Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Kontext: Bettlägerige aktivieren, Wahrnehmung, Material
Ziele: Erinnerungen hervorrufen, sehen, berühren
Vor allem schwer Demenzkranke (vgl. Demenz) mit starken Bewegungseinschränkungen (vgl. Bewegungseinschränkung) reagieren positiv auf Babypuppen. Weil der taktile Sinn (vgl. Wahrnehmung, taktile) meistens noch gut erhalten ist, können sie durch Streicheln und Berühren der Babypuppe - was nötigenfalls mit Unterstützung noch gut möglich ist - Informationen über den eigenen Körper erlangen. Ist die Babypuppe ein geeignetes Aktivierungsmedium für den Demenzkranken (vgl. Demenz), streichelt und befühlt er sie ständig, trägt er sie mit sich herum, spricht mit ihr und bringt sie abends ins Bett. Es besteht die Möglichkeit, die Babypuppe in einem Kinderwagen spazieren zu fahren. Das erleichtert Personen das Gehen, da der Kinderwagen ihnen dabei Halt gibt. Durch die Babypuppe wird das Fürsorgebedürfnis (vgl. Bedürfnis) angeregt, ein Urtrieb, der bei Menschen mit einer Demenz noch deutlich ausgeprägt sein kann. (Vgl. Tier)
Kontext: Kochen und Backen, Aktivitäten des täglichen Lebens
Ziele: Gemeinschaft erleben, sich bewegen, Kommunikation, produktiv sein
Backen ist für viele Menschen - im Gegensatz zur täglichen Pflicht des Kochens (vgl. Kochen) - etwas Besonderes. Backen weckt andere Erinnerungen (vgl. Erinnerung) als das Kochen. Oft erzählen die alten Menschen begeistert vom Sonntagskuchen, Weihnachtsund Osterbäckereien oder speziellen Geburtstagstorten. Allein der Geruch von Gebäck löst bei vielen Menschen positive Erinnerungen aus. Backen ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungs- und Wahrnehmungsförderung, besonders bei Menschen mit Demenz.
Kontext: kochen und backen, Aktivitäten des täglichen Lebens
Aus Erfahrung nehmen eher Frauen an einer Backgruppe teil, allerdings sollen auch interessierte Männer in die Gruppe aufgenommen werden. Außerdem lassen sich Personen mit Demenz gut in die Runde integrieren, weil sich der Herstellungsvorgang in einzelne, den Fähigkeiten entsprechende Arbeitsschritte aufteilen lässt. Backen ist eine sinnvolle und produktive Tätigkeit, bei der sich alte Menschen gebraucht fühlen und die bei einer guten Vorbereitung zu einem schnellen Erfolg führt. Eine Backgruppe sollte aus drei bis maximal sechs Teilnehmern bestehen, da die Personen viel Unterstützung benötigen und man sich ansonsten wegen zu wenig Platz behindern würde. Bei Teilnehmern mit Einschränkungen muss die Gruppenleitung eine Gesamtzeit von ca. 45 bis 90 Minuten einkalkulieren. Dieser Zeitraum sollte nicht überschritten werden, um die alten Menschen nicht zu überfordern. Der Arbeits- und Zeitablauf mit anderen Abteilungen, z.B. der Hauswirtschaft und Pflege, besprechen. Optimalerweise kaufen die Senioren mithilfe der Gruppenleitung die Zutaten ein, vorher wird eine Einkaufsliste erstellt. Die Rezepte sollte die Gruppenleitung vor Beginn des Backens kurz mitteilen, damit sich die Personen einen Eindruck über die Backware verschaffen können. Es macht Sinn, die Zutaten bei einer schwächeren Gruppe bereits abgewogen auf dem Arbeitstisch anzuordnen. Butter oder Margarine rechtzeitig warm stellen. Die Auswahl der Rezepte hängt ab vom Schwierigkeitsgrad der Herstellung, von den Fähigkeiten der Backenden und ihren Wünschen. Bekannte und einfache Rezepte wie Apfelkuchen oder Waffeln sind beliebt. Rezepte mit harten oder zähen Zutaten wie Mandeln, Nüssen und Trockenobst sind für ältere Menschen mit Kauproblemen ungeeignet. Das Backen von Waffeln eignet sich hervorragend für die Einzelbetreuung von älteren Menschen. Falls die Person nur über eine kurze Aufmerksamkeitsspanne (vgl. Aufmerksamkeit) verfügt, können Sie den Teig vorbereiten und die Person backt lediglich die Waffel. Wenn in einer Gruppe jede Person die eigene Waffel selbst backt, kommt jeder in den Genuss Ihrer Betreuung und erfährt durch die gut schmeckende Waffel ein wunderbares