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Der Mallorca-Tourismus hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem gesellschaftlichen Phänomen entwickelt, das es in dieser Form noch nie zuvor gegeben hatte: Millionen von Deutschen besuchen die Insel jedes Jahr; immer mehr Menschen träumen von einem Lebensabend an "südlichen Stränden" und verwirklichen ihn auch. Eine ganze Generation von Urlaubern beginnt, sich nicht mehr wie Urlauber, sondern eher wie wohlhabende Immigranten zu fühlen - und zu benehmen. Der Witz vom "17. Bundesland" wird zusehends realer, und Mallorca ist für Deutsche längst nicht mehr einfach nur "Ausland".
Nun rächt es sich allerdings vielfach, dass die Mallorquiner seit dem Beginn des Tourismusbooms in den 1960er Jahren stets bemüht waren, ihren ausländischen Besuchern möglichst exakt das zu bieten, was diese erwarteten - und eben nicht das, was eigentlich charakteristisch mallorquinisch gewesen wäre. So erklärt es sich, dass das Mallorca-Bild der meisten deutschen Urlauber ungefähr so realistisch sein dürfte wie das Deutschland-Bild amerikanischer Oktoberfestbesucher.
Das wichtigste Element mallorquinischer Eigenart ist gewiss die katalanische Sprache. Erst über das Katalanische entdeckt man hinter der spanisch-internationalen Fassade die eigenständige Kultur eines Inselvolks, das noch bis vor wenigen Jahrzehnten nur über eine wöchentlich verkehrende Dampfschifflinie mit dem spanischen Festland verbunden war. Zwar muss man sich von einigen liebgewonnenen und pittoresken Versatzstücken "spanischer" Folklore trennen (Flamenco und Stierkampf sind nicht eben ur-mallorquinische Freizeitaktivitäten ...), doch wird man dafür reichlich durch die Erfahrung entschädigt, gerade dort, wo man schon alles zu kennen glaubte, Neues zu entdecken. Dazu möchte ich Sie, natürlich auch im Namen der Mallorquiner, herzlich einladen. In diesem Sinne: Willkommen auf dem "kleinen Felsen", wie die Einheimischen ihre Insel liebevoll nennen: Benvenguts a sa Roqueta!
Ich danke Herrn Prof. Dr. Jaume Corbera von der Universitat de les Illes Balears für seine kritische Durchsicht der mallorquinischen Textteile.
Hans-Ingo Radatz
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-mallorquinisch-mp3-1298
Auch erhältlich auf Audio-CD unter https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-mallorquinisch-audio-cd-162
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem markiert sind.
Dieser Sprachführer gliedert sich in drei Hauptabschnitte: Grammatik, Konversation und Wörterlisten.
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht alle Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre dieses Büchleins tiefer in die Grammatik der katalanischen Sprache eindringen möchte, findet im Anhang Hinweise auf weiterführende Literatur. Es ist zwar sinnvoll, den Grammatikteil zumindest einmal zu überfliegen, doch können Sie auch sofort mit dem Konversationsteil beginnen und die Grammatik nur zum Nachschlagen verwenden.
Im Konversationsteil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die katalanische Sprache "funktioniert", und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später auf Mallorca hören werden. Denn was man vorher schon einmal gelesen hat, versteht man später viel leichter. Sowie man sich auch nur ein wenig vom Allerallgemeinsten entfernt, wird es unwahrscheinlich, dass Sie exakt den gewünschten Satz hier finden werden.
Benutzen Sie die Beispielsätze also auch als Fundus von Satzschablonen und -mustern, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Damit Sie die Wortfolge in den katalanischen Beispielsätzen nachvollziehen können, ist eine Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift ergänzt. Jedem katalanischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wörter, die hier in Klammern stehen, sind für das Verständnis ergänzt worden, z. B.:
Som alemany.
(ich-)bin Deutscher
Ich bin Deutscher.
Wird ein katalanisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden, z. B.:
des port
von-der Hafen
des Hafens
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie die Beispielsätze leicht Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen. Selbst wenn die Ergebnisse nicht immer perfekt ausfallen sollten, wird man Sie gewiss verstehen.
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz Deutsch-Mallorquinisch und Mallorquinisch-Deutsch von je ca. 1.000 Wörtern, mit denen man schon eine Menge anfangen kann.
Das moderne Spanien ist kein Zentralstaat wie Frankreich oder Großbritannien, sondern gliedert sich, ähnlich wie die Bundesrepublik Deutschland, in autonome Regionen, die in mancher Hinsicht unseren Bundesländern vergleichbar sind. In einigen dieser Regionen gibt es neben dem Spanischen (Kastilischen) noch eine weitere Amtssprache: In Galicien ist dies das Galicische mit über zwei Millionen, im Baskenland und in Navarra das Baskische mit etwa 500.000, und in Katalonien, den Balearen und im Land València das Katalanische mit etwa acht, nach anderen Angaben über zehn Millionen Sprechern. Katalanisch ist damit keineswegs eine kleine Sprache. Tatsächlich haben mindestens 14 europäische Staatssprachen weniger Sprecher, darunter Dänisch, Finnisch, Isländisch, Litauisch, Norwegisch und Slowakisch.
Katalanisch ist eine romanische Sprache und somit verwandt mit dem Französischen, Spanischen, Italienischen, usw. Für einen Spanischsprecher klingt Katalanisch daher ungefähr so vertraut (oder fremd) wie für uns das Niederländische: Man merkt die Verwandschaft und versteht auch einiges, hat aber doch das Gefühl, dass es sich um zwei verschiedene Sprachen handelt.
Die Literaturtradition des Katalanischen geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, und einer der berühmtesten mittelalterlichen Schriftsteller war der Mallorquiner Ramon Llull (lateinisch: Raimundus Lullus). Nicht zuletzt aufgrund dieser alten Schreibtradition ist das geschriebene Katalanisch eine relativ einheitliche Sprache.
Mit der Entstehung eines zentral regierten, einheitlichen spanischen Staats zu Beginn des 18. Jahrhunderts fasste in den bis dahin praktisch einsprachigen katalanischen Ländern auch das Spanische als Bildungssprache Fuß, und das Katalanische sank für zwei Jahrhunderte zu einer fast nur noch gesprochenen Volkssprache herab. Auf diese Zeit der sogenannten decadència folgte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Wiedergeburt (renaixença) des Katalanischen als Literatursprache, eine Bewegung, die allerdings in Katalonien viel stärker war als in València und auf den Balearen.
Der Verlust der katalanischen Schriftsprache während der sogenannten decadència brachte es mit sich, dass die einfachen Leute der einzelnen katalanischsprachigen Gebiete im Laufe der Zeit das Bewusstsein der sprachlichen Einheit verloren. Man sprach zu Hause und im Alltag seinen jeweiligen katalanischen, mallorquinischen oder valencianischen Dialekt, verwendetete aber für alles Offizielle und Überregionale das Spanische, das in der Schule wie eine Fremdsprache unterrichtet wurde.
So erklärt sich die Haltung vieler Mallorquiner zu ihrer eigenen Sprache. Sie lieben sie zwar, finden es aber völlig normal, dass wichtige Transaktionen auf Spanisch abgewickelt werden. Da sie in der Schule nur auf Spanisch schreiben gelernt haben, empfinden sie die anderen katalanischen Dialekte (einschließlich der Schriftsprache!) als fremd; und schließlich wehrt man sich vielfach gegen die Bezeichnung "Katalanisch" und zieht es vor, stattdessen "Mallorquinisch" (mallorquí) zu sagen.
Schule und Massenmedien beginnen erst langsam, diese Vorurteile abzubauen. Insofern ist dieser spezifisch auf die mallorquinische Umgangssprache abgestellte Sprachführer sicher am besten geeignet, bei den Mallorquinern uneingeschränkte Sympathie auszulösen. Die tatsächlichen Unterschiede zwischen dem Schriftkatalanischen und dem Mallorquinischen sind demgegenüber längst nicht so wichtig und in jedem Fall geringer als die Dialektunterschiede im Deutschen. Dazu der folgende Beispielsatz zum Vergleich:
Schriftdeutsch: Mein Wagen ist nicht angesprungen,...
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