Schweitzer Fachinformationen
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SPORT IN DER SCHULE
Sport ist als Schulfach in jeden Bildungsplan eingebettet. Jedes Bundesland hat dabei die "Hoheit" über das Schulwesen vor Ort und die Ausgestaltung der einzelnen Lehrpläne und der entsprechenden Schulgesetze. In der Ausgestaltung kommt es zu unterschiedlichen Gestaltungselementen, da es häufig die Parlamentsmehrheit und die Richtung der entsprechenden Landesregierung im Schulwesen widerspiegelt. So gibt zum Beispiel der Bildungsplan Baden Württemberg vor:
Kinder sollen in der Grundschule in der Klassenstufe 1 und 2 im Sport folgende Kompetenzen erwerben: Spielen - das Erlernen und Durchführen von (Bewegungs-)Spielen - und weitere Grundlagen, wie zum Beispiel laufen, springen und werfen. Im Unterricht sollen Sportgeräte eingesetzt werden und die Kinder sollen sich im Tanzen, Gestalten, Darstellen und in Bewegungskünsten erproben. Häufiger gibt es auch den Unterpunkt Bewegen in weiteren Erfahrungsfeldern, die einen offenen Rahmen bieten, um individuelle Inhalte auszuwählen. Dazu gehört zum Beispiel: Fahren, Rollen und Gleiten, unter anderem mit Rollbrettern. Es wird aber auch der Bereich "Miteinander/Gegeneinander kämpfen" genannt, indem zum Beispiel Spiele zum "Rangeln und Raufen" durchgeführt werden können. Des Weiteren kann es zu Stundenbildern im Bereich der Erlebnispädagogik, in regionalen Sportarten und in Trendsportarten kommen. Ein abschließender Block ist das Bewegen im Wasser und die Vermittlung von wichtigen Inhalten im Rahmen der Sicherheit und Vorsicht sowie im Bereich der Hygiene.
In Klassenstufe 3 und 4 unterscheidet sich der Inhalt erst mal nicht wesentlich; er differenziert sich mit dem zunehmenden Alter der Kinder und da sie ihre Kompetenzen stetig weiter vertiefen. Deshalb können alle gewählten Inhalte wiederholt, gefestigt und durch weitere Variationen ausgebaut werden.
In den weiterführenden Schulen weisen die einzelnen Bildungspläne und Lehrpläne ebenfalls gebündelte Inhalte auf. Im Rahmen der Vereinfachung versucht die Autorin, die einzelnen Schulformen zusammenzufassen und aufzuführen. In der Grundschule wurden wesentliche Basiskompetenzen angelegt, die an den weiterführenden Schulen vertieft und ausgebaut werden. In der Unterstufe ist das Spielen, das Laufen, Springen und Werfen weiterhin vorhanden, das Tanzen, Gestalten und Darstellen wird weiterhin im Unterricht aufgegriffen. Die Bewegung an den Geräten wird differenziert und die Wahlpflichtfächer Miteinander/Gegeneinander kämpfen wie auch fahren, rollen und gleiten werden aufgegriffen. Neu hinzu kommt der Bereich "Fitness entwickeln" und alle Bereiche werden in die einzelnen Stundenbilder eingebettet. Ab der siebten Klasse wird der Pflichtbereich enger zusammengefasst und der Wahlpflichtbereich erweitert. Ab der neunten Klasse ist der Unterricht durchgängig strukturiert und die Schüler können zum Beispiel darüber nachdenken, ob sie das Fach Sport im Gymnasium als Leistungsfach wählen möchten. Das Leistungsfach Sport ist sehr anspruchsvoll und es müssen überdurchschnittlich gute sportliche Leistungen gezeigt und abgerufen werden.
Die Schüler sollen durchgängig durch alle Klassenstufen und Schularten ein Gefühl für ihren Körper entwickeln. Durch das praktische Ausführen und das theoretische Wissen, können sie sich wichtige Inhalte der Bewegung, Spiel- und Sportkultur erschließen. Konkret beschreibt der Bildungsplan Baden-Württemberg bei der Bewegungskompetenz der Allgemeinbildenden Schulen:
»Alters- und entwicklungsgemäße konditionelle Anforderungen bewältigen,
»koordinative Fähigkeiten und technische Fertigkeiten anwenden,
»Bewegung gestalten und sich durch Bewegung ausdrücken,
»grundlegendes Fachwissen (zum Beispiel taktische Kenntnisse) in sportlichen Handlungsfeldern anwenden und sachgerecht nutzen (Siehe 4.) Bildungsplan Baden-Württemberg Sport).
3.1BESONDERHEITEN DES SPORTUNTERRICHTS
Der Sportunterricht in der Schule bringt Vor- und Nachteile mit sich. In der Grundschule werden im normalen Schulalltag noch vereinzelte Bewegungselemente eingebaut, um auf den Bewegungsdrang der Kinder einzugehen, wie zum Beispiel "bewegte Pausen". Spätestens in den höheren Klassenstufen wird dieses Angebot weniger. Der Sportunterricht wird für die Kinder als willkommener Ausgleich angesehen, um sich körperlich zu betätigen und angestaute Energie loszuwerden. Viele Kinder und Jugendliche schätzen den Sportunterricht, da sie Bewegungsimpulse erleben und nach häufigem Frontalunterricht die Möglichkeit erhalten, miteinander ins Spiel zu kommen. Sie erlernen Kooperation und verinnerlichen Regeln. Im Wesentlichen können sie im Sport Stress und Spannungen abbauen und werden dabei ganzheitlich gefördert. Des Weiteren können Schüler mit sehr guten sportlichen Kompetenzen im Sport Erfolgserlebnisse gewinnen.