Erfolgserlebnis. Es besteht auch die Möglichkeit, die Waffel bei einer bettlägerigen Person (vgl. Bettlägerige) im Zimmer zu backen: Sie müssen dazu lediglich den Teig mit dem Waffeleisen auf einen Küchenwagen stellen, dann haben Sie eine mobile Backstelle. Die Person erfreuen sich bestimmt am leckeren Duft und beobachtet sie interessiert beim Backen, falls sie selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Wenn Sie dem hochbetagten Menschen Fragen zum Thema Backen stellen, fördern Sie zusätzlich dessen Kommunikation und Erinnerungsvermögen (vgl. Erinnerung): Was haben Sie früher am liebsten gebacken? Was gehört alles in einen Waffelteig? Was ist Ihr Lieblingskuchen? Folgende Zutaten benötigen Sie für einen Waffelteig: 200 g Butter, 175 g Zucker, 6 Eier, 350 g Mehl, 350 ml Milch, 1 TL Backpulver, 1 Prise Salz, 1 Tüte Vanillezucker, etwas Zitronensaft. Die Waffeln schmecken ausgezeichnet mit Sahne, Eis und Kirschen. Guten Appetit! (Vgl. Backgruppe, Backen, Kochgruppe, Küchengerät)
Kontext: allgemeine Aktivierung, themenorientierte Gruppenstunde
Ziele: Erinnerungen hervorrufen, Gedächtnisleistungen aktivieren, Gemeinschaft erleben, Kommunikation, sich bewegen, hören, riechen, berühren, sehen
Das Thema »Morgens im Bad« ist gut für eine themenorientierte Gruppenstunde (vgl. Gruppenstunde, themenorientierte) geeignet. Folgende Aktivitäten können Sie anbieten: Anfangslied (vgl. Lied): Wasser ist zum Waschen da. Tastkiste: Inhalt: Seife, Zahnbürste, Badeschwamm, Kamm, Bürste, Zahnpasta, Cremedose, kleines Handtuch, Rasierpinsel, Lockenwickler, Duschhaube, Lippenstift. Die Kiste zum Sichtschutz mit einem Tuch bedecken. Die Teilnehmer benennen der Reihe nach einen ertasteten Gegenstand und legen ihn auf den Tisch. Anschließend die Gegenstände begutachten und ausprobieren. Einfache Variante: Die Gegenstände auf den Tisch legen, begutachten und ausprobieren. Gesprächsanregungen/Biografiearbeit: Zu welchem Zeitpunkt gehen Sie morgens ins Bad? Wann sind Sie in Ihrer Kindheit morgens ins Bad gegangen? Stimmt es, dass Frauen mehr Zeit im Bad brauchen als Männer? Wie sahen früher die Badewannen aus und wie sehen sie heute aus? Mussten Sie das Badewasser als Kind mit den Geschwistern teilen? Mussten Sie früher das Wasser zum Waschen aus einem Brunnen holen? Gab es in Ihrer Kindheit warmes Wasser zum Waschen? Wie wurde das Wasser erhitzt? Wie lange hat man früher die Kleidung getragen, bevor sie gewaschen wurde? Gibt es Unterschiede zu heute? Haben Sie ein Lieblingsparfum (vgl. Parfum) oder eine Lieblingscreme? Sprichwörter und Redewendungen ergänzen (vgl. Sprichwort ergänzen, Redewendung ergänzen): »Seine Hände in Unschuld waschen«, »Eine Hand wäscht die andere«, »Mit allen Wassern gewaschen sein«, »Jemandem nicht das Wasser reichen können«, »Kein Wässerchen trüben können«, »Wer schön sein will, muss leiden«, »Drei Dinge erquicken unsere Leiber: Bad, Wein und Weiber«, »Keine Haare auf dem Kopf, aber einen Kamm in der Tasche«, »Schmutzige Wäsche waschen«, »Wasser trinken heilt den Magen, neue Kräfte gibt das Baden«. Geschichten: »Samstäglicher Badetag«, aus »Jule-Geschichten - Wie die heute alten Menschen ihre Kindheit erlebten« von Elisabeth Lambrecht, Vincentz Verlag; »Herren in der Badewanne«, aus »Loriots dramatische Werke« von Vicco von Bülow, Diogenes Verlag; »Das Bad am Samstagabend«, aus »Das große Wilhelm-Busch-Album«, Otus Verlag. Zungenbrecher: Wenn Du Wachsmasken magst: Max macht Wachsmasken. Blase blubbernd in Seifenbrühe - bilde bunte Seifenblasen. Bürsten mit schwarzen Borsten bürsten besser als weiße Bürsten mit weißen Borsten bürsten. Wahrnehmungsübungen: 1. In eine mit Wasser gefüllte Schüssel Badezusatz geben und gut verrühren, sodass Schaum entsteht. Die Schüssel umherreichen, die Hände darin baden und eine Badeente schwimmen lassen. Die Temperatur des Wassers beschreiben. Ein Handtuch dient dem Abtrocknen der nassen Hände. 2. 4711 Echt...
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