Schweitzer Fachinformationen
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Einstiegstest 1
Über den Autor 9
Danksagung 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 17
Was Sie schon immer über lineare Algebra wissen wollten 17
Meine Leser 17
Ziel des Buches 18
Nötiges Vorwissen 19
Jenseits dieses Buches 19
Was bedeutet was 19
Nur Mut zum Stolpern 20
1 Algebraische Grundlagen der Zahlensysteme 23
Mathematik und die natürlichen Zahlen 23
Eigenschaften der Grundrechenarten 26
Von den natürlichen zu den ganzen Zahlen 27
Mathematiker und ihre Konstruktion der ganzen Zahlen 29
Aufgaben mit Klammern richtig lösen 30
Aus ganz wird rational - Bruchrechnung mal anders 30
Mathematiker und ihre Definition der rationalen Zahlen 32
Rationale Zahlen und Dezimalbrüche 33
Und plötzlich wird's irrational ... und doch real! 35
Mathematiker und die Konstruktion der reellen Zahlen 36
Keine Angst vor dem Rechnen mit Variablen 37
Das Summenzeichen 38
Notwendige und hinreichende Bedingungen 39
Grundlegende Begriffe über allgemeine Funktionen 40
2 Logische Grundlagen der Sprache, Mengen und Beweistechniken 45
Alles über Mengen 45
Alles, nichts, oder? - Spezielle Mengen 47
Von Zahlen, Mengen und Intervallen 49
Mit Mengen einfach rechnen können 49
Mengengleichheit 50
Durchschnitt und Vereinigung von Mengen 50
Mengendifferenz und Komplementbildung 51
Kreuzprodukt von Mengen 52
Venn-Diagramme 53
Logische Verküpfungen kompetent anwenden können 55
Wahre und falsche Aussagen 56
Aussagen verknüpfen 56
Die Mathematik als Sprache erkennen 58
Terme als Worte im mathematischen Satz 59
Formeln sind die Sätze der mathematischen Sprache 59
Mit Quantoren neue Formeln bilden 61
Die Unendlichkeit - unzählige Welten? 63
Jenseits der Zählbarkeit - überabzählbare Mengen 65
Grundlegende Beweistechniken in der Mathematik 66
Methode 1: Direkter Beweis 67
Methode 2: Indirekter Beweis 67
Methode 3: Beweis durch Fallunterscheidung 69
Methode 4: Beweis durch vollständige Induktion 70
3 Lineare Gleichungssysteme Schritt für Schritt analysieren 75
Gleichungen in verschiedenen Formen und Größen 75
Lineare Gleichungen in einer Unbekannten 76
Quadratische Gleichungen in einer Unbekannten 77
Lineare Gleichungssysteme unter die Lupe genommen 78
Gleichungssyteme in Diagonalgestalt 80
Die nützliche Zeilenstufenform 81
Der legendäre Gauß-Algorithmus 83
4 Vektorräume - mehr als eine Welt der Pfeile 89
Der Raum Kn 89
Praxisbeispiel: Kräfte an einem Ausleger berechnen 95
Schöne Teilmengen: Untervektorräume 97
5 Punkte, Geraden und Ebenen im dreidimensionalen Raum 105
Punkte, Geraden und Ebenen im dreidimensionalen Raum 105
Punkte im Raum 105
Parametergleichung für Geraden 107
Zweipunktegleichung für Geraden 108
Parametergleichung für Ebenen 110
Dreipunktegleichung für Ebenen 111
Koordinatengleichung für Ebenen 112
Umrechnungen der einzelnen Ebenengleichungen 112
Lagebeziehungen zwischen Geraden und Ebenen 115
Lagebeziehungen zwischen zwei Geraden 115
Lagebeziehungen zwischen zwei Ebenen 118
Lagebeziehungen zwischen Gerade und Ebene 121
Kollision während einer Flugshow in Las Vegas? 124
6 Rechnen in Gruppen, Ringen und Körpern 129
Grundlegende Strukturen: Gruppen 132
In Ringen mit zwei Operationen rechnen 134
Teilbarkeit und das Rechnen mit Restklassen 138
Rechnen mit Restklassen im Alltag 143
7 Keine Angst vor komplexen Zahlen 147
Definition der komplexen Zahlen 147
Komplexe Zahlen addieren und multiplizieren 149
Division komplexer Zahlen in der Praxis 149
Komplexe quadratische Gleichungen 151
Komplexe Zahlen als reelle Ebene 152
Komplexe Zahlen als Polarkoordinaten 154
Kurzer Ausblick auf die Anwendungen dieser Zahlen 158
Jenseits der komplexen Zahlen: Quaternionen und Oktonionen 158
8 Überlebenstechniken in Vektorräumen 161
Linearkombination und lineare Hüllen 161
