Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Es gibt wohl kaum eine Frau auf diesem Planeten, die sich nicht in irgendeiner Form mit der Serie Sex and The City identifizieren kann. Ist man mehr eine Carrie und entsprechend wild und unbändig, eine selbstbewusste Männerfresserin wie Samantha, eine romantische Seele wie Charlotte, tough und sarkastisch wie Miranda - oder doch eine Mischung aus allem?
Ich war eigentlich viel zu jung, um mit dieser Sendung in Berührung zu kommen, aber ich erinnere mich noch genau daran, wie ich mit elf Jahren gespannt (und natürlich heimlich) vor dem Bildschirm saß, um diesen Frauen dabei zuzusehen, wie sie bei Frühstück, Lunch und Dinner ihre Männerprobleme besprachen. Einmal sagten sie: »Eine Frau in New York ist immer auf der Suche! Entweder nach einem Job, einem Apartment oder einem Mann.«
Weder hatte ich Ahnung vom Wohnungsmarkt, noch machte ich mir in der fünften Klasse große Gedanken um einen zukünftigen Job. Aber das mit den Männern - das verstand ich. Denn egal, wie jung oder alt wir sind: Das andere Geschlecht und unsere Versuche, dieses zu verstehen, sind schon immer ein Teil von uns. Mädchen kicherten im Schullandheim unter der Bettdecke und verrieten sich gegenseitig, in welchen Jungen sie gerade verknallt waren. Wir freuten uns, wenn er uns quer über den Pausenhof ein Lächeln schenkte und waren traurig, wenn der Willst du mit mir gehen?- Zettel trotzdem nicht kam. Ein paar Jahre später saßen wir mit unseren Freundinnen beim Frühstück und erzählten uns kichernd vom One-Night-Stand, den wir gestern hatten, und waren traurig, weil er sich danach nie wieder gemeldet hat. Und der Golden Bachelor auf RTL beweist, dass Liebe und all die Gefühle, die damit einhergehen, auch im gehobenen Alter nicht aufhören. Ja: Man kann tatsächlich auch mit 70 noch Schmetterlinge im Bauch haben - und wieso sollte das auch anders sein?
Das hätte man mir mal Anfang 20 sagen sollen. Damals konnte es mir nicht schnell genug gehen, den richtigen Mann zu finden, denn wie die meisten Frauen hatte ich einen ganz genauen Plan für meine 20er: Heiraten, ein Haus in der Vorstadt bauen und dann irgendwann mal Nachwuchs in die Welt setzen. Wie man das eben so macht. Ich unterteile diese Lebensabschnitte meiner 20er und meiner 30er gerne in die Kategorien »altes Leben« und »neues Leben«. In meinem »alten Leben« hatte ich zum Beispiel einen Thermomix. Und einen Bürojob. Ich hatte ein bisschen vergessen, was ich ursprünglich mal vom Leben wollte, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen.
Mit Ende 20 war ich noch in einer Beziehung, als uns das »verflixte siebte Jahr« das Genick brach. Weil die Stimme in meinem Kopf immer lauter rief: Du willst noch mehr vom Leben!, machten wir Schluss, und es war, als würde ich eine ganz andere Welt betreten. Nämlich mein »neues Leben«. Und ohne zu dramatisch zu klingen: Ich glaube bis heute, dass ich erstmal Symptome eines Kulturschocks erlebte. Vor dieser langen Beziehung gab es Dating-Apps noch nicht einmal. Und jetzt konnte ich einfach nach links oder rechts swipen, um die Liebe meines Lebens kennenzulernen? Ich war überfordert. Fühlten sich so Boomer, wenn sie plötzlich gendern und weniger Fleisch essen sollten?
Früher hat man sich eben kennengelernt, wie man sich früher kennengelernt hat: Auf Partys, über gemeinsame Freunde oder weil man jeden Morgen denselben Zug genommen hat und sich so lange angestarrt hat, bis endlich einer einen Move gemacht hat. Und wenn es nur der war, zu sagen: »Bitte starren Sie mich nicht immer so an.« Es war Fair Play. Man wusste, woran man war. Und dann wurde ich nach sieben Jahren wohlig warmer Beziehung in diese Welt gespült, die so düster war wie eine New Yorker Metro. Es roch hier auch genau so komisch. Nach Enttäuschung. Danach, am besten niemandem zu vertrauen. Man war plötzlich auf sich gestellt - hier, auf der anderen Seite. Und das war besonders hart, wenn man, wie ich, eine selbsternannte hoffnungslose Romantikerin war und eine Realitätsklatsche nach der anderen bekam.
Eine, die ganz besonders weh tat: Die Erinnerung daran, wie ich als 20-Jährige Frauen wahrnahm, die Single waren und keine Kinder hatten. Ich hatte Mitleid mit ihnen. »Junggebliebene« fand ich - wie man heutzutage gerne sagt - ein wenig cringe. Das ging so weit, dass ich, wenn ich feiern war und in meinen Lieblingsclubs Poster für Ü-30-Partys gesehen habe, immer dachte: Was wollen diese alten Menschen denn noch in einem Club? Sollten die nicht zu Hause sein? Verheiratet? Einen Kartoffelsalat für eine Grillparty vorbereiten und Backgammon spielen oder so?
Ich kann gar nicht beschreiben, WIE alt alles, was jenseits der 30 war, auf mich wirkte. Ich würde mich gerne bei allen Menschen entschuldigen, die ich damals unfassbar alt und entsprechend »cringe« fand. Denn heute bin ich selbst so eine junggebliebene Alte.
Heute bin ich 33 Jahre alt. So alt wie Carrie, als sie in der ersten Staffel Sex and City in ihrem ikonischen rosa Federfummel durch Manhattan hüpft, immer bereit, sich an der nächsten Straßenecke zu verlieben. Und eigentlich lebe ich heute das gleiche Leben wie diese New Yorker Ikone: Ich bin Single, ich lebe in einer Großstadt, ich date aktiv Heteromänner, erspüre ebenfalls an jeder Straßenecke die nächste große Liebe meines Lebens und würde diese ganze Freakshow ohne meine Freundinnen nicht durchstehen. Der einzige Unterschied: Während es zu Carries, Mirandas, Charlottes und Samanthas Zeiten noch kein Social Media gab, müssen wir uns immer wieder die Frage stellen: Er hat meine Story geliked - flirtet er gerade etwa mit mir?
Zeiten ändern sich und damit die Rahmenbedingungen. Was bleibt: Männer(probleme). Und auch, wenn das manchmal weh tut oder frustrierend ist: Das Mitleid einer 20-Jährigen brauche ich wirklich nicht. Ich mag vielleicht nicht da sein, wo ich mich mit 20 einst gesehen habe, aber ich bin sehr froh darüber, dem gesellschaftlichen Druck standgehalten zu haben. Und ich mag mich aus dem Fenster lehnen, aber der gesellschaftliche Druck an eine Singlefrau Ü30 ist sehr hoch. Da ist die Rede von »biologischer Uhr«, von »Standards runterschrauben«, und es gibt diese unangenehmen Momente, wenn man auf das einzig andere seltene Exemplar eines Singles bei Veranstaltungen von Freunden trifft und jeder denkt: Das ist doch eine Spezies, das muss jetzt automatisch matchen!
Ja, mit 20 hatte man andere Sorgen und weniger Druck. Es liegt mir aber fern, von oben auf junge Frauen hinabzusehen, weil sie sich Gedanken machen, die sie sich eigentlich noch nicht machen müssten. Vielmehr ist dieses Buch der Versuch, eine Brücke zu schlagen zwischen dem, was man als junge Frau denkt, und dem, wie die Realität einer 30-Jährigen (übrigens immer noch sehr jungen) Frau eben auch aussehen kann. Und das Spannende ist ja, dass die besten Dating-Ratschläge gar nichts damit zu tun haben, wann du ihm schreibst oder nach dem wievielten Date du mit ihm Sex haben solltest. Die besten Dating-Ratschläge haben damit zu tun, was du aus deinem Leben machst und wie du in deine beste Energie kommst.
Dieses Buch ist also (k)eine Anleitung, wie man Männer datet und so den richtigen für sich herausfischt, à la zehn Schritte, um ihn von dir »obsessed« zu machen! Nein, danke. Das Letzte, was wir Frauen brauchen, sind noch mehr gut gemeinte Ratschläge, wie wir uns bis zur Unkenntlichkeit verstellen, damit uns verzweifelte Seelen ein Mann (IRGENDEIN Mann!!!) ENDLICH auswählt und liebt. Und schon gar nicht sollte man jemals einen Dating-Tipp von MIR annehmen. Meine Freundinnen würden sich kaputtlachen bei dem Gedanken daran, dass ICH einen Dating-Ratgeber schreibe. Ihr seid also gewarnt! Lesen auf eigene Gefahr!
Was ist dieses Buch dann?
Ganz einfach: Meine persönliche Abrechnung mit den über 50 Männern, die ich in den letzten (fast) fünf Jahren gedatet habe. Und mit mir selbst. Klingt nach Oversharing? Na ja, es wäre langweilig, wenn nicht! Ich erzähle Anekdoten und von meinen Erkenntnissen, und was man davon für sich mitnimmt, ist jedem selbst überlassen. Und: Wenn Taylor Swift ihr Liebesleben in Songs verarbeiten darf, dann darf ich ja wohl auch dieses Buch schreiben!
Wenn manch ein Mann sich davon eingeschüchtert fühlt, weil etwas Unangenehmes über ihn ans Licht kommen könnte, dann sage ich: Behandelt einfach Frauen, die ihr datet, besser. As simple as that. Aber hey, keine Sorge: Natürlich wurden alle Namen in diesem Buch verändert, und wenn es Ähnlichkeiten zu Menschen aus dem echten Leben gibt, ist das selbstverständlich reiner Zufall. Am meisten nehme ich sowieso mich selbst auseinander, denn wenn man fast fünf Jahre lang nur rote Flaggen datet, dann sagt das vielleicht mehr über einen selbst aus, als über die - Achtung, überreizte Therapiesprache - toxischen Narzissten, die einfach nicht genug von ihrer Mutter geliebt wurden.
Vielmehr sollte man dieses Buch als einen ehrlichen Blick auf die heutige Dating-Kultur verstehen. Und ich weiß wirklich, wovon ich spreche. Denn ich zähle nach beinahe fünf Jahren nun zu den Dauersingles und habe Freundinnen aus aller Welt, die im selben Boot sitzen wie ich. Es gibt nichts, was ich noch nicht gehört habe. Mit diesem Buch ziehe ich einen Schlussstrich und warne andere auf humorvolle Weise davor, meine Fehler nachzumachen. Ich erzähle von Finn, der mich wochenlang »gebreadcrumbt« hat oder von Leon, der...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.