Schweitzer Fachinformationen
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Grundsätzlich benötigen Sie keine bestimmten Voraussetzungen, um die Lektionen im Buch mit Ihrem Hund zu erarbeiten. Es ist jedoch von Vorteil, wenn Ihr Hund bereits einige Grundkommandos und / oder Tricks beherrscht. Ihr Hund sollte an einer Zusammenarbeit mit Ihnen interessiert sein und eine gute Konzentrationsfähigkeit haben. Zwei- und vierbeinige Anfänger sollten vorab gemeinsam die Grundlagen erarbeiten.
Mit den fünf Basis-Kommandos "Nimm es", "Nimm es mit", "Halte es", "Heb es auf" und "Gib es mir" sollten Sie und Ihr Hund bestens für die Ausbildung Ihres eigenen kleinen Servicehundes gerüstet sein. Den Aufbau der Basis-Aktionen werde ich noch genauer beschreiben.
Beim Trainieren mit Hunden entsteht ganz viel aus Zufällen, die man idealerweise sofort annehmen sollte. Sehr viele Aktionen oder auch Tricks bietet der Hund ganz von alleine an. Viele Halter übersehen das leider häufig, erkennen es nicht oder reagieren nicht darauf. Achten Sie doch einfach einmal genau darauf, was Ihnen Ihr Hund so anbietet, beobachten Sie ihn und nehmen Sie sein Angebot an.
Bringt Ihr Hund Ihnen beispielsweise aus Eigenmotivation sein Spielzeug, können Sie dieses "zufällige" Verhalten direkt mit einem Wort belegen. In diesem Fall "Bring es". Auf diese Weise lassen sich ganz spielerisch wie nebenbei auch unsere Basis-Aktionen erlernen.
Viele Tricks können ebenfalls beiläufig erarbeitet werden. Einer der bekanntesten Nebenbei-Tricks dürfte das "Verbeugen" oder der "Diener" sein. Immer wenn sich der Hund streckt und dabei mit dem Oberkörper nach unten neigt, wird das gewünschte Hörzeichen "Knicks" oder "Diener" gesagt. Großes Lob und Leckerchen sollten darauf sofort folgen.
Viele Tricks, wie zum Beispiel das Verbeugen, können ganz nebenbei entstehen.
Man sollte Hunden die Möglichkeit geben, einfach mal etwas auszuprobieren, wie zum Beispiel das Skateboardfahren. Ich habe meinen Hunden das Board angeboten und einfach mal abgewartet, was sie damit anstellen. Es hat gar nicht lange gedauert, bis meine kleine Mix-Hündin Honey und mein Sheltie Onyx die Pfoten auf das Board gestellt haben. Ich habe die beiden unter Zuhilfenahme von Handzeichen, dass die Pfoten auf das Brett sollen, weitestgehend selbst ausprobieren lassen. Schon das erste kurze Anschieben habe ich gelobt und belohnt.
Melman soll die Bodenlampe mit der Pfote bedienen. Sein Frauchen hat viel Geduld und wartet, was ihr der schlaue Junge anbietet. An Melmans Gesicht ist zu sehen, wie er nachdenkt.
Hunde wieder selbst nachdenken lassen
Blindenführhunde, Assistenzhunde, Gehörlosenbegleithunde und auch LPF-Hunde (Assistenzhunde für lebenspraktische Fähigkeiten) müssen in bestimmten Situationen eigene Entscheidungen treffen können. Beim Blindenführhund ist das zum Beispiel die "Kommandoverweigerung". Der Führhund muss abwägen, ob das gegebene Kommando in der gerade bestehenden Situation sinnvoll ist. Er muss beurteilen können, ob die von seinem blinden Herrchen oder Frauchen vorgegebene Richtung sicher ist und im Zweifelsfall eine andere Richtung einschlagen. Dazu muss der Hund den blinden Menschen im Notfall blockieren und / oder mit ihm Bögen laufen.
Es ist einfach beeindruckend, welche fantastischen Leistungen Führ- und Assistenzhunde für ihre Menschen erbringen können.
Häufig werden Hunde noch immer zu Befehlsempfängern degradiert. Das ist sehr schade, verfügen sie doch über erstaunliche kognitive Fähigkeiten. Sie können Probleme erkennen, sie analysieren, eine Lösung suchen, die gefundene Lösung ausführen und sich diese merken.
Übungsablauf und Training
Alle im Buch beschriebenen Hilfstätigkeiten können in beliebiger Abfolge ausgeführt werden. Mit welcher Tätigkeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen.
Grundsätzlich aber gilt: Lassen Sie sich und Ihrem Hund genug Zeit. Braucht Ihr Hund länger, geben Sie ihm auch mehr Zeit. Passen Sie die Trainingszeit individuell an Ihren Hund an. Trainieren Sie nicht zu lange. Wenn Sie merken, dass es gar keinen Fortschritt zu verzeichnen gibt, unterbrechen Sie das Training, bevor Sie oder der Hund in eine negative Stimmung geraten. Eine Übungseinheit sollte möglichst immer mit einem positiven Erlebnis beendet werden.
Bei ängstlichen oder schon etwas älteren Hunden kann der Aufbau einzelner Schritte eventuell etwas länger dauern. Bedenken Sie bitte, dass Ihnen eine gute Basis viel Korrekturarbeit erspart.
Talente beachten
Hunde haben oft ganz spezielle Talente, die rassespezifisch unterschiedlich sein können. Retriever sind zum Beispiel dafür gezüchtet worden, um etwas zu apportieren und zu tragen. Demzufolge apportieren die meisten Retriever leidenschaftlich gerne. Bei Hütehunden hingegen kann es vorkommen, dass sie sich manchmal schwertun, etwas in den Fang zu nehmen oder zu apportieren. Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Besonders wenn Sie Ihrem Hund etwas antrainieren möchten, was seiner Rasse tendenziell schwerer fällt, müssen Sie ihm umso mehr Zeit geben, beim Training eventuell kreativ werden und Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Testen Sie zum Apportieren verschiedene Materialien und beginnen Sie nicht mit zu harten oder zu großen Gegenständen. Verschaffen Sie sich und dem Hund zwischendurch immer wieder Erfolge mit einer Übung, die er schon gut beherrscht.
Richtig belohnen und loben
Zum Belohnen und Loben haben Sie vielfältige Möglichkeiten. Manche Hundehalter, wie auch ich selbst, bevorzugen den Zuspruch mit dem Instrument Stimme, andere hingegen nutzen einen Clicker. Ich persönlich arbeite nicht mit dem Clicker. Meine Hunde sollen die Übung gleich bis zum Ende ausführen, ohne dass sie durch den Clicker unterbrochen werden. In vielen Jahren Trick- und Dog-Dance-Arbeit ist mir aufgefallen, dass sogenannte "Clicker-Hunde" oft viele Wiederholungen brauchen. Es kommt leider häufig vor, dass der falsche Moment angeclickert wird und das Training so unnötig in die Länge gezogen wird.
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich kein Clicker-Gegner bin. Wenn Sie mit dem Clicker arbeiten möchten, können Sie das selbstverständlich tun. Achten Sie dabei jedoch unbedingt auf das richtige Timing. Damit Clicker-Training effektiv ist, muss man zum einen die dahinterliegenden Prinzipien genau verstanden haben und zum anderen seine Technik (Timing und Position) geschult haben. Falsch eingesetzt, belohnen Sie schnell unabsichtlich die falschen Dinge.
Die primäre Belohnung ist bei uns das Leckerchen und ich gebe sie auch zwischendurch für erfolgreich absolvierte Zwischenschritte. Ein kleiner Keks zwischendurch sagt dem Hund auf positive Weise, dass er auf dem richtigen Weg ist, ohne ihn im Arbeitsfluss zu unterbrechen. Erst ganz am Ende der Übung verwende ich ein Lobwort zusammen mit einer Belohnung (Keks). Nach dem Lobwort wird die Übung nicht noch einmal wiederholt. Ich lobe lieber stimmlich, da ich hierfür keine Hand brauche und so meine Hände immer frei habe.
Gelerntes immer festigen
Ein Hund beherrscht etwas erst dann wirklich, wenn er die Aktion jedes Mal ausführt, sobald Sie diese spontan abrufen. Beispiel: Sie sind in der Küche beschäftigt und möchten, dass Ihre tierische Haushaltshilfe einen Putzlappen in einen Eimer legt.
Rufen Sie den Hund und motivieren Sie ihn dazu, zum Beispiel den Putzlappen aufzuheben und in den Eimer zu räumen. Funktioniert dies ohne vorherige Vorbereitung, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Hund das Aufräumen beherrscht.
Es hat sich bewährt, Gelerntes über mehrere Tage und vor allem auch in verschiedenen Umgebungen (z. B. unterschiedlichen Räumen des Hauses) und auch mit Ablenkungen (Katze oder andere Personen anwesend .) zu festigen. Das heißt, auch wenn Sie den Eindruck haben, Ihr zukünftiger Haushaltshelfer beherrscht die gewünschte Aktion, arbeiten Sie lieber noch ein paar Tage an einer festen Generalisierung.
Als Springer Spaniel ist Jaro für das Apportieren geboren. Diese angeborenen Talente kann man sich zunutze machen! Es muss nicht immer ein Futterbeutel sein, den der Hund holt und trägt.
Lernen an den Hund anpassen
Nicht alle Hunde lernen gleich. Wie bei uns Menschen auch gibt es die besonders talentierten Überflieger und eben auch die, die etwas länger brauchen.
Leider gibt es noch viele Hundeschulen, die starre Trainingsmethoden 1:1 auf alle Hunde umlegen. Rassespezifische Wesensmerkmale werden nicht beachtet, charakterliche Eigenheiten nicht berücksichtigt und dem Lernvermögen des einzelnen Hundes nicht entsprochen. Jeder Hund, auch innerhalb der gleichen Rasse, lernt anders. Natürlich sind sich die Grundcharaktere sehr ähnlich, individuell können sich die Hunde jedoch unterscheiden.
Ein Border Collie wird mehr sogenannten "will to please" zeigen als ein auf selbständiges Arbeiten gezüchteter Stöber- oder Jagdhund. Hütehunde wurden auf die enge Zusammenarbeit mit dem Schäfer in der Zucht selektiert. Es ist ihnen angeboren, immer wieder "nachzufragen", wie es weitergeht.
Die Jagd mit...
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