möchte zum Arbeiten und komme mit einem eigenen Schlüssel durch die schmale Glastür jederzeit in mein Außenbüro. Ein weiterer Vorteil dieses "Büros" ist, dass ich mitten in der Stadt eine Anlaufstelle habe. Die direkte Lage auf dem Kornmarkt bietet im Sommer wunderschöne Ausblicke auf die vorbeilaufenden sommerlich gekleideten Frauen und Ablenkungen sind somit garantiert. Der unschätzbare Vorteil meines Jobs ist der, dass ein Fortschritt für außenstehende Personen kaum zu erkennen ist und ich jederzeit die Möglichkeit habe, das Fernbleiben meiner Kreativität als Ursache zu nennen, sollte ich nicht ans Schreiben kommen.
Dass ich mich hier aufhalte weiß Anke, nicht aber dass ich hier 24 Stunden einen Rückzugsort nutzen könnte und dies mitunter auch tue, indem ich Termine vortäusche.
Ich starte die Kaffeemaschine, fülle den Siebträger mit gerade frisch gemahlenem Kaffee und warte auf das Zeichen der Maschine, dass die benötigte Temperatur erreicht ist. Ein wunderbares Geräusch, dieses Zischen, wenn der Kaffee in einem hellbraunen Rinnsal langsam aus beiden chromfarbenen Halbröhrchen fließt. Der Raum um die Kaffeemaschine füllt sich mit dem Duft des braunen Getränks, auf das ich mich seit Stunden freue.
Eine Art Zeremonie ist es, wenn ich den Kaffee auf die Theke stelle, mich um die dunkelbraune, belederte Abdeckung herum in Richtung der Barhocker bewege. Im Vorbeigehen nehme ich mir, zum Ritual gehörend, die Packung Gauloises aus der Schublade unterhalb der Theke und diese mit zum auf dem Tresen dampfenden Pott. Die erste Zigarette des Tages ist die beste, finde ich! Als ich Anke kennenlernte, rauchten wir beide. Zu Sophies Geburt hat Anke beschlossen, dass wie gemeinsam aufhören würden.
Das taten wir auch. Jedenfalls offiziell.
Ich rauchte seit diesem Zeitpunkt heimlich und hatte das Glück, kaum nach Zigaretten zu riechen oder dies damit begründen zu können, dass in meinem Umfeld geraucht worden sei. Ob sie mir dies letztlich glaubt oder sich dies einfach erhofft und insgeheim weiß oder ahnt, dass ich mir diesen Genuss nicht habe nehmen lassen, ist mir egal. Ab und zu denk ich an dieses Geheimnis um meine Rauchleidenschaft und diese Verheimlichung, stelle aber gerade bei näherer Betrachtung fest, dass dies das vermutlich Harmloseste ist, was ich aktuell für mich behalte.
Dass ich Anke betrogen hatte, ist mir klar, erstaunlicher Weise hält sich mein schlechtes Gewissen aber überwiegend in einem deutlich erträglichen Rahmen. Es hilft ungemein, sich in Erinnerung zu rufen, wie unschön die gemeinsame Zeit sich im Moment darstellt. Einmal abgesehen davon, war es ein einmaliger Ausrutscher und damit nichts, wofür man sich ein schlechtes Gewissen einreden müsse.
Ein tiefer Zug an meiner Gauloises lässt mich jedweden Gedanken an mein Gewissen vergessen und die angenehme Atmosphäre in Erinnerung rufen, in der ich mich gerade aufhalten darf.
Ping! Mein Handy meldet sich und mein Blick fällt auf das Display. Charlotte? Nein! Anke! Seit wann meldet sie sich, während ihrer Arbeitszeit? Ich bin in der gesamten Zeit nur einmal von ihr angerufen worden, während sie arbeitete. Seinerzeit hatte sie die Kunststoffbehälter ihrer Milchpumpe vergessen und konnte daher nicht für das Abpumpen der Muttermilch sorgen. Meine Aufgabe war damals die, zusammen mit den Kindern nach Luxemburg zu fahren und drei Becher im Tupperstyle zu übergeben. Also setzte ich mich in den Kangoo, fuhr eine Stunde mit zwei nörgelnden Kindern über eine übervolle Autobahn und übergab auf dem Parkplatz vor dem Büro die Jutetasche, die Anke ein paar Stunden zuvor an unserer Garderobe vergessen hatte. BMW, Mercedes und ein paar Porsche auf dem Parkplatz, die vermutlich diese Dienstwagen fahrenden Kollegen am Fenster, während ich den Beutel zu übergeben versuchte. Anke kam im Kostümchen nach unten und ich habe mich danach nie wieder so fehl am Platz gefühlt. Ich in Leinenhose und FlipFlops, mit plärrenden Kindern im Auto und vor einem gelben Kangoo auf einem Parkplatz stehend, der an ein Luxusautohaus erinnerte. Dazu die Blicke von Ankes Kollegen, deren Gedanken und geheime Gespräche, die ich innerlich hören konnte.
Schau Dir mal die faule Sau an. Lockeres Leben, während unsere Anke (eine von uns) nicht nur das Geld nach Hause bringt, sondern auch noch quasi nebenbei die Nahrung für mindestens eines der beiden Kinder produziert.
So oder so ähnlich würde über mich gesprochen werden, da legte ich mich seinerzeit fest. Anzugtragende Arschlöcher!
Ich beschloss, Anke ab sofort jeden Morgen an die Vollständigkeit der mitzunehmenden Utensilien zu erinnern, um der Wiederholung eines derartigen Auftritts zu entgehen.
Ping! "Wie läuft es bei Dir?", steht auf dem Bildschirm unter Ankes Namen und lässt mich die Augenbrauen zusammenziehen.
Was soll das denn bitte? Wenn ich jetzt, wie selbstverständlich mit: "Gut! Bei dir?" antworte, ist es komisch. Ich entscheide mich für: "Was ist los?" und bin mir sicher meiner Verwunderung über ihre Kontaktaufnahme ausreichend Ausdruck verliehen zu haben.
"Nichts, was soll los sein? Ich wollte nur mal fragen, wie es bei dir läuft", lese ich und kann den beleidigten Unterton in meinem inneren Ohr hören.
"Ich sitze gerade am Text über diese bescheuerte Maschine. Gerade läuft´s!", lüge ich, überzeugt davon, dass dies die ideale Antwort gewesen sein müsse.
"Ok, dann viel Erfolg! Komme heute Abend später nach Hause. Meeting!", ihre knappe Antwort.
Eine weitere Reaktion hat sie von mir nicht zu erwarten. Auch ein eventuell späteres Eintreffen hat sie mir bisher nie mitgeteilt. Komisch, aber gut!
Das Telefon brummt und klingelt. "Charlotte" steht auf dem Display und ich beschließe abzuheben und zu hören, was sie mir zu sagen hat.
"Kaspar hier!?"
"Hey Kaspar, ich bin´s."
"Hallo!", sage ich und fordere damit zur Gesprächsaufnahme auf.
Sie schweigt. Ich kann Stille nicht gut ertragen und hasse es, wenn man mich anruft und nichts sagt. Ich hasse es!
"Du musst etwas sagen! So funktioniert ein Telefongespräch...", belehre ich und kritisiere damit auch direkt diese Art der Gesprächsführung.
"Wie bist du denn drauf?", fragt sie schnippisch.
"Alles gut! Bin gerade im Brassel", flunkere ich, denn eigentlich habe ich außer dem Heben der Kaffeetasse und dem gelegentlichen Abschlagen der Asche aktuell nichts zu tun.
"Zeit?", fragt Charlotte und sagt damit für beide Parteien alles.
"Wann?", frage ich ein wenig überrascht.
"Jetzt?", beantwortet sie meine Frage mit diesem Vorschlag.
"OK!", gebe ich ein wenig erfreut bereitwillig zurück.
"Dann komm her", lautet ihr Befehlt, vielleicht auch ihr Vorschlag.
"Zu dir?", frage ich.
"Wir können uns auch im Wald treffen und da vögeln", erwidert sie vollkommen entspannt.
"Zu gefährlich", gebe ich zu bedenken und merke, wie Erregung in mir aufkommt.
"Komm´ her, wir schauen", höre ich und direkt danach ihr Auflegen.
Ich fülle mir einen weiteren Kaffee in einen Pappbecher, stelle den Aschenbecher unter die Theke und verlasse das Café. Mein Kangoo steht auf dem Hinterhof und startet nagelnd seinen untermotorisierten Diesel.
Es sind nur 20 Minuten, bis ich den Wagen vor Charlottes Haus auf einem freien Parkplatz abstelle. Ein Nachbar grüßt mich musternd und wohlwissend, dass ich hier nicht wohne. Der drohenden Nachfrage, ob man mir helfen könne umgehe ich, indem ich, nach Erwidern des Grußes, schnellen Schrittes in Richtung der offenstehenden Hauseingangstür gehe.
Ich nehme jede zweite Stufe und sehe, dass die Wohnungstüre nur angelehnt ist. Ich schiebe die Türe auf und werfe eine halblautes "Hallo?" in den Raum.
Keine Reaktion.
Ich schließe die Türe hinter mir und gehe in die Küche. Unbeeindruckt von meinem Einbruch, schläft Aika, auf der Seite liegend, unter dem Küchentisch und lässt sich nur zu einem kurzen Heben des Kopfes hinreißen. Hier ist niemand, also beschließe ich im Schlafzimmer nachzusehen.
Ich öffne die Tür und mein Blick fällt auf das Bett. Charlotte liegt nackt auf dem Bett, die Beine angestellt und leicht gespreizt. Ihre rechte Hand liegt zwischen ihren Beinen und sie fasst sich zärtlich an. Ihre Augen sind geschlossen, die Lippen leicht geöffnet. Ich nehme die Situation als Einladung war und lege mich neben sie auf das Bett. Meine Hand berührt ihre Schulter und mit einem Finger wandere ich über ihre kleinen, festen Brüste hinunter zu ihrer Hüfte. Sie hebt ihre Hüften und atmet lustvoll und hörbar.
"Zieh´ dich aus, ich will dich spüren!", sagt sie ohne zu flüstern.
Das Ganze wirkt wenig...
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