Lineare Unabhängigkeit und Erzeugendensysteme 165
Vektorräume und ihre Basen 168
Drei Existenzsätze für Basen 170
Dimension eines Vektorraums 174
9 Lineare Abbildungen tiefgründig verstehen lernen 181
Grundlagen linearer Abbildungen 181
Kerne und Bilder von linearen Abbildungen 186
Homomorphismen über Homomorphismen 190
Endliche Beschreibung von Homomorphismen 193
Klassifikation endlich-dimensionaler Vektorräume 195
Der Dimensionssatz 197
Eigenschaften injektiver linearer Abbildungen 200
10 Die Welt der Matrizen 203
Darstellende Matrizen von linearen Abbildungen 203
Matrizenaddition und -skalarmultiplikation 207
Matrizenmultiplikation leicht gemacht 210
Inverse Matrizen verstehen 215
Matrizen als lineare Abbildungen auffassen 218
11 Praktische Anwendungen von Matrizen 221
Matrizen als Drehungen in der reellen Ebene 221
Matrizen als Spiegelungen in der reellen Ebene 225
Überführungsmatrizen in Produktionsprozessen 228
Elementare Zeilenumformungen als Matrizen 230
Matrizen als elementare Umformung: Vertauschen von zwei Zeilen 230
Matrizen als Elementare Umformung: Skalarmultiplikation einer Zeile 232
Matrizen als Elementare Umformung: Addition des Vielfachen einer Zeile zu einer anderen 233
12 Lineare Gleichungssysteme, Matrizen und lineare Abbildungen 237
Koeffizientenmatrizen und ihre Eigenschaften 237
Geometrie der Lösungsmengen 239
Unterräume als Lösungsmengen 241
Praktisches Invertieren von Matrizen mit dem Gaußschen Algorithmus 243
Ausblick jenseits dieses Buches 247
13 Lösungen zu den Aufgaben 249
Glossar 261
Index 265
Dieses Kapitel können Sie gern als Fortsetzung der Einführung in die algebraischen Grundlagen ansehen. Zuächst zeige ich Ihnen, was Mengen sind und was Sie mit ihnen machen können. Dies umfasst die Grundrechenoperationen in der Welt der Mengen. Als Zweites kümmern wir uns um formale Sprachen und analysieren die der Mathematik. Erst wenn Ihnen die Grammatik der Mathematik klarer geworden ist, können Sie logisch korrekt sprechen. Im letzten Teil zeige ich Ihnen vier grundlegende Beweistechniken als Kochrezepte, um im Umgang mit der Mathematik Fortschritte zu machen.
In der Mathematik spielt der Begriff der Menge eine wesentliche Rolle, ohne dass er sehr im Vordergrund steht. Die Mathematiker des 19. Jahrhunderts haben bemerkt, dass es immer wieder sprachliche Schwierigkeiten gibt, wenn man allzu sorglos mit mathematischen Begriffen um sich wirft.
Umgangssprachlich bezeichnet man mit einer Menge eine Gesamtheit verschiedener Objekte mit einer gemeinsamen Eigenschaft. Also etwa die Menge der Leser dieses informativen Buches oder die Menge der Bäume im Schwarzwald oder eben auch die Menge der ganzen Zahlen, die gerade sind. Allgemein gibt es also eine Grundgesamtheit von Objekten, von der Sie ausgehen können. Eine solche sollte natürlich immer hinreichend groß sein, damit dort auch alle Objekte zu finden sind, über die Sie sprechen möchten. Das kann also die Grundgesamtheit aller Objekte in unserem Universum sein (damit sind Sie auf der sicheren Seite, nur ist diese doch arg groß) oder etwas überschaubarer im Hinblick auf dieses Buch vielleicht nur die Grundgesamtheit der mathematischen Objekte (im Universum). Oder noch besser, wenn Sie über Zahlen sprechen, vielleicht auch nur die Grundgesamtheit der Zahlen mit einer gewissen Eigenschaft.
Sie werden sich fragen, worin nun die Schwierigkeit besteht. Warten Sie es ab. Denken Sie einfach mit mir gemeinsam über das Konzept der Mengen nach.
Sie gehen im Supermarkt einkaufen. Zunächst erhalten Sie an der Fleischtheke eine Packung mit herzhaftem Inhalt. Sie nehmen noch einen Beutel Kartoffeln, danach die üblichen Kleinigkeiten, zweimal Joghurt und einen Schokoriegel. An der Kasse packen Sie alles in eine Tüte und gehen nach Hause.
Was hat diese Geschichte mit Mengen zu tun, werden Sie fragen. Die gesamte Einkaufstüte stellt eine Menge dar, nämlich die Menge der eingekauften Objekte: eine Packung Aufschnitt, ein Beutel Kartoffeln, zweimal Joghurt, ein Schokoriegel. Diese Menge enthält selbst wieder zwei Mengen von eingekauften Produkten, nämlich die Menge der Kartoffeln im Beutel und die Packung mit den verschiedenen Wurstsorten. Das bedeutet, dass Ihre Menge wieder Mengen enthält, die selbst Objekte enthalten und so weiter. Betrachten Sie dazu die Abbildung 2.1.
Abb. 2.1 Eine ganz normale Einkaufstüte - betrachtet als Menge von Objekten
Die Einkaufstüte heißt E, der Beutel Kartoffeln K, die Packung mit dem Aufschnitt W , die zwei Joghurtbecher J1, J2 und der Schokoriegel heißt
Sie haben im letzten Abschnitt bereits gesehen, dass man Mengen mit der Mengenschreibweise direkt angeben kann. Also können Sie beispielsweise schreiben:
Bei Mengen kommt es auch nicht auf Reihenfolge und Wiederholungen der Elemente an. So ist die Mengen A = {0, 1, 4, 9} formal gleich der Menge
Lassen Sie mich Ihre Aufmerksamkeit auf die leere Menge lenken. Diese Menge enthält keine Elemente. Sie wird mit dem Symbol Ø abgekürzt. Stellen Sie sich in Anlehnung an das Einkaufsbeispiel im letzten Abschnitt vor, Sie stehen noch vor dem Supermarkt und haben Ihre leere Einkaufstüte in der Hand. Jetzt stecken Sie diese leere Tüte in eine andere leere Tüte hinein. Dann enthält die zweite Tüte die erste, ist damit nicht leer, weil sie die leere Tüte als Element enthält. Denken Sie darüber nach - es ist ganz einfach. Aber der mathematische Sachverhalt ist wirklich wichtig und wird oft falsch verstanden.
Es gilt, dass die leere Menge von der Menge, die die leere Menge enthält, verschieden ist, also als Formel geschrieben Ø?{Ø}.
Der bisher verwendete Trick bei der Angabe von Mengen, einfach die Elemente nacheinander aufzureihen, funktioniert leider nur bei endlichen Mengen. Das reicht immerhin, um die Einkaufstüte zu beschreiben, sogar die Menge der Objekte im Supermarkt selbst. Aber es gibt Situationen, in denen Sie über unendliche Mengen sprechen müssen. Das gilt natürlich innerhalb der Mathematik, wenn Sie etwa über Zahlen sprechen, aber auch im Alltag kommt dies vor. Wenn Sie beispielsweise die Autos an einer Kreuzung zählen, dann ist die Anzahl zwar immer endlich, aber Sie können von vornherein keine obere Grenze angeben - je nach Ausdauer beim Zählen könnten Sie diese Grenze sprengen.
Bleiben wir aber bei der obigen Menge A = {0, 1, 4, 9}. Diese Menge könnten Sie auch als Menge der natürlichen Zahlen kleiner 10 beschreiben, die Quadratzahlen sind; Sie werden dieses Beispiel des Öfteren in der Literatur finden. Man benutzt dafür eine Schreibweise für Mengen, bei der man all die Objekte zusammenfasst, die eine gewisse Eigenschaft erfüllen. So können Sie die Eigenschaft f(x) für eine Zahl x definieren als x ist eine natürliche Zahl, x = 10 und es gibt eine natürliche Zahl y, so dass x = y2 gilt. Dann können Sie die Menge auch schreiben als
Ich kann Ihre Unzufriedenheit praktisch fühlen. Ja, es stimmt, in diesem einfachen Fall mussten Sie es nicht in diese Form pressen, aber stellen Sie sich vor, Sie möchten die Menge aller natürlichen Quadratzahlen oder aller Primzahlen betrachten. Dann reicht Ihnen eine Eigenschaft und schon können Sie über die Sie interessierende Menge sprechen.
So ist die Menge {x ? |x = x} die Menge der natürlichen Zahlen selbst und offenbar sind die Mengen {x ? |x?x} und {x ? |x?x} nichts anderes als Darstellungen der leeren Menge. Denken Sie daran, ein und dieselbe Menge kann ich auf unendlich viele verschiedene Arten darstellen, es kommt nur auf die beschriebenen Elemente an, die in der Menge enthalten sind.
Sie haben die Bezeichnungen der Zahlbereiche bereits im ersten Kapitel kennengelernt. Diese...
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