Dennoch gibt es einige Aspekte, warum sich Kinder und Jugendliche nicht gerne sportlich betätigen und dem Unterricht lieber ausweichen möchten. In der Grundschule wird Sport häufig noch mit dem gesamten Klassenverbund durchgeführt. In den weiterführenden Schulen werden Jungen und Mädchen im Unterricht getrennt, um geschlechtsspezifischen Bedürfnissen und körperlichen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Trennung ist häufig sinnvoll, da Jungen und Mädchen teilweise unterschiedliche Entwicklungsschritte und körperliche Leistungen aufzeigen. In der Pubertät kommt das Schamgefühl dazu, sodass am liebsten gar kein Sport betrieben werden möchte, um sich nicht zu blamieren oder ausgelacht zu werden.
Sich das bewusst zu machen, ist für Lehrer, Trainer und Übungsleiter wichtig. Sie sollten mit Empathie und einer positiven Steuerung des Unterrichts an die einzelnen Inhalte herangehen und Kinder und Jugendliche für Sport begeistern. Im Bereich der Schule ist das nicht immer machbar bzw. bestimmte Kriterien geben eine klare Struktur vor. Die Kinder werden im Sport bewertet und in regelmäßigen Abständen benotet. Kinder mit körperlichen Schwächen erleben dabei Frust und Unmut. Betrachten wir das Beispiel von Kindern, die übergewichtig sind: Sie werden häufiger im schnellen Rennen eine Herausforderung erleben. Lässt man ihnen jedoch im Wahlfachbereich beim Kämpfen mit- und gegeneinander Raum, können sie sich positiv behaupten. Sie erfahren Bestätigung und können ihren Selbstwert weiter entwickeln. Deshalb ist es wichtig, Unterricht zu entwickeln, der einerseits die allgemeinen Anforderungen erfüllt und auf individuelle Gegebenheiten Einzelner und der gesamten Klasse eingeht. Generell ist es für Lehrkräfte keine einfache Aufgabe, da sie neben Sport noch weitere Unterrichtsfächer in den einzelnen Klassen vorbereiten müssen.
Einige Kritiker heben hervor, dass der Lehrplan ggf. zu veraltet ist und an einzelnen Sportarten festhält, die nicht mehr zeitgemäß sind und Kindern und Jugendlichen mehr oder minder zu langweilig sind. Häufig werden zu eintönige didaktische und methodische Inhalte benannt und dass zum Beispiel zum Aufwärmen nur Runden gelaufen werden, anstatt neue Aufwärmspiele einzuführen.
Häufig werden Trendsportarten bei den Kindern und Jugendlichen gut angenommen, da sie am Puls der Zeit sind und die Kinder und Jugendlichen bei neuen Inhalten neugierig und interessiert sind. Kinder und Jugendliche schätzen es, in ihrer Peergroup Trends zu erleben, und betrachten neue Inhalte differenzierter und mit einem höheren Stellenwert. Es beginnt zum Beispiel schon mit einer passenden Songauswahl für den Bereich Tanzen. Kinder und Jugendliche werden automatisch besser mitmachen, wenn sie ihren Lieblingssong vorher auswählen und abstimmen durften. Trendsportarten haben einen besonderen Aufforderungscharakter, der sich zunutze gemacht werden kann. Stehen Kinder und Jugendliche der allgemeinen Routine häufig verhalten gegenüber, möchten sie sich bei Trendsportarten einbringen und ausprobieren. Kinder und Jugendliche kommen heutzutage nicht mehr mit der gleichen sportlichen Kompetenz und Entwicklung an die Schule oder in die Vereine, wie es noch vor 30 Jahren üblich war. Die klassische "Straßenspielkultur" gibt es nicht mehr. Diese Kultur wurde genutzt, um Ballspielen, Bewegungsspielen und der freien Bewegung nachzukommen. Sie konnten dadurch spielerisch erlernte Kompetenzen aus dem Sportunterricht vertiefen oder umgekehrt, in den Sportunterricht einbringen. Ein Beispiel: Konnten Kinder früher im Kindergartenalter bereits Bälle relativ sicher fangen, muss diese Kompetenz zumeist in der Grundschule erst grundlegend erlernt und/oder weiter wiederholt und vertieft werden. Aus diesem Grund haben sich vor vielen Jahren verschiedene Bewegungsprogramme, wie zum Beispiel die Ballschule der Universität Heidelberg, gegründet und auf dem Markt etabliert.
Das Bild der Schule hat sich ebenfalls im Lauf der Zeit verändert. Gab es früher die klassische Halbtagsschule, so nehmen jetzt die Ganztagsschulen zu. Dabei ist es erst mal irrelevant, um welche Form es sich handelt. Die Veränderungen im Schulwesen haben zu Veränderungen in den Sportvereinen...
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