Schweitzer Fachinformationen
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Die Lehren der heiligen Hildegard von Bingen sind heute noch genauso aktuell wie vor 1000 Jahren. Dabei zählt die richtige Ernährung zu dem größten Heilmittel - und auch die Art und Weise, wie die Nahrung dem Körper zugeführt wird. Die Basis der Hildegard-Heilkunde besteht vor allem aus Dinkel, Fenchel und den Gewürzen Galgant, Quendel und Bertram. Zusammen mit der geistigen Einstellung zu sich selbst, seiner Umwelt und dem Weltenschöpfer sowie dem richtigen Maß - der Diskretio - kann Gesundheit erlangt und aufrecht erhalten werden. Wichtig ist zudem die Reinigung von Körper und Geist, durch Heilfasten, Aderlass und Schröpfen, durch Meditation, Gebet und Entspannung.
Die Grundmittel der heiligen Hildegard
Dinkel
Die Basis der Hildegard-Ernährung ist der im Körper basisch (= entsäuernd) wirkende Dinkel. Dinkel und "Dinkel-Gofio" sind ein Segen für die Menschheit.
Hildegard sagt zum Dinkel: "Der Dinkel ist das beste Getreide, und er ist warm und fett und kräftig, und er ist milder als alle anderen Getreidearten, und er bereitet dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und rechtes Blut, und er macht frohen Sinn im Gemüt des Menschen. Und wie auch immer die Menschen ihn essen, sei es in Brot, sei es in anderen Speisen, er ist gut und mild. Und wenn einer so krank ist, dass er vor Krankheit nicht essen (kauen) kann, dann nimm die ganzen Körner des Dinkels und koche sie in Wasser, unter Beigabe von Fett oder Eidotter, sodass man ihn wegen des besseren Geschmacks gern essen kann, und gib das dem Kranken zu essen, und es heilt ihn innerlich wie eine gute und gesunde Salbe."
Dinkel ist die unbestrittene Nummer eins unter allen Lebens- und Heilmitteln Hildegards. Deshalb steht er auch an erster Stelle in diesem Buch. Man müsste ihm eigentlich irgendwo einmal ein Denkmal setzen - und dies wird irgendwann sogar noch geschehen. Meine eigenen Erfahrungen und die mit meinen Patienten und natürlich auch mit allen Hildegard-Freunden sind so vielfältig, dass ich dem Dinkel hier ein großes Kapitel widmen muss.
Dinkel wurde früher besonders in den rauen Mittelgebirgen angebaut. Ortsnamen wie "Dinkelsbühl" zum Beispiel zeugen heute noch davon. Da beim voll ausgereiften Getreide die Körner vor der Ernte schon sehr leicht ausfallen, erntete man oft vor der Reife und darrte das Korn dann künstlich nach. Es kam dann unter dem Namen "Grünkern" in den Handel (man tut heute in der Werbung teilweise so, als ob Grünkern ein eigenes Getreide sei). Das am Halm voll ausgereifte Korn hat aber durch die natürliche Reifung viel mehr positive Wirkungen auf den Körper und ist vollwertiger als der unreife Grünkern. Man vergleiche nur einmal einen Apfel frisch vom Baum und einen im Lagerhaus künstlich gereiften Apfel.
Dinkel ist sehr leicht verdaulich, macht aber lange satt durch die verschiedenartigen Kohlehydrate und die verschiedenen Aufschlusszeiten im Körper (man nennt dies "Bio-Verfügbarkeit"). Dadurch belastet er den Verdauungstrakt nicht so wie andere Nahrungsmittel. Deshalb ist er besonders für Kranke, Diabetiker und Kinder geeignet. Die Inhaltsstoffe, besonders das Eiweiß, werden schon bei niedrigen Temperaturen, also auch schon beim Kochvorgang, für die menschliche Ernährung voll aufgeschlossen, was bei anderen Getreidearten nicht immer der Fall ist. Außerdem entsäuert er den heute oft körperlich und geistig "stocksauren" Menschen. Dinkel reagiert wohl im Reagenzglas sauer, aber im Körper entsäuernd. Er ist zur Wiederherstellung der Gesundheit (oder zu deren Erhaltung) bestens geeignet.
Thiocyanat im Dinkel stärkt die Abwehrkräfte.
Anfang der 1980er Jahre - also noch lange vor der Öffnung der Grenzen zur DDR - fand eine Hildegard-Tagung auf der Insel Reichenau statt, die von Dr. Strehlow organisiert worden war. Dort erfuhr ich durch Professor Wolfgang Weuffen, langjähriger Ordinarius und Direktor des Hygieneinstituts der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald in der ehemaligen DDR, einiges über Thiocyanat im Dinkel. Die überragenden und teilweise unwahrscheinlichen Heilerfolge mit Dinkel sind in erster Linie auf diesen Inhaltsstoff Thiocyanat zurückzuführen. Professor Weuffen ist der beste Erforscher dieses Inhaltsstoffes. Etwa 95 Prozent aller Arbeiten über Thiocyanat auf der ganzen Welt tragen seinen Namen, da er sich seit dem Jahre 1947 damit intensiv beschäftigt hat. Er meinte, wenn man über Dinkel spricht, sollte man auch unbedingt über das Thiocyanat im Dinkel sprechen; es handelt sich dabei übrigens um eine gebundene Blausäure.
Nach seinen Aussagen enthalten alle Pflanzen und alle Tiere auf dieser Welt diese gebundene Blausäure. Es gibt keinen lebenden Organismus auf der Welt, in dem kein Thiocyanat gefunden würde. Selbst im Meerwasser ist dieser lebensnotwendige Stoff in geringen Mengen enthalten. Je mehr davon dem Körper zugeführt wird, desto stabiler ist sein Gesundheitszustand. Thiocyanat wirkt auf die einzelne Zelle und somit auf den ganzen Körper. Die Funktion der Zelle wird durch Thiocyanat positiv angeregt. Das ist besonders wichtig für die Infektabwehr, die Immunologie.
Freie Blausäure ist ein Gift, aber in dieser gebundenen Form ist sie lebensnotwendig. Blausäure - Zyanin - wird im Körper durch Verbindung mit Schwefel zum Thiocyanat. Thiocyanat regt das ganze Immunsystem an, speziell im wichtigen Darmbereich. Es wirkt auch antitoxisch, hat also eine entgiftende Funktion. Es ist kein Gegengift, sondern die Zelle, die durch ein Gift geschädigt ist, kann diesem Gift durch Thiocyanat entgegenarbeiten und dadurch gesund überleben.
In der normalen Körperflüssigkeit sind zwei bis drei Milligramm Thiocyanat pro Liter Serum enthalten. Der Körper versucht, diesen Spiegel immer aufrechtzuerhalten. Bei körperlicher Belastung, beim Stress, einer Infektion zum Beispiel, oder bei irgendetwas, was dieses Gleichgewicht stört, erhöht sich diese Menge innerhalb kürzester Zeit bis auf 10 bis 20 Milligramm, in besonders belastenden Situationen sogar bis auf 25 Milligramm Thiocyanat pro Liter Serum. Je besser dieser Vorgang im Körper funktioniert, desto besser ist das Abwehrsystem. Je langsamer dies der Fall ist, desto schlechter ist es um die Abwehrbereitschaft dieses Menschen bestellt.
Im Speichel und im Magen eines gesunden Menschen ist dieses Thiocyanat in sehr hoher Konzentration ständig vorhanden, und zwar zwischen 10 und 40 mg. Es sorgt dafür, dass die Abwehr gegen schädigende Stoffe schon dort im Magen beginnt. 60 Prozent des Thiocyanats entnimmt der Mensch seiner täglichen Nahrung, 40 Prozent synthetisiert der Körper selbst. Wenn der Mensch nicht auch selbst das Thiocyanat im Körper erzeugen würde, könnte er seinen Thiocyanat-Spiegel nicht so gleichmäßig aufrechterhalten.
Laut Professor Weuffen verfügten die aus der Gefangenschaft heimkehrenden Soldaten ab dem Jahre 1945 über fast kein Thiocyanat mehr im Körper. Sie erholten sich aber sehr schnell, wenn ihnen neben der entsprechenden Nahrung auch Thiocyanat in Form von Medikamenten zugeführt wurde. Dies wurde auch im Tierversuch nachgewiesen.
Tiere, die nach einer künstlich gesetzten Infektion den höchsten Thiocyanat-Spiegel hatten, bauten auch am meisten Antikörper gegen alle Infektion auf, hatten diese am schnellsten überwunden und erholten sich viel schneller und besser davon. In der ehemaligen DDR wurden in den "Landwirtschaftlichen Produktions-Genossenschaften" (den LPGs) mit diesem Thiocyanat immer wieder Großversuche in der Tierzucht durchgeführt. 800 Kälber, die bei der Geburt 50 Kilogramm wogen, wurden 100 Tage lang mit Thiocyanat behandelt und wogen dann nicht, wie normal 100 Kilogramm, sondern 102 Kilogramm und waren gesundheitlich besser als die Vergleichsgruppe ohne Thiocyanat. Die Massenzunahme bei einem Jungtier ist das beste Zeichen für seinen Gesundheitszustand. Auch sind bei den behandelten Tieren die allgemeinen Kosten für Medikamente und Tierarztkosten weit unter dem Durchschnitt der anderen Vergleichs-Tiere gewesen, was ganz deutlich auf eine allgemein bessere Abwehrsituation hinweist.
Durch unsere heutige weit verbreitete "Fast-Food-Ernährung" und durch zu einseitige Ernährung mit Nahrungsmitteln, die keine Lebensmittel mehr sind, kommt es aufgrund der zu geringen Zufuhr von Thiocyanat zu einer Abwehrschwäche und somit zu einer größeren Anfälligkeit als bei einer normalen oder sogar einer Dinkel-Ernährung. Die Konservierungsstoffe in der Nahrung - die ja zu den modernen Küchengiften gehören - töten die Abwehrstoffe im Darm ab und zerstören so zum Teil das lebensnotwendige Thiocyanat, das sich dort befindet.
Gesundheit ist also essbar, die heilige Hildegard und ihre Ernährungs-Heilkunde wo ja der Dinkel die allergrößte Rolle spielt - beweisen dies einwandfrei.
Nachdem wir den Dinkel in der Familie erst einmal selbst ausprobiert und als sehr gut verdaulich und wohlschmeckend empfunden hatten, traute ich mich auch, ihn den Patienten zu empfehlen. Meine ersten Erfahrungen am Patienten machte ich dann Anfang 1979 bei einer Frau, die alt, schwach und sehr krank war und fast nur noch im Bett lag. Ihr empfahl ich Dinkel - erst einmal eine Abkochung zum Trinken, und dann sollte sie versuchen, die weich gekochten Körner langsam und bedächtig zu kauen. Sie tat es, stand wieder öfters auf und kam mit der Zeit wieder zu Kräften.
Dann kam eine Mutter mit einem drei Monate alten Baby, das völlig apathisch, appetitlos und abgemagert war, in die Praxis. Ihr empfahl ich auch diese Abkochung aus Dinkelkörnern für ihr Kind. Sie sollte diese Dinkelkörner-Brühe dem Kind im Fläschchen geben und damit auch die Babynahrung - statt mit normalem Wasser - anrühren. Das Kind wurde mit jedem Tag gesünder, fröhlicher und kräftiger. Bei...
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