Schweitzer Fachinformationen
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Wieder zu Kräften kommen
Nach einer Gastrektomie oder teilweisen Entfernung des Magens wird die Ernährung erst einmal auf den Kopf gestellt: Es werden einige Lebensmittel nicht mehr gut vertragen, die Portionen müssen klein sein und über den Tag verteilt werden. Und die Nahrung muss genügend Energie und Eiweiß enthalten. Mit einer leicht verdaulichen Ernährung kommen Sie schnell wieder zu Kräften, gleichen einen Nährstoffmangel aus und beugen einem Gewichtsverlust vor.
Welches Essen ist nun geeignet?
In den ersten Tagen nach der OP werden Sie über einen zentralvenösen Katheter, der direkt in die große Körpervene gelegt wird, mit Flüssigkeiten und Nahrung versorgt. Noch im Krankenhaus beginnt parallel dazu der langsame Kostaufbau.
Zu Beginn dürfen Sie etwas trinken, danach können Sie mit dem Essen beginnen. Sie bekommen zunächst etwas Leichtes wie beispielsweise einen Joghurt oder eine pürierte Gemüsesuppe. Wie schnell der Kostaufbau stattfindet, hängt auch von Ihrem Befinden ab. Da Sie zunächst nur wenig essen können, erhalten Sie begleitend weiterhin eine enterale Ernährung, um eine höhere Energie- und Nährstoffaufnahme sicherzustellen.
Wenn Sie alles gut vertragen, wird das Nahrungsangebot abwechslungsreicher. Es kommen dann weitere leicht verdauliche Speisen wie Kartoffelbrei, gekochtes Gemüse und weiches Fleisch hinzu. Sie können also relativ schnell nach der Operation wieder mit dem Essen beginnen.
Während Ihres Krankenhausaufenthaltes sollte auch für die Zeit nach der OP eine Ernährungsberatung stattfinden. Hier wird besprochen, wie Sie die empfohlenen neuen Essgewohnheiten unter Berücksichtigung Ihrer Vorlieben und Abneigungen gut in Ihren Alltag integrieren können.
Die Dauer des Aufbaus richtet sich nach der ärztlichen Anordnung, könnte aber im Groben wie folgt aussehen:
1.-2. Tag nach der OP:
schluckweise trinken (Tee und stilles Mineralwasser)
Ab 3. Tag nach der OP:
weiche, eher breiige Kost als kleine Mahlzeiten (Joghurt oder Quark mit Apfelmus oder Konfitüre, Gemüsecremesuppen aus leicht verdaulichem Gemüse, Haferschleim, Kartoffelpüree, leicht verdauliches weich gekochtes Gemüse, faserarmes Fleisch, Hackfleisch, Fisch, Eier)
Langfristig:
schluckweise trinken (Tee, stilles Mineralwasser, milder Kaffee)
bei guter Verträglichkeit eine angepasste Vollkost; Dabei wird zunächst auf Lebensmittel verzichtet, die erfahrungsgemäß zu Beschwerden führen ? können.
ggf. ergänzend noch Trinknahrung oder mit Proteinpulver angereicherte Mahlzeiten/Getränke
Was?
Uhrzeit
Essen und Trinken
Aufstehen
7:00 Uhr
1 Becher Kaffee mit Milch oder 1 Glas stilles Mineralwasser
Frühstück
7:30- 8:30 Uhr
1 Portion ? Müsli mit Beeren oder ½ Brötchen mit Butter und 1 Scheibe Käse
9:00 Uhr
1 Becher Kaffee mit Milch + ggf. Proteinpulver
Snack
10:00 Uhr
1 Portion ? Himbeertraum
11:00 Uhr
1 Glas stilles Mineralwasser oder 1 Becher Tee
Mittagessen
12:00 Uhr
1 Portion ? Nudel-Lachs-Pfanne
13:00 Uhr
1 Glas stilles Mineralwasser
14:00 Uhr
1 Stück ? Marmorkuchen
15:00 Uhr
16:00 Uhr
1 ? Zucchini-Muffin
17:00 Uhr
Abendessen
18:00 Uhr
1 kleine Scheibe Brot und 1 Portion ? Rührei mit Käse
19:00 Uhr
Spätmahlzeit
20:00 Uhr
Sesamcracker mit ? Pesto-Frischkäse-Dip
21:00 Uhr
1 Becher Tee + ggf. Proteinpulver
Da Sie nur noch kleine Portionen essen können, sollten Sie möglichst viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen. Empfohlen werden 6-8 kleine Mahlzeiten. Zu Beginn hat Ihre Portion eine Größe von etwa 150 ml. Es kann aber auch durchaus sein, dass Sie diese Größe direkt nach der OP nicht schaffen. Im Laufe der Zeit werden Ihre Portionen aber größer. Essen Sie langsam, kauen Sie gut und hören Sie beim ersten Anzeichen einer Sättigung auf.
Bei den Getränken entspricht 1 Becher bzw. 1 Glas 150-200 ml. Bitte erst 30 Min. nach dem Essen und ? schluckweise trinken. Vermutlich erreichen Sie mit Ihrem normalen Essen nicht immer die Kalorien- bzw. Proteinmenge, die Sie benötigen. Es gibt neutrales ? Proteinpulver, das Sie als Ergänzung in Ihren Kaffee oder Tee einrühren können. Damit sind Sie besser versorgt.
Für eine angemessene Tageszufuhr sollten 25-30 kcal/kg Körpergewicht zugrunde gelegt werden. Nur selten werden mehr als 30 kcal/kg empfohlen.
Der Gesamtenergiebedarf bei Normalgewicht
mobiler Patient: 30 kcal/kg Körpergewicht pro Tag
bettlägeriger Patient: 25 kcal/kg Körpergewicht pro Tag
Ein Beispiel: Eine mobile Patientin mit einer Körpergröße von 163 cm hat ein Sollgewicht von 63 kg (die Körpergröße in cm minus 100). Ihr täglicher Gesamtenergiebedarf beläuft sich also auf 1890 kcal (63 kg × 30 kcal).
Alle Nährstoffe sind wichtig! Sie müssen ausreichend mit Kohlenhydraten, Fett und insbesondere Protein versorgt sein. Nicht zu vergessen sind Vitamine und Mineralstoffe. Besonders achten sollten Sie auf Vitamin B12, Folsäure und das fettlösliche Vitamin D. Leiden Sie an Fettstühlen, müssen Sie zudem gut mit den restlichen fettlöslichen Vitaminen A, E und K versorgt sein. Bei den Mineralstoffen sind besonders Eisen und Kalzium wichtig.
In den beiden Buchklappen finden Sie eine Übersicht über verschiedene Lebensmittel und ihren Protein-, Fett- und Kaloriengehalt.
Protein, auch Eiweiß genannt, ist ganz besonders wichtig für Sie. Es ist ein wesentlicher...
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