Schweitzer Fachinformationen
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Er hat ihr das Herz gebrochen - hat er trotzdem eine zweite Chance verdient? Nach der Highschool ist Sedona mit ihrem Freund Jamison nach New York gezogen. Sie wollte Journalismus studieren, er Profifußballer werden. Doch dann verletzte Jamison sich schwer und musste seinen Traum begraben. Als er sich in den Alkohol geflüchtet und sie vernachlässigt hat, ist Sedona nach Lake Starlight zurückgekehrt, um sich dort allein um die gemeinsame Tochter zu kümmern.
Sedona rechnet nicht damit, Jamison jemals wiederzusehen. Doch achtzehn Monate später steht er vor ihr und will nochmal neu anfangen. Hat er sich wirklich geändert, oder wird er sie wieder enttäuschen?
Der Besitzer des Diners serviert uns die Getränke, und ich nutze die Unterbrechung, um Jamison eingehender zu betrachten. Die einzig logische Erklärung dafür, warum ich ihn so verdammt attraktiv finde, ist, dass ich schwanger bin und meine Hormone verrücktspielen. Jedenfalls ist es nicht normal, dass man jemanden auf dem Tisch eines Diners, in dem gerade morgendlicher Trubel herrscht, flachlegen will, obwohl man denjenigen eigentlich hasst. Und »Hass« ist, was meine Gefühle für Jamison angeht, noch milde ausgedrückt.
Er ist zwar nicht mehr ganz so durchtrainiert wie früher, als wir noch zusammen waren, aber immer noch fit. Der athletische Körper, den er so gern zur Schau gestellt hat, könnte sich noch unter der Jeans und dem langärmeligen Shirt verstecken, aber damals brauchte man keinen Röntgenblick, um genau zu wissen, dass er einen Körper aus Stahl hatte.
»Ich liebe ihren Namen. Und ich würde niemals von dir verlangen zu warten.«
Ich nicke und nippe an meinem Tee. Ich habe mir fest vorgenommen, mich wie eine Erwachsene zu verhalten.
»Spielst du noch?«, frage ich, um von Palmer abzulenken.
Enttäuscht dreinblickend schüttelt er den Kopf. »Anscheinend folgst du mir nicht mehr.« Kurz starrt er in seine Kaffeetasse, dann blickt er auf.
Am liebsten würde ich ihm sagen, dass ich alles weiß, was die Klatschpresse über ihn schreibt, doch ich tue es nicht. Ich weiß von seinem tiefen Fall, der Reha, der Therapie. Ich habe jedes Gerücht gelesen, dass er mit jemandem liiert wäre. Verdammt, ich glaube, ich habe ihn intensiver beobachtet, als es das FBI könnte.
»Meine Karriere ist vorbei.«
»Das tut mir leid«, erwidere ich, und er nickt.
Ich erinnere mich, wie ich in den Nachrichten gehört habe, dass er nach seiner Verletzung nicht spielen können würde. Ich dachte, vielleicht hätte sich daran doch noch etwas geändert, aber anscheinend nicht. Sein Traum ist nur wenige Jahre nach seinem Einstieg in die Profiliga zerbrochen. Das ist so unfair. Er tut es ab, aber ich habe hautnah miterlebt, wie er seinen Traum verfolgt hat. Wie er ihn verwirklicht hat. Wie hart er dafür gearbeitet hat. Ich weiß, dass es ihn innerlich umbringen muss. Dass es an ihm nagt und ihn von innen heraus auffrisst.
»Und was ist jetzt dein Plan?«, frage ich.
Er führt seine Tasse zum Mund. »Ich weiß noch nicht. Vielleicht Coaching? Aber im Moment interessiert mich nur, ob du mir vergibst.«
Er sieht mich mit seinen blauen Augen an, und ich reiße den Blick los, bevor ich seine Entschuldigung zu voreilig annehme. Es ist nicht so, als würde er sich dafür entschuldigen, mir auf den Fuß getreten zu sein oder nicht angerufen zu haben. Zeig jetzt Rückgrat, Sedona. Phoenix würde ihn damit niemals davonkommen lassen.
Aber schließlich bin ich noch nie wie meine Schwester gewesen.
»Ich bin nicht zu haben.«
Erneut mustert er meinen Bauch und blickt verbittert drein. »Das dachte ich mir schon. Wer ist denn der Glückliche?«
»Das spielt keine Rolle. Ich würde so oder so nie wieder eine Beziehung mit dir eingehen. Wenn du mit Palmer sprechen willst, können wir uns etwas einfallen lassen. Aber das mit uns ist Geschichte.« Ich wedle mit dem Zeigefinger.
Er beugt sich weiter über den Tisch. »Ich will sie sehen. Ich will Teil ihres Lebens sein.«
Ich lehne mich in der Sitzecke so weit wie möglich zurück, doch mein Bauch stößt gegen die Tischkante. Dann kommt der Kellner und stellt uns jeweils einen Teller hin.
»Hier hast du einen Muffin und ein wenig Obst. Geht aufs Haus«, sagt der Kellner zu mir. »Ich kann es nicht mit ansehen, wenn hier eine Schwangere sitzt und nichts isst. Nichts für ungut.«
»Vielen Dank, aber wir bezahlen das«, sage ich, bevor mir bewusst wird, dass ich wir gesagt habe. Er lächelt und geht, doch ich halte ihn auf, bevor er entwischen kann. »Ich meine ich. Ich bezahle das.«
Der Kellner sieht zuerst Jamison an, dann mich und legt die Hand auf meine. »Das geht aufs Haus. Keine Diskussion mit dem Besitzer.« Er deutet auf irgendetwas.
An der Wand hängt ein Schild, auf dem genau das steht.
Ich nicke. »Danke.«
»Gern geschehen.«
Als ich mich umdrehe, hat Jamison sein Omelett schon halb verspeist. »Du hattest schon immer deine Verehrer«, bemerkt er beim Kauen.
»Willst du jetzt sticheln?«
»Ist nur die Wahrheit«, murmelt er mit vollem Mund.
»Ich war nicht diejenige mit den Verehrern.«
Er sieht mir so lange in die Augen, dass mir unbehaglich zumute wird. »Ich habe dich nie betrogen.«
Ich nicke. Darum soll es heute gar nicht gehen. Ich will über nichts sprechen, was mit unserer Vergangenheit zu tun hat. »Ich habe ein paar Bedingungen, bevor ich dir erlaube, Palmer zu sehen.«
Er schiebt den leeren Teller von sich, nimmt einen Schluck von seinem Kaffee, wischt sich den Mund ab und schenkt mir seine volle Aufmerksamkeit. »Nicht verhandelbar?«
»So in der Art. Hier geht es nicht um ein gemeinsames Haustier. Sie ist ein kleines Mädchen mit Gefühlen. Ich will nicht, dass ihr das Herz gebrochen wird.«
Er nickt. »Das ist mir durchaus bewusst.«
Fragen und Gedanken schwirren mir wie ein Bienenschwarm im Kopf herum. Es gab mal eine Zeit, da waren ihm solche Dinge nicht bewusst.
»Wenn wir das wirklich machen und du sie kennenlernen willst, dann werde ich dabei sein, wenn du sie siehst. Wir lassen es langsam angehen. Und ich warne dich, Jamison. Wenn du auch nur einen vereinbarten Termin sausen lässt, nehme ich sie dir für immer weg, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Du kannst mich gern vor Gericht zerren. Dann werde ich mir den besten Anwalt nehmen. Aber ich werde nicht zulassen, dass sie verletzt wird.« Ihm entweicht ein Lachen. Ich verenge die Augen zu Schlitzen und breche ein Stück von meinem Muffin ab. »Was ist denn bitte so lustig?«
»Du. Dein Beschützerinstinkt. Wie eine Bärin. Das gefällt mir.« Sein Blick fällt kurz auf meine Lippen, bevor er mir wieder in die Augen sieht.
Ich könnte ihm jetzt Vorwürfe machen, weil er noch nie für sie da gewesen ist, doch dann muss ich an Palmer denken und daran, wie sie Kingston Daddy genannt hat. Wie sie die Nase gerümpft hat, als ich ihr erklärt habe, dass er ihr Onkel ist und nicht ihr Daddy. All ihre Cousinen und Cousins haben eine Mom und einen Dad. Natürlich geht sie davon aus, dass sie auch einen Daddy hat.
Ich mustere den Mann, der mir gegenübersitzt. Der nette Junge, der seine Tochter niemals im Stich gelassen hätte, muss irgendwo da drin sein. Vielleicht ist er jetzt hier. Vielleicht hat ihn die Therapie verändert. Vielleicht wird er endlich der Vater sein, den ich früher in ihm gesehen habe.
»Wie sieht dein Zeitplan diese Woche aus?«, frage ich und gebe mir größte Mühe, nicht vom Thema abzukommen.
»Ich habe Zeit. Nun, ich werde heute Nachmittag versuchen, eine Unterkunft zu finden, und mir ein Auto mieten, aber ansonsten .«
»Warum? Wo warst du letzte Nacht?« Ich rüge mich innerlich, überhaupt gefragt zu haben. Das bedeutet nämlich, dass es mich kümmert. Aber es kümmert mich nicht.
»Im Glacier Point, aber dein Schwager schmeißt mich raus.«
Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange, um nicht zu lächeln. Doch anscheinend gelingt es mir nicht, denn Jamison schüttelt grinsend den Kopf.
»Freu dich ruhig. Ich sollte lieber hier in Sunrise Bay nach etwas suchen, denn in Lake Starlight will mich keiner haben.«
Ich spüre einen Stich im Herzen. Verdammt! »Ja, das wäre vielleicht das Beste.«
Ich ignoriere das komische Gefühl in meinem Bauch. Ich schiebe meinen Teller weg, obwohl ich nur ein kleines Stück vom Muffin gegessen habe und sonst nichts, und rutsche auf meinem Sitz herum, um eine bequemere Position zu finden, was so ziemlich unmöglich ist.
Jamison beäugt den Teller und schiebt ihn mir wieder hin. »Du musst etwas essen.«
Ich verdrehe die Augen. »Danke für den Rat, Herr Doktor, aber es geht mir gut.« Dann ziehe ich das Smartphone aus meiner Handtasche. »Hast du noch dieselbe Nummer?«
Er schüttelt den Kopf und zückt ebenfalls sein Handy. »Du?«
»Ja«, erwidere ich und verbiete mir, mich auf die Tatsache zu konzentrieren, dass er meine Nummer seit über achtzehn Monaten hat und mich noch nie angerufen hat.
Mein Smartphone vibriert in meiner Hand. Eine unbekannte Nummer hat mir einen Smiley geschickt. Die Benachrichtigung verdeckt das Foto von Palmer, das ich letzte Woche geknipst habe, als sie beschlossen hat, alle Töpfe und Pfannen auszuräumen, die wir haben.
»Das bin ich«, sagt Jamison.
Ich stecke das Handy zurück in die Tasche. »Ich schicke dir später einen Termin. Wir sollten uns irgendwo in der Öffentlichkeit treffen. Im Park oder so.« Ich rutsche aus der Sitzecke und merke, wie mich Jamison intensiv beobachtet. »Tschüss, Jamison!« Neben dem Tisch bleibe...